Dream big. Do big.

Früher konnte für mich ein Traum nicht gross genug sein. Mir wurde ja nicht umsonst gesagt: «Je grösser dein Traum, desto stärker kann sich Gott darin zeigen».

Inzwischen habe ich auch kleine Träume schätzen gelernt und bin mir ziemlich sicher, dass die Gleichung «Grosser Traum = Grosser Gott» hinkt. In vielen ach so schönen grossen Träumen steckt wohl eine dicke Portion GW – und zwar nicht GW als Gottes Wille, sondern als Grössenwahn.

Und trotzdem habe ich im gms gestern Abend bereits zum zweiten Mal den Werbespott «Dream big. Do big.» von Sunrise gezeigt. Mich inspiriert dieser Clip, weil er uns ermutigt, nicht nur von einer besseren Welt zu träumen, sondern auch konkret etwas für eine bessere Welt zu tun – ob im Kleinen oder im Grossen spielt da weniger eine Rolle.  

Mich faszinieren Geschichten von Menschen, die genau nach diesem «Dream big. Do big.» mutig etwas angepackt haben. Wie gesagt: Auch wenn ich es in meiner Ausbildung oder an Kongressen noch etwas anders gelehrt bekam, die Grösse dieser Träume spielen mir heute nicht mehr so eine Rolle.

Was mich begeistert sind Menschen, die von einer Idee, einem Anliegen oder einer Not so sehr gepackt wurden, dass sie nicht nur beim Träumen blieben, sondern mutig und innovativ Neuland betreten haben. Ein solcher Mensch ist Nathalie Schaller. Als Sozial-Unternehmerin wurde ihre Story am Willow Creek Leitungskongress vorgestellt.

Sie gründete nach ihrem Jurastudium [eyd], das erste humanitäre Modelabel Deutschlands. Bei [eyd] steht nicht Profit, sondern das Wohlergehen der Produzentinnen im Vordergrund. Die traumatisierten Frauen, die in den Partnerwerkstätten in Indien und Nepal arbeiten, werden therapeutisch betreut und befähigt, ihr Leben selbst zu gestalten. [eyd] ist im deutschsprachigen Raum in über 50 Concept Stores vertreten.

Für mich eine sehr beeindruckende Geschichte:

«Abitur, Studium, Karriere – so hätte Nathalie Schallers Leben aussehen können. Doch auf Reisen nach Indien und Kambodscha begegnet sie Überlebenden von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Sie will helfen, schmeißt ihr Jura-Studium und gründet ein humanitäres Mode-Label.»

Im Grander-Vision-Video berichtet Nathalie Schaller am Leitungskongress, wie ihr Herz Feuer fing für eine grosse Vision. Und im Live-Talk motivierte sie die Kongressbesucher:innen:

«Wenn du merkst, dass etwas in dir glüht, dann mache ein Feuer daraus!»

Ein tolles Bild – aber wie macht man das?

Bleiben wir im Bild: Diese Woche glühte ein grosses Stück Holz in unserem Cheminée vor sich hin. Die Luftzufuhr passte, doch es brauchte weitere Holzstücke, damit sich ein richtiges Feuer entwickeln konnte.

Träume leben

Vom Bild des Feuers können wir dreierlei für unsere Träume lernen:

Ein Traum beginnt damit, dass wir in uns hineinhören, um herauszufinden, was in uns «glüht»:
=> Was sind die Themen, die dich nachts wachhalten?
=> Worüber kannst du stundenlang diskutieren?
=> Welche Menschengruppen sind dir besonders wichtig?

Sorge für eine passende Luftzufuhr:
=> Beschäftige dich mit dem Thema, dass dir wichtig ist!
=> Schaue Dokus dazu oder liess entsprechende Bücher.
=> Lerne Menschen kennen, die Erfahrung in diesem Bereich haben.
Wichtig: Wie beim Feuer braucht es das richtige Mass an Sauerstoff.
Mit zu viel Sauerstoff beginnt es wild zu flackern und das Feuer ist zu schnell vorbei! Zu viele Infos bringen dich durcheinander und bald ist der Traum aus!
Aber bleib dran, wenn du dich gar nicht mit deinem Traum auseinandersetzt (Luftzufuhr abstellst), erlöscht das Glühen schlagartig.

Bleib nicht alleine mit deinem Traum:
Hast du schon ein beeindruckendes Feuer mit nur einem Holzstück gesehen?
=> Triff dich mit Menschen, die dasselbe Anliegen teilen!
=> Schmiede mit ihnen zusammen Pläne!
=> Überlegt euch, wie aus dem «Dream big.» ein «Do big.» werden kann.

Glücksaufgabe

Ich liebe es, einem schönen Feuer zuzuschauen.

Und ich liebe es, Menschen zu erleben, die für ein Anliegen brennen.

Mit Träumen, die wir gemeinsam in Taten verwandeln, verändern wir die Welt in kleinen Schritten zum Guten. Das geht selten ohne Schweiss und Rückschläge – aber es macht glücklich!

staunen, zweifeln, vertrauen

Es ist eine dieser unglaublichen Geschichten: Da verfolgst du ein Leben lang einen Traum, begibst dich auf kreative (Ab)Wege, damit er mindestens halbwegs in Erfüllung geht und ausgerechnet dann, wenn du nicht mehr daran glaubst und auch der letzte Funke Hoffnung in dir erloschen ist, kommt dieses Versprechen:

Da sagte der Herr: »Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau einen Sohn haben.« Sara stand im Rücken Abrahams am Zelteingang und horchte.
(Die Bibel, Genesis 18,10)

Was für eine Begegnung wird uns da geschildert?! Drei Männer (Engel?) besuchen Abraham und Sara. Der Bibelbericht lässt kein Zweifel offen, dass Abraham dies als „Besuch Gottes“ verstand.

„Wow, Gott besucht mich!“ – wenn das kein Grund zum Staunen ist.

Und tatsächlich glaube ich, dass wir auch heute noch damit rechnen dürfen, dass uns Gott, der Schöpfer des Universums, besuchen will – in zwischenmenschlichen Begegnungen, in Träumen, in Texten, in der Bibel, in Liedern, durch Eindrücke … Die Art, wie uns Gott besucht, mag so vielfältig sein wie wir Menschen es sind.

Entscheidend ist: Sind wir auch offen für diesen Besuch?

Und: Überlassen wir es Gott, wann und wie er uns besucht?
Oder muss er genau in unser Schema passen?
Unsere Erwartungen erfüllen?

Zweifeln – aber richtig

Wenn Gott uns besucht, fordert er uns häufig auch mit einer Botschaft heraus, die das Potenzial hat, unseren Alltag durcheinander zu wirbeln. Mindest bei Abraham und Sara war das so:

Die beiden waren damals schon alt, und Sara war schon lange über die Wechseljahre hinaus.
Sie lachte in sich hinein und dachte: »Jetzt, wo ich alt und verwelkt bin, soll ich noch ein Kind empfangen? Und mein Mann ist auch viel zu alt!«
(Die Bibel, Genesis 18,11+12)

Es ist herrlich, wie die verschiedenen Bibelübersetzungen in diesem Abschnitt um die richtige Worte ringen. Was Sara eigentlich sagen will: „Das geht gar nicht, bei uns ist schon längst tote Hose!“

„Wie sollen wir einem Kind das Leben schenken, wenn in uns selbst gar kein Leben mehr steckt?“

Das ist die typische ver-zweifelte Ausrede von uns Menschen, wenn Gott uns besucht: „He, Gott, was hast du dir da eigentlich gedacht? Wie soll das gehen?“

Beim Argumentieren mit Gott stehen wir genauso wie Sara auf verlorenem Posten. Denn: Wer hat das Leben erfunden? Wer ist der Spezialist wenns um den Bereich des Unmöglichen geht?
Genau, du weisst es auch.

Das Coole ist – je länger je mehr bin ich davon überzeugt, dass Gott kein Problem mit unserem Zweifel hat. Schliesslich hat er jahrtausendlange Erfahrung mit uns Menschen.

Wir dürfen mit Sara, Mose, Jona und wem auch immer zweifeln und Gott unsere Bedenken vor die Füsse legen. Er kann damit umgehen.

Vertrauen – Gott sorgt für mich

Er kann nicht  nur damit umgehen, sondern weckt in uns nicht selten eine neue Hoffnung, die uns zu einem gesunden Gottvertrauen führt.

Da sagte der Herr zu Abraham: »Warum hat Sara gelacht? Warum zweifelt sie daran, dass sie noch ein Kind gebären wird?
Ist für den Herrn irgendetwas unmöglich? Nächstes Jahr um die verabredete Zeit komme ich wieder, dann hat Sara einen Sohn.«
(Die Bibel, Genesis 18,13+14)

Dieses Vertrauen ist nicht Wissen, oft auch kein Verstehen, es bleibt ein Hoffen. Im besten Fall ist es die Gewissheit, dass Gott trotz allem und in allem für mich sorgt.

Gibt es denn immer ein Happyend, wenn wir Gott vertrauen?
Nach dem Motto:
Ist es noch nicht gut, dann ist es noch nicht das Ende?

Das Leben beweist leider immer wieder das Gegenteil.
Manche Geschichten gehen einfach nicht gut aus.
Manche Krankheit wird einfach nicht besiegt.
Manch ein Virus verschwindet nicht.

Ich wünsche dir und mir, dass wir genau wie Sara und Abraham erleben dürfen, wie noch so mancher Traum – vielleicht nach seeeehr langem Warten – in Erfüllung geht.

Und selbst wenn wir den einen oder anderen Traum begraben müssen, wünsche ich uns das Vertrauen, dass darauf hofft, dass das letzte Wort ein gutes Wort sein wird.

Wenn Jesus zu dir und mir sagen wird:
„Welcome home!“

Glücksaufgabe

Huch, das war jetzt für einmal eine Predigt im GlücksBlog – ich hoffe, ich hab dir nicht zu viel zugemutet.

Tatsächlich habe ich letzten Sonntag genau darüber gepredigt an der gms Matinée. Wenn du noch tiefer graben willst, findest du hier das Handout mit einigen weiterführenden Fragen.

Gib nid uf!

Ich war noch nicht mal 20 Jahre alt, als ich erstmals ein Konzert organisierte. Damals hiess das, dass meine Eltern noch für die Verträge hafteten, die ich unterzeichnete … Und mein kleiner Bruder durfte in der extra für diesen Abend zusammengestellten Vorband als Schlagzeuger den Takt angeben.

Nun, es kam alles gut – weder ich noch meine Eltern wurden verhaftet und mein Bruder hat die „Macht des Drummers“ nicht missbraucht …

Inzwischen organisiere ich keine Konzerte mehr. Doch im Grunde war dieses eine Konzert der Startschuss in ein Abenteuer, das mich bis heute tagein, tagaus beschäftigt.

Vieles hat sich verändert – andere Leute sind mit mir unterwegs, Organisationen sind gekommen und gegangenen, Form und Stil haben sich (zum Glück!) immer wieder weiterentwickelt, die Locations sind andere geworden, Schwerpunkte und Aktivitäten wurden den Gegebenheiten angepasst.

Aber zwei Dinge sind über all die Jahre geblieben: Ich kann im Ausleben meiner Berufung und im Gestalten meiner Träume immer noch auf die Unterstützung meiner Familie zählen.

Und: Die Motivation hinter diesen Aktivitäten ist immer noch dieselbe. Es ging mir damals und geht mir heute darum, Menschen in meinem Umfeld, in unseren Dörfern, einen neuen, frischen Zugang zu Gottes Liebe zu ermöglichen.

Das war auch der Antrieb, als wir heute vor 20 Jahren am Reformationssonntag unter dem Motto „Ein Traum wird wahr!“ zum ersten gms Brunch in die MZH Studen eingeladen hatten.

Wir wollten eine etwas andere Kirche ins Leben rufen. Eine Kirche sollte es sein, in der jede und jeder seinen Platz finden kann, unabhängig davon, ob er sich selbst als „guten Christen“ als Zweifler, Gottsucher oder gar als Atheist sah. Hauptsache: Wir sind offen, Neues zu entdecken und uns vielleicht gerade von diesem Gott überraschen zu lassen.

Überraschungen auf dem Weg

Zwanzig Jahre später staune ich, was daraus geworden ist: Dieser Gott hat uns tatsächlich so manches Mal überrascht. Wirklich überrascht! Ich meine, ich hatte mit Überraschungen gerechnet. Aber als Visionär hatte ich irgendwie auch schon ein Bild davon, wie diese Überraschungen auszusehen hätten: Gross, aussergewöhnlich, laut und natürlich mit viel Glanz + Gloria.

Doch Gottes wirkliche Überraschungen kamen ganz anders daher: klein, bunt, leise und wenig glamourös.

Als Theologe kannte ich natürlich den Ansatz, dass wer leben will, zuerst loslassen muss. Der Weg zum Leben führt durchs Sterben, so in dem Stil. Aber solches wollte ich als 24jähriger Idealist natürlich überhaupt nicht hören.

Heute bin ich froh und dankbar, hat Gott nicht all meine Gebete erhört. Die kleinen Überraschungen waren in Wirklichkeit ganz grosse Überraschungen, wichtige Meilensteine.

Gut – aber halt einfach anders. Aber das wollten wir ja von Anfang an sein.

„Gib nid uf“ hiess die Tournee auf welcher die Band „Bouschtei“ vor etwa 25 Jahren bei uns Halt machte. Im Rückblick war dies ein prophetischer Anfang einer spannenden „Gospel Bewegung“: „Gib nid uf“ – das mussten wir uns in den letzten beiden Jahrzehnten so oft sagen, um an der Mission, die Gospel-Botschaft kreativ in unserem Umfeld zu vermitteln, dran zu bleiben – und nicht daran zu verzweifeln.

Wenn wir als Leiter über Jahre an unserer Mission dranbleiben wollen, brauchen wir „Grit“ – Klarheit über das WHY, Durchhaltewille, eine starke Vision und die richtigen Leute an unserer Seite.

Zum Jubiläum vom gms – gospel movement seeland danke ich allen, die sich mit mir auf diese spannende Reise gemacht haben. Besonders meiner Familie: Meine Eltern und mein Bruder M@, die schon damals bei diesem legendären „Bouschtei“-Konzert dabei waren. Meiner Frau, die mir von Gott gerade zum richtigen Zeitpunkt über den Weg geschickt wurde und natürlich unseren Kids, die inzwischen auch schon wertvolle Mitarbeitende sind.

Anlässlich vom 20jährigen gms Jubiläum werden Brigä und ich im nächsten Chäs, Brot, Wy – u üsi Gschicht mit Gott aus unserem Leben und unserer gms Geschichte erzählen. Einige freie Plätze haben wir noch.

Und hier unsere Botschaft zum Jubiläum:

Glücksaufgabe

Hast du genug „Grit“ um an deiner Mission dran zu bleiben? Wie kannst du diesen Durchhaltewille entwickeln?

Und: Hast du die richtigen Leute an deiner Seite?

Kleine Träume leben

Aus einer erstklassigen Konferenz mit hervorragenden Referenten einen Speaker besonders hervorzuheben ist wie wenn du Matterhorn gegen Eiger, Mönch und Jungfrau ausspielen würdest.

Ich tu es trotzdem: Beim diesjährigen Global Leadership Summit waren praktisch alle Referenten in der „Matterhorn-Liga“ und doch gab es ein ganz besonders Highlight für mich – und wie sich später herausstellte auch für viele andere Teilnehmende unserer Studienreise.

Liz Bohannon, Gründerin der sozialbewussten Modemarke Sseko Designs, legte so einen frischen Auftritt mit einem überraschenden Spezialeffekt zum Abschluss hin, dass es eine herrlich unterhaltsame Wohltat war, ihr zuzuhören.

Unterhalten können einige, dabei noch eine Message transportieren, ist eine besondere Gabe.

So überraschend ihr Auftritt, so unkonventionell ihre Message.

Wie oft hören wir an Konferenzen von Leadership-Experten oder lesen in Blogs und Büchern von überdrehten Motivationstrainern oder gefeierten Pastoren Sätze wie diese:

Dream big!
Träume gross!

Du bist etwas Besonderes!

Finde deine Passion!

Nun kommt diese freche Social Entrepreneurin, die eine beachtliche Sozial-Firma aufgebaut hat, und dreht all diese bekannten Motivationssprüche um:

Dream small!

Du bist Durchschnitt!

Du kannst deine Passion nicht finden!

Irritation im Auditorium. Was jetzt, sollen wir etwa nicht gross träumen? Sind wir nicht alle berufen, etwas Besonderes zu sein, unsere Passion zu finden und die Welt zu verändern?

Das Problem mit diesen gut klingenden Sätzen in Büchern und auf grossen Bühnen ist, dass sie oft nicht alltagstauglich sind.

Klar komm ich topmotiviert aus Chicago zurück; gerade noch in einer energiegeladenen Konferenz mit 7’000 Personen, die alle die Welt verändern wollen – und sitze nun in meinem 3’000 Seelen Dorf, in einem Büro, das abwechselnd einem Lagerraum oder einem Kinderhort gleicht, und soll gross träumen, daran glauben, dass ich etwas ganz Besonderes bin, meine Passion finden und endlich beginnen, die Welt zu verändern …

Wer es da nicht schafft, die grossen Träume ganz klein werden zu lassen, hat schon verloren. Diese riesigen Konferenzen in einem super inspirierenden Umfeld können ganz schnell mehr Entmutigung als Inspiration sein, wenn man den Transfer in den eigenen Kontext nicht schafft.

Da sitzt man dann, frustriert von der eigenen Situation und möchte möglicherweise all diese kleinkarierten Umstände hinter sich lassen und wartet auf den grossen Moment: Wie damals bei Rudi Carell „Eben noch in der Autowerkstatt, jetzt auf der grossen Show-Bühne!“ …

„Eben noch in dieser kleinen Firma mit zu wenig Ressourcen, jetzt auf der grossen Bühne der Weltveränderer.“

„Eben noch unbeachteter Pfarrer einer kleinen Landgemeinde, jetzt Champion of Change in der Topliga der Trendsetter.“

Dream big!

„Träume gross und es werden noch grössere Dinge, als du sie dir überhaupt vorstellen kannst, geschehen!“

Seit zwanzig Jahren lasse ich mich immer wieder gerne von hervorragenden Leadership-Konferenzen inspirieren. Es gibt da wirklich sehr viel Gutes und wenn ich es in mein Umfeld übersetzen kann, profitiere ich sehr davon.

Aber ganz ehrlich: Was ich in den letzten zwanzig Jahren alles geträumt habe. Ich sage nur so viel: Ich habe ein ziemlich grosses Vorstellungsvermögen …

Dream big!

Nun, das hat eben auch Liz Bohannon gemacht: Als Studentin hat sie sich vom Schreibtisch aus vorgestellt, wie sie die Welt verändern würde. Big Dreams, aber keine Umsetzungsschritte.

Grosse Träume können auch lähmen. Wenn die Träume so gross sind, dass wir nicht mehr wissen, wo wir mit der Umsetzung beginnen können, sind sie wohl doch eher zu gros.

Darum: Lieber kleine Träume, dafür mit konsequenten Umsetzungsschritten. Ein kleiner Schritt nach dem anderen – bis der kleine Traum vielleicht irgendeinmal tatsächlich unsere ganze Vorstellungskraft sprengt.

Wir brauchen nicht grosse Sofa-Träumer, wir brauchen kleine Schritt-für-Schritt-Weltveränderer.

Und wir werden überrascht sein, was wir gemeinsam schaffen können!

Glücksaufgabe

Welchen grossen Traum legst du vielleicht besser mal zur Seite um einen kleinen Traum anzupacken?

Vielleicht inspiriert dich dieser Song zu Dream small:

In diesen Tagen erscheint von  Liz Bohannon  das Buch Beginner’s Pluck: Build Your Life of Purpose and Impact Now

Gott ist grösser

Schau nicht auf die Grösse deiner Probleme.
Erzähl deinen Problemen von der Grösse deines Gottes.

Dr. Robi Sonderegger

Konferenzen wie diese faszinieren mich: Hohe Professionalität – auf und neben der Bühne, Top-Speaker, tausende Leute, gute Stimmung, ansprechende Musik, jede Menge witzige, spannende und tiefgründige Storys, gute Begegnungen in den Pausen … – einfach alles, was es braucht, um für einige Tage aus dem Alltag gerissen zu werden.

Und alles ist so viel grösser als im Alltag. Wenn das Hallenstadion für zwei Tage zur grössten Kirche der Schweiz wird und du dort mit 7’000 anderen Menschen lachst, weinst, singst, gebannt zuhörst und dich berühren lässt, dann hat das schon was an sich.

Selbst Gott scheint da plötzlich grösser zu sein als im Alltag. „Das kann gar nicht sein!“ protestiert da der Theologe in mir. „Gott ist nicht mal grösser und mal kleiner. Gott ist Gott. Er ist gestern, heute und morgen der gleiche. Gott ist derselbe im Hallenstadion und daheim!“

Das stimmt natürlich. Doch was ebenso stimmt: An solchen Konferenzen wird die Grösse Gottes oftmals stärker sichtbar als im gewöhnlichen Alltag. Ich werde auf vielfältige Weise an die Grösse meines Gottes erinnert: In der Herzlichkeit meines Gegenübers, in den Storys der Speaker, in der Musik, die direkt zu meinem Herzen spricht und auch in der Tatsache, dass ich an solchen Konferenzen vor Augen geführt bekomme: Gott schreibt Geschichte mit ganz normalen Menschen, die – wie ich – durch viele Aufs und Abs gehen.

An solchen Konferenzen feiern wir die Grösse Gottes, freuen uns über die Storys, die Menschen mit ihm erleben. Geschrieben aber werden diese Storys im gewöhnlichen Alltag!

Vielleicht scheint Gott an solchen Konferenzen grösser, weil wir uns mit tausenden anderen daran erinnern, wie gross dieser Gott ist, der im Alltag Schritt für Schritt mit uns vorwärts geht.

Das ist es auch, was mich an der diesjährigen icf conference begeistert hat: Ob der Amerikaner Matthew Barnett mit seinem Dream Center in Kalifornien, Leo Bigger mit der 20jährigen icf Geschichte oder der Asiate Tan Seow How, der sowohl eine Megachurch als auch ein Millionen-Unternehmen führt, – sie alle sind bestimmt aussergewöhnliche Persönlichkeiten, aber vor allem sind sie Tag für Tag mit einem aussergewöhnlichen Gott an ihrer Seite unterwegs, der zu allererst im gewöhnlichen Alltag Geschichte mit ihnen schreibt – und nicht auf der grossen Bühne.

Die Message der Konferenz war eigentlich simpel: Gott ist gross, er ist grösser als deine Probleme und vor uns liegt „Wide open Space“ (Konferenzthema). Für die meisten von uns wird diese Weite und der offene Gestaltungsraum weder mit einem Millionen-Unternehmen noch mit einer Megachurch zu tun haben. Doch: Wenn wir ein Ja dazu haben, wie uns der Schöpfer geschaffen hat, sind wir im Grunde alles aussergewöhnliche Persönlichkeiten. Und Gott wird mit jedem von uns, seine einzigartige Geschichte schreiben.

Im Alltag bleibt die Herausforderung, unseren Problemen immer wieder von der Grösse unseres Gottes zu erzählen. Die Probleme sind dann nicht automatisch weg. Doch statt auf das Problem fokussiere ich mich auf meinen Gott, der mich an meiner Seite mitten durchs Problem begleitet und so Schritt für Schritt Geschichte mit mir schreibt.

 

Weitere Artikel zur icf conference: Du bist richtigDarf Kirche Spass machen?
Und hier geht’s zum Highlightvideo der Konferenz.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=r_vU8ao0Br8[/youtube]

  Weitere Inspiration zur persönlichen Lebensgestaltung finden Sie in meinem Glücksbuch!

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität

Gemeinsam über sich hinauswachsen

Wenn einer allein träumt, ist es nur ein ‎Traum.
Wenn viele gemeinsam träumen,
ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.

Helder Câmara

„Man merkt, dass da Profis am Werk sind!“ hielt ein Besucher des Happy Kids Familientages fest. Nun, das ist sehr schmeichelhaft. In Tat und Wahrheit war aber kein einziger Profi (sprich: Eventmanager oder Gastronom) im OK oder Mitarbeiterteam vertreten. Im Gegenteil: Uns als (angestelltes) Leitungsehepaar ausgenommen, waren knapp 50 freiwillig Mitarbeitende an diesem grossen Festtag engagiert. Einige davon hatten schon Erfahrung mit solch grossen Events, für andere war es völliges Neuland. Alle aber waren sie top motiviert, sehr engagiert und am Abend glücklich über das gemeinsam Erreichte.

Kurz vor elf Uhr ging es los: Kleine und grosse Gäste strömten auf das Festgelände. Spätestens jetzt war jedem Mitarbeitenden klar, dass da ein Tag mit ganz viel Arbeit auf ihn wartete. Stände mussten betreut, Auskünfte erteilt, Getränke ausgeschenkt, Glückspäckli verteilt, Würste gebraten, die Riesenrösti gewendet und serviert werden. Es brauchte jede und jeden. Und trotz Grossandrang kam bei den Mitarbeitenden keine Hektik auf, war die Stimmung positiv und trugen alle ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Als am Abend bereits im Dunkeln die letzte Kiste aus dem Anhänger ausgeladen wurde, verabschiedeten sich auch die letzten freiwillig Mitarbeitenden – um einiges müder als sie am Morgen angetreten sind, aber nach wie vor aufgestellt und sehr zufrieden über das gemeinsam geleistete.

Gemeinsam Träume umsetzen

Wie gelang es, all die vielen freiwillig Mitarbeitenden zu motivieren? Wie so vieles im Leben, begann es mit einem Traum. Etwa ein Jahr vor dem Fest wuchs der Wunsch, zum 15jährigen Jubiläum der Bewegung gms – gospel movement seeland ein würdiges Fest zu feiern. Einige Ideen kamen zusammen und das OK entschied letztlich, ein Festtag mit vier Anlässen in einer Veranstaltung auf die Beine zu stellen, inkl. Koffermarkt und Spielfest. Dabei war der heikelste Moment, als es um die Zusammenstellung des OKs ging. Der Traum eines Einzelnen musste auf ein ganzes Team überspringen. Dabei halte ich es mit dem brasilianischen Befreiungstheologe Helder Câmara, der sagte: „Wenn einer allein träumt, ist es nur ein ‎Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“

So ähnlich haben wir das an unserem Fest erlebt. Gemeinsam wurde möglich, was keiner von uns alleine geschafft hätte. Und viele von unseren Mitarbeitenden sind persönlich über sich hinausgewachsen, weil ihnen mehr zugetraut wurde, als sie sich selbst zugetraut hätten. Unsere Aufgabe war es, den schmalen Grat zwischen Herausforderung und Überforderung im Auge zu halten. Es ist gelungen und gemeinsam sind wir über uns hinausgewachsen!

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Gesellschaft“.

I have a Dream

‪‎Hoffnung‬ ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas ‪‎Sinn‬ hat, egal wie es ausgeht.

Vaclav Havel

Kommenden Sonntag dürfen wir mit einem grossen Fest den 15. Geburtstag der Bewegung gms – gospel movement seeland feiern. Dass es überhaupt soweit kommt, ist ein Wunder. Auf dem langen Weg seit der mutigen Gründung dieser etwas anderen Kirche sind wir durch unzählige Hochs, aber auch viele Tiefs gegangen. Mehr als einmal schien der nächste Schritt der letzte zu sein…

Dabei haben wir mit grossen Träumen gestartet, als wir im Oktober 1999 erstmals zu einem Gospel Brunch eingeladen hatten. Passend wählten wir für den Startschuss das Motto „Ein Traum wird wahr!“. Nach einem feinen Brunch sagte ich in meinem Referat: „Ein klarer Traum hilft, Entscheidungen zu treffen. Wenn man seinem Traum treu bleibt, erlebt man enorme Energie und Leidenschaft. Man macht eine Sache nicht mehr, weil es gerade gut ist, weil man es sollte oder aus Angst, man könnte etwas verpassen. Das, was wir tun, tun wir, weil es unserem Ziel entspricht, weil es unser Traum ist!“

Leidenschaft schafft auch Leiden

Von dem, was ich da an unserem ersten öffentlichen gms Anlass mit der Lebenserfahrung eines 23jährigen weitergab, bin ich nach wie vor überzeugt: Ein Traum kann nur dann wahr werden, wenn wir ihn auch konsequent verfolgen. Ich musste aber auch lernen, dass nur die Tatsache, dass man einen klaren Traum hat, noch lange nicht heisst, dass dieser auch automatisch in Erfüllung geht.

Und: Leidenschaft ist unheimlich wichtig und ist eine wunderbare Sache, aber eben auch eine Sache, die Leiden schafft. Vielleicht leben genau darum so viele Menschen ohne ihrer inneren Leidenschaft zu folgen: Ein leidenschaftsloses Leben ist oft bequemer, als ein Leben, das beharrlich dem inneren Nordstern folgt – mit allen Konsequenzen.

Trotzdem: Ich bereue es nicht, 15 Jahre meines Lebens in diesen Traum von einem Gospel Movement gesteckt zu haben. Im Gegenteil: Noch heute spüre ich eine enorme Leidenschaft dafür, auf kreative Art und Weise Menschen in der Gestaltung ihres Lebens zu unterstützen und sie dabei auf Gott hinzuweisen. Im ersten Kapitel vom gms haben wir dies vor allem durch zeitgemässe Anlässe gemacht. Kapitel 2 steht für ganz viele praktische, sozial-diakonische Angebote, wie z.B. den Verein Happy Kids.

Ermutigt vorwärts

„I have a dream“ stimmt auch, wenn ich nun aufs nächste Kapitel unserer gms Geschichte schaue: Das, was wir seit 15 Jahren in Studen tun, möchten wir multiplizieren und so ein gms-Netzwerk aufbauen. Ich träume von einer Bewegung von Menschen, die sich an ihrem Ort, in ihrem Quartier, an ihrem Arbeitsplatz engagieren und den Menschen dienen – mit Aufgabenhilfe, mit Männer-Koch­kursen, mit Spielplatzaktionen, mit Kreativ-Ateliers für Frauen, mit Kursen zu Lebensfragen, mit Z’Morge für Paare…

In meinem Traum treffen sich dann all diese engagierten Menschen aus der Region regelmässig, um sich ihre Storys zu erzählen, sich gegenseitig zu ermutigen, sich von Gott beschenken zu lassen und neue Kraft zu tanken.

Das ist mein Traum vom Gospel Movement Seeland. Und ich bete zu Gott, dass er diesen Traum auch in anderen weckt und wir zusammen ermutigt vorwärts gehen können. Dabei vertraue ich darauf, dass Gott auch die nächsten Schritte führen wird. Dieses Gottvertrauen hat sich bisher bewährt. Denn: Dass wir nach 15 Jahren immer noch als gms unterwegs sind, beweist, dass wir einem treuen Gott folgen, der hält, was er verspricht.

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität“.