Bilder im Kopf

Es gab Jahre, da hab ich mir ganz konkrete Neujahrsvorsätze gefasst und sogar andere angeleitet, wie man mit einem PEP (Persönlicher Entwicklungsplan) erfolgreich ins neue Jahr starten kann.

Auf die lange Sicht darf ich auch feststellen, dass mich mein zielorientiertes Vorgehen, sprich die Klarheit über meinen Fokus, «weit» gebracht hat.

Ja, gerade gestern Abend hörte ich mich beim Neujahrs-Gönner-Apéro von gms/Happy Kids diesen Satz sagen: «Dieses Jahr wird das gms 25jährig – und ich liebe diese Arbeit mehr denn je!». Und das hat damit zu tun, dass wir seit 25 Jahren fokussiert, gar hartnäckig, den einen Traum verfolgen – Safe Places, Begegnungsräume, zu schaffen, wo sich unterschiedlichste Menschen wohl und angenommen fühlen und für ihr Leben und Glauben inspiriert werden.

Weil wir unterwegs nicht aufgegeben haben und unsere Vision nicht nach den ersten Schwierigkeiten austauschten, dürfen wir heute hier und da Früchte unserer Investitionen ernten.

Darum: Fokus ist gut und wichtig! Und Neujahrsvorsätze, wenn sie mehr als eine halbherzige Wunschvorstellung sind, können zu wertvollen Meilensteinen auf dem Weg werden.

Meine Top Ten

Trotzdem habe ich mich dieses Jahr mehr mit dem Rück- als mit dem Ausblick beschäftigt: Zum Jahreswechsel habe ich während 10 Tagen je ein Bild aus meinen TOP TEN 2023 auf Facebook und WhatsApp geteilt.

Was für besondere, schöne Momente aus dem vergangenen Jahr bleiben hängen, hab ich mich gefragt und dabei als Gedankenstütze meine Fotos auf dem iPhone «durchgeswipet»: Als absoluter Höhepunkt bleibt der Vater-Sohn-Urlaub in Arizona hängen, dann gab es viele schöne Begegnungen mit alten und neuen Freunden, Erfolgserlebnisse bei der Arbeit, fröhliche (und schwere) Familienmomente …

Ich liebe es, meine Gedanken zu verschriftlichen und so habe ich natürlich schon oft meine Ziele in Worten festgehalten. Beim Anblick der Top Ten 2023 merkte ich: Da braucht es gar keine Worte mehr. Ich will, dass diese Bilder in mir haften bleiben.

Und diese Bilder im Kopf – und vor allem im Herzen – wecken in mir die Sehnsucht nach mehr davon.

So werden die Bilder aus dem Jahresrückblick zu meinem Neujahrsvorsatz: Ich will Raum schaffen, dass auch 2024 solche Erlebnisse Platz haben. Ich will Beziehungen gestalten, den Moment geniessen, Neues erleben.

Ob die Neuropsychologin oder der (Mental)Trainer: Immer mehr Fachleute, so kommt es mir mindestens vor, weisen darauf hin, welch starken Einfluss unsere inneren Bilder auf uns haben.

Gerade diese Woche habe ich in einem Podcast von der Taktik gehört, einen Trigger dadurch zu stoppen, dass man ihm ein anderes, im besten Fall humorvolles Bild, entgegenhält. Statt mich von einem Trigger runterdrücken zu lassen und vielleicht in Panik zu landen, ist es möglich, innerhalb einer Millisekunde Gegensteuer zu geben – und durch das lustige Bild kommen wir ins Lachen: Humor vertreibt somit die Angst.

Der schlechteste Neujahrsvorsatz war schon immer «Ich muss joggen gehen und abnehmen!». Bringt nichts!

Aber positive Bilder im Kopf – das bewegt was.
Probiers aus!

Glücksaufgabe

Welche schönen Momente, Bilder!, willst du mit ins neue Jahr nehmen? Und was für Bilder sollen dein 2024 prägen?

Mit Worten Bilder malen

Diese Tage verbringe ich in einer mehrtägigen Konferenz – per Zoom. Bei diesen heissen Temperaturen kann man sich kaum etwas Erfrischenderes vorstellen als stundenlang in den PC zu starren.

Für das i-Tüpfli sorgte gestern Abend nach gefühlt bereits literweise vergossenem Schweiss der Auftrag: Malt in den nächsten 20 Minuten eure Vision für die EMK auf ein Blatt Papier.

Ich bin vom Wert solcher Übungen total überzeugt und hab das visuelle Umsetzen von Gedanken, Ideen, Träumen selber schon als kraftvolles Mittel erlebt – ob als Coach, Seminarleiter oder auch ganz persönlich als Teilnehmer einer Weiterbildung.

Trotzdem kämpfte ich gestern Abend kurzfristig mit Motivationsproblemen: Ich bin müde und wünschte mir jetzt ein Aarebad oder mindestens ein Aarebier – und nicht eine gestalterische Herausforderung.

Denn das ist es für mich jedes Mal, wenn ich Gedanken bildnerisch ausdrücken sollte. Mit Buchstaben spielen finde ich eine schöne Sache, aber mit Farben und Figuren zu spielen, ist nicht mein Ding – vor allem nicht, wenn ich dabei auf meine nicht vorhandenen Zeichnungskünste angewiesen bin.

Zum Glück gibt es Alternativen. So entstand bei mir gestern Abend diese Wortwolke:

Wie geschrieben, ist meine Wortwolke gestern Abend unter viel Schweiss und am Ende eines langen Tages entstanden – und nicht in einem intensiven, partizipativen Prozess. Die Wortwolke ist also eine sehr persönliche Momentaufnahme und nicht abschliessend.

Trotzdem oder genau darum zeigt sie, was mir wichtig ist, wenn ich an Kirche denke.

  • Welches der Wörter hat für dich besondere Bedeutung?
  • Wofür willst du dich in deinem Leben engagieren?
  • Was vermisst du in unserer Welt am meisten?

Was für Bilder malst du mit deinen Worten?

In den letzten Wochen überarbeiteten wir im gms Studen unter der Leitung eines Kommunikationsprofis unseren Auftritt. Für das Resultat bin ich sehr dankbar und freu mich über unser neues Gewand, das nun Schritt für Schritt umgesetzt wird.

Der Weg dahin hat viel Freude gemacht, war jedoch nicht nur easy, da uns an der einen oder anderen Stelle auch Blindeflecken aufgezeigt wurden.

Auch hier wurde uns wieder deutlich: Bilder und Worte haben Kraft. Was lösen wir mit den Bildern aus, die wir malen? Was lösen wir mit den Worten aus, die wir gebrauchen?

Eine Erkenntnis aus dem Prozess: Unsere Aktivitäten sind ansprechender als unsere bisherige Verpackung (z.B. Auftritt im Web) vermuten liess.

Zusammen mit dem externen Profi haben wir nach Schlagwörtern gesucht, die unsere Organisation beschreiben. Entstanden ist folgendes Logo:

Das passt sehr gut zu dem, was uns wichtig ist: Wir geniessen Kultur, erleben Begegnungen und erhalten Inspiration.

Und übrigens: Trotz Schweissperlen bin ich dankbar, dass ich mich gestern Abend der Aufgabe stellte. Ich finde das Resultat bei solchen Visualisierungen immer wieder eindrücklich.

Glücksaufgabe

Egal ob Kirche, gemeinnützige Organisation, Firma oder auch für sich ganz persönlich: Visionen, Worte und Bilder haben grosse Kraft – sie können zu unserem Glück beitragen oder uns depressiv zurücklassen.

Darum: Welche Bilder malst du? Als Chef? Persönlich? In deiner Organisation?