Meine Geschichte

Zu dieser Zeit war ich vor 25 Jahren bereits supernervös und angespannt: Am 31. Oktober 1999 sollte mein Traum wahr werden. Wir hatten seit Wochen alles geplant, mit freiwilligen Mitarbeitenden überlegt, wie dieser spezielle Brunch-Gottesdienst in der örtlichen Mehrzweckhalle gestaltet werden sollte, damit er möglichst viele Familien aus Studen und Umgebung anspricht.

Dass es überhaupt zu diesem Anlass kam, war einerseits in meinem Pioniergeist angelegt, anderseits doch ein Wunder für sich.

Während meiner Schulzeit war ich nämlich in Mathe immer vorne dabei, doch wenn’s um Sprache ging, gehörte ich eher zu den Sammlern von peinlichen Situationen. Was in der Primarschule unvorstellbar war, geschah dann am Reformationssonntag 1999 tatsächlich: Ich stand, notabene in der Schulanlage meiner Schullaufbahn, auf der grossen MZH-Bühne und hielt unter dem Motto «Ein Traum wird wahr!» eine Kurzpredigt vor grossem Publikum.

Doch noch aus einem anderen Grund war es eine wundersame Fügung, dass ich als 23jähriger Student das gms gründete. Den Pioniergeist fühlte ich zwar in mir und konnte diesen schon als Teenager mit Grümpelturnier-Projekten und später mit der Jungschar-Gründung ausleben. Jedoch fühlte ich mich hin und wieder als Exot und fragte mich, ob meine Träume und Ideen in der Kirchenlandschaft wirklich Platz haben.

Es brauchte einen Heinz Strupler als Motivator und eine praxisorientierte Ausbildung wie ich sie am IGW genoss, damit ich mich mit meinen Visionen nicht als Spinner abstempeln liess und in meinem letzten Studienjahr tatsächlich innerhalb eines eher traditionellen Gemeindeverbandes eine Gemeindegründung wagte.

Und wir hatten gross angerichtet: Schöne Flyer gedruckt, eingeladen, geplant, gebetet, eingeladen, Band zusammengestellt, gezittert, gebetet, eingeladen, eingeladen, eingeladen, kreative Elemente ausgedacht, Zöpfe gebacken und vieles mehr.

Dann war der Tag da, die Tische gedeckt. Viele Tische. Zu viele? Mein Chef verriet mir hinterher, er hätte gedacht: «Oh nein, wenn sich Stef und sein Team nur nicht verschätzen mit ihren grossen Erwartungen.» Doch die Halle füllte sich und es war ein wunderbarer Start in ein Abenteuer, das nun schon mehr als die Hälfte meines Lebens prägt.

Veränderungen gehören zum Leben

Vieles ist seither geworden – anders geworden, gut geworden, hoffnungsvoll geworden. In besagtem Gemeindeverband ging es für uns nicht mehr weiter, nach 10 Jahren ohne Dach fanden wir in der EMK Schweiz eine neue Heimat.

Wichtiger als Strukturen sind uns die Menschen. Unzählige Geschichten beweisen, dass der Traum von damals lebt: Im gms fühlen sich kleine und grosse Menschen wohl und angenommen und werden für ihr Leben und Glauben inspiriert.

Doch nicht nur das gms hat sich in den letzten 25 Jahren entwickelt. Auch ich habe mich in dieser Zeit gewandelt: Der Pioniergeist und die Liebe Gottes als Triebkraft sind geblieben, doch meine Überzeugungen haben sich an manchen Stellen verändert und entwickelt. Meine Theologie wurde weiter, Zweifel sind keine Bedrohung mehr, sondern Zwilling des Glaubens.

Ein bitter-süsses, weil wunderschönes und gleichzeitig enorm trauriges Zeugnis meiner Entwicklung ist die aktuelle Episode im Zweifelclub-Podcast: Mein «kleiner Bruder» und ich durften dort über unsere Geschichte, die auch eng mit der gms-Geschichte verwoben ist, erzählen. Wie erste Reaktionen zeigen, ist ein sehr berührendes Gespräch entstanden:

25 Jahre gms – das ist nicht nur der grösste Teil meiner Berufslaufbahn, sondern ebenso ein sehr prägender Teil meiner Lebensgeschichte.

Ich bin Gott und den Menschen um mich herum sehr dankbar, dass sie dieses Abenteuer mit mir eingegangen sind!

Glücksaufgabe

Ich lass mich gerne durch Biographien inspirieren. Vielleicht geht es dir ähnlich. Dann empfehle ich dir die Podcast-Folge vom Zweifelclub mit Mäth und mir.

Dann freu ich mich riesig auf die Jubiläums-Events zu 25 Jahre gms. Dass viele Menschen mit uns feiern, bedeutet mir sehr viel:

JUBILÄUMS BENEFIZ GALA DINNER mit Singer/Songwriterin Jaël und Nationalratspräsident Eric Nussbaumer u.a. => 31. Oktober in Brügg

JUBILÄUMS-GOTTESDIENST mit Klaus-André Eickhoff => 3. November in Brügg

Tageskonferenz BUNT GLAUBEN mit Christina Brudereck u.v.a. => 18. Januar in der MZH Studen

Infos & Anmeldung zu den Events

Making Memories

Alles begann mit einem Versprechen: Als der Eishockeyspieler Janis Moser im ersten Corona-Herbst Talk-Gast bei «Chäs, Brot Wy – und mini Gschicht mit Gott» war, hatte ich ihm versprochen: «Wenn du es in die NHL schaffst, kommen wir dich besuchen.»

Dazu kam dann die Erinnerung an die Aufforderung unseres Host-Papas aus Chicago: «Make memories with Janosch!».

So entstand anfangs Jahr die verrückte Idee in mir: Wie wär’s, wenn ich im Frühling …

Per WhatsApp fragte ich unseren Sohn Janosch, was er an Ostern mache. Dazu schickte ich ihm die Flugdaten. Seine Antwort: «Ist das jetzt eine ernstgemeinte Frage?».

«Ziemlich!» – Und aus der Idee wurde ein Abtasten bei unserer Host-Family in Chicago: «You always say: Make memories for you and Janosch. Okay, I will!» Die Antwort kam postwendend: «Wow, that is wonderful. We would love to see you and have you stay with us.»

Auch aus Phoenix erreichten uns positive Signale – einem Besuch der letzten beiden NHL-Saisonspiele mit Janis, inzwischen ganz amerikanisch «JJ» genannt, steht nichts im Weg. Aus der Idee wurden Pläne …

Einzigartiges Erlebnis: Vater-Sohn-Ferien

Und so startete unser Abenteuer am Karfreitag. Unsere Chicago-Family verwöhnte uns; wir genossen es, zurück in der Stadt zu sein, die mit so vielen schönen Erinnerungen verknüpft ist. Auch der erste Besuch seit Corona in der Kirche, die mich so inspiriert hat, war eine grosse Freude. Es war speziell, hier an diesem Ort, der in den letzten Jahren dermassen durchgeschüttelt wurde, Ostern zu feiern – das Fest der Hoffnung, die Erinnerung daran, dass das Leben über den Tod triumphieren wird. Sinnbildlich dafür war das riesige Willow-Auditorium endlich wieder einmal voll besetzt.

Nach dem Besuch in Chicago führte uns unsere Reise in die Wüste von Arizona. Hier warteten wunderbare Naturschönheiten, die Erfahrung NHL, leckeres Essen, sommerliches Wetter, ein einzigartiger Erlebnisnachmittag mit JJ und viele besondere Momente auf uns.

Ich bin nicht gerade als Freund von Kakteen bekannt. Doch diese Arizona-Kakteen haben mich enorm fasziniert – ganze Landschaften voll von riesigen Kakteen, speziell!

Die roten Felsen liebte ich schon von Reisen in meinen 20ern. Die Region Sedona AZ war für mich jedoch noch unbekannt. Schlicht gigantisch!

Neben unglaublichen Sehenswürdigkeiten zu entdecken, steht «Making Memories» vor allem für die Erlebnisse, besonders für einzigartige, neue Erfahrungen. Davon gab es auf dieser Reise einige: Besonders stechen der wilde Ritt auf einem «Dirt Car» durch die Wüste und der Fun zu später Stunde in einem Topgolf heraus.

Making Memories geht auch günstig

Zugegeben: Diese Vater-Sohn-Ferien waren nicht besonders günstig (dank grosszügigen Gastgebern aber auch nicht überrissen teuer) und nach einigen Jahren ohne Flugreise ist mein ökologischer Fussabdruck in kurzer Zeit wieder deutlich gewachsen.

Doch was das Geld angeht: Es gab viele Jahre, da konnten wir unseren Kindern keine teuren Ferien ermöglichen. Mit schmalem Familienbudget hiess es, Ausschauhalten nach günstigen Möglichkeiten, um Erinnerungen zu schaffen.

Die gute Nachricht: Das ist möglich! In besonderer Erinnerung bleiben mir Sommerferien, in denen wir von mehreren kostenlosen oder günstigen Familienattraktion in unserer Region profitieren konnten und viel Familienspass für wenig Geld erlebten.

«Making Memories» muss wirklich nicht immer teuer sein. Bezeichnenderweise war einer der schönsten Momente der letzten Woche, als Janosch und ich im kleinen Hotel-Pool spielten, herzhaft lachten und unser Zusammensein in vollen Zügen genossen – auch wenn die Umgebung völlig unspektakulär war.

Diese Ferien waren von A-Z ein wunderbares Erlebnis. Ich fühlte mich als Glückspilz – und ich war auch wirklich einer; dies wurde mir definitiv bewusst, als im überfüllten Flieger nach Hause ausgerechnet neben mir der Sitz leer blieb.

Glücksaufgabe

Es waren wohl meine bisher schönsten Ferien. Dass ich diese mit unserem Sohn erleben durfte, macht es natürlich ganz besonders. Definitiv haben wir viele wunderbare Erinnerungen geschaffen.

Was heisst für dich «Making Memories»? Ob kleine, günstige besondere Momente mitten im Alltag oder auch mal so ein Erlebnisurlaub wie ich es letzte Woche erleben durfte – wichtig ist, dass wir unseren Alltagstrott regelmässig unterbrechen und uns an die Einmaligkeit und Schönheit des Lebens und des Miteinanders erinnern.

In dem Sinn einmal mehr: Gestalte dein Glück!

Für immer?!

Die besten Partner sind auch gute ‎Freunde.
Sonja Lyubomirsky

Dieses Jahr dürfen meine Frau und ich unser 15jähriges Ehejubiläum feiern – Kristallhochzeit, hab ich mir sagen lassen. Als wir vor etwas mehr als 15 Jahren unsere Hochzeitsanzeige gestalteten, setzten wir das Motto „für immer“ darauf. Prompt kamen die Rückmeldungen: „Das ist aber mutig.“ Oder: „Grosse Worte…“.

Nun, „für immer“ haben wir noch nicht geschafft. Aber immerhin fünfzehn Jahre. Das ist doch ein guter Anfang, oder?

Als Einstieg in unser letztes Timeout-Weekend für Paare wollten wir von den Teilnehmenden in einem kleinen Spiel wissen, wie lange sie schon zusammen sind. Und so teilten wir den Raum in zwei Gruppen: Hinten die Paare, die bereits auf einen längeren gemeinsamen Weg blicken können, als die von uns vorgelegten fünfzehn Jahre. Vorne die „Ehe-Starter“. Ich rechnete damit, dass es zwei etwa gleich grosse Gruppen geben würde. Weit gefehlt: Bis auf zwei Paare hatten alle schon „Kristall“ angesammelt…

Es wäre nun etwas übertrieben, anhand dieses kleinen Spiels mit rund fünfzehn Paaren darauf zu schliessen, Treue und langfristige Partnerschaften seien im Trend. Aber sicher ist schon mal eine grosse Freude, dass diese Paare in ihre Beziehung investieren und auch als „alte Ehe-Hasen“ (zum Teil jährlich) an einer solchen Auszeit teilnehmen. (Als Veranstalter nehmen wir natürlich sehr gerne zur Kenntnis, dass die Paare diese Weekends als sehr wertvoll erleben.)

Treue im Trend

Diese Woche wurde eine etwas repräsentativere Umfrage als die unsere präsentiert. Die vom Bundesamt für Gesundheit BAG finanzierte Befragung kommt zu folgendem überraschenden Ergebnis:

Fast drei Viertel der Schweizer Bevölkerung bewerten sowohl die Partnerschaft auf Lebzeiten als auch die sexuelle Treue (je 71%) als wichtig. Darüber hinaus hält eine deutliche Mehrheit der Personen sowohl die lebenslange Partnerschaft (71%) als auch die sexuelle Treue (64%) für möglich. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von gfs-zürich hervor, die von der Schweizerischen Evangelischen Allianz in Auftrag gegeben wurde.

„Für immer“ ist tatsächlich ein ehrgeiziges Ziel. Eine lebenslange Partnerschaft ist nicht etwa ein Selbstläufer, nein, es steckt eine grosse, aber lohnenswerte Investition dahinter. Unsere fünfzehn Jahre Ehe betrachte ich als wundersames, spannendes Abenteuer. Das Wundersame daran begann schon mit der Art und Weise, wie sich unsere Wege gekreuzt hatten. Das Spannende hat vor allem damit zu tun, wie wir unser gemeinsames Leben gestalten: Zusammen leiten wir eine fx Kirche und haben unsere Firma Gerber Motivation & Training. Diese beiden Projekte sorgen für viele Hochs und manche Tiefs, die wir gemeinsam erleben. Dazu kommt die äusserlich betrachtet unsichere Finanzierung unserer Arbeit – das schweisst zusammen, weil wir uns den täglichen Wahnsinn des Ehekleinkriegs gar nicht leisten könnten.

Wie schafft man es, einander lebenslang treu zu bleiben? Ich hüte mich vor einer schnellen, rezeptartigen Antwort. Sicher ist, im eingangs erwähnten Zitat steckt sehr viel Wahrheit: Unsere gemeinsame Ehereise hat eine viel grössere Aussicht auf Erfolg, wenn wir als Partner auch Freunde bleiben. Freunde, die nicht nur zusammen wohnen und gemeinsame Kinder haben, sondern als Freunde auch etwas miteinander erleben: Gemeinsame Projekte, Visionen, Reisen und Abenteuer.

Konkret

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.