Mit Liebe zum Erfolg

Gestern war ich zu einem Anlass mit dem Titel „Leistung im Fokus“ eingeladen. Leider schaffte ich es nicht, mein Büro frühzeitig zu verlassen, um an dieser Veranstaltung am späten Nachmittag teilzunehmen.

Nun lese ich in der Tageszeitung von dieser Fachtagung und erhalte dank dem Artikel doch noch einige gute Impulse zu diesem spannenden Thema.

Zum Beispiel diese:

Es gibt Leistung ohne Erfolg, aber keinen Erfolg ohne Leistung.

Nichts Neues, könnte man einwenden.

Und doch: Wie oft machen wir die Erfolgreichen zu den Helden und denken insgeheim, die hätten halt mehr geleistet und alles richtig gemacht?

Es gibt übrigens auch noch die religiöse Variante von diesem falschen Denkansatz: Der Erfolgreiche hat halt mehr geglaubt, darum wurden seine Gebete erhört, ist seine Organisation „durch die Decke gegangen“ …

Ja, wir können eine ganze Menge zu unserem persönlichen Glück beitragen. Und auch dem (Miss)Erfolg sind wir nicht einfach machtlos ausgeliefert.

Bezüglich dem Glück muss ich anfügen, dass es auch darum geht, sich mit seinem Scheitern  zu versöhnen und trotz Misserfolg Wege zu finden, persönliches Glück zu erfahren.

Beim Erfolg ist es so, wie Chrstine Beerli an besagter Veranstaltung ausführte: „Leistung ist nicht mit Erfolg gleichzusetzen.“ Und könne daher kaum gemessen werden.

Denn: „Leistung beginnt dort, wo man über sich hinauswächst, seine Komfortzone verlässt.“ Und das sieht beispielsweise am Lauberhorn bei Beat Feuz ganz anders aus als bei mir.

Wenn ich meine Komfortzone verlasse, werde ich trotzdem nicht Lauberhornsieger. Feuz hingegen hat genau dies nicht zum ersten Mal geschafft.

Erfolg ist also von vielen weiteren Faktoren abhängig. Bloss die Leistung reicht nicht. Das Umfeld muss stimmen, die Zeit muss reif sein und ganz oft spielt auch das Zufallsglück (oder je nach Überzeugung die göttliche Fügung) eine nicht unwesentliche Rolle: Wer zum richtigen Zeitpunkt, mit der richtigen Idee, am richtigen Ort, die richtigen Leute kennen lernt, – der kann richtig Erfolg haben …

Gemeinsam zu grösserer Leistung und mehr Erfolg

In Zusammenhang mit Erfolg und Leistung fasziniert mich immer wieder die Teamkurve und die Frage, wie wir vom potentiellen zum echten Team und schliesslich  zum „Hochleistungsteam“ kommen.

Der Unterschied vom guten Team zum „Dreamteam“ liegt nicht etwa im Einsatz von neuster Technologie oder höchsten Bonuszahlungen. Es ist viel simpler und doch so komplizierter: Der Unterschied liegt im Umgang der Teammitglieder untereinander.

Man könnte auch sagen: Nicht Technologie, nicht Finanzen und auch nicht die trendy Arbeitsumgebung zeichnen ein Hochleistungsteam aus, sondern die Liebe.

Natürlich wäre es falsch, alles auf diesen Softfaktor abzustützen. Um überhaupt zu einem guten, arbeitsfähigen Team zu kommen, brauchen wir Technologie, Finanzen, gute Arbeitsumgebung und geklärte Rollen.

Doch der letzte Schritt zu mehr Leistung und Teamerfolg erreichen wir tatsächlich durch mehr Liebe am Arbeitsplatz.

An der gestrigen Fachtagung nannte es Matthias Mölleney (HWZ) mit Blick auf eine Untersuchung bei Google die psychologische Sicherheit.

Wenn ich mich im Team nicht sicher fühle, werde ich nicht meine beste Leistung abrufen können, werde nicht offen meine Gedanken mitteilen und so bleiben wir als Team hinter unseren Möglichkeiten.

Wenn man aber sagen kann, was einem auf der Zunge liegt, weil man im Team respektiert und geschätzt wird, dann ist die psychologische Sicherheit hoch und dann ist die Leistung hoch.

Respekt, Wertschätzung, Liebe – das macht nicht nur unser Miteinander einfacher, das führt auch zu besseren Leistungen als Team. Genau darum habe ich gestern lieber in unser Miteinander als Team investiert, als früher Büroschluss zu machen.

Glücksaufgabe

Fühlst du dich psychisch sicher in deinem Team, an deinem Arbeitsplatz? Gerade gestern hörte ich wieder so eine Geschichte, wie ein Mitarbeiter zum Spielball der Geschäftsleitung gemacht wird. Was nicht sein darf, gibt es leider immer noch viel zu oft.

Was kannst du selbst tun, damit das Teamklima von mehr Respekt, Wertschätzung und Liebe geprägt wird?

Entscheide dich für den harten Weg

„Dieser Weg wird kein leichter sein!“ singt mir Xavier Naidoo immer mal wieder in Gedanken zu.

In den letzten drei Wochen war ich gleich auf drei Konferenzen. Auch wenn es drei völlig unterschiedliche Settings waren, hier und da drückte an jeder der Tagungen Naidoos „Dieser Weg wird klein leichter sein!“ durch. An der einen Konferenz war sogar sein Keyboarder Florian Sitzmann (Söhne Mannheims) dabei.

Session 4 Josephine Aparo

Vom Berner Bildungstag hab ich hier schon geschrieben (Jeder will gesehen werden!). Unseren Mitmenschen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, ist für viele von uns nicht ein Selbstläufer. Es braucht unsere bewusste Entscheidung dazu – und immer wieder offene Augen für die Welt ausserhalb von uns selbst. Eben, „dieser Weg wird kein leichter sein!“, aber ein lohnenswerter.

Easy Going als Lebensziel?

In aller Deutlichkeit hat es Lee Cockerell, ehem. Vizepräsident Disney World, Florida, beim Youngster-Kongress von Willow Creek in Erfurt auf den Punkt gebracht:

Entscheide dich für den harten Weg – und das Leben wird einfacher.
Lebe den einfachen Weg – und das Leben wird härter.

Session 3 Lee Cockerell

Wie wahr das ist, illustrierte Lee einerseits mit seiner eigenen Geschichte – Lee stammt aus sehr ärmlichen Verhältnissen, hatte keinen Abschluss und schaffte es trotzdem durch harte Arbeit Schritt für Schritt an die Spitze von Disney World. Anderseits führte er uns mit simpeln Beispielen vor Augen, dass Easy Going-Lifestyle das Leben nicht einfacher macht:

Bewege dich heute zu wenig – und dein Körper bestraft dich morgen.

Investiere heute keine Energie in deine Ehe – und deine Beziehung landet morgen in der Sackgassse.

Geh heute den schwierigen Gesprächen aus dem Weg – und das Leben wird morgen komplizierter.

Entscheide dich heute für die einfachen Aufgaben und Projekte – und du wirst morgen möglicherweise gelangweilt sein.

Kurz: Das einfache Leben mag heute gemütlich sein, doch die Folgen davon könnten hart und ungemütlich sein.

Umgekehrt: Wenn wir heute bereit sind, den Preis zu bezahlen, die extra Meile zu gehen, etwas mehr zu tun, als es unserem „inneren Schweinehund“ gerade recht ist, wird sich dies positiv auf unsere Zukunft auswirken.

Und noch ein Rat von Lee Cockerell habe ich mir notiert: Du gibst Geld und Zeit aus. Geld kann man zurückgewinnen. Aber die ausgegebene Zeit kannst du nicht zurückholen. Investierst du deine Zeit in die richtigen Projekte und Leute?

Liebe und Gnade auf dem Weg

Zum Glück waren die Referate von Lee eingebettet in ein vielfältiges Programm mit ergänzenden Inhalten. Denn für sich alleine war diese Botschaft doch sehr geprägt von Selbstoptimierung um jeden Preis und der Leistungsgedanke stand im Vordergrund.

Session 2 Keith Cote

Ja, wir sind gut beraten, wenn wir uns für den harten Weg entscheiden. Doch so manche sind schon daran zerbrochen, weil sie es mit dem harten Weg übertrieben haben.

Darum war beispielsweise das Zeugnis von Blaine Hogen, Creative Director und Regisseur aus Chicago, Balsam für verletzte Seelen: Als angeschlagener Mensch erzählte er sehr authentisch, wie wir trotz dunkeln Punkten in unserer Vergangenheit Freiheit finden können.

Der harte Weg hat manchmal auch mit schmerzvollen Verlusten zu tun. Dafür entscheiden wir uns nicht, doch sie gehören zum Leben einfach dazu. Das dominierte die dritte Konferenz. Während der icf conference fanden die Verantwortlichen einen eindrücklichen Weg, um mit dem Tod einer ihrer Sängerinnen umzugehen.

Neben vielen guten Begegnungen, Inspiration und Motivation nehme ich aus diesen letzten drei Wochen mit der „Konferenz-Infusion“ folgendes mit:

Ich will mich für den harten Weg entscheiden und dabei nicht vergessen, dass das nur in Kombination mit Gottes Liebe und Gnade gesund ist – weil ich ohne göttliche Perspektive dazu neige, egoistisch, verbissen und/oder verbittert zu werden.

Glücksaufgabe

Manchmal fällt uns das Glück einfach zu. Öfter hat es jedoch mit unseren Entscheidungen zu tun.

Welche Entscheidung schiebst du vor dich hin, obwohl du weisst, dass sie dich weiterbringen würde? Welches Gespräch ist dran? Welche Investition (in deinen Ehe, deine Kids, deinen Job) solltest du anpacken?

Und weisst du, wo du Liebe, Hoffnung, Frieden und Freiheit findest, wenn dein Weg im Übermass hart ist?

Vom Diktat-Albtraum zum eigenen Buch

Wer ohne Umwege glücklich werden will,
beginnt am besten mit einem dankbaren Lebensstil.
Stef Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Heute in einem Monat darf ich meinen Vierzigsten feiern. Doch bereits gestern habe ich ein erstes Geschenk zu meinem Jubiläum erhalten. Und zwar überreichte mir der Postbote eine Kiste voll Glück. Er war etwas verdutzt, als wir ihn mit der Kamera in der Hand begrüssten und Fotos knipsen wollten. Aber er hat schnell verstanden: Für mich ist das ein grosser Moment. Mein eigenes Buch ist da! Und so lächelten der Postbote und ich um die Wette – als wäre es auch ein bisschen sein Buch.

Dass es überhaupt soweit kam und ich mich jetzt Buchautor nennen darf, ist ein Wunder! Spulen wir meinen Lebensfilm um 30 Jahre zurück, hätte niemand darauf gewettet, dass jemals ein Buch erscheinen würde, auf dem der Name „Stefan Gerber“ steht. Dass ich etwas mit den Zahlen anfangen kann, war unbestritten. Aber das mit den Buchstaben …

Sie sollten einmal meine Mutter fragen: Wahrscheinlich erfüllt sie die Tatsache, dass ihr Sohn ein Buch herausgegeben hat, noch mehr mit Stolz als mich selbst. Denn: Wir beide, mein Mami und ich, waren abermals der Verzweiflung nahe, als es darum ging, ein Diktat zu üben. An den Bemühungen von Mami und auch an meinem Einsatz mangelte es nicht. Man erzählt sich, dass wir sogar draussen bei den Gartenarbeiten noch am Diktat büffelten. Aber die Reihenfolge dieser Buchstaben wollte einfach nicht in mein Hirn. Und machte ich den einen Fehler nicht mehr, fand ich garantiert ein anderes Wort, das man auf kreative Art verändern konnte.

Es waren nicht nur die Diktate: Alles, was mit Sprache zu tun hatte, war nicht mein Ding! Mündliche Beiträge sowieso nicht, Aufsätze auch nicht unbedingt. Bei den Fremdsprachen war es nicht viel besser – aber das ist ein anderes Thema.

Mein Mami und ich arbeiteten hart an meinen schulischen Leistungen. Aber meine Möglichkeiten waren limitiert. So blieb ich ein (meistens) glücklicher Primar-/Realschüler. Später hatte ich, wie man so schön sagt, „den Knopf aufgetan“ und wurde für meinen Einsatz belohnt. Das begann in der Oberstufe, zog sich über die weiterführende Schule, die Berufslehre und schliesslich bis zum theologischen Studium. Mündliche Beteiligung und die Fremdsprachen waren immer noch nicht mein Ding. Aber das mit dem Schreiben wurde besser. Plötzlich gab es beachtliche Noten für Aufsätze …

Und heute darf ich also mein eigenes Buch in den Händen halten. Was für ein Geschenk. Ich hoffe, dass meine Geschichte andere Menschen inspiriert und dass das Buch viele Leute glücklich machen wird. Aber so oder so: Mich hat es schon glücklich gemacht.

KONKRET

Am liebsten würde ich als Freude und Dankbarkeit allen Interessierten mein Buch schenken. Das kann ich leider nicht. Aber meine Freude teile ich gerne: Wer will, bestellt sich mein Buch und lässt sich für die Gestaltung seines Glücks inspirieren.

  • Glück finden – hier und jetzt – Mein Leben gestalten – bei mir ankommen
  • Leseprobe
  • ‘Glücklich sein ist lernbar’ – was mir als Skeptikerin und Krisenspezialistin erst etwas oberflächlich erscheint, entpuppt sich als breitgefächerter, fundierter und umfassender Ratgeber. Ein Buch, das anregt, inspiriert, entspannt, berührt und – vielleicht – glücklich machen kann. Mir hat es den Blick geweitet und mich dankbar gemacht für alles grosse und kleine Glück, das ich in meinem Leben habe.
    Christa Reusser, Familienfrau & Bewegungstherapeutin auf einer Kriseninterventionsstation

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“.