Zeigen Sie Mut!

Zum Nein-Sagen gehört oft mehr ‪Mut‬ als zum beschwichtigenden Ja,
das dem Nein aus dem Wege zu gehen sucht.
Wilhelm Vogel

Kürzlich sass ich mit einem Geschäftsführer einer gemeinnützigen Institution zusammen. Er hatte den Vorstand auf Probleme und Ungerechtigkeiten innerhalb der Organisation hingewiesen. Die Missstände wurden erkannt, Besserung versprochen – aber nichts geschah. Die Vorstände hatten nicht den nötigen Mut, die Unregelmässigkeiten konsequent anzupacken und unpopuläre Entscheidungen zu treffen.

Inzwischen hat der Geschäftsführer die Konsequenzen gezogen und seine Zukunft ausserhalb der Institution geplant.

Unweigerlich kam mir meine eigene Geschichte in den Sinn: Nach zehn Jahren Projekttätigkeit in einem Verband wollten die Verantwortlichen das Projekt einstellen. Als dieses Vorhaben die Runde machte, kamen etliche Mitglieder des Verbandes auf mich zu und gaben zu erkennen, dass sie mit diesem Entscheid überhaupt nicht einverstanden waren.

Aber auch da: Nichts geschah. Niemand hatte den Mut aufzustehen und zu sagen: „Das wollen wir nicht.“

In beiden Beispielen gab es Menschen, die eigentlich wussten, dass „man etwas hätte tun müssen“. Und wie viele Menschen sprechen tagtäglich davon, dass sie es ihrem Chef oder der Lehrerin der Kinder jetzt dann mal „schön sagen würden“?

Warum fehlt uns oft der Mut?

Leider ist es tatsächlich so, dass vielen Menschen im richtigen Moment eine Portion Mut fehlt. Ich sehe einige Gründe dafür:

  • Bequemlichkeit: „Kopfnicker“ sind zwar nicht unbedingt Gestalter, aber es lebt sich bequemer als Ja-Sager.
  • Gleichgültigkeit: Auch wenn sie zwar ein Unrecht erkennen, lässt es diese Menschen im Grunde kalt. Daher engagieren sie sich auch nicht für eine Veränderung.
  • Angst: Die Angst vor dem Unbekannten oder vor den Konsequenzen lähmt viele Menschen und verhindert so mutiges, engagiertes Handeln.
  • Menschenfurcht: Eine spezielle Form der Angst ist die Menschenfurcht. Leider fallen ihr unzählige Menschen zum Opfer. Weil diese Leute die Reaktion ihrer Mitmenschen fürchten, bleiben sie lieber stille Ja-Sager.

Engagiertes Handeln, aufstehen bei Ungerechtigkeit, ein Nein im richtigen Moment (aber auch ein Ja im richtigen Moment), den Status Quo in Frage stellen, Veränderung einläuten – all das erfordert Mut. Dazu müssen wir zu allererst unsere Gleichgültigkeit abstreifen und unsere Bequemlichkeit überwinden. Und dann gilt es, sich nicht von Angst oder Menschenfurcht blockieren zu lassen.

Zeigen Sie Mut!

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

#WhatAreYouFOR

Gegen etwas zu sein, ist einfach.
Aber für etwas zu sein, ist eine Haltung,
die die Welt verändern kann.
aus dem Clip ‪#‎WhatAreYouFOR‬

Selten hat mich ein Werbespot so fasziniert und berührt wie der Clip  #‎WhatAreYouFOR‬  von Smart. Als ich ihn in den Herbstferien zum ersten Mal sah, war mir sofort klar: Den muss ich unbedingt verwenden. Bald war auch klar, wo er am besten passen würde. Nämlich zur Unterstützung meines Vision-Talks an unserem Mitarbeiterfest.

Und hier ist er, dieser 1-Minuten-Clip, der uns ganz schön herausfordern kann:  #‎WhatAreYouFOR

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=j0Y3IVxdYMI[/youtube]

Nie hat mich Autowerbung so berührt: „Gegen etwas zu sein, ist einfach. Aber für etwas zu sein, ist eine Haltung, die die Welt verändern kann.“

Für oder gegen etwas?

Sind wir bereit für diese Haltung, die die Welt verändern kann? Oder wählen wir aus Bequemlichkeit den einfacheren Weg und sind lieber gegen etwas? Lieber den initiativen Menschen bei ihrem Engagement zuschauen – und sie dann im rechten Moment kritisieren – oder doch die, zugegebenermassen oft mühsamere, Haltung mit Weltveränderungspotenzial einnehmen und selbst Initiative zeigen?

Da geht mir durch den Kopf, was mir ein älterer Ratgeber schon vor Jahren gesagt hat: „Wer sich einsetzt, setzt sich aus.“ Das kann ich definitiv bestätigen. Aber was ist die Alternative? Sich nicht einsetzen? Nur zuschauen und kritisieren? Das kann und will ich nicht!

Denn: Menschen, die immer gegen etwas sind, verändern die Welt nicht ins Positive.
Menschen, die die Welt und das Leben ins Gute bewegen, sind für etwas – nicht gegen etwas!

Aufgrund einer Äusserung eines freiwillig Mitarbeitenden („Jetzt weiss ich wieder, warum ich lebe.“) habe ich kürzlich in meinem Blog geschrieben: „Die beste und nachhaltigste Motivation wird intrinsisch erzielt, also aus eigenem Antrieb.“ Es geht darum, zu fragen, für was man brennt, wo die eigene Leidenschaft berührt und Sinnhaftigkeit erlebt wird.

Und genau das will auch der Clip in uns provozieren: WhatAreYouFOR? – Für was bist du? Für was brennst du? Was gibt deinem Leben Sinn? Was ist deine Leidenschaft?

Es gibt 1’000 Gründe, warum jemand sein #WhatAreYouFOR nicht auslebt: Man hat es noch gar nicht gefunden, der Preis ist zu teuer, es ist zu kompliziert, Sicherheit geht vor, Bequemlichkeit, fehlende Ausdauer, niemand hilft mit, mangelndes Selbstvertrauen, Hindernisse auf dem Weg, Alltagstrott, falscher Zeitpunkt… (oder wählen Sie eine der verbleibenden 989 Ausreden).

Aber es gibt nur ein Grund, warum sich jemand auf den Weg begibt, sein #WhatAreYouFOR auszuleben: „Für etwas zu sein, ist eine Haltung, die die Welt verändern kann.“

Sind Sie bereit?

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“.

 

Vom Barkeeper zum Entwicklungshelfer

Ich hoffe, dass du ab heute nie wieder denkst:
Ich frag mich, ob Gott so jemanden wie mich gebrauchen kann.

Doc Hendley, Gründer „Wine to Water“ + CNN Hero 2009

Es gibt kaum etwas, dass mich mehr berührt, als echte Storys von echten Menschen zu hören. Storys darüber, wie ein Menschenleben eine neue Richtung nahm. Storys über prägende Aha-Erlebnisse. Storys über die Leidenschaft von Individuen. Storys davon, wie gewöhnliche Menschen zu „Heroes“ werden, weil sie ihrem Herzen folgen.

Am vorletzten Weekend durfte ich gleich zwei solche „Hühnerhaut-Feeling“ Storys hören: Einerseits war da der Typ, der uns auf einem Parkplatz seine eindrückliche Lebensgeschichte erzählte. Und dann war da am Sonntagmorgen die „Celebration of Hope“, ein Gottesdienst von Willow Creek, den ich im TV mitverfolgte.

Die Story von Doc Hendley hat mich tief berührt: Doc sagt von sich, dass er sich immer wieder zu wenig gut fühlte, sich im Vergleich zu den anderen Familienmitgliedern unterdurchschnittlich vorkam, dann als Barkeeper sein Zuhause an der Bar fand – weil hier jeder sein konnte, wie er war: Der Manager neben dem „Büezer“, der Arbeitslose neben dem Akademiker.

Irgendwann wurde Doc auf die Trinkwasserkrise aufmerksam – und fand dabei seine Leidenschaft. Er organisierte Weindegustationsanlässe um da auf die Katastrophe aufmerksam zu machen und Geld für sauberes Trinkwasser in der dritten Welt zu sammeln. Die Organisation Wine to Water war geboren. Inzwischen ist Docs organisation in zahlreichen Ländern aktiv und er selbst wurde zum CNN Hero 2009 gewählt.

Doc Hendleys Story ist berührend und herausfordernd zugleich. Sein Vorbild bringt hoffentlich auch uns Bewegung. Wir haben etwas zu geben – egal wie talentiert wir uns fühlen!

Doch ich will nicht mehr schreiben, sondern möchte Doc selbst zu Wort kommen lassen. Nimm dir doch die Zeit und schau dir seine Story an:

Und welche Spur hinterlässt du auf dieser Erde? Jede und jeder kann sich zum Wohl der Gemeinschaft einbringen. Es muss nicht gleich jeder eine neue Organisation gründen. Doch wie Doc im Clip sagt, wird der erste kleine Schritt zu weiteren Schritten führen. Und so werden wir gemeinsam diese Welt verändern!

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Gesellschaft“.