Dream big. Do big.

Früher konnte für mich ein Traum nicht gross genug sein. Mir wurde ja nicht umsonst gesagt: «Je grösser dein Traum, desto stärker kann sich Gott darin zeigen».

Inzwischen habe ich auch kleine Träume schätzen gelernt und bin mir ziemlich sicher, dass die Gleichung «Grosser Traum = Grosser Gott» hinkt. In vielen ach so schönen grossen Träumen steckt wohl eine dicke Portion GW – und zwar nicht GW als Gottes Wille, sondern als Grössenwahn.

Und trotzdem habe ich im gms gestern Abend bereits zum zweiten Mal den Werbespott «Dream big. Do big.» von Sunrise gezeigt. Mich inspiriert dieser Clip, weil er uns ermutigt, nicht nur von einer besseren Welt zu träumen, sondern auch konkret etwas für eine bessere Welt zu tun – ob im Kleinen oder im Grossen spielt da weniger eine Rolle.  

Mich faszinieren Geschichten von Menschen, die genau nach diesem «Dream big. Do big.» mutig etwas angepackt haben. Wie gesagt: Auch wenn ich es in meiner Ausbildung oder an Kongressen noch etwas anders gelehrt bekam, die Grösse dieser Träume spielen mir heute nicht mehr so eine Rolle.

Was mich begeistert sind Menschen, die von einer Idee, einem Anliegen oder einer Not so sehr gepackt wurden, dass sie nicht nur beim Träumen blieben, sondern mutig und innovativ Neuland betreten haben. Ein solcher Mensch ist Nathalie Schaller. Als Sozial-Unternehmerin wurde ihre Story am Willow Creek Leitungskongress vorgestellt.

Sie gründete nach ihrem Jurastudium [eyd], das erste humanitäre Modelabel Deutschlands. Bei [eyd] steht nicht Profit, sondern das Wohlergehen der Produzentinnen im Vordergrund. Die traumatisierten Frauen, die in den Partnerwerkstätten in Indien und Nepal arbeiten, werden therapeutisch betreut und befähigt, ihr Leben selbst zu gestalten. [eyd] ist im deutschsprachigen Raum in über 50 Concept Stores vertreten.

Für mich eine sehr beeindruckende Geschichte:

«Abitur, Studium, Karriere – so hätte Nathalie Schallers Leben aussehen können. Doch auf Reisen nach Indien und Kambodscha begegnet sie Überlebenden von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Sie will helfen, schmeißt ihr Jura-Studium und gründet ein humanitäres Mode-Label.»

Im Grander-Vision-Video berichtet Nathalie Schaller am Leitungskongress, wie ihr Herz Feuer fing für eine grosse Vision. Und im Live-Talk motivierte sie die Kongressbesucher:innen:

«Wenn du merkst, dass etwas in dir glüht, dann mache ein Feuer daraus!»

Ein tolles Bild – aber wie macht man das?

Bleiben wir im Bild: Diese Woche glühte ein grosses Stück Holz in unserem Cheminée vor sich hin. Die Luftzufuhr passte, doch es brauchte weitere Holzstücke, damit sich ein richtiges Feuer entwickeln konnte.

Träume leben

Vom Bild des Feuers können wir dreierlei für unsere Träume lernen:

Ein Traum beginnt damit, dass wir in uns hineinhören, um herauszufinden, was in uns «glüht»:
=> Was sind die Themen, die dich nachts wachhalten?
=> Worüber kannst du stundenlang diskutieren?
=> Welche Menschengruppen sind dir besonders wichtig?

Sorge für eine passende Luftzufuhr:
=> Beschäftige dich mit dem Thema, dass dir wichtig ist!
=> Schaue Dokus dazu oder liess entsprechende Bücher.
=> Lerne Menschen kennen, die Erfahrung in diesem Bereich haben.
Wichtig: Wie beim Feuer braucht es das richtige Mass an Sauerstoff.
Mit zu viel Sauerstoff beginnt es wild zu flackern und das Feuer ist zu schnell vorbei! Zu viele Infos bringen dich durcheinander und bald ist der Traum aus!
Aber bleib dran, wenn du dich gar nicht mit deinem Traum auseinandersetzt (Luftzufuhr abstellst), erlöscht das Glühen schlagartig.

Bleib nicht alleine mit deinem Traum:
Hast du schon ein beeindruckendes Feuer mit nur einem Holzstück gesehen?
=> Triff dich mit Menschen, die dasselbe Anliegen teilen!
=> Schmiede mit ihnen zusammen Pläne!
=> Überlegt euch, wie aus dem «Dream big.» ein «Do big.» werden kann.

Glücksaufgabe

Ich liebe es, einem schönen Feuer zuzuschauen.

Und ich liebe es, Menschen zu erleben, die für ein Anliegen brennen.

Mit Träumen, die wir gemeinsam in Taten verwandeln, verändern wir die Welt in kleinen Schritten zum Guten. Das geht selten ohne Schweiss und Rückschläge – aber es macht glücklich!

Für die Lias und Luanas dieser Welt

Diese Woche hatte ich mein Standort- und Fördergespräch. In einem offenen Austausch haben wir uns mit meiner beruflichen Situation und der Entwicklung im letzten Jahr beschäftigt.

Dabei gab es viel Grund zur Freude – zum Beispiel über Ziele, die erreicht wurden und Perspektiven, die sich in den letzten Monaten eröffnet haben.

Doch ich nutzte die Gelegenheit auch, um einen ehrlichen Blick in unerfüllte Wünsche zu geben: Sowohl ich als auch meine Frau erhalten immer mal wieder ausgezeichnete Feedbacks auf unsere Predigt- und Referententätigkeit. Trotzdem fühlt sich vieles in unserem Alltag nach «Kleinklein» an – und nach Halloween befreien wir beispielsweise verklebte Fenster in unserer Location vom nächtlichen Eierbewurf.

Anders ausgedrückt mit einem konkreten Beispiel: Ich erhalte super ermutigende Feedbacks auf «Glück finden – hier und jetzt» (zuletzt vom ehemaligen Regierungsrat Bernhard Pulver), aber mein Glücks-Buch ist weit davon entfernt, ein Kassenschlager zu sein.

Was ist Erfolg?

Das Gefühl, das ich also in diesem Mitarbeitergespräch offen benannte, hat damit zu tun, dass ich mir «mehr Erfolg» wünsche und die «grosse Bühne» vermisse.

Mein Chef nahm meine Gefühle ernst, hielt mir gleichzeitig den Spiegel vor: «Warum hast du damals vor Jahren die Strategie deiner Arbeit angepasst und freiwillig auf die «grosse Bühne» verzichtet? Und von wegen «mehr Erfolg»: Gibt es etwas Wirkungsvolleres als das, was ihr da tut – denk nur an die Lias und Luanas, die hier einen Safe Place gefunden haben und sich aktiv einbringen!»

Touché! Es ist ein cooles Gefühl, vor 200 oder 1’000 Menschen zu sprechen und dafür Anerkennung zu erhalten. Doch ich habe mich bewusst dafür entschieden, mich für die Lias und Luanas dieser Welt einzusetzen. In der Hoffnung, abseits des Scheinwerferlichts nachhaltiger wirken zu können.

Das heisst dann halt auch: Hier ein Teenie-Kreis mit acht Personen, dort eine Matinée mit zwanzig Teilnehmenden und dazwischen ein wilder Cocktail von Umbauen, Einkaufen, Chai Latte zubereiten, Administration und Marketing.

Richtig schön ist es, wenn ich in die Predigtvorbereitung eintauchen kann und meine Gedanken mit anderen teilen darf. Und wenn wir dann wie letzten Sonntag Meilensteine feiern dürfen, fühlt sich unser Engagement tatsächlich sehr stimmig und nachhaltig an: Mit unterschiedlichsten Menschen durften wir den 23. Geburtstag unserer Arbeit feiern und die Moderation wurde von zwei jungen Frauen sehr persönlich, sympathisch und professionell gemacht.

Gibt es eine schönere Frucht als das: Zwei Menschen, die bei der Geburtsstunde vom gms noch gar nicht auf der Welt waren, erzählen offen, wie sie das gms als Geschenk von Gott erleben, hier einen Safe Place und die Liebe Gottes gefunden haben.

Darum mache ich, was ich mache!

Darum habe ich mich entschieden, mich künftig voll und ganz als Pfarrer zu betätigen und die Politik hinter mir zu lassen.

Für die Lias und Luanas dieser Welt.

Glücksaufgabe

Mit wem kannst du über ungestillte Sehnsüchte sprechen? Was für ein Glück, wenn man einen Chef hat, der einem dabei hilft zu sortieren. Wenn es nicht der Chef ist, kann ein Freund, Partner oder Coach diese Aufgabe übernehmen und dich spiegeln.

Und wenn du wissen willst, was denn die beiden jungen Frauen erzählt haben, dann empfehle ich dir von Herzen, in die Audio-Aufnahme der Matinée «Geschenk von Gott» reinzuhören. Mich macht es sehr glücklich – dich hoffentlich auch!

Begegnung auf Augenhöhe

Ich schreibe diesen Text in einem Park. Neben mir balanciert ein Kind auf einem Spielgerät. Die Mutter zückt ihr Mobile und will ein Foto machen. Das Kind wehrt sich: «Nein, kein Foto!».

Ähnlich reagieren manchmal Menschen in unserem Umfeld, wenn wir ihnen von etwas erzählen möchten, was für uns eine grosse Bedeutung hat: «Nein, bekehre mich nicht!».

Ziemlich genau so hat es vor einigen Monaten eine junge Frau, die sich in unserer sozial-diakonischen Kinder- und Familienanimation zu engagieren begann, zu mir gesagt.

Uns ist es wichtig, dass unsere Aktivitäten für Kinder und Familien transparent sind: Wenn der christliche Glaube thematisiert wird, soll dies auch auf dem Flyer erkennbar sein. Und weil ich die Frau auch einmal zu einer Matinée, wo es Inspiration für Leben und Glauben gibt, einlud, kam es zur besagten Reaktion. Neugier und Skepsis sorgten für eine spannende Mischung.

Früher haben mich ablehnende Äusserung gestresst: Ich muss doch den Menschen von meinem Glauben erzählen – selbst wenn sie dies nicht wollen.

Inzwischen kann ich ziemlich entspannt damit umgehen – und ich sehe es auch nicht als meine Aufgabe, irgendjemand zu bekehren. Massgeblich zur Entspannung beigetragen haben Bücher wie «Bekehre nicht, lebe!» von Willow Creek. Ein Tipp blieb ganz konkret hängen: Zuerst gemeinsam grillen, bevor wir von unseren (Glaubens)Überzeugungen reden.

Jede:r weiss – ausser das Schweizer Parlament -, dass Menschen von dem lernen, was wir leben und nicht von dem, was wir sagen. Das gilt ganz grundsätzlich für unsere Überzeugungen und Haltungen – und ganz besonders, wenn es um den persönlichen Glauben geht.

Ich muss meinen Glauben nicht wie eine Versicherungspolice anpreisen. Wenn der Glaube in mir lebt, spricht er für sich selbst. Das entlastet mich – und stellt meinen Glauben gleichzeitig auf die Probe: Besteht mein Glaube hauptsächlich aus Worten oder spürt meine Nachbarin etwas von meiner Gottesbeziehung?

Lebt der Glaube in mir, kommt früher oder später auch die Gelegenheit, darüber zu sprechen. Doch auch solche Gespräche beginne ich lieber mit Fragen als mit Antworten. Indem ich mich aufrichtig für mein Gegenüber und seine Lebensüberzeugungen interessiere, ergibt sich wie von selbst eine Diskussion über Gott und die Welt.

Übrigens: Die Mutter hat den Wunsch ihres Kindes leider nicht respektiert und eine Foto gemacht. Ich hoffe, wir machen es in unseren Gesprächen über das, was uns besonders wichtig ist, besser!

Dieser Artikel ist zuerst als Kolumne in der Rubrik «Das hilft mir, wenn …» im Magazin Family und FamilyNEXT erschienen.  

Glücksaufgabe

Was bedeutet für dich «Begegnung auf Augenhöhe»?

Es macht glücklicher, sich aufrichtig für Menschen, ihre Erfahrungen und Überzeugungen zu interessieren, als sie zu etwas überreden zu müssen.

Interesse am Menschen – und zwar gegenseitig – das heisst für mich «Begegnung auf Augenhöhe».

Wo erlebst du, dass sich Menschen an dir interessieren?
Und wo zeigst du Interesse an anderen Menschen?

Darf ein Pfarrer eine Mission haben?

Mein Engagement als Armeeseelsorger war unserer Lokalzeitung eine ganze Seite wert. Natürlich hatte ich mich über die Kontaktaufnahme und das Interesse des Redaktors gefreut und nach der einen oder anderen organisatorischen Panne – leider wurde mir nicht mitgeteilt, dass auch eine Fotografin kommt und ich entsprechend im grünen Tenü erscheinen sollte – hatten wir ein sehr angeregtes und offenes Gespräch.

Da ich den Artikel wie abgemacht gegenlesen konnte und die digitale Version schon am Vorabend online war, erwartete ich keine Überraschung mehr. Doch als ich dann am Frühstückstisch das Bieler Tagblatt bei der entsprechenden Seite aufschlug, machte ich grosse Augen: Über den wohlwollenden Artikel wurde über Nacht noch ein reisserischer Titel gesetzt. Das hat mich sehr geärgert!

Dem zugegeben eher langweiligen Aufhänger «Warum ein Seeländer erst jetzt Armeeseelsorger werden durfte» (so steht es in der Digitalversion noch heute) hatte der Redaktor (oder wohl eher der diensthabende Blattmacher) eine grosse Portion Pfeffer dazu gestreut und so las ich dann zu meiner grossen Überraschung: «Darf er jetzt auch in der Kaserne missionieren?».

War das wirklich nötig?

Meine Freude über den Artikel war auf einen Schlag ziemlich getrübt. Interessanterweise hab ich zwar von verschiedenen Leuten gehört, die nicht wie ich über diesen reisserischen Titel gestolpert sind. Aber ich bin überzeugt, dass es die anderen auch gibt, die möglicherweise nur den Titel überflogen haben, sich in ihren Vorurteilen bestätigt fühlten und dem Artikel, resp. dem darin porträtierten Menschen, gar keine Chance gaben.

Warum habe ich mich so geärgert? Weil hier zu Gunsten von etwas mehr Aufmerksamkeit (Clickbaiting) ein Gliche bedient wurde, um das es dann im Artikel höchstens ganz am Rand geht. Und das Wörtchen «auch» im Titel impliziert, dass ich in meinen anderen Tätigkeiten (Pfarrer im gms und Gemeinderat von Studen) am Missionieren bin.

Jedenfalls sprach auch mein Kommunikationsberater von einem «üblen Titel» und ich fühlte mich unfair behandelt, nachdem ich mir viel Zeit für den Redaktor nahm und so bleibt es leider eine durchzogene Medienerfahrung (neben vielen guten Erfahrungen).

Warum sollte ich eigentlich nicht missionieren?

Beim Relaxen in den Sommerferien habe ich mir dann nochmals Gedanken zu diesem Titel gemacht und hab mich dann plötzlich gefragt: Warum soll jede Firma eine Mission haben, aber ich als Pfarrer darf nicht missionieren?

Natürlich ist der Begriff Missionieren gesellschaftlich negativ aufgeladen – darum hatte ich ja auch ein Problem mit der Titelsetzung.

Aber hey, heisst Missionieren im Grunde nicht einfach, das jemand seine/ihre Mission lebt?

Jede Organisation, die vorwärts kommen will, macht sich früher oder später Gedanken zum Missionstatement und jede Chefetage ist happy, wenn diese Mission von ihren Mitarbeitenden auch gelebt wird.

Aber wehe, wenn ein Pfarrer auf die Idee kommt, eine Mission zu haben …

Im Artikel steht, dass in der Armeeseelsorge Missionieren ein No-Go sei. Selbstverständlich ist mir das bewusst und habe ich ja dazu gesagt.

Aber weisst du was? Ich entscheide hier und heute, dass ich mich nicht an dieses Verbot halten werde: Egal, wo ich mich engagiere, ich will meine Mission leben.

Für mich ist es seit jeher klar, dass ich niemandem etwas überstülpe, niemanden bekehren will (noch so ein Reizwort) und kein Interesse daran habe, Menschen zu etwas zu drängen.

Wer so etwas unter Missionieren versteht – das tu ich nicht, weder in der Armee noch im Gemeinderat und auch nicht als Pfarrer.

Doch meine Mission, wie ich sie im letzten Blogartikel vor der Sommerpause durchblicken liess, die will ich überall leben und zu der stehe ich auch: Ich will Liebe schenken, Hoffnung verbreiten, Glaube leben.

Oder – wie der Redaktor und ich noch als möglichen Titel diskutierten – ich will «Anwalt der Hoffnung» sein. Wenn das Missionieren ist, dann will ich es gerne auch in der Kaserne tun.

Und was ist deine Mission?

Glücksaufgabe

«Eigentlich sollte man …», sagte das Paar, mit dem wir uns diese Woche trafen.

Ob als Paar oder als Einzelperson, «eigentlich sollte man …» tatsächlich.

Man sollte sich beispielsweise jährlich Zeit nehmen, um sich Gedanken darüber zu machen, welche Ziele, welche Mission, man persönlich oder als Paar erreichen möchte:
– Was ist mir wichtig?
– Wofür will ich meine Energie und Lebenszeit investieren?
– Auf was will ich später einmal zurückblicken können?

Die genau gleichen Fragen könnt ihr euch auch als Paar in der Wir-Form stellen. Die Gedanken aus dem letzten Blogartikel (Das Leben feiern) können dabei eine Hilfe sein.

Also, lasst uns fröhlich missionieren in dem Sinn, dass wir eine Mission im Leben haben, die wir mit Leidenschaft verfolgen und die unserem Sein Sinnhaftigkeit verleiht.

Denn: Eine Mission zu haben, macht glücklich!

Welche Spuren hinterlässt du?

Ich liebe Schnee.

Ich bin in einer „Skifahr-verrückten“ Familie gross geworden und es scheint, dass ich diese Leidenschaft meinen Kids weitergeben konnte. Wie sonst ist es zu erklären, dass sie – im trotzigen Teenager-Alter – im Skiurlaub freiwillig kurz nach 7 Uhr aufstehen um spätestens um 8.15 Uhr bei der Gondelbahn zu stehen?

Es kommt ein- oder zweimal pro Saison auch vor, dass wir um 5.20 Uhr losfahren, um einen Skitag in unserem Lieblingsskigebiet zu verbringen.

Naja, verrückt eben, oder?

In den letzten Tagen war das mit dem Schnee an einigen Orten – auch in unserem Lieblingsskigebiet im Montafon – dann doch etwas gar des Guten zu viel. Als Flachländer bin ich ganz froh, dass wir hier nicht gegen Unmengen des „weissen Goldes“ ankämpfen müssen.

Spuren im Schnee

Als es neulich so schön verschneit war bei uns, verlegte ich meine morgendliche Fitnesseinheit vom Crosstrainer in den Wald: Ein Spaziergang auf knisternder Unterlage.

Glücksgefühle pur!

Auftanken an Körper, Geist und Seele. Einfach eine ganzheitliche Wohltat.

Und als ich so meine Spuren in den Schnee zeichnete, wurde mir ganz deutlich vor Augen geführt: Vor mir liegt unverbrauchter Schnee. Eine weisse Pracht ohne Spuren. Blicke ich zurück, sehe ich, welche Spuren ich hinterlasse.

Wie das Leben: Unverbraucht, frisch, noch ohne Spuren liegen all unsere zukünftigen Tage vor uns.

Jeder Tag ein Neubeginn – unverbraucht, rein, offen für neue Geschichten!

Jedes Jahr wieder eine neue Chance, andere Spuren zu zeichnen.

Die Vergangenheit, die Spuren die da sind, kannst du nicht ungeschehen machen, kannst du nicht auslöschen.

Doch beim Blick zurück kannst du dich fragen: Soll meine Spur so weitergehen? Will ich auch an diesem neuen unverbrauchten Tag solche Spuren hinterlassen?

Oder ist es heute, dieses Jahr, Zeit für einen Richtungswechsel?

Mehr als gute Vorsätze

Weisst du, was heute für ein Tag ist? Ich hab es bis vor paar Stunden (auch) nicht gewusst.

Jeder Tag steht für irgendetwas. Der 17. Januar ist der Ditch New Year’s Resolutions Day. Was etwa so viel meint wie: Tag der Eliminierung der Neujahrsvorsätze.

Ich weiss nicht, ob 17 Tage der Durchschnitt ist, wie lange wir uns an unsere Neujahrsvorsätze halten. Das könnte wohl in etwa passen.

Wie schade, dass sich so viele Leute von Jahr zu Jahr irgendwelche überzogene Vorsätze zum Jahresstart machen, aber dann schon nach etwas mehr als einem halben Monat aufgeben.

Jedes Jahr liegt wie ein verschneiter Weg vor uns. Und dann nehmen wir uns vor, dass wir dieses Jahr neue Spuren zeichnen wollen – und zack, bereits nach drei Wochen gleichen die neuen Schritte verblüffend den alten.

Wieder eine Chance vergeben, um neue Spuren zu hinterlassen.

Schade.

Das muss anders gehen.

Muss besser gehen.

Im Leben geht es nicht um Neujahrsvorsätze!

Es geht darum, dass wir unsere persönliche Mission finden.

Und diese leben!

Frag dich an Silvester nicht, was nächstes Jahr alles anders werden soll. Höchstwahrscheinlich wirst du dir im Übermut viel zu viel vornehmen.

Und bald darauf frustriert aufgeben.

Frag dich viel lieber an einem ruhigen Tag, welche Spuren du mit deinem Leben hinterlassen willst!

Was willst du sehen, wenn du einmal im hohen Alter auf dein Leben zurückblickst?

Was sind da für Spuren?

Wessen Spuren sind neben deinen zu finden?
Sprich: Mit wem willst du dein Leben verbringen?

Und nochmals: Das Gestern kannst du nicht ungeschehen machen. Aber du kannst dich heute entscheiden, dass du ab morgen andere Spuren hinterlassen wirst.

Dies geschieht nicht mit Neujahrsvorsätzen.
Dazu braucht es einfach ein neuer, frischer, unverbrauchter Schritt nach dem anderen.

Glücksaufgabe

Kommenden Sonntag starten wir im gms – z’friede läbe unsere neue Serie Mission (im)possible. Thema: Was ist die Mission?

Willst du, dass es in deinem Leben um mehr als weggeworfene Neujahrsvorsätze geht? Dann komm doch vorbei und lass uns gemeinsam über deine und meine Mission nachdenken! Ich freu mich auf dich!