Glücksirrtum Nr. 7: Gott interessiert sich nicht für unser Glück

Die Ahnung vom Vollkommenen ist in uns angelegt und weckt in uns die Sehnsucht nach dem Göttlichen.
Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Glücksirrtum Nr. 7 passt bestens in diese Woche: Einerseits „verführt“ ein weiterer Terroranschlag dazu, zu fragen: Wo ist Gott? Gibt es ihn überhaupt? Wenn ja, wie kann er bei so viel Gewalt, Terror und Unrecht tatenlos zuschauen? Interessiert er sich überhaupt für uns Menschen?

Anderseits feiern wir diese Woche mit Karfreitag und Ostern die zentralen Feste des christlichen Glaubens. Mehr noch: Ohne Ostern wäre der christliche Glaube kaum mehr als eine depressive Verstimmung: Die Ernüchterung nach den grossen Versprechen. Die harte Bauchlandung nach hoffnungsvoller Nachfolge von diesem Wanderprediger und Wundertäter aus Nazareth.

Zurück zur Frage, ob es diesen Gott denn überhaupt gibt oder ob er tatsächlich nichts mehr als eine tröstende Menschheitserfindung ist. Ich will und kann Gottes Existenz nicht beweisen. Und ich vermute, dass es dieser Gott auch gar nicht nötig hat, dass wir ihn beweisen. Jedenfalls ist mir das Lebenskonzept mit einem liebenden Schöpfergott, der ein Ja zu mir hat, und dieser letzten Wirklichkeit, die mich aus einer übersteigerten Verantwortung (alles hängt von mir und meiner Leistungsfähigkeit ab) befreit, lieber, als der Glaube an einen Zufall und/oder die (All)Macht der Menschen. Ich vermute, dass wenn wirklich der Mensch oder dessen Intelligenz die letzte und höchste Instanz wäre, unsere Welt wohl schon längst vollends aus den Fugen geraten wäre.

Und das führt mich zur Frage, wo denn dieser scheinbar liebende Gott war, als in Brüssel, Paris und wo auch immer die Bomben hoch gingen? Und wo ist er in Syrien? Oder in den Slums und den unzähligen persönlichen Bankrotterklärungen all der unschuldigen Menschen?

Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht, wie sich ein liebender Gott all das tatenlos anschauen kann. Nur appelliere ich an etwas Fairness in dieser Beschuldigung Gottes: Kann wirklich Gott für alles Schlechte verantwortlich gemacht werden, während wir all das Gute als Selbstverständlich oder gar als verdienter Lohn für unsere Anstrengungen hinnehmen?

Muss der Lohn von Neid, Zank und menschlichen Absolutheitsansprüchen nicht logischerweise Krieg und Terror sein? „Ich richtig – du falsch“, das führt zu Kleinkrieg in Familien, im Büro, in Nachbarschaften. „Wir richtig – ihr falsch“ führt dazu, dass sich Kulturen bekämpfen, sich Menschen in die Luft sprengen, Unschuldige getötet werden.

Können wir dafür wirklich Gott verantwortlich machen?

Nun, Glücksirrtum Nr. 7 lautet: Gott interessiert sich nicht für unser Glück. Natürlich interessiert sich Gott für unser Wohlergehen, natürlich wünscht er uns Lebenszufriedenheit. Die Bibel ist voller nachweislich Glück fördernder Lebensprinzipien: Dankbarkeit, Vergebensbereitschaft, Nächstenliebe, Achtsamkeit, Hoffnung … (All diese Glücksaktivitäten – und noch etliche mehr – werden heute von der Positiven Psychologie propagiert – sind aber schon längst in der alten biblischen Weisheit gelehrt worden.)

Auch wenn diese Welt für viele Menschen ein unsicherer Ort ist, Angst und Schrecken zunehmen, will ich an der Osterbotschaft – für mich ein weiteres Indiz dafür, dass sich Gott für unser Glück interessiert – festhalten: Die Hoffnung ist grösser, das Leben wird über den Tod triumphieren!

 

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Das Glücks-Buch in den Medien

Glücksirrtum Nr. 5: In Sachen Glück sind wir machtlos

Sich um sein Innenleben zu kümmern,
hat mit einer gesunden Selbstachtung zu tun.

Stefan Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Auch Nr. 5 ist ein ganz schöner Glücksirrtum, weil er jederzeit im realen Leben oder in den sozialen Medien beobachtet werden kann – und trotzdem bleiben viel zu viele Menschen im negativen Unglücksstrudel gefangen. Der Glücksirrtum Nr. 5 will uns vorgaukeln, dass wir in Sachen Glück gar nicht viel in unseren eigenen Händen haben. Ja, im Grunde sind unsere Mitmenschen verantwortlich dafür, ob ich mich glücklich oder unzufrieden fühle – so sagt es dieser weit verbreitete Glücksirrtum.

Im Vorwort des GlücksBuches beschreibt der Coach Georges Morand diesen Umstand mit folgendem Bild:

Kennen Sie die Nebenwirkung fauler Äpfel? Ein fauler Apfel ist erschreckend einflussreich. Unbemerkt kann er eine ganze Kiste mit gesunden Äpfeln in einen Haufen faules Obst verwandeln.
Umgekehrt: Legen wir einen gesunden Apfel in eine Kiste mit kranken Äpfeln, wird auch er bald faul. Krass, wie einflussreich faule Äpfel sind.
Sind wir als Mensch dem Verfaulen auch so machtlos ausgeliefert? Pech gehabt, dass Sie in einer ‹faulen Familie› aufgewachsen sind? Zum Verfaulen verurteilt? Zum Unglück verdonnert?

Stefan Gerber ist vom Gegenteil überzeugt. Lassen Sie die Hände weg vom GlücksBuch, wenn Sie ein frustrierter Pechvogel bleiben wollen.

„Zum Unglück verdonnert“ – nein, das sind wir wirklich nicht!

Natürlich erlebt jeder mehr oder weniger starke emotionale Schwankungen an deren Anfang zwischenmenschliche Begegnungen stehen. Gerade kürzlich habe ich wieder einmal erlebt, wie stark mich eine einzelne kurze Begegnung aus der Bahn werfen kann und ich mich verunsichert, frustriert und ohnmächtig fühle.

Der entscheidende Punkt ist: Wir selbst haben es in der Hand, ob wir unser Glück von anderen Menschen abhängig machen und somit unsere Freunde, den Chef, den Partner, die Kinder, den Nachbarn und die ganze Welt für unser Glück verantwortlich machen. Oder ob wir selbstverantwortlich aufstehen und Wege finden, um unser Leben so zu gestalten, dass wir Glück, Zufriedenheit und Erfüllung erleben.

Wer sich ständig als armer Pechvogel bemitleidet, auf den wartet wohl kaum das Glück! Damit ich nicht ein Spielball in den Händen meiner Mitmenschen bin und mein Wohlbefinden nicht abhängig von der Zuwendung anderer mache, wage ich den Blick in mein Innenleben. 

Um die Wichtigkeit des guten Umgangs mit sich selbst zu unterstreichen, entspricht das Selbst im Bild des ShalomLeben-Windrades der Nabe, dem Teil, der die stärkste Belastung aushalten muss:

Wie kein Windrad ohne Nabe bestehen kann, ist es unmöglich, das eigene Selbst völlig zu vernachlässigen. Eigene Bedürfnisse und das persönliche Innenleben können relativ lange ignoriert werden, doch dafür wird letztlich ein hoher Preis bezahlt. Bleibt das Selbst zu lange auf der Strecke, wird unser Lebens-Windrad eines Tages außer Betrieb sein.
Darum beginnt unser Weg ins Glück mit einem aufrichtigen Blick auf unser Selbst! (aus dem GlücksBuch)

 

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You are loved! Always!

Die Liebe erträgt alles, in jeder Lage glaubt sie,
immer hofft sie, allem hält sie stand. Die Liebe vergeht niemals.

Paulus (Die Bibel, 1. Korinther 13,7+8a)

Ich erinnere mich, wie ich als junger Theologiestudent einen Abend in unserer lokalen Teenagergruppe gestaltete. Da saßen wir mitten im Wald in einem Kreis zusammen und sprachen über das Hohelied der Liebe – die viel zitierten Verse aus 1. Korinther 13 – in denen Paulus die vollkommene Liebe beschreibt.

Als wir also unsere Gedanken zu diesem zeitlosen Text weitergaben, sagte eines dieser Teenie-Mädchen: «Das ist die Liebe, nach der sich jeder Mensch sehnt, die aber nur Gott geben kann.»

Wow, was für ein heiliger Moment! Eine so tiefe Weisheit aus einem Teenagermund.

Tatsächlich drückt dieser Text wie wohl kein anderer die Kraft der Liebe aus:

Liebe ist geduldig,
Liebe ist freundlich.
Sie kennt keinen Neid,
sie spielt sich nicht auf,
sie ist nicht eingebildet.
Sie verhält sich nicht taktlos,
sie sucht nicht den eigenen Vorteil,
sie verliert nicht die Beherrschung,
sie trägt keinem etwas nach.
Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht,
aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit.
Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie,
immer hofft sie, allem hält sie stand.

Diese Liebe zu erfahren und sie weiterzugeben – genau dafür ist der Mensch geschaffen.

Und in einer perfekten Welt wäre diese Liebe eine Selbstverständlichkeit. Leider leben wir nicht in einer perfekten Welt und darum spüren wir in uns sowohl die Sehnsucht nach dieser vollkommenen Liebe als auch die Unmöglichkeit, diese Liebe in Vollkommenheit weiterzugeben.

Wir verdanken es der göttlichen Schöpfung, dass die Sehnsucht nach dieser Liebe selbst in unserer nicht perfekten Welt nicht verloren gegangen ist. Die Ahnung vom Vollkommenen ist in uns angelegt und weckt in uns die Sehnsucht nach dem Göttlichen, nach dem vollständigen Glück, nach Liebe in reinster Form.

Und die Sehnsucht muss nicht ungestillt bleiben: Bereits in dieser nicht perfekten Welt dürfen wir uns gegenseitig mit Liebe beschenken und einander zum Blühen bringen. Jede Ehe und jede Beziehung wird uns zwar vor Augen führen, dass unsere Liebe in einer nicht perfekten Welt unvollkommen bleibt, doch dies sollte uns nicht daran hindern, unsere Nächsten trotz allen Rückschritten immer wieder mit Liebe zu überschütten.

Denn: Wir sind für die Liebe geschaffen und die Liebe wird uns glücklich machen.

 

KONKRET

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Kapitel Geschaffen für die Liebe aus meinem Buch Glück finden – hier und jetzt. Darin finden Sie viele konkrete Anregungen, wie Sie mit dem ShalomLeben-Windrad Ihr Dasein positiv und glücklich gestalten können.

  • Leseprobe
  • Das Glücks-Buch jetzt bestellen! (Schweiz) / Bestelllink für Deutschland.
  • Stimme zum Buch:
    „Was Stefan Gerber in seinem ShalomLebens Buch als Anleitung zum Glück beschreibt, ist eine ganz einfache Formel: Das Glück liegt in der Gegenwart. Greifbar im Jetzt und Hier, mitten in unsrem Alltag und in der Gemeinschaft mit anderen Glücksuchern. Wir haben es in der Hand. Wer das Glück in die Zukunft vertagt oder nur aus der Erinnerung kennt, verpasst die alltäglichen kleinen und grossen Glücksmomente. Die Luft, die ein Windrad in Bewegung bringt, kann immer nur gegenwärtig sein. Nur so kann uns das Glück jeden Tag beflügeln. Ich habe dieses Buch, als Vorab-Manuskript auf der nächtlichen Heimreise von einem meiner Konzerte gelesen. Im Speisewagen von Köln nach Basel, bei einem guten Glas Wein. Es war ein Glücksmoment.“
    David Plüss, Musiker davidpluess.ch
  • Radiobeitrag zum Buch: Radio Life Channel (9. Nov. 2015)
  • Referat oder Lesung zu Glück finden – hier und jetzt organisieren?

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

Work-Life-Balance – der grosse Irrtum

Arbeit‬ befriedigend zu machen bedeutet einen großen Schritt auf dem Weg zu einem guten Leben.
Martin E.P. Seligman 

Kennen Sie die Lüge der Work-Life-Balance? Hier die Arbeit, dort das Leben. Nach einer Phase grosser Anstrengungen im Job müssen wir zur Erholung „mehr leben“. Was daraus wird, ist nichts anders als ein Kampf zwischen Gut und Bös: Die „böse Arbeit“ nimmt uns das „gute Leben“.

In diesem Kampf kann es nur Verlierer geben. Einerseits entspricht diese Herangehensweise nicht einem ganzheitlichen Menschenbild. Andererseits wird die Arbeit entwertet, weil suggeriert wird, sie sei nicht Teil des Lebens.

Dabei ist Arbeit ein schöner Teil des Lebens – und nicht etwa der Gegenpol zum Leben! Wir wollen uns einbringen, unsere Fähigkeiten in einer sinnerfüllten Tätigkeit zum Blühen bringen und erleben, dass unser Engagement einen Unterschied macht.

Arbeit (ob bezahlt oder unbezahlt in Familie oder im Ehrenamt) ist ein wichtiger und oft grosser Lebensbereich. Arbeit – im richtigen Mass – ist gesund, tut uns gut und hilft uns, uns zu entfalten und weiterzuentwickeln.

Arbeit sollte selbstverständlich nicht der einzige Teil des Lebens sein. Darum geht es beim ShalomLeben um eine gesunde Ausgewogenheit von fünf Lebensbereichen: Arbeit, Liebe/Familie, Gesellschaft, Selbst und Spiritualität.

Das Windrad steht als Bild für ein harmonisches Miteinander der fünf Lebensbereiche. In der Mitte, dort wo die drei Flügel zusammengehalten werden, ist das Selbst. Das persönliche Glück beginnt mit dem guten Umgang mit sich selbst. Die drei Rotorblätter stehen für die drei Lebensfelder Arbeit, Familie/Liebe, Gesellschaft. Wie das Windrad mit drei Flügeln das optimale Verhältnis von Stabilität und Effizienz erzielt, gelingt das Leben am besten, wenn Beruf, Liebesleben und unser soziales Umfeld im Einklang miteinander sind.

Was wäre das Windrad ohne Wind? Der Wind, der die Flügel in Schwung hält, steht für den Bereich der Spiritualität und für die Sinnhaftigkeit im Leben. Wo der Sinn abhanden gekommen ist, fehlt häufig eben auch die Energie.

Darum: Verlassen Sie das Hamsterrad und lassen Sie sich aufs Windrad ein! Das Resultat wird eine neue Lebensenergie und tiefere Zufriedenheit sein.

KONKRET

In meinem Buch Glück finden – hier und jetzt finden Sie konkrete Anregungen, wie Sie das Hamsterrad hinter sich lassen können und stattdessen mit mehr Zufriedenheit und Erfüllung mit dem ShalomLeben-Windrad Ihr Dasein gestalten können.

  • Leseprobe / Buch bestellen – zur persönlichen Inspiration oder als Weihnachtsgeschenk
  • Stimme zum Buch:
  • „Über das depressive Hamsterrad zum Windrad und neuer Lebensenergie gelangen: Stefan Gerber legt nicht einfache Wege zum kurzfristigen Glück dar, sondern wie man langfristige Lebenszufriedenheit finden kann. Das ist nicht irgendetwas im Jenseits, sondern das Glück im Hier und Jetzt genießen. Dazu gehören z.B. 16 Glücksaktivitäten. Jedes Kapital endet mit einem ShalomLeben-Tipp: Das hebräische Shalom bedeutet unter anderem Frieden, Glück, Wohlbefinden, Ganzheit, Erfüllung und Wohlergehen. Mit diesem PraxisBuch ist Stefan Gerber ein richtiges «happy book» gelungen! Ich weiss schon, wem ich es schenken werde.“
    Markus Baumgartner, Kommunikationsberater, Herausgeber dienstagsmail.ch
  • Radiobeitrag zum Buch: Radio Life Channel (9. Nov. 2015)
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Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Vom Diktat-Albtraum zum eigenen Buch

Wer ohne Umwege glücklich werden will,
beginnt am besten mit einem dankbaren Lebensstil.
Stef Gerber (in: Glück finden – hier und jetzt)

Heute in einem Monat darf ich meinen Vierzigsten feiern. Doch bereits gestern habe ich ein erstes Geschenk zu meinem Jubiläum erhalten. Und zwar überreichte mir der Postbote eine Kiste voll Glück. Er war etwas verdutzt, als wir ihn mit der Kamera in der Hand begrüssten und Fotos knipsen wollten. Aber er hat schnell verstanden: Für mich ist das ein grosser Moment. Mein eigenes Buch ist da! Und so lächelten der Postbote und ich um die Wette – als wäre es auch ein bisschen sein Buch.

Dass es überhaupt soweit kam und ich mich jetzt Buchautor nennen darf, ist ein Wunder! Spulen wir meinen Lebensfilm um 30 Jahre zurück, hätte niemand darauf gewettet, dass jemals ein Buch erscheinen würde, auf dem der Name „Stefan Gerber“ steht. Dass ich etwas mit den Zahlen anfangen kann, war unbestritten. Aber das mit den Buchstaben …

Sie sollten einmal meine Mutter fragen: Wahrscheinlich erfüllt sie die Tatsache, dass ihr Sohn ein Buch herausgegeben hat, noch mehr mit Stolz als mich selbst. Denn: Wir beide, mein Mami und ich, waren abermals der Verzweiflung nahe, als es darum ging, ein Diktat zu üben. An den Bemühungen von Mami und auch an meinem Einsatz mangelte es nicht. Man erzählt sich, dass wir sogar draussen bei den Gartenarbeiten noch am Diktat büffelten. Aber die Reihenfolge dieser Buchstaben wollte einfach nicht in mein Hirn. Und machte ich den einen Fehler nicht mehr, fand ich garantiert ein anderes Wort, das man auf kreative Art verändern konnte.

Es waren nicht nur die Diktate: Alles, was mit Sprache zu tun hatte, war nicht mein Ding! Mündliche Beiträge sowieso nicht, Aufsätze auch nicht unbedingt. Bei den Fremdsprachen war es nicht viel besser – aber das ist ein anderes Thema.

Mein Mami und ich arbeiteten hart an meinen schulischen Leistungen. Aber meine Möglichkeiten waren limitiert. So blieb ich ein (meistens) glücklicher Primar-/Realschüler. Später hatte ich, wie man so schön sagt, „den Knopf aufgetan“ und wurde für meinen Einsatz belohnt. Das begann in der Oberstufe, zog sich über die weiterführende Schule, die Berufslehre und schliesslich bis zum theologischen Studium. Mündliche Beteiligung und die Fremdsprachen waren immer noch nicht mein Ding. Aber das mit dem Schreiben wurde besser. Plötzlich gab es beachtliche Noten für Aufsätze …

Und heute darf ich also mein eigenes Buch in den Händen halten. Was für ein Geschenk. Ich hoffe, dass meine Geschichte andere Menschen inspiriert und dass das Buch viele Leute glücklich machen wird. Aber so oder so: Mich hat es schon glücklich gemacht.

KONKRET

Am liebsten würde ich als Freude und Dankbarkeit allen Interessierten mein Buch schenken. Das kann ich leider nicht. Aber meine Freude teile ich gerne: Wer will, bestellt sich mein Buch und lässt sich für die Gestaltung seines Glücks inspirieren.

  • Glück finden – hier und jetzt – Mein Leben gestalten – bei mir ankommen
  • Leseprobe
  • ‘Glücklich sein ist lernbar’ – was mir als Skeptikerin und Krisenspezialistin erst etwas oberflächlich erscheint, entpuppt sich als breitgefächerter, fundierter und umfassender Ratgeber. Ein Buch, das anregt, inspiriert, entspannt, berührt und – vielleicht – glücklich machen kann. Mir hat es den Blick geweitet und mich dankbar gemacht für alles grosse und kleine Glück, das ich in meinem Leben habe.
    Christa Reusser, Familienfrau & Bewegungstherapeutin auf einer Kriseninterventionsstation

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“.

Immer ein Grund zum Danken

Wer jeden Tag überlegt, wofür er dankbar ist,
geht glücklicher durch den Alltag.

Stefan Gerber

Vom Bettag 2015 bis Bettag 2016 laden zahlreiche Partner zum Jahr der Dankbarkeit. Kürzlich durfte ich als Leiter der Schweizer Geschäftsstelle dazu folgendes Interview geben (gekürzte Fassung):

Wie kann ich als Einzelperson beim Jahr der Dankbarkeit mitmachen? Wie als (Kirch-) Gemeinde?

Danken kann jedermann – und das sogar sofort ohne Vorbereitung. Ein Dank an Gott, ein Dank an Familienmitglieder, ein Dank an die Mitmenschen. Es geht uns einerseits darum, dass wir beginnen mit offenen Augen und dankbarem Herzen durchs Leben zu gehen. Oft sind wir auf Negatives fixiert und nörgeln fällt uns leichter als zu loben. Das soll sich ändern!
Und dann hoffen wir darauf, dass viele kirchliche Gruppen und ganze Gemeinden das Anliegen auf ihre eigene Weise aufnehmen und kreative Wege finden, um Dankbarkeit zu thematisieren (z. B. in einer Gottesdienstserie) und praktisch werden lassen (z. B. mit einer Dankaktion für die vielen freiwilligen Mitarbeitenden in Kirche und Gesellschaft).

Warum kein „Jahr der Klage“?

Das ist eine gute Idee. Vielleicht sollten wir tatsächlich auch lernen, wie man „biblisch klagt“. Unser Gott hält es nämlich aus, wenn wir vor ihm unser Leid beklagen. Die Bibel ist voll von solchen Klagen. Leider beobachte ich, dass viele Menschen aber lieber jammern, lästern und sich als Opfer suhlen. Die Klage vor Gott bleibt nicht um sich selbst drehend beim Selbstmitleid stehen, sondern führt  uns „vom Klagen zum Loben“. Ist also vorwärtsgerichtet …

… damit wir dann doch bei der Dankbarkeit landen?

Ja, genau! Es geht ja bei der Dankbarkeit nicht um positives Denken oder Schönreden von etwas, was nicht schön ist. Natürlich gibt es auf unserer Welt – und in meinem Leben – viele Missstände. Doch unser Ansatz ist: Es gibt immer einen Grund zum Danken. Wenn wir den Fokus auf das legen, was uns dankbar stimmt, leben wir gesünder und glücklicher. Das bestätigt die Psychologie und davon erzählt die Bibel.

Vielen Menschen ist aber trotzdem nicht zum Danken zumute. Kann man Dankbarkeit verordnen?

Natürlich nicht. Aber wir hoffen, dass das, was durch die Glücksforschung immer mehr in Medien und Gesellschaft postuliert wird, auch in unseren Kirchen ankommt: Unsere Denk- und Verhaltensweisen habe einen enormen Einfluss auf unsere persönliche Zufriedenheit. Wer jeden Tag überlegt, wofür er dankbar ist, geht glücklicher durch den Alltag. Verordnen können und wollen wir die Dankbarkeit nicht. Doch wir laden ein, zum Beispiel durch ein Danke-Tagebuch oder ein Merci an der richtigen Stelle zu erfahren, dass Dankbarkeit vielfältige, positive Auswirkungen hat.

Oft sind Menschen aber peinlich berührt, wenn man ihnen dankt. Wie geht man damit um?

Leider ist das so. Durch die ständige Defizitorientierung sind sich viele Menschen nicht mehr gewohnt, ein Dank oder Lob anzunehmen. Einigen steigt dabei sogar die Röte in den Kopf. Da es sich jedoch besser, gesünder und biblischer lebt, wenn man sich gegenseitig lobt, ist mein Vorschlag ganz praktisch: Schaffen wir uns ein grosses Übungsfeld und sprechen regelmässig ein Lob aus und lernen auf der anderen Seite, Dank anzunehmen. Übung macht den Meister.

Und wofür sind Sie gerade dankbar?

Oh, da gibt es vieles: Das Kitzeln der Sonne, mein Buchprojekt, das ich diese Tage abschliessen kann, das „Brunnenbaden“ mit einer befreundeten Familie kürzlich in Basel … Ein besonderer Glücksmoment war, als wir in den Sommerferien als Familie beim Sonnenuntergang am schönsten Tisch am Strand von Javea unser Nachtessen genossen.

KONKRET

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität“.

Doping für die Seele

Was den Menschen wirklich befriedigt, ist nicht, schlank oder reich zu sein, sondern sich in seinem eigenen Leben wohlzufühlen.
Mihaly Csikszentmihalyi (in: FLOW – Das Geheimnis des Glücks)

Ich kenne mehrere Menschen, die einen angeblich sicheren Job aufgegeben haben und die Reise in eine eher ungewisse berufliche Zukunft gewagt haben. Warum tauschten diese Leute die Sicherheit gegen die Ungewissheit? Sind es etwa besonders abenteuerlustige Zeitgenossen oder gar gesellschaftskritische Aussteiger? Einige davon vielleicht schon, doch die Mehrheit der mir bekannten „Umsteiger“ sind es nicht.

Was dann? Meine Vermutung ist diese: Sie waren auf der Suche nach Doping für die Seele und strebten nicht nach Doping für das Portemonnaie.

In meiner Forschungsarbeit zum Thema Glück wird beim Blick in die entsprechende Literatur immer deutlicher: Geld macht nicht glücklich! Viele Studien belegen das. Sicher, auch das zeigen die Studien, bis zu einem gewissen Punkt beeinflusst unsere Finanzkraft unser Glück. Doch sobald die Grundbedürfnisse gedeckt sind, lässt sich die Lebenszufriedenheit nicht merklich und nachhaltig durch mehr Geld anheben.

Im letzten Blogartikel vor der Sommerpause habe ich dazu folgendes geschrieben:

Doch selbst wenn das möglich wäre, glaube ich nicht, dass Mitarbeitende oder auch Kunden über finanzielle Reize langfristig zu motivieren sind. Wir müssen einen tieferen Kern in ihnen ansprechen!

Wie sprechen wir diesen inneren Kern an? Anders gefragt:

Was ist Doping für die Seele?

In Anlehnung an das obige Zitat von Mihaly Csikszentmihalyi würde ich als erstes sagen: Doping für die Seele ist, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Oder eben wenn man sich in seinem eigenen Leben wohlfühlt.

Und dazu gehören weniger Dinge wie Reichtum, Status und Aussehen. Sondern eher:

  • Selbstbewusstsein – ein Bewusstwerden von sich selbst: Wer bin ich (nicht)? Was kann ich (nicht)? Was will ich (nicht)?
  • Ein Umfeld, das zu mir passt: Mitmenschen, die mich zum Blühen bringen. (Ein solcher Mitmensch ist hoffentlich nicht nur „die beste Freundin“, sondern darf sehr gerne auch der Chef, der Ehepartner oder die Arbeitskollegin sein!)
  • Ziele, die zu meinen Überzeugungen passen: Wenn unser tägliches Wirken kaum unserer inneren Wertvorstellung entspricht, fühlen wir uns bei dem, was wir tun, im besten Fall neutral – aber kaum beflügelt.
  • Aufgaben, die zu unseren Talenten passen: Doping für die Seele ist, wenn ich (auch beruflich) das machen kann, was ich gerne tue und besonders gut kann.
  • Ein Sinn, der meinem Leben Halt gibt: Um mich in mir selbst wohlzufühlen, muss ich wissen, warum ich tue, was ich tue. Wo liegt der tiefere Sinn in meinem Sein und Wirken?

Doping für die Seele ist demnach, wenn ich mich selbst kenne und mein Alltagsleben optimal zu diesem Selbst passt. Und darum orientieren sich einige in ihrem (Berufs)Leben neu.

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE ZUM THEMA

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichSelbst“.

Kann Arbeit glücklich machen?

Strebe mehr lohnendes Handeln an;
reduziere das Streben nach Vergnügen.

Martin Seligman
(in: Der Glücks-Faktor, Warum Optimisten länger leben)

Wie werde ich zufrieden? Was macht mich glücklich? Wie kann Selbstmotivation gelingen? Und wie kann mir meine Arbeit mehr Freude machen?

Haben Sie sich solches und ähnliches auch schon überlegt? Der Psychologe Prof. Martin Seligman hat mit seiner Glücksforschung die Psychologie revolutioniert. Während die Psychologie lange Zeit vom Krankheitsbild und den Störungen des Menschen bestimmt wurde, fragte er nach den Faktoren, die seelische Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Die Positive Psychologie entstand. Dieser neue Ansatz ist nicht defizitorientiert angelegt, sondern ressourcenorientiert.

Flow bei der Arbeit – wann fühlen Sie sich im Element?

Wie kann ich mich selbst motivieren?

Zurück zu unserer Frage nach dem persönlichen Glück und der eigenen Zufriedenheit in Arbeit und Leben: Erstaunlich ist, dass uns nicht das Streben nach Glück nachhaltig glücklicher macht. Lebenszufriedenheit gewinnen wir nicht mit noch mehr Spassmomenten, gefragt ist eine kreative, ausbalancierte Lebensgestaltung. Seligman unterscheidet zwischen Vergnügen und Handlungen, die sich lohnen. Mit seinen Ausführungen zu diesem Thema ist er nicht einfach ein Spasskiller, im Gegenteil: Genuss, Sinnlichkeit und Vergnügen sind sehr wichtig. Aber wir werden nicht nachhaltig glücklich, wenn wir nur auf diese Dinge setzen, die wir „konsumieren“ können und uns kurzfristig gute Gefühle bringen (Schokolade, Nackenmassage, Wein und gutes Essen, Kino…).

Was würde geschehen, wenn mein gesamtes Leben aus derart leicht zugänglichen Genüssen bestünde, wenn meine Stärken nie gefragt wären, wenn ich niemals mit einer Herausforderung konfrontiert wäre? Solch ein Leben wäre geradezu auf Depression programmiert. In einem mit Bequemlichkeiten angefüllten Leben verkümmern die menschlichen Stärken und Tugenden, während sie in einem Leben, das in freier Wahl seine Erfüllung im sich seelisch lohnenden Handeln sucht, gedeihen.
(Martin Seligman, in: Der Glücks-Faktor, Warum Optimisten länger leben, Seite 198)

Konkret heisst das, dass uns im Grunde die Dinge, die wir tun, viel mehr und nachhaltiger befriedigen, als die Dinge, die wir konsumieren. Was uns zufrieden macht, ist die Erfahrung von Flow. Es sind diese Momente bei der Arbeit oder in der Freizeit, in denen wir unsere Leidenschaft sowie unsere Stärken einbringen können und die Zeit scheint still zu stehen. Wir gehen so sehr in einer Tätigkeit auf, dass alles andere ringsherum zu verschwinden scheint – wir sind hochkonzentriert bei dem, was wir tun und sind mit uns und der Welt in Einklang.

Ich sehe bei der Unterscheidung von Seligman auch einen Zusammenhang mit dem Konzept der intrinsischen (von innen) und extrinsischen (von aussen) Motivation: Während eine Lohnerhöhung etwas ist, das wir „konsumieren“ und uns kurzfristig glücklicher macht, sind wir nachhaltig zufrieden bei der Arbeit, wenn die Tätigkeit mit unseren Wertvorstellungen, unseren Stärken und unserer Persönlichkeit zusammenpasst.

Das Glück kommt nicht, wenn wir permanent auf der Suche nach Vergnügen sind. Doch wenn wir das tun können, was uns von innen heraus motiviert, werden wir nicht nur bessere Arbeit abliefern, sondern auch mehr Lebenszufriedenheit erfahren!

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE ZUM THEMA

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Der Stress mit dem Stress

Tatsache ist, dass fortgesetzter Stress tödlich ist.
Selbst wenn er uns nicht gleich den Herzinfarkt oder Schlaganfall bringt,
eines
tötet er immer: unsere Fähigkeit, glücklich zu sein.
Archibald Hart (in: Wer zu viel hat, kommt zu kurz

Eigentlich war es eine geniale Erfindung unseres Schöpfers: Stress war ursprünglich dazu gedacht, uns in Notsituationen quasi von null auf hundert einsatz- und kampffähig zu machen. Ein Stressmoment, also eine vom Körper als Bedrohung empfundene Situation, hat eine ganze Reihe von körperlichen Reaktionen zur Folge.

Heute wird mit dem Begriff Stress jedoch inflationär umgegangen. Anscheinend will man sich mit Aussagen wie „Ich bin gerade etwas im Stress“ das Gefühl von Bedeutung geben. Zeitdruck, starke Arbeitsbelastung und ein voller Terminkalender scheinen zum guten Ton zu gehören. Dem sagt man dann Stress und fühlt sich dabei entweder schlecht, weil viel anderes zu kurz kommt, oder fühlt sich gut, weil man diese Dinge als Indikatoren herbeizieht, die einem glauben lassen, eine wichtige Persönlichkeit zu sein.

Doch Stress ist im Grunde kein Synonym für einen hektischen Lebensstil. Wie oben beschrieben, ist unter Stress eigentlich etwas anderes zu verstehen. Stress ist kein Lebensstil oder ein Gefühl, Stress ist eine körperliche Reaktion. Unser Körper nimmt eine äussere Situation (physikalische oder toxische, in unserem Fall jedoch vor allem eine psychosoziale) oder eine innere Einstellung als Bedrohung war und setzt uns in Alarmbereitschaft. Durch diesen Alarmzustand werden eine Vielzahl von körperlichen Abläufen in Bewegung gesetzt. Eine eindrückliche Auflistung dieser körperlichen Reaktionen findet sich auf der Homepage stressnostress.ch:

  • Ausschüttung von Adrenalin zur Erhöhung der Kurzzeitleistungsfähigkeit.
  • Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen zur Intensivierung des Stoffwechsels.
  • Ausschüttung von Cholesterin zur Hebung des Energieniveaus.
  • Ausschüttung von Kortison zur Erhöhung der Konzentration.
  • Ausschüttung von Endorphinen zur Verminderung der Schmerzempfindlichkeit.
  • Erhöhte Sauerstoffaufnahmen und Atemgeschwindigkeit.
  • Verengung der Blutgefässe, Abzug von Blut aus der Hautoberfläche.

Missbrauch einer genialen Erfindung

Diese wunderbare Erfindung ist zum Schutz für uns Menschen da. Wo also liegt das Problem mit dem Stress? Ich zitiere nochmals aus der Erklärung auf der Internetseite stressnostress.ch:

Da in unserer heutigen menschlichen Kultur aber physischer Kampf und physische Flucht eher seltene Bewältigungsstrategien sind, wirken sich die Prozesse im Falle von häufiger Wiederholung oder gar bei Dauerzustand nicht mehr konstruktiv aus, sondern richten sich destruktiv gegen den Menschen selbst in Form  bekannter Zivilisationskrankheiten (wie Herz-/Kreislaufprobleme, Verdauungs-/Magenprobleme, Hautprobleme, etc.).

Mit anderen Worten: Das Problem beim Stress ist, dass wir ein Notfallsystem, das für den kurzfristigen Einsatz gedacht ist, durch unseren hektischen Arbeits- und Lebensstil missbrauchen und unseren Körper sozusagen andauernd in Alarmbereitschaft halten. Dies kann nicht gut kommen. Denn: „Zu Beginn einer Stressphase ist es [das Stresshormon Kortisol] unser Freund und Helfer, aber wenn der Stress zu lange andauert (in der Regel länger als zwei Wochen), macht es unser Leben grau und trist.“ (Archibald Hart in: Wer zu viel hat, kommt zu kurz

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE ZUM THEMA

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichSelbst“.