Männer brauchen Punkte

Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen.
Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.
Peter Bamm

Nach acht Jahren Erziehungserfahrung bei je einem Mädchen und einem Buben sei es mir erlaubt, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen: Gender Debatte hin oder her – einen Buben gross zu ziehen ist etwas völlig anderes, als ein Mädchen ins Erwachsenenleben zu begleiten. Natürlich ist meine „Versuchsgruppe“ nicht repräsentativ und neben Geschlecht spielen auch die unterschiedlichen Charakterzüge unserer Kids eine sehr grosse Rolle.

Und doch: Wettbewerb spielt für meine Tochter keine Rolle. Sie zieht ihr Ding durch – egal, ob sie jemand damit beeindruckt oder ob sie sich damit gerade unbeliebt macht. Da können Förderprogramme noch so ausgefeilt sein: Wenn sie nicht will, will sie nicht. Aber wehe, wenn sie will – da kann ganz schön die Post abgehen.

Bei Janosch ist das eindeutig anders: Alles ist ein Wettbewerb. Kürzlich zählte er sogar die Buchstaben zweier Wörter, um dann das kürzere zu gebrauchen. Oder beim Lesen: Das ist grundsätzlich noch nicht so sein Ding. Aber Dank dem online Programm Antolin – Mit Lesen punkten! ist auch er zu motivieren. Und so kann er innert kürzester Zeit sehr zielbewusst lesen, nur um die 100er Marke zu erreichen.

Alles wird zum Spiel

Der oben zitierte deutsche Schriftsteller Peter Bamm (1897 – 1975) mag es richtig erkannt haben: Für uns Männer hat das Spiel eine unheimlich hohe Faszination. Man könnte auch sagen: Punkte sind alles.

Vom Sport über die Börse bis zum Einkauf im Grossverteiler: Das (Männer)Leben dreht sich ums Spiel mit den Punkten. Seit es Cumulus gibt, gehe auch ich gerne einkaufen. Das Ziel ist klar: Mit möglichst wenig Geld, das Maximum an Punkten sammeln.

Es ist offensichtlich: Wir Männer leben von Punkten. Und darum ist es nichts als logisch, dass wir auch versuchen bei den Frauen zu punkten. Gibt es etwas Schöneres als die Erfahrung, einen Punkt der Anerkennung bei der eigenen Frau gewonnen zu haben? Natürlich schmeichelt es uns auch, wenn wir bei einer fremden Frau gut ankommen und offensichtlich punkten können. Ich finde es jedoch befriedigender (und nicht selten auch herausfordernder) immer wieder bei der eigenen Frau zu punkten: Sie kennt mich mit all meinen Sonn- und Schattenseiten, bei ihr kann ich nicht mit den immer gleichen Dingen punkten, das nützt sich ab. Da ist schon etwas mehr Fantasie und Kreativität gefragt.

Darum, liebe Männer: Es ist völlig okay, dass wir so scharf auf Punkte sind – so sind wir scheinbar geschaffen. Nur eines gilt es zu bedenken: Sammeln wir die Punkte dort, wo es sich wirklich lohnt und hüten wir uns davor, bei fremden Frauen einen höheren Punktestand zu haben als bei der eigenen! Strengen wir uns ruhig etwas an, um die eigene Frau immer wieder aufs Neue für uns zu gewinnen!

Und an unsere lieben Frauen: Wir Männer sind einfache Wesen, wir brauchen nur hin und wieder etwas Respekt und einige Punkte der Anerkennung. Bitte gebt uns doch immerhin das Gefühl, als wären wir die Besten!

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Welche Männer braucht das Land?

Die Vaterliebe gestattet uns,
mit all den wunderbaren Wurzeln etwas Gutes anzufangen.
Sie bringt uns das Fliegen bei.

Richard Rohr (in: Vom wilden Mann zum weisen Mann)

Es ist inzwischen ein Dauerbrenner und gerade diese Woche war es wieder zu lesen: Die Rollenbilder von Mann und Frau sind nicht mehr so klar festgeschrieben wie früher und dies führt dann auch hin und wieder zu Rollenverwirrung: Wann ist ein Mann ein Mann? Oder: Welche Männer braucht das Land?

Der Schlusskommentar von Nina Belz zum ausführlichen NZZ-Spezial Frauenwelten endet mit den Sätzen: „Emanzipation ist keine Frauenangelegenheit. Sie verändert auch das Leben der Männer.“ (NZZ, 13.11.13)

Da haben wirs: Auch die Männerwelt ist im Wandel. Eine solche Veränderung betrifft die Arbeitswelt. Immer mehr Männer wünschen sich Teilzeitarbeit. Und einige von ihnen setzen diesen Wunsch auch tatsächlich um und übernehmen im Familienmanagement mehr Verantwortung. Sind das „Plöischler“ oder gar nur halbe Männer? Natürlich gilt es noch mit einigen Stammtisch-Vorurteilen zu brechen, um als Familienmann unter Männer nicht mehr belächelt und im Einkaufszentrum beim Familieneinkauf mit schreienden Kindern nicht mehr von Frauen bemitleidet zu werden.

Glücklicherweise erlebt man(n) ab und zu auch schon das Gegenteil: Andere Männer beneiden einem für die Möglichkeit, intensiver an der Entwicklung der eigenen Kinder teilhaben zu können. Und ja, manchmal sind es wohl nicht nur bemitleidende Blicke der Frauen im Einkaufszentrum, es könnte sich auch eine stille Bewunderung darunter mischen.

Teilzeitarbeit als Allheilmittel? Jürg Wiler, Co-Leiter der Kampagne Der Teilzeitmann nimmt uns solche Illusionen, spricht aber auch die Stärken dieses Modelles an: „Wohlgemerkt: Teilzeitarbeit macht das Leben zwar nicht einfacher, aber runder und ganzheitlicher.“

Männer, die stolz sind auf ihre Kinder

Aber die Frage, welche Männer das Land nun braucht, ist immer noch nicht geklärt. Jedenfalls steht eines für mich fest: Unsere Kinder brauchen keine zweite Mutter! Was unsere Kinder unbedingt brauchen, ist die Ergänzung der weiblichen und männlichen Energie. Dabei hat mich das Buch Vom wilden Mann zum weisen Mann von Richard Rohr sehr inspiriert. Das Konzept von Wurzeln und Flügeln zeigt, was unsere Kinder brauchen: Geborgenheit einerseits, Beauftragung anderseits. Gemäss Rohr ist die Mutterliebe dafür verantwortlich, den Kindern festen Boden unter die Füsse zu geben. Demgegenüber ist es an uns Vätern, wie oben im Zitat beschrieben, unsere Kinder zum Fliegen zu bringen.

Rohr schreibt dazu: „Wenn der Vater seinem Kind sagt: ‚Du schaffst das!‘, dann schafft es das.“ Natürlich tönt das verführerisch nach illusorischem „Nichts-ist-mir-unmöglich“. Und doch: Wie viele gebrochene Menschen (vielleicht vor allem Buben und Männer) gibt es in unserer Gesellschaft, weil kein Vater da war, der ihnen etwas zutraute, der ihr Cheerleader war, der sie anfeuerte, ihnen Vorbild war, sie voller Stolz bejubelte…?

Wir Männer sind gefragt! Am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft – aber eben auch in der Familie! Dies bestätigt auch der Psychotherapeut Peter Ballnik, Autor von Papa-Zeit. 52 Tipps für berufstätige Väter, im Interview mit dem Männermagazin Ärmel hoch!: „Die Kinder brauchen Väter, die stolz auf sie sind.“ Und: „Väter spielen wilder, ausgelassener, fordernder. Mütter halten den Kindern den Rücken frei. Väter führen die Kinder nach aussen. Es ist wichtig, dass Väter die Dinge auf ihre Art machen. Väter brauchen wortwörtlich Spielraum mit den Kindern.“

Unser Land braucht also Männer, die sich selbst, ihren Kindern und auch den Mitmenschen etwas zutrauen und sie befähigen.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

 

Kommunikation mit Frustpotenzial

Zwei Dinge sind Zeichen von Schwäche:
Schweigen, wenn man reden müßte,
und sprechen, wenn man schweigen sollte.
Aus Persien

Kommunikation ist ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Unsere allgemeine Zufriedenheit wird massgeblich vom Gelingen oder Scheitern unseres Kommunizierens beeinflusst.

Wie schön ist es, sich mit seinen Gedanken und Gefühlen mitzuteilen und sich dabei von seinem Gegenüber verstanden zu fühlen? Auf der anderen Seite: Wie schmerzlich ist es, wenn es uns einfach nicht gelingt, uns so auszudrücken, dass das, was wir empfinden beim anderen ankommt?

Ob in der beruflichen Kommunikation, im Austausch mit Freunden oder im Reden zu zweit in einer Liebesbeziehung – überall warten einige Stolpersteine, die in unserem zwischenmenschlichen Kommunizieren zu unbefriedigenden Situationen führen können. Im internationalen beruflichen Umfeld können diese Stolpersteine mit den unterschiedlichen Kulturen und Sprachen zusammenhängen. Bei Freunden mag es zum Beispiel ein Hindernis sein, wenn unser Gegenüber lieber ununterbrochen von sich selbst spricht als uns auch mal Gelegenheit zu geben, uns auszudrücken.

Auch im Paaralltag sind die kommunikativen Hürden mannigfaltig. Einige mögen in der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau begründet sein. Andere liegen in den verschiedenen Prägungen, die wir von unserem Elternhaus mitbringen. Und natürlich spielt auch unser jeweilige Persönlichkeitsstil eine grosse Rolle.

In die Beziehung investieren

Letztes Wochenende durften meine Frau und ich an unserem Kommunikationsseminar wieder einmal mit zehn anderen Paaren über die Kunst des positiven miteinander Redens im Beziehungsalltag nachdenken. Dabei durften die Teilnehmenden an einer Frustwand, je eine für Männer und Frauen, das loswerden, was ein zufriedener Austausch hindert. Eindrücklich ist diese Übung schon nur darum, weil es bei so manchen ein befreiendes Aha-Erlebnis gibt: „Ich bin ja gar nicht der einzige, der das so erlebt!“ Oder: „Ah, das kennen andere auch?!“

Natürlich blieben wir nicht dabei, einfach den Frust abzuladen. Wir nahmen die frustrierenden Erfahrungen auf und versuchten ihnen entsprechende Lösungswege gegenüberzustellen. Und wir beschäftigten uns auch mit einigen Grundlagen zur Kommunikation. Natürlich darf da auch das 4-Ohren-Modell von Schulz von Thun nicht fehlen, das eindrücklich verdeutlicht, wie sehr unser Kommunizieren eben ein Beziehungsgeschehen ist.

Wenn unsere Beziehung im „grünen Bereich“ ist, fällt uns auch das gemeinsame Kommunizieren leichter. Ist die Beziehung grad etwas ausser Balance, stehen wir in Gefahr, alles Gesprochene zwischen den Zeilen zu deuten. Und je nachdem wie wir das Reden unseres Partners deuten, gerät unsere Beziehung weiter in Schieflage.

Ich muss also nicht einfach nur im richtigen Moment reden oder schweigen, ich muss auch in unsere Beziehung investieren. Was unternehmen wir, um unsere Paarbeziehung zu stärken? Wie kann ich meine Liebe so ausdrücken, dass es beim Partner auch ankommt? Was erleben wir gemeinsam? Und was möchte ich mit meinem Gegenüber teilen?

 

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Anders streiten

Glückliche Paare streiten kaum weniger oft und laut,
doch sie streiten anders.

Sonja Lyubomirsky (in: Glücklich sein)

Wenn wir Paare mit einem Ehevorbereitung-Coaching auf ihren grossen Tag hin begleiten, kommt es immer wieder zu diesem einen spannenden Moment: Wenn es im Gespräch um ihre Konfliktstrategien geht. Vorbereitend auf dieses Treffen beschäftigen sich Mann und Frau separat mit Fragen wie diesen:

  • Neigt ihr dazu, Gefühle (besonders negative) für euch zu behalten?
  • Sagt ihr einander, wenn ihr euch nicht verstanden fühlt?
  • Wer neigt eher dazu, mehr zu sprechen – Dinge anzusprechen?
  • Wie geht ihr vor, wenn Konflikte zu bereinigen sind?
  • Bist du zufrieden, wie ihr Differenzen bereinigt?

Auch wenn wir im Coaching dann nicht jede einzelne Frage durchgehen, sind die Gespräche höchstspannend und wertvoll. Es geht darum, dass jedes Paar einen eigenen, positiven Umgang mit Konfliktsituationen finden kann.

Eigentlich könnte jedes Paar, ob kurz vor dem Start in die Ehe, frisch verheiratet oder bereits eine halbe Ewigkeit zusammen, solche und ähnliche Fragen für sich selbst regelmässig besprechen. Doch wer tut das schon? Darum sind solche Angebote wie ein Ehe-Coaching, Ehe-Seminar oder auch unser Timeout-Weekend für Paare eine grosse Chance. Die besondere Stärke: Zu einem festen Termin werden Dinge angesprochen, die in der Hektik des Alltags unterzugehen drohen. Und: Weg von diesem Alltag kann ganz anders, unbelasteter über wesentliche Dinge gesprochen werden.

Wer kann schon in einer akuten Konfliktsituation die eigene Streitkultur reflektieren? Darum: Besser in einer guten Phase in die eigene Ehe investieren, als erst in schwierigen Momenten aktiv werden!

Vergebungsbereitschaft als Schlüssel

Zusammen mit meiner Frau darf ich die Ehe-Konferenz vom Forum Ehe + Familie moderieren. Im Vorgespräch mit Paaren, die wir an dieser Konferenz interviewen werden, durften wir spannende Storys kennen lernen. Auch wenn diese Paare in den unterschiedlichsten Umständen leben, ist mir eine Gemeinsamkeit aufgefallen: Jedes Paar hat auf die eine oder andere Art gesagt, dass Vergebungsbereitschaft zu einem wichtigen Schlüssel in ihrer Beziehung wurde.

Die Wichtigkeit der Vergebung hat Jesus schon vor 2000 Jahren seinen Zuhörern gepredigt. Und heute lehrt die Positive Psychologie, dass ein glücklicher Mensch ein Mensch ist, der vergeben kann. Ob für eine gesunde Partnerschaft, eine gute Stimmung am Arbeitsplatz oder einfach für unser Lebensglück: Wir müssen lernen zu vergeben.

So lange wir immer Recht haben wollen und die Schuldfrage ins Zentrum rücken, werden wir nachtragend. Und das stört jede Beziehung, besonders die Ehebeziehung. Aus der Störung wird eine Distanz und schlussendlich wohl eine Zerstörung: „Distanz und vor allem Rache machen Sie unglücklich, zerstören Beziehungen und können sich sogar negativ auf die Gesellschaft auswirken“, schreibt Sonja Lyubomirsky im Buch Glücklich sein.

 

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  • Wenn Sie das Thema dieses Artikels angesprochen hat, wird Ihnen auch unser nächstes Ländli-Seminar gefallen (4.-6. Okt. 2013): Was ich dir eigentlich sagen wollte… …oder die Kunst einer gelungenen Paar-Kommunikation.
  • Eine wohltuende, ganzheitliche und alltagstaugliche Auszeit für Paare – das ist unser Timeout-Weekend für Paare. Immer am ersten Weekend im April.
  • Gerne unterstützen wir Sie auch mit unseren weiteren Blogartikel zum Thema Partnerschaft sowie mit einem Coaching.
  • In unserem Online-Shop finden Sie unsere Buchtipps im Bereich Partnerschaft sowie das empfehlenswerte Buch Glücklich sein von Sonja Lyubomirsky.

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

So machen Sie Ihre Kinder (un)glücklich!

Seine Freude in der Freude des anderen finden können,
das ist das Geheimnis des Glücks.

Georges Bernanos

Diese Woche ging für unseren Sohn ein langersehnter Wunsch in Erfüllung: Er durfte seinen Freund ins Fussballtraining begleiten. Er war richtig kribbelig und hätte am liebsten schon Stunden vor dem Training die Schoner montiert und die Fussballschuhe geschnürt. Und nach dem erstmaligen Mittun im FC-Training erzählte unser Sohn mit leuchtenden Augen: „Dank einem Tor von mir gings in die Verlängerung!“. Was für ein Einstand…

Freuen sich die Kinder, ist auch die Freude der Eltern gross. Und eigentlich wäre es ja oft ganz schön einfach, mindestens wenn wir dem Rat der Kinder folgen würden, unseren Nachwuchs glücklich zu machen: Solange wir die Wünsche unserer Kinder zeitnah erfüllen, sind sie zufrieden und stellen den Eltern ein gutes Zeugnis aus.

So sehr ich dem obigen Zitat zustimme, wenn wir auf diese Art unsere Freude von der Freude unserer Kinder abhängig machen, müssen wir uns auf massive Nebenwirkungen einstellen. Das kann nicht lange gut kommen! Das mag einerseits an unserem beschränkten Geld- und Zeitbudget liegen, das nicht alle Wünsche erfüllen kann. Anderseits, und vor allem, liegt es an unserer menschlichen Natur, genauer an unserem Lustzentrum. Eine wunderbare Erfindung des Schöpfers, dazu gedacht, die Freuden des Lebens intensiv wahrzunehmen und zu geniessen, wird in unserer Gesellschaft zunehmend missbraucht. Dieser Missbrauch führt uns in eine Sackgasse: „Wir haben in unserer Suche nach Freude und Lust den Bogen überspannt, mit dem Ergebnis, dass wir gegenüber eben dem Schönen, das wir so eifrig suchen, abgestumpft sind.“ So beschreibt es der Psychologe und Hirnforscher Archibald Hart in seinem Buch Wer zu viel hat, kommt zu kurz.

Konkret: Das Lustzentrum bewirkt, dass sich die Befriedigung unserer Wünsche zu einem Bumerang entwickeln und wir süchtig nach dem nächsten „Kick“ werden. Und wie es zu einer Sucht gehört, braucht es in immer kürzeren Abständen eine immer höhere Dosis. Mit dem Effekt, dass an einem gewissen Punkt die Reizschwelle zur Lustempfindung so hoch ist, dass wir kaum mehr Freude in unserem Leben erfahren. Das Resultat: Wir leiden an Anhedonie, also an Lustverlust.

Leider sind die heutigen stressigen Lebens- und Arbeitsgewohnheiten sowie ein Erziehungsstil, der den Kindern jeden Wunsch von den Augen liest, beste Fördermittel für die Anhedonie-Falle.

Zurück zu unserem fussballbegeisterten Sohn: Auch wenn es sich nicht gut anfühlt, wenn wir ihm seine Wünsche nicht sofort erfüllen, ist es ganz gut so. Es wäre einfacher für uns gewesen, wenn wir schon vor Monaten unsere Zustimmung fürs Fussballtraining gegeben hätten. Ein Nein kostet etwas, doch wer seine Kinder vor der Lustverlust-Falle bewahren will, befriedigt nicht einfach jede Lust seiner Kinder.

 

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Befreit die Kinder vom Stress

Das Wohl und die Zukunft unserer Kinder stehen auf dem Spiel,
weil sie von den ersten Lebensjahren an
unablässig unter Stress stehen.
Archibald Hart (in: Wer zu viel hat, kommt zu kurz

Es ist ein düsteres Bild, das Archibald Hart in seinen Büchern und Seminaren malt: Depression ist heute eine Epidemie geworden – auch unter den Jugendlichen. Und wenn wir so weiterfahren, werden in Zukunft praktisch alle Teenager von Depressionen betroffen sein.

In seinem Buch Wer zu viel hat, kommt zu kurz widmet der Psychologe und Hirnforscher Archibald Hart den Herausforderungen, in denen Kinder (und ihre Eltern) heute stecken, ein ganzes Kapitel. Der Autor mahnt dort gleich zu Beginn:

„Unsere Kinder sind heute in grosser Gefahr, aber nur wenige sehen das. Von Vorschulkindern bis Teenagern ist eine ganze Generation auf dem Weg in ein Leben ohne Freude, aber kaum jemand nimmt Notiz davon, ja Eltern, Medien und unsere ganze Kultur treiben die Kinder noch weiter an auf diesem Weg.“

Hilft es, wenn ich noch erwähne, dass der Autor aus den USA stammt? „Aha, kann sein, dass es dort so ist. Aber bei uns doch nicht!“ Tatsächlich sind die vielen alarmierenden Studien, die im Buch zitiert werden, vor dem amerikanischen Hintergrund zu lesen. Doch wir tun uns und vor allem unseren Kindern ganz bestimmt einen Bärendienst, wenn wir die mahnende Stimme nicht ernstnehmen und mit dem Argument abtun, bei uns sei das mit dem Stress bei den Kindern nicht halb so schlimm.

Aus den Studien und Ausführungen von Archibald Hart lassen sich nämlich sehr wohl Parallelen zum deutschsprachigen Raum herstellen. Die Liste der Herausforderungen und Gefährdungen der Kinder ist lang:

  • Die Multitasking-Generation beschäftigt sich zwar nicht unbedingt länger mit elektronischen Medien als die Kinder vor ihnen, doch heute ist diese Zeit von Parallelkonsum geprägt: Alle „i-Geräte“ auf einmal benutzen und dabei noch die Hausaufgaben machen…
    Gewiss bringen die Multitasking-Fähigkeiten der Jugendlichen auch einige positive Fertigkeiten mit sich. Doch über allem gesehen, muss Multitasking und der hohe Medienkonsum sehr kritisch betrachtet werden. Ein Psychiater sagt es treffend: „Die Frage ist nicht so sehr: Was tue ich meinem Gehirn an mit all den Videospielen?, sondern: Was tue ich meinem Leben an mit all den Dingen, zu denen ich nicht mehr komme?“
  • Ungezähmtes Konsumverhalten: Unsere Gesellschaft, nicht nur unsere Kinder, sind von der Idee gefangen, alles sofort haben zu können, was wir gerade wollen. „Freude, die sofort kommt, ist auch sofort wieder weg“, schreibt Archibald Hart dazu.
  • Überforderung mit Langeweile: Wir sind heute nicht mehr fähig, eine gewisse Zeit lang nichts zu tun. Und weil diese Langeweile gerade für Jugendliche furchtbar ist, suchen sie andauern nach Ablenkung, Action und schlussendlich Reizüberflutung.
  • Das Problem mit den ehrgeizigen Eltern: Der an und für sich ehrbare Wunsch, dass es unseren Kindern gut geht, trägt so manche ungeniessbare Frucht! Von Überbehütung durch ständige Kontrolle zu Überforderung durch überhöhte Erwartungen bis hin zu Überstimulation durch Frühförderung und Freizeitstressprogramm.

Den Ausführung von Archibald Hart fehlt es nicht an Dringlichkeit. Zusammen mit ihm ruf ich uns als Eltern zu: Nehmen wir uns Zeit für unsere Kinder, befreien wir sie vom Stress! „Kinder, deren Tag lückenlos verplant ist, können nicht mehr träumen, sich nicht mehr ihrer Fantasie hingeben, nicht mehr ihre eigene kleine Welt gestalten.“ Die Folgen davon sind erschreckend.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

"Der Eheabend"

Es ist das Geheimnis einer guten Ehe,
einer Serienaufführung immer wieder Premierenstimmung zu geben.
Max Ophüls, 1902 – 1957 französisch-deutscher Regisseur

Während unserem letzten Timeout-Weekend für Paare hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre Herausforderung bezüglich Umgang mit der Zeit im Paaralltag zu notieren. Eigentlich wenig überraschend, erwies sich für viele die gemeinsame Zeit als Paar als grosse Herausforderung. Wenn man beruflich gefordert und ehrenamtlich engagiert ist, daheim die Kinder einiges von einem abverlangen, ist es kaum verwunderlich, wenn die gemeinsame Zeit als Paar auf der Strecke bleibt.

Doch so soll es nicht sein. Und darum haben sich ja die Paare auch diese kurze Auszeit gegönnt, um die eigene Beziehung zu reflektieren und sich über das gemeinsame Zeitmanagement Gedanken zu machen.

Ein fester Termin für uns

Wir sprachen also über dieses Teil, das sich „Eheabend“ nennt. Die erste Herausforderung scheint uns schon dieser Begriff zu sein: Einige macht er ganz nervös und löst im dümmsten Fall unnötig Druck aus. Andere finden ihn einfach abgedroschen und langweilig.

  • Passender Begriff finden!
    Wenn also schon der Begriff ein Problem darstellt, dann ist der erste Tipp: Den Begriff abschaffen, aber die Ideen aufrechterhalten. Als Erstes könnte sich das Paare also zusammensetzen und ein neues Motto für die gemeinsame Zeit kreieren: Zeit zu zweit, du + ich, Break4us…
Paare gestalten ihre Zeit
Paare gestalten ihre Zeit
  • Erwartungen abstimmen!
    Im Gespräch beim Timeout-Weekend wurde schnell klar: Jedes Paar, und wahrscheinlich sogar jede einzelne Person, hat seine/ihre eigenen Erwartungen für die gemeinsame Zeit. Während die einen gute Erfahrungen damit machen, gemeinsam ein Buch zu lesen, wird es anderen schon nur beim Gedanken daran ungemütlich.
    Darum: Welche Erwartungen haben wir an unsere gemeinsame Zeit? Und: Sind es wirklich unsere Erwartungen und Vorstellungen oder haben wir das aus irgendeinem Buch oder Seminar übernommen? Passen die Ideen zu uns?

 

  • Termin vereinbaren!
    Es mag wenig romantisch klingen, wenn man als Paar gemeinsame Termine einplanen muss. Aber ohne Planung geht es nicht, da unsere freie Zeit durch Familie, Job, Freunde oder Ehrenamt ganz schnell aufgebraucht ist.
    Wie oft ein Paar eine solche Zeit zu zweit einplant, ist auch wieder sehr individuell. Bestimmt ist es hilfreich, wenn wir eine gewisse Regelmässigkeit vereinbaren. Schön, wenn die gemeinsame Zeit zu einem guten Ritual wird.
    Und wenn unser Termin einmal eingeplant ist, bitte nicht bei der ersten Terminkollision schon wieder freigeben! Im Notfall verschieben, aber nie streichen!

 

  • Kreativität ausleben!
    Bei den Erwartungen haben wir den Rahmen für unsere gemeinsame Zeit abgesteckt. Nun geht es darum, die einzelne Paar-Auszeit mit Kreativität zu gestalten. Unternehmen wir etwas? Machen wir uns einen schönen Abend daheim? Wer organisiert etwas? Ein romantisches Nachtessen oder eine Stunde Tennis? Besuch einer kulturellen Veranstaltung? …

 

  • Freut euch drauf!
    Nun, das kann man ja nicht auf Knopfdruck. Doch als wir merkten, dass für einige das Thema Eheabend eher Frust als Lust ist, war uns klar: So geht das nicht! Die gemeinsame Zeit soll kein Muss sein, sondern etwas, worauf wir uns freuen können.  Ganz nach dem Zitat oben: Auch eine Serienaufführung darf (soll!) etwas Kribbeln im Bauch auslösen…

 

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Die kleinen Aufmerksamkeiten

Anstatt immer nur das Beste geben zu wollen,
sollten wir lieber einmal etwas Gutes tun.
Thornton Wilder, amerik. Schriftsteller (1897-1975)

Man kann dieses Zitat auf viele Bereiche des Lebens übertragen. Zum Beispiel im Bezug auf unseren Beitrag in der Gesellschaft: Haben wir lauter gute Absichten oder tun wir auch ab und zu mal etwas Gutes für unsere Mitmenschen.

Wir könnten auch darüber nachdenken, ob wir im Job oder im Umgang mit uns selbst immer nur davon reden, jetzt etwas Aussergewöhnliches, Einmaliges zu unternehmen (Sich auf einen neuen, „besten“ Job zu bewerben. Oder nächstes Jahr einen Marathon zu laufen.) oder ob wir unser Leben, inklusive unserem Job, auch tatsächlich bewusst gestalten und in kleinen Schritten vorwärts gehen.

Doch in diesem Artikel will ich obiges Zitat nutzen, um über Partnerschaft und Ehe zu schreiben. Versuchen Sie einmal den Rat aus dem Zitat in Ihrer Beziehung umzusetzen. Ich bin fast sicher: Sie werden staunen, welche Wunder die Angewohnheit der kleinen Aufmerksamkeiten im Ehe-/Beziehungsalltag bewirken wird. Was nehmen wir uns doch, mindestens wenn die Beziehung noch jung ist, vor, unser Bestes zu geben. Und ja, ab und zu gelingt uns dies vielleicht. Dann geben wir ein-, zwei-, vielleicht sogar dreimal im Jahr unser Bestes (Valentins-, Hochzeits- und Geburtstag des Partners) und überhäufen unser Gegenüber mit teuren Geschenken, duftenden Rosen und überschwänglichen Liebkosungen.

Kürzlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie mein Eheratgeber aussehen würde. Der erste Punkt wäre: Einmal pro Tag eine kleine Geste der Aufmerksamkeit. Einmal im Jahr sein Bestes zu geben, ist nicht so schwer (und wenn es nur beim Vorsatz bleibt, sowieso). Doch Tag für Tag nach Gelegenheiten zu suchen, den Partner mit einer kleinen Aufmerksamkeit zu überraschen, wird Ungeübten in dieser Disziplin einiges abverlangen.

Ich würde mich selbst hier noch nicht zu den Geübten zählen – oder mindestens nicht zu den Profis. Aber einige gute Erfahrungen habe ich bereits gesammelt. Und Ideen gäbe es ja unzählige: Regelmässig eine kreative Kleinigkeit aus einem Blumen- oder Deko.laden, ein Glas Rotwein zum Start ins Wochenende, eine Liebesbotschaft am Kühlschrank, einfach so eine Wunsch-CD oder ein Buch schenken, ein überraschender Telefonanruf aus dem Geschäft („Habe gerade an dich gedacht und wollte dir nur rasch sagen, dass ich dich liebe!“), eine kleine Arbeit auf der To-Do- oder „Ämtli“-Liste des anderen übernehmen, beim Heimkommen das Lieblingsgetränk des Partners bereithalten und ihm/ihr eine kurze Verschaufspause gönnen, ein Kinoabend (inklusive Kinderbetreuung) organisieren…

Es gibt viele Möglichkeiten, im Beziehungsalltag Gutes zu tun. Wir müssen gar nicht auf eine so besondere Gelegenheit warten, bei der wir dann unser Bestes geben (wollen). Unserem Partner täglich mit Respekt, Liebe und Aufmerksamkeit zu begegnen, wird unsere Beziehung beflügeln. Versprochen!

 

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  • Noch zwei freie Plätze: Bei unserem Timeout-Weekend für Paare Mehr Zeit für uns anfangs April gibt es nur noch Platz für zwei weitere Paare.
  • Weitere Blogartikel zum Thema Partnerschaft.
  • Seminartipp: Ist unsere Paarkommunikation von kleinen Aufmerksamkeiten geprägt? Unser Seminar Was ich dir eigentlich sagen wollte hilft, das Reden miteinander zu verbessern.
  • Buchtipp: Der Klassiker, der uns hilft, zu entdecken, wie wir unserem Partner Aufmerksamkeit schenken können, die bei ihm auch ankommt => Die fünf Sprachen der Liebe.

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Familien stärken – aber wie?

Um Kinder zu erziehen, muss man verstehen,
Zeit zu verlieren, um Zeit zu gewinnen.
Jean-Jacques Rousseau

Die Familie als kleinste und wichtigste Zelle unserer Gesellschaft soll gefördert werden. Da sehen viele so. Doch, wie soll das geschehen? Da drifften die Meinungen auseinander.

Anfangs März wird in der Schweiz über einen Verfassungartikel zur Familienpolitik abgestimmt. Bund und Kantone würden damit dazu verpflichtet, die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit zu fördern. Bestimmt ein guter Schritt in die richtige Richtung. Doch wenn dieser Familienartikel bloss bedeutet, dass der Schrei nach Krippenplätzen noch lauter wird, wäre das deutlich zu wenig.

Dies unterstreicht auch eine Studie, die in den letzten Wochen Schlagzeilen gemacht hat. Die Studie von Margrit Stamm (Uni Freiburg) kommt zum Schluss, dass für die Frühförderung der Kinder die Familie entscheidend ist. In ihrem Artikel zur Studie schreibt die NZZ dazu: „Eine intakte, fördernde Familie ist der wichtigste Faktor in der Frühförderung von Kindern.“

Dieses Resultat kommt für mancheinen überraschend. War doch in den letzten Jahren die Meinung vorherrschend, dass die Kinder gerade puncto Sozialkompetenz in Krippen besser gefördert würden als im Kreis der Familien. Mich freut diese Studie und vor allem die Tatsache, dass die Familie vermehrt in den Blickpunkt rückt. Und damit die Frage, wie Familie am besten gefördert werden können.

Im Zusammenhang mit der Studie wurde auch über die Elternlehre berichtet. Mich hat an diesem Bericht gefallen, wie sich junge Eltern die Mühe machen, sich in ihrem Elternsein weiterzubilden. Dabei ist das Wissen, das sich die Eltern aneignen, nur die eine Seite. Die andere, aus meiner Sicht noch viel wichtigere, ist, dass die Paare hier gemeinsam etwas erleben, sich Zeit nehmen, sich über ihr Elternsein Gedanken zu machen und so ganz bestimmt auch für ihre Partnerschaft profitieren.

Zeit verlieren

So wertvoll ich solche Angebote wie Elternlehre und Erziehungskurse finde, glaube ich trotzdem nicht, dass es primär an Erziehungswissen fehlt. Den meisten Familien wird es nicht an Wissen sondern viel eher an gemeinsam erlebter Zeit mangeln.

Auch wenn Jean-Jacques Rousseau als Vater nicht gerade ein Vorbild war, gehe ich mit dem obigen Zitat von ihm überein: Wenn wir unsere Erziehungsaufgabe wahrnehmen wollen, müssen wir lernen, Zeit zu verlieren.

Erziehung ist nicht einfach eine Aufgabe auf unserer To-Do-Liste, die wir zu erledigen haben. Erziehung ist in erster Linie Beziehung. Und Beziehung braucht Zeit, viel Zeit. Manchmal heisst es eben auch, Zeit zu verlieren, um Zeit zu gewinnen. Ich verstehe darunter: Wer später gute Früchte in Form von eigenständigen, mutigen Persönlichkeiten ernten möchte, muss bereit sein, Zeit in die Beziehung zu seinen Kindern zu investieren. Erziehung ist eine Investition in die Zukunft, die mich heute fordert, was meine Zeit und mein Engagement betrifft.

Wollen wir Familien stärken, dann gilt es Zeit und Energie in die Beziehung zu den Kindern, aber auch zum Partner, zu investieren. Nach meiner Meinung brauchen wir nicht zuerst mehr Erziehungswissen oder mehr Krippen, sondern mehr gemeinsame Erlebnisse als Familie.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Zeit zu zweit

Für die Liebe sollte man nicht Zeit opfern,
sondern Zeit vergeuden.

Gerhard Uhlenbruck

Es ist zu einer guten Tradition für uns geworden: Alle Jahre wieder fahren meine Frau und ich im Dezember für einen Tag an einen Weihnachtsmarkt. Mitten in der Adventshektik, zu der bei uns neben vielen Auftritten und Anlässen auch zahlreiche Geburtstage in der Familie gehören, nehmen wir uns einen Tag für uns als Paar.

Dabei geht es uns nicht mal darum, die tollsten Weihnachtsmärkte zu erkunden oder die Neuheiten des Jahres zu entdecken. Auch unsere Weihnachtsgeschenke besorgen wir nicht an diesem Tag. Es geht uns schlicht und einfach um das, was im Zitat oben gesagt wird: Zeit vergeuden für unsere Liebe.

Uns hilft es, einen solchen Tag in einer für uns sehr anspruchsvollen Zeit des Jahres fix im Kalender einzuplanen. Sobald die Carunternehmen ihre Tagesausflüge an die Weihnachtsmärkte publizieren, schauen wir, welche Fahrt für uns in Frage kommt. Dabei gehört schon die Fahrt selbst zum gemeinsamen Erlebnis: Sonst als Individualreisende unterwegs, ist eine solche Gruppenfahrt jedesmal wieder ein unterhaltsames Abenteuer, zumal wir regelmässig die Jüngsten sind.

am Bielersee

Oft dauert die Fahrt auch wesentlich länger, als wenn wir selber fahren würden. Doch genau das hilft uns, mitten in der Vorweihnachtshektitk in diesem Tag, der zum Ziel hat, „gemeinsam Zeit zu vergeuden“, anzukommen.

Ein wertvolles Ritual, eine Auszeit zu zweit. Das braucht jedes Paar, das seine Partnerschaft gestalten will. Die Form dieser gemeinsamen Zeit spielt eine völlig untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist, dass sie stattfindet. Ob das jetzt der klassische Eheabend ist, mit dem sich viele „moderne Paare“ schwer tun, oder ob es das gemeinsame Wellnesswochenende ist – Hauptsache, man tut es!

Unser (Ehe-/Familien-)Alltag ist oft so intensiv und manchmal von Woche zu Woche anders strukturiert, dass uns die kleinen, regelmässigen Rituale im täglichen oder wöchentlichen Familien-/Ehe-Ablauf nicht so recht gelingen wollen. Umso wichtiger sind uns diese punktuellen Oasezeiten wie eben die Fahrt an den Weihnachtsmarkt. Oder der Familientag, den wir uns gönnen, wenn wir das „härteste Quartal“ im Jahr geschafft haben. Das wird morgen der Fall sein: Die Kinder laufen nach diesem langen Schulquartal genauso auf dem Zahnfleisch wie wir. Und darum gönnen wir uns zum Auftakt zu den Festtagen eine ganz spezielle Familienzeit mit kulturellem Programm und feinem Essen in der Bundeshauptstadt.

Wie gesagt: Jedes Paar, jede Familie darf und soll für sich selbst herausfinden, was zu ihrem Rhythmus passt. Wichtig ist nur, dass diese gemeinsamen Zeiten immer wieder stattfinden und nicht in der Hektik untergehen. Damit wir als Paar (als Familie) nicht untergehen!!

Hoffentlich finden Sie während den Festtagen Zeit, um Zeit mit ihren Liebsten vergeuden zu können!

 

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  • Unser nächstes Timeout-Weekend dreht sich um die Herausforderung „Zeitmanagement“ als Paar: Timeout-Weekend für Paare.
  • Ferien- und Weihnachtszeit = Stresszeit als Familie?! Weitere Blogartikel zu diesem Thema: Ferien, Weihnachtsfeier.
  • family – Die ideale Zeitschrift zur Stärkung der Partnerschaft und Erziehung.

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.