Auf der Suche nach dem Glück

Kommenden Montag ist – wie jedes Jahr am 20. März – Weltglückstag. Gut, dass es diesen UNO-Tag des Glücks gibt und wir daran erinnert werden, wie zentral für unsere persönliche und gesellschaftliche Entwicklung das subjektive Wohlbefinden ist. In der Resolution 66/281 zum Weltglückstag anerkennen die Vereinten Nationen die «Notwendigkeit eines inklusiveren, gerechteren und ausgewogeneren Konzepts für Wirtschaftswachstum, das die nachhaltige Entwicklung, die Armutsbeseitigung, das Glück und das Wohlbefinden aller Völker fördert.» (Quelle)

Ein ganzheitliches Konzept des menschlichen Seins und Wohlbefindens setzt also nicht einseitig auf Wohlstand. Wohlbefinden ist eben mehr als ein fettes Bankkonto.

Wenn ich an unsere Prioritätenlisten denke, vermute ich, dass ein Weltglückstag pro Jahr nicht reicht. Um nicht zu sehr auf die Zahlen (der internationale Tag der Mathematik ist übrigens am 14. März) fixiert zu sein, ist ein regelmässiger Blick auf das, was nachhaltig unser Glück fördert mehr als angebracht.

Zum Beispiel ist ein guter Umgang mit sich selbst von so grosser Bedeutung, dass man inzwischen auch bei uns darüber nachdenkt, Glück als Schulfach in der Volksschule einzuführen – wie ich diese Woche erfreut an einer Sitzung mit Kader der BKD (Bildungs- und Kulturdirektion, Kanton Bern) erfuhr.

Was glückliche Menschen auszeichnet

Mit meinem GlücksBlog lade ich 14täglich dazu ein, konkret nach dem zu fragen, was uns im Alltag zufriedener und erfüllter macht. Aber vielleicht ist es ganz gut, einmal im Jahr ganz grundsätzlich daran zu erinnern, was glückliche Menschen auszeichnet:

Geld ist kein Glücksmotor, darin sind sich die Vertreter der Positiven Psychologie einig. Einigkeit herrscht auch darüber, was dagegen den glücklichen Menschen auszeichnet. Die Merkmale des zufriedenen Menschen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Erfülltes Liebes- und Familienleben: Sie verbringen viel Zeit mit Menschen, die ihnen wichtig sind. Sie pflegen Freundschaften und gestalten ihr Liebes- und Familienleben aktiv.

Sinnerfüllte Tätigkeit: Sie gehen einer Aufgabe nach, die ihren Talenten und Interessen entspricht und mit der sie einen Unterschied auf dieser Welt machen können.

Reiches Sozialleben: Sie bringen sich als aktiven Teil in die Gesellschaft ein – sei dies in Beziehungen oder in freiwilligem Engagement für ihre Mitmenschen.

Bewusste Selbstführung: Sie sind mit sich im Reinen, blicken optimistisch in die Zukunft und pflegen einen dankbaren und achtsamen Lebensstil.

Gelebte Spiritualität: Sie verstehen sich als Teil des großen Ganzen. Ihr Leben hat Bedeutung, weil sie sich im Dienst einer höheren Sache verstehen.

Quelle: «Glück finden – hier und jetzt», Stefan Gerber

Nachhaltiges Glück – oder besser: echte Lebenszufriedenheit – erlebe ich dort, wo ich mit diesen fünf Aspekten des Lebens versöhnt bin. Es muss nicht alles goldig glänzen, aber es lebt sich deutlich zufriedener, wenn ich mich mit dem Schönen und Schwierigen in meinem Leben versöhne.

Die Bibel spricht hier von Shalom und meint damit ein Friede, der viel mehr ist als ein Waffenstillstand. Ja, ein Glück, das letztendlich das Irdische überragt. In der Worterklärung umschreibt es die BasisBibel so: «Umfassender Zustand von Glück und Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft, der aus der Beziehung mit Gott hervorgeht.»

Das wünsch ich uns zum diesjährigen Weltglückstag – mitten in die globalen und persönlichen Krisen unserer Zeit.

Glücksaufgabe

Eine Bestandesaufnahme und eine Glücksaktivität gebe ich dir auf dem Weg zum Weltglückstag mit:

Wie zufrieden bist du gegenwärtig in den fünf obgenannten Bereichen? Top, soso lala, Flop? Bewerte gerne auch jeden Bereich mit einer Zahl von 1 – 10.

In meinem Buch stelle ich 16 Glücksaktivitäten vor, unter anderem steht da «Gemeinschaft: Liebe geben und empfangen» oder auch «Achtsamkeit». Per anfangs Jahr habe ich eine neue Funktion übernommen und führe derzeit sehr viele Gespräche und lerne Menschen mit ihrer Geschichte kennen. Was mir immer wieder auffällt: So viele fühlen sich «übersehen», nicht beachtet, gar vergessen.

Darum meine Einladung an dich: Sei achtsam – nimm dich und deine Mitmenschen wahr. Horche in dich hinein, um zu erfahren, wie es dir wirklich geht. Und frag nach bei den Menschen in deinem Umfeld, wie es ihnen geht, wirklich geht!

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