Sich (miss)verstehen

Um sich zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte.
Viele Worte brauchen sie, um sich nicht zu verstehen.

Indianische Weisheit

„Unsere Ehe-Kommunikation hat mal wieder nicht funktioniert“, leicht resignierend und etwas frustriert versucht mir eine Bekannte zu erklären, warum sie sich erst jetzt für einen Anlass anmeldet. Kaum 24 Stunden bevor es losgehen soll und wir natürlich schon alles organisiert haben.

Ein klassisches Missverständnis: Auf die Aufforderung ihres Mannes hin, hat sie den Termin in ihrer Agenda notiert. Dabei ging jedoch vergessen, zu klären, wer sich bei uns, dem Veranstalter des Anlasses, melden würde.

Leider ist der Alltag voll von solchen und ähnlichen Missverständnissen. Gerade der Paaralltag bietet hier einen fruchtbaren Nährboden, der zu einem furchtbaren „Aneinander-Vorbei-Kommunizieren“ führen kann.

Störfaktore erkennen

Dank Kommunikationswissenschaftler wie Schulz von Thun wissen wir, dass es auf dem Weg zu einer gelingenden Kommunikation mehrere Hindernisse gibt. So erinnert uns das 4-Ohren-Modell daran, dass sich unser Kommunizieren nicht nur um die Sache selbst dreht, sondern auch immer eine Beziehungsebene hat und zudem spielen unsere Erwartungen an den anderen eine wesentliche Rolle. Nicht zu unterschätzen gilt es im Weiteren meine eigene Verfassung: Bin ich gereizt? Fühle ich mich schon im Voraus in einem Minus? Oder ist mein Grundgefühl eher von Arroganz und dem Wunsch, die anderen herumzudirigieren, geprägt?

All diese Faktoren zeigen, dass in jeder Kommunikation neben dem sachlichen Informationsaustausch sofort auch immer unsere Emotionen mitspielen. Und ein kurzer Selbsttest zeigt mir, dass die emotionale Seite der Kommunikation die sachliche Seite häufig überlagert. Ich ertappe mich regelmässig dabei, dass ich in E-Mails lieber das lese, was da gar nicht steht (Was finde ich zwischen den Zeilen? Was will mir mein Gegenüber wirklich sagen? …) und dann interpretiere ich das, was da nicht steht, auch noch und schon habe ich mehr mit meiner Emotionalität zu tun als mit der Sache selbst.

Kennen Sie das? Solche Prozesse geschehen ja meistens unbewusst, doch die unpersönliche und oft hastige Kommunikation mit den neuen Technologien lädt uns geradezu ein, zwischen den Zeilen zu lesen und zu interpretieren. Die Kommunikation in der persönlichen Begegnung scheint mir da etwas einfacher zu sein, weil es weniger Spielraum zur Interpretation gibt, resp. viel einfacher abgetastet oder direkt nachgefragt werden kann.

Nun, der Interpretationsspielraum bei der Kommunikation mit den neusten Technologien mag ein möglicher Störfaktor sein. Natürlich gibt es davon noch viele weitere. Gerade in der Kommunikation als Paar gilt es, herauszufinden, was das gemeinsame Gespräch behindern könnte:

  • Falscher Zeitpunkt?
    Z.B. weil die Kinder gerade kein persönliches Gespräch zu zweit zulassen.
  • Falsche Tageszeit?
    Z.B. weil einer der beiden zu müde ist nach dem anstrengenden Arbeitstag.
  • Falscher Ort?
    Z.B. weil die Ablenkung hier zu gross ist.
  • Falsche Voraussetzung?
    Z.B. weil die Stimmung bereits gereizt ist.

Das Bewusstsein von möglichen Störfaktoren ist der erste Schritt zu einer verbesserten Kommunikation. Wenn es uns dann noch gelingt, diese Störfaktoren aus dem Weg zu räumen, werden die Missverständnisse weniger.

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

  • Unser Seminar zum Thema: Was ich dir eigentlich sagen wollte… …oder die Kunst einer gelungenen Paar-Kommunikation.
  • Eine wohltuende, ganzheitliche und alltagstaugliche Auszeit für Paare – das ist unser Timeout-Weekend für Paare. Immer am ersten Weekend im April.
  • Weitere Artikel zur Paar-Kommunikation.

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Starke Kinder

Wenn man von den Angehörigen seines Wertes versichert wird,
gewinnt man die Kraft, Risiken einzugehen.

Mihaly Csikszentmihalyi (in: FLOW – Das Geheimnis des Glücks)

Als Eltern ist es eine wichtige Aufgabe, den Kindern Selbstvertrauen mit auf den Weg zu geben. Wer einen gesunden Selbstwert hat, traut sich etwas zu. Leider sind wir Erwachsenen uns auch nicht immer unseres Wertes bewusst. Darum ist es wichtig, dass wir einander stärken – damit wir wiederum andere (z.B. eben unsere Kids) stärken können!

Aber wie tut man das? Gerade diese Woche habe ich beides erlebt: An einem Tag war ich so stolz auf eines meiner Kinder, als es sich etwas mutiges zugetraut hatte und sein selbst gestecktes Ziel ohne irgendwelches Zutun von uns Eltern anpackte und im wahrsten Sinn des Wortes den Sprung ins Wasser wagte. Kaum 24 Stunden später, dasselbe Kind, panische Angst vor einer Aufgabe, die es eigentlich ohne Nervenflattern hätte packen können. Aber es ging nicht, mein gestern noch so mutiges Kind war wie gelähmt.

Unsere Kinder zu stärken und zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranreifen zu lassen, ist eine grosse Aufgabe. Dabei werden wir Fortschritte feiern können, müssen aber auch Rückschläge in Kauf nehmen.

In seinem „FLOW-Buch“ erzählt Mihaly Csikszentmihalyi von einer Studie (von Kevin Rathunde, Universität von Chicago), die aufzeigte, unter welchen Umständen sich Teenager zu glücklicheren, zufriedeneren und stärkeren Persönlichkeiten entwickelten. Kaum erstaunlich: Massgebend war die Beziehung zu ihren Eltern.

„Der Familienkontext, der optimale Erfahrungen fördert, wies fünf Eigenschaften aus“, schreibt Mihaly Csikszentmihalyi. Und zwar sind das:

  • Klarheit: Die Erwartungen der Eltern an die Kids sind klar. „Ziel und Feedback innerhalb des Familiensystems sind eindeutig.“
  • Zentrierung: Die Kinder erleben, dass ihre Eltern an ihren Gefühlen und Erfahrungen interessiert sind. Und zwar mehr als an den schulischen Leistungen.
  • Wahlmöglichkeit: Kinder haben die Möglichkeit, selbst Entscheidungen zu treffen. Sie haben eine Reihe von Optionen aus denen sie auswählen können und lernen die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu tragen (auch wenn sie sich zum Beispiel dafür entscheiden, eine elterliche Regel zu brechen).
  • Bindung: Das Kind baut Vertrauen auf, senkt seine Verteidigungsbarrieren und kann sich vertieft dort investieren, wo seine Interessen liegen.
  • Herausforderung: Den Kindern wird ihrem Alter und ihren Möglichkeiten entsprechend ein Umfeld geboten, in dem sie zunehmend grössere und komplexere Aufgaben zu lösen haben.

Abschliessend stellt der Flow-Erfinder die genannten Eigenschaften mit den Kennzeichen einer Flow-Erfahrung in Verbindung und schreibt:

Kinder, die in Familiensituationen gross werden, die eindeutige Ziele, Feedback, das Gefühl von Kontrolle, Konzentration auf gegebene Aufgaben, intrinsische Motivationen und Herausforderungen bieten, werden allgemein eine bessere Chance haben, ihr Leben so zu ordnen, dass flow möglich wird.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Neugierig trotz Vertrautheit

Die Liebe besteht zu drei Vierteln aus Neugier.
Giacomo Casanova

Dass Verliebtsein sehr viel mit Neugier und damit mit dem Interesse am noch nicht so vertrauten Gegenüber zu tun hat, ist nachvollziehbar. Vielleicht ist man sogar versucht zu sagen: Je kleiner die Vertrautheit, desto grösser die Neugier. Und häufig dann eben auch: Je mehr die Vertrautheit zunimmt, desto kleiner wird die Neugier.

Giacomo Casanova, venezianischer Schriftsteller aus dem 18. Jahrhundert, schreibt hier jedoch von der Liebe und nicht bloss vom Gefühl des Verliebtseins. Obwohl sein Lebenswandel darauf schliessen lässt, dass er wohl doch eher das Zweite meinte. Trotzdem: Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob auch in einer langjährigen Beziehung, in der hoffentlich eine grosse Vertrautheit herrscht, die Neugier tatsächlich drei Viertel der Liebe ausmacht.

Ob es wirklich 75 % sind, spielt nicht wirklich eine Rolle. Doch je länger ich über das Zitat nachdenke, umso mehr sehe ich darin effektiv eine sehr wertvolle Anregung für alle Liebespaare: Wenn ihr eure Liebe über die Phase des Verliebtseins retten wollt und auch nach zahlreichen Jahren des gemeinsamen Weges nicht einem Ehealltagstrott verfallen wollt, lohnt es sich, eine grosse Portion Neugier zu behalten.

Wie bleiben wir neugierig aufeinander?

Gerade vor paar Wochen war es wieder einmal soweit: Aus heiterem Himmel erzählt mir ein Bekannter, dass sich seine Frau von ihm getrennt hat. Nein, sie hätten keine grosse Krise gehabt, meinte er. „Da gab es schon schlechtere Zeiten in unserer Ehe.“ Aber scheinbar war in der Vertrautheit des Ehealltags etwas verloren gegangen und (ich mutmasse) die Neugier trieb die Frau in die Arme eines anderen.

Wie bleiben wir also füreinander interessant? Wie kann Neugier auch dann aufrechterhalten werden, wenn die Vertrautheit immer grösser wird?

  • Weiss ich wirklich schon alles von ihr/ihm?
    Kürzlich erzählte mir jemand, sie würden immer mal wieder Ferien an einer Kindheitsstation des Mannes machen. Gute Idee: Wo gibt es noch Spannendes aus der Kindheit meines Partners zu entdecken?
  • Interessant füreinander bleiben
    Die Vertrautheit der Familie führt manchmal auch dazu, dass wir uns ausswärts viel attraktiver geben, uns gerne von der besten „Schoggi“-Seite zeigen, während wir daheim nur noch unsere Schattenseite zeigen. Haben es unsere Liebsten und vor allem unser Partner nicht in besonderem Mass verdient, dass wir uns auch für sie anstrengen (uns schön machen, Herzlichkeit zeigen, mit kleinen Extras und Liebestaten überraschen…)?
  • Neues entdecken
    Bei unserem Timeout-Weekend für Paare unter dem Motto „Ich bin ich und du bist du“ kommt es jeweils zu spannenden Aha-Erlebnissen. Durch das Reflektieren des Persönlichkeitsstils von sich und vom Partner werden Neuentdeckungen gemacht und manche Ehealltagssituation erscheint in anderem Licht.
  • Gemeinsame Erlebnisse
    Vielleicht hilft es, wenn wir die (nicht mehr so stark vorhandene) Neugier nicht zu sehr nur auf den Partner fokussieren, sondern gemeinsam neugierig die Welt entdecken: Gemeinsame Unternehmungen, ungewohntes Essen in einem „neuen“ Restaurant, unbekannte Kulturen kennen lernen (auf Reisen, im Kino oder Theater). Ich bin mir fast sicher, dass so auch die Neugier auf den eigenen Partner wieder steigt.

Zudem ist es möglich und sehr empfehlenswert, die Neugier auch im Alltag zu kultivieren. Durch eine konstruktiv-aktive Kommunikation zeigen wir Interesse an dem, was der Partner durch den ganzen Tag hindurch erlebt. Das stärkt die Liebe.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Männer brauchen Punkte

Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen.
Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.
Peter Bamm

Nach acht Jahren Erziehungserfahrung bei je einem Mädchen und einem Buben sei es mir erlaubt, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen: Gender Debatte hin oder her – einen Buben gross zu ziehen ist etwas völlig anderes, als ein Mädchen ins Erwachsenenleben zu begleiten. Natürlich ist meine „Versuchsgruppe“ nicht repräsentativ und neben Geschlecht spielen auch die unterschiedlichen Charakterzüge unserer Kids eine sehr grosse Rolle.

Und doch: Wettbewerb spielt für meine Tochter keine Rolle. Sie zieht ihr Ding durch – egal, ob sie jemand damit beeindruckt oder ob sie sich damit gerade unbeliebt macht. Da können Förderprogramme noch so ausgefeilt sein: Wenn sie nicht will, will sie nicht. Aber wehe, wenn sie will – da kann ganz schön die Post abgehen.

Bei Janosch ist das eindeutig anders: Alles ist ein Wettbewerb. Kürzlich zählte er sogar die Buchstaben zweier Wörter, um dann das kürzere zu gebrauchen. Oder beim Lesen: Das ist grundsätzlich noch nicht so sein Ding. Aber Dank dem online Programm Antolin – Mit Lesen punkten! ist auch er zu motivieren. Und so kann er innert kürzester Zeit sehr zielbewusst lesen, nur um die 100er Marke zu erreichen.

Alles wird zum Spiel

Der oben zitierte deutsche Schriftsteller Peter Bamm (1897 – 1975) mag es richtig erkannt haben: Für uns Männer hat das Spiel eine unheimlich hohe Faszination. Man könnte auch sagen: Punkte sind alles.

Vom Sport über die Börse bis zum Einkauf im Grossverteiler: Das (Männer)Leben dreht sich ums Spiel mit den Punkten. Seit es Cumulus gibt, gehe auch ich gerne einkaufen. Das Ziel ist klar: Mit möglichst wenig Geld, das Maximum an Punkten sammeln.

Es ist offensichtlich: Wir Männer leben von Punkten. Und darum ist es nichts als logisch, dass wir auch versuchen bei den Frauen zu punkten. Gibt es etwas Schöneres als die Erfahrung, einen Punkt der Anerkennung bei der eigenen Frau gewonnen zu haben? Natürlich schmeichelt es uns auch, wenn wir bei einer fremden Frau gut ankommen und offensichtlich punkten können. Ich finde es jedoch befriedigender (und nicht selten auch herausfordernder) immer wieder bei der eigenen Frau zu punkten: Sie kennt mich mit all meinen Sonn- und Schattenseiten, bei ihr kann ich nicht mit den immer gleichen Dingen punkten, das nützt sich ab. Da ist schon etwas mehr Fantasie und Kreativität gefragt.

Darum, liebe Männer: Es ist völlig okay, dass wir so scharf auf Punkte sind – so sind wir scheinbar geschaffen. Nur eines gilt es zu bedenken: Sammeln wir die Punkte dort, wo es sich wirklich lohnt und hüten wir uns davor, bei fremden Frauen einen höheren Punktestand zu haben als bei der eigenen! Strengen wir uns ruhig etwas an, um die eigene Frau immer wieder aufs Neue für uns zu gewinnen!

Und an unsere lieben Frauen: Wir Männer sind einfache Wesen, wir brauchen nur hin und wieder etwas Respekt und einige Punkte der Anerkennung. Bitte gebt uns doch immerhin das Gefühl, als wären wir die Besten!

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Welche Männer braucht das Land?

Die Vaterliebe gestattet uns,
mit all den wunderbaren Wurzeln etwas Gutes anzufangen.
Sie bringt uns das Fliegen bei.

Richard Rohr (in: Vom wilden Mann zum weisen Mann)

Es ist inzwischen ein Dauerbrenner und gerade diese Woche war es wieder zu lesen: Die Rollenbilder von Mann und Frau sind nicht mehr so klar festgeschrieben wie früher und dies führt dann auch hin und wieder zu Rollenverwirrung: Wann ist ein Mann ein Mann? Oder: Welche Männer braucht das Land?

Der Schlusskommentar von Nina Belz zum ausführlichen NZZ-Spezial Frauenwelten endet mit den Sätzen: „Emanzipation ist keine Frauenangelegenheit. Sie verändert auch das Leben der Männer.“ (NZZ, 13.11.13)

Da haben wirs: Auch die Männerwelt ist im Wandel. Eine solche Veränderung betrifft die Arbeitswelt. Immer mehr Männer wünschen sich Teilzeitarbeit. Und einige von ihnen setzen diesen Wunsch auch tatsächlich um und übernehmen im Familienmanagement mehr Verantwortung. Sind das „Plöischler“ oder gar nur halbe Männer? Natürlich gilt es noch mit einigen Stammtisch-Vorurteilen zu brechen, um als Familienmann unter Männer nicht mehr belächelt und im Einkaufszentrum beim Familieneinkauf mit schreienden Kindern nicht mehr von Frauen bemitleidet zu werden.

Glücklicherweise erlebt man(n) ab und zu auch schon das Gegenteil: Andere Männer beneiden einem für die Möglichkeit, intensiver an der Entwicklung der eigenen Kinder teilhaben zu können. Und ja, manchmal sind es wohl nicht nur bemitleidende Blicke der Frauen im Einkaufszentrum, es könnte sich auch eine stille Bewunderung darunter mischen.

Teilzeitarbeit als Allheilmittel? Jürg Wiler, Co-Leiter der Kampagne Der Teilzeitmann nimmt uns solche Illusionen, spricht aber auch die Stärken dieses Modelles an: „Wohlgemerkt: Teilzeitarbeit macht das Leben zwar nicht einfacher, aber runder und ganzheitlicher.“

Männer, die stolz sind auf ihre Kinder

Aber die Frage, welche Männer das Land nun braucht, ist immer noch nicht geklärt. Jedenfalls steht eines für mich fest: Unsere Kinder brauchen keine zweite Mutter! Was unsere Kinder unbedingt brauchen, ist die Ergänzung der weiblichen und männlichen Energie. Dabei hat mich das Buch Vom wilden Mann zum weisen Mann von Richard Rohr sehr inspiriert. Das Konzept von Wurzeln und Flügeln zeigt, was unsere Kinder brauchen: Geborgenheit einerseits, Beauftragung anderseits. Gemäss Rohr ist die Mutterliebe dafür verantwortlich, den Kindern festen Boden unter die Füsse zu geben. Demgegenüber ist es an uns Vätern, wie oben im Zitat beschrieben, unsere Kinder zum Fliegen zu bringen.

Rohr schreibt dazu: „Wenn der Vater seinem Kind sagt: ‚Du schaffst das!‘, dann schafft es das.“ Natürlich tönt das verführerisch nach illusorischem „Nichts-ist-mir-unmöglich“. Und doch: Wie viele gebrochene Menschen (vielleicht vor allem Buben und Männer) gibt es in unserer Gesellschaft, weil kein Vater da war, der ihnen etwas zutraute, der ihr Cheerleader war, der sie anfeuerte, ihnen Vorbild war, sie voller Stolz bejubelte…?

Wir Männer sind gefragt! Am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft – aber eben auch in der Familie! Dies bestätigt auch der Psychotherapeut Peter Ballnik, Autor von Papa-Zeit. 52 Tipps für berufstätige Väter, im Interview mit dem Männermagazin Ärmel hoch!: „Die Kinder brauchen Väter, die stolz auf sie sind.“ Und: „Väter spielen wilder, ausgelassener, fordernder. Mütter halten den Kindern den Rücken frei. Väter führen die Kinder nach aussen. Es ist wichtig, dass Väter die Dinge auf ihre Art machen. Väter brauchen wortwörtlich Spielraum mit den Kindern.“

Unser Land braucht also Männer, die sich selbst, ihren Kindern und auch den Mitmenschen etwas zutrauen und sie befähigen.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

 

Kommunikation mit Frustpotenzial

Zwei Dinge sind Zeichen von Schwäche:
Schweigen, wenn man reden müßte,
und sprechen, wenn man schweigen sollte.
Aus Persien

Kommunikation ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Unsere allgemeine Zufriedenheit wird massgeblich vom Gelingen oder Scheitern unseres Kommunizierens beeinflusst.

Wie schön ist es, sich mit seinen Gedanken und Gefühlen mitzuteilen und sich dabei von seinem Gegenüber verstanden zu fühlen? Auf der anderen Seite: Wie schmerzlich ist es, wenn es uns einfach nicht gelingt, uns so auszudrücken, dass das, was wir empfinden beim anderen ankommt?

Ob in der beruflichen Kommunikation, im Austausch mit Freunden oder im Reden zu zweit in einer Liebesbeziehung – überall warten einige Stolpersteine, die in unserem zwischenmenschlichen Kommunizieren zu unbefriedigenden Situationen führen können. Im internationalen beruflichen Umfeld können diese Stolpersteine mit den unterschiedlichen Kulturen und Sprachen zusammenhängen. Bei Freunden mag es zum Beispiel ein Hindernis sein, wenn unser Gegenüber lieber ununterbrochen von sich selbst spricht als uns auch mal Gelegenheit zu geben, uns auszudrücken.

Auch im Paaralltag sind die kommunikativen Hürden mannigfaltig. Einige mögen in der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau begründet sein. Andere liegen in den verschiedenen Prägungen, die wir von unserem Elternhaus mitbringen. Und natürlich spielt auch unser jeweilige Persönlichkeitsstil eine grosse Rolle.

In die Beziehung investieren

Letztes Wochenende durften meine Frau und ich an unserem Kommunikationsseminar wieder einmal mit zehn anderen Paaren über die Kunst des positiven miteinander Redens im Beziehungsalltag nachdenken. Dabei durften die Teilnehmenden an einer Frustwand, je eine für Männer und Frauen, das loswerden, was ein zufriedener Austausch hindert. Eindrücklich ist diese Übung schon nur darum, weil es bei so manchen ein befreiendes Aha-Erlebnis gibt: „Ich bin ja gar nicht der einzige, der das so erlebt!“ Oder: „Ah, das kennen andere auch?!“

Natürlich blieben wir nicht dabei, einfach den Frust abzuladen. Wir nahmen die frustrierenden Erfahrungen auf und versuchten ihnen entsprechende Lösungswege gegenüberzustellen. Und wir beschäftigten uns auch mit einigen Grundlagen zur Kommunikation. Natürlich darf da auch das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun nicht fehlen, das eindrücklich verdeutlicht, wie sehr unser Kommunizieren eben ein Beziehungsgeschehen ist.

Wenn unsere Beziehung im „grünen Bereich“ ist, fällt uns auch das gemeinsame Kommunizieren leichter. Ist die Beziehung grad etwas ausser Balance, stehen wir in Gefahr, alles Gesprochene zwischen den Zeilen zu deuten. Und je nachdem wie wir das Reden unseres Partners deuten, gerät unsere Beziehung weiter in Schieflage.

Ich muss also nicht einfach nur im richtigen Moment reden oder schweigen, ich muss auch in unsere Beziehung investieren. Was unternehmen wir, um unsere Paarbeziehung zu stärken? Wie kann ich meine Liebe so ausdrücken, dass es beim Partner auch ankommt? Was erleben wir gemeinsam? Und was möchte ich mit meinem Gegenüber teilen?

 

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Anders streiten

Glückliche Paare streiten kaum weniger oft und laut,
doch sie streiten anders.

Sonja Lyubomirsky (in: Glücklich sein)

Wenn wir Paare mit einem Ehevorbereitung-Coaching auf ihren grossen Tag hin begleiten, kommt es immer wieder zu diesem einen spannenden Moment: Wenn es im Gespräch um ihre Konfliktstrategien geht. Vorbereitend auf dieses Treffen beschäftigen sich Mann und Frau separat mit Fragen wie diesen:

  • Neigt ihr dazu, Gefühle (besonders negative) für euch zu behalten?
  • Sagt ihr einander, wenn ihr euch nicht verstanden fühlt?
  • Wer neigt eher dazu, mehr zu sprechen – Dinge anzusprechen?
  • Wie geht ihr vor, wenn Konflikte zu bereinigen sind?
  • Bist du zufrieden, wie ihr Differenzen bereinigt?

Auch wenn wir im Coaching dann nicht jede einzelne Frage durchgehen, sind die Gespräche höchstspannend und wertvoll. Es geht darum, dass jedes Paar einen eigenen, positiven Umgang mit Konfliktsituationen finden kann.

Eigentlich könnte jedes Paar, ob kurz vor dem Start in die Ehe, frisch verheiratet oder bereits eine halbe Ewigkeit zusammen, solche und ähnliche Fragen für sich selbst regelmässig besprechen. Doch wer tut das schon? Darum sind solche Angebote wie ein Ehe-Coaching, Ehe-Seminar oder auch unser Timeout-Weekend für Paare eine grosse Chance. Die besondere Stärke: Zu einem festen Termin werden Dinge angesprochen, die in der Hektik des Alltags unterzugehen drohen. Und: Weg von diesem Alltag kann ganz anders, unbelasteter über wesentliche Dinge gesprochen werden.

Wer kann schon in einer akuten Konfliktsituation die eigene Streitkultur reflektieren? Darum: Besser in einer guten Phase in die eigene Ehe investieren, als erst in schwierigen Momenten aktiv werden!

Vergebungsbereitschaft als Schlüssel

Zusammen mit meiner Frau darf ich die Ehe-Konferenz vom Forum Ehe + Familie moderieren. Im Vorgespräch mit Paaren, die wir an dieser Konferenz interviewen werden, durften wir spannende Storys kennen lernen. Auch wenn diese Paare in den unterschiedlichsten Umständen leben, ist mir eine Gemeinsamkeit aufgefallen: Jedes Paar hat auf die eine oder andere Art gesagt, dass Vergebungsbereitschaft zu einem wichtigen Schlüssel in ihrer Beziehung wurde.

Die Wichtigkeit der Vergebung hat Jesus schon vor 2000 Jahren seinen Zuhörern gepredigt. Und heute lehrt die Positive Psychologie, dass ein glücklicher Mensch ein Mensch ist, der vergeben kann. Ob für eine gesunde Partnerschaft, eine gute Stimmung am Arbeitsplatz oder einfach für unser Lebensglück: Wir müssen lernen zu vergeben.

So lange wir immer Recht haben wollen und die Schuldfrage ins Zentrum rücken, werden wir nachtragend. Und das stört jede Beziehung, besonders die Ehebeziehung. Aus der Störung wird eine Distanz und schlussendlich wohl eine Zerstörung: „Distanz und vor allem Rache machen Sie unglücklich, zerstören Beziehungen und können sich sogar negativ auf die Gesellschaft auswirken“, schreibt Sonja Lyubomirsky im Buch Glücklich sein.

 

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  • Wenn Sie das Thema dieses Artikels angesprochen hat, wird Ihnen auch unser nächstes Ländli-Seminar gefallen (4.-6. Okt. 2013): Was ich dir eigentlich sagen wollte… …oder die Kunst einer gelungenen Paar-Kommunikation.
  • Eine wohltuende, ganzheitliche und alltagstaugliche Auszeit für Paare – das ist unser Timeout-Weekend für Paare. Immer am ersten Weekend im April.
  • Gerne unterstützen wir Sie auch mit unseren weiteren Blogartikel zum Thema Partnerschaft sowie mit einem Coaching.
  • In unserem Online-Shop finden Sie unsere Buchtipps im Bereich Partnerschaft sowie das empfehlenswerte Buch Glücklich sein von Sonja Lyubomirsky.

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

So machen Sie Ihre Kinder (un)glücklich!

Seine Freude in der Freude des anderen finden können,
das ist das Geheimnis des Glücks.

Georges Bernanos

Diese Woche ging für unseren Sohn ein langersehnter Wunsch in Erfüllung: Er durfte seinen Freund ins Fussballtraining begleiten. Er war richtig kribbelig und hätte am liebsten schon Stunden vor dem Training die Schoner montiert und die Fussballschuhe geschnürt. Und nach dem erstmaligen Mittun im FC-Training erzählte unser Sohn mit leuchtenden Augen: „Dank einem Tor von mir gings in die Verlängerung!“. Was für ein Einstand…

Freuen sich die Kinder, ist auch die Freude der Eltern gross. Und eigentlich wäre es ja oft ganz schön einfach, mindestens wenn wir dem Rat der Kinder folgen würden, unseren Nachwuchs glücklich zu machen: Solange wir die Wünsche unserer Kinder zeitnah erfüllen, sind sie zufrieden und stellen den Eltern ein gutes Zeugnis aus.

So sehr ich dem obigen Zitat zustimme, wenn wir auf diese Art unsere Freude von der Freude unserer Kinder abhängig machen, müssen wir uns auf massive Nebenwirkungen einstellen. Das kann nicht lange gut kommen! Das mag einerseits an unserem beschränkten Geld- und Zeitbudget liegen, das nicht alle Wünsche erfüllen kann. Anderseits, und vor allem, liegt es an unserer menschlichen Natur, genauer an unserem Lustzentrum. Eine wunderbare Erfindung des Schöpfers, dazu gedacht, die Freuden des Lebens intensiv wahrzunehmen und zu geniessen, wird in unserer Gesellschaft zunehmend missbraucht. Dieser Missbrauch führt uns in eine Sackgasse: „Wir haben in unserer Suche nach Freude und Lust den Bogen überspannt, mit dem Ergebnis, dass wir gegenüber eben dem Schönen, das wir so eifrig suchen, abgestumpft sind.“ So beschreibt es der Psychologe und Hirnforscher Archibald Hart in seinem Buch Wer zu viel hat, kommt zu kurz.

Konkret: Das Lustzentrum bewirkt, dass sich die Befriedigung unserer Wünsche zu einem Bumerang entwickeln und wir süchtig nach dem nächsten „Kick“ werden. Und wie es zu einer Sucht gehört, braucht es in immer kürzeren Abständen eine immer höhere Dosis. Mit dem Effekt, dass an einem gewissen Punkt die Reizschwelle zur Lustempfindung so hoch ist, dass wir kaum mehr Freude in unserem Leben erfahren. Das Resultat: Wir leiden an Anhedonie, also an Lustverlust.

Leider sind die heutigen stressigen Lebens- und Arbeitsgewohnheiten sowie ein Erziehungsstil, der den Kindern jeden Wunsch von den Augen liest, beste Fördermittel für die Anhedonie-Falle.

Zurück zu unserem fussballbegeisterten Sohn: Auch wenn es sich nicht gut anfühlt, wenn wir ihm seine Wünsche nicht sofort erfüllen, ist es ganz gut so. Es wäre einfacher für uns gewesen, wenn wir schon vor Monaten unsere Zustimmung fürs Fussballtraining gegeben hätten. Ein Nein kostet etwas, doch wer seine Kinder vor der Lustverlust-Falle bewahren will, befriedigt nicht einfach jede Lust seiner Kinder.

 

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Befreit die Kinder vom Stress

Das Wohl und die Zukunft unserer Kinder stehen auf dem Spiel,
weil sie von den ersten Lebensjahren an
unablässig unter Stress stehen.
Archibald Hart (in: Wer zu viel hat, kommt zu kurz

Es ist ein düsteres Bild, das Archibald Hart in seinen Büchern und Seminaren malt: Depression ist heute eine Epidemie geworden – auch unter den Jugendlichen. Und wenn wir so weiterfahren, werden in Zukunft praktisch alle Teenager von Depressionen betroffen sein.

In seinem Buch Wer zu viel hat, kommt zu kurz widmet der Psychologe und Hirnforscher Archibald Hart den Herausforderungen, in denen Kinder (und ihre Eltern) heute stecken, ein ganzes Kapitel. Der Autor mahnt dort gleich zu Beginn:

„Unsere Kinder sind heute in grosser Gefahr, aber nur wenige sehen das. Von Vorschulkindern bis Teenagern ist eine ganze Generation auf dem Weg in ein Leben ohne Freude, aber kaum jemand nimmt Notiz davon, ja Eltern, Medien und unsere ganze Kultur treiben die Kinder noch weiter an auf diesem Weg.“

Hilft es, wenn ich noch erwähne, dass der Autor aus den USA stammt? „Aha, kann sein, dass es dort so ist. Aber bei uns doch nicht!“ Tatsächlich sind die vielen alarmierenden Studien, die im Buch zitiert werden, vor dem amerikanischen Hintergrund zu lesen. Doch wir tun uns und vor allem unseren Kindern ganz bestimmt einen Bärendienst, wenn wir die mahnende Stimme nicht ernstnehmen und mit dem Argument abtun, bei uns sei das mit dem Stress bei den Kindern nicht halb so schlimm.

Aus den Studien und Ausführungen von Archibald Hart lassen sich nämlich sehr wohl Parallelen zum deutschsprachigen Raum herstellen. Die Liste der Herausforderungen und Gefährdungen der Kinder ist lang:

  • Die Multitasking-Generation beschäftigt sich zwar nicht unbedingt länger mit elektronischen Medien als die Kinder vor ihnen, doch heute ist diese Zeit von Parallelkonsum geprägt: Alle „i-Geräte“ auf einmal benutzen und dabei noch die Hausaufgaben machen…
    Gewiss bringen die Multitasking-Fähigkeiten der Jugendlichen auch einige positive Fertigkeiten mit sich. Doch über allem gesehen, muss Multitasking und der hohe Medienkonsum sehr kritisch betrachtet werden. Ein Psychiater sagt es treffend: „Die Frage ist nicht so sehr: Was tue ich meinem Gehirn an mit all den Videospielen?, sondern: Was tue ich meinem Leben an mit all den Dingen, zu denen ich nicht mehr komme?“
  • Ungezähmtes Konsumverhalten: Unsere Gesellschaft, nicht nur unsere Kinder, sind von der Idee gefangen, alles sofort haben zu können, was wir gerade wollen. „Freude, die sofort kommt, ist auch sofort wieder weg“, schreibt Archibald Hart dazu.
  • Überforderung mit Langeweile: Wir sind heute nicht mehr fähig, eine gewisse Zeit lang nichts zu tun. Und weil diese Langeweile gerade für Jugendliche furchtbar ist, suchen sie andauern nach Ablenkung, Action und schlussendlich Reizüberflutung.
  • Das Problem mit den ehrgeizigen Eltern: Der an und für sich ehrbare Wunsch, dass es unseren Kindern gut geht, trägt so manche ungeniessbare Frucht! Von Überbehütung durch ständige Kontrolle zu Überforderung durch überhöhte Erwartungen bis hin zu Überstimulation durch Frühförderung und Freizeitstressprogramm.

Den Ausführung von Archibald Hart fehlt es nicht an Dringlichkeit. Zusammen mit ihm ruf ich uns als Eltern zu: Nehmen wir uns Zeit für unsere Kinder, befreien wir sie vom Stress! „Kinder, deren Tag lückenlos verplant ist, können nicht mehr träumen, sich nicht mehr ihrer Fantasie hingeben, nicht mehr ihre eigene kleine Welt gestalten.“ Die Folgen davon sind erschreckend.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

"Der Eheabend"

Es ist das Geheimnis einer guten Ehe,
einer Serienaufführung immer wieder Premierenstimmung zu geben.
Max Ophüls, 1902 – 1957 französisch-deutscher Regisseur

Während unserem letzten Timeout-Weekend für Paare hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Herausforderung bezüglich Umgang mit der Zeit im Paaralltag zu notieren. Eigentlich wenig überraschend, erwies sich für viele die gemeinsame Zeit als Paar als grosse Herausforderung. Wenn man beruflich gefordert und ehrenamtlich engagiert ist, daheim die Kinder einiges von einem abverlangen, ist es kaum verwunderlich, wenn die gemeinsame Zeit als Paar auf der Strecke bleibt.

Doch so soll es nicht sein. Und darum haben sich ja die Paare auch diese kurze Auszeit gegönnt, um die eigene Beziehung zu reflektieren und sich über das gemeinsame Zeitmanagement Gedanken zu machen.

Ein fester Termin für uns

Wir sprachen also über dieses Teil, das sich „Eheabend“ nennt. Die erste Herausforderung scheint uns schon dieser Begriff zu sein: Einige macht er ganz nervös und löst im dümmsten Fall unnötig Druck aus. Andere finden ihn einfach abgedroschen und langweilig.

  • Passender Begriff finden!
    Wenn also schon der Begriff ein Problem darstellt, dann ist der erste Tipp: Den Begriff abschaffen, aber die Ideen aufrechterhalten. Als Erstes könnte sich das Paare also zusammensetzen und ein neues Motto für die gemeinsame Zeit kreieren: Zeit zu zweit, du + ich, Break4us…
Paare gestalten ihre Zeit
Paare gestalten ihre Zeit
  • Erwartungen abstimmen!
    Im Gespräch beim Timeout-Weekend wurde schnell klar: Jedes Paar, und wahrscheinlich sogar jede einzelne Person, hat seine/ihre eigenen Erwartungen für die gemeinsame Zeit. Während die einen gute Erfahrungen damit machen, gemeinsam ein Buch zu lesen, wird es anderen schon nur beim Gedanken daran ungemütlich.
    Darum: Welche Erwartungen haben wir an unsere gemeinsame Zeit? Und: Sind es wirklich unsere Erwartungen und Vorstellungen oder haben wir das aus irgendeinem Buch oder Seminar übernommen? Passen die Ideen zu uns?

 

  • Termin vereinbaren!
    Es mag wenig romantisch klingen, wenn man als Paar gemeinsame Termine einplanen muss. Aber ohne Planung geht es nicht, da unsere freie Zeit durch Familie, Job, Freunde oder Ehrenamt ganz schnell aufgebraucht ist.
    Wie oft ein Paar eine solche Zeit zu zweit einplant, ist auch wieder sehr individuell. Bestimmt ist es hilfreich, wenn wir eine gewisse Regelmässigkeit vereinbaren. Schön, wenn die gemeinsame Zeit zu einem guten Ritual wird.
    Und wenn unser Termin einmal eingeplant ist, bitte nicht bei der ersten Terminkollision schon wieder freigeben! Im Notfall verschieben, aber nie streichen!

 

  • Kreativität ausleben!
    Bei den Erwartungen haben wir den Rahmen für unsere gemeinsame Zeit abgesteckt. Nun geht es darum, die einzelne Paar-Auszeit mit Kreativität zu gestalten. Unternehmen wir etwas? Machen wir uns einen schönen Abend daheim? Wer organisiert etwas? Ein romantisches Nachtessen oder eine Stunde Tennis? Besuch einer kulturellen Veranstaltung? …

 

  • Freut euch drauf!
    Nun, das kann man ja nicht auf Knopfdruck. Doch als wir merkten, dass für einige das Thema Eheabend eher Frust als Lust ist, war uns klar: So geht das nicht! Die gemeinsame Zeit soll kein Muss sein, sondern etwas, worauf wir uns freuen können.  Ganz nach dem Zitat oben: Auch eine Serienaufführung darf (soll!) etwas Kribbeln im Bauch auslösen…

 

 

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