Erfahrungen schenken

Luxus ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr Geld,
sondern Zeit und Raum.
Urs Wehrli (von Ursus & Nadeschkin)

Was schenken Sie Ihren Lieben zu Weihnachten? Und welche Geschenke würden Sie besonders erfreuen?

Gestern kriegte ich mehrere Weihnachtskarten und Firmenmailings zum Jahresende. Der elektronische Gruss einer Tourismusregion blieb besonders hängen:

Das große Fest ist nicht mehr weit,
man wünscht sehr viel in dieser Zeit.
Man wünscht Karriere, Gewinne und viele Gaben,
obwohl die meisten alles schon haben.
Darum wünschen wir Dir und Deinen Lieben,
unvergessliche, schöne Momente
und inneren Frieden.

Dass mir ein Tourismusgebiet inneren Frieden wünscht, hat mich besonders erstaunt. Aber danke, ich arbeite daran (und lass mich zu Weihnachten nicht nur gerne von meinen Mitmenschen beschenken, sondern auch vom himmlischen Schenker).

Doch zurück zur Frage, was wir uns eigentlich gegenseitig schenken zu diesem Fest der Liebe. Wünschen wir uns Gaben, die wir bereits haben? Natürlich stimmt es nicht, wenn da in diesem Weihnachtswunsch aus meinem Lieblingsskigebiet steht, dass „die meisten alles schon haben.“ Denn, nach dem „4s“ wäre ja wohl einmal eine Aufrüstung auf das „5c“ angebracht, oder?

Nun, alles haben wir tatsächlich nicht. Aber fehlen tut uns wohl doch nicht das „5c“. Da trifft es Urs Wehrlin im Zitat oben ganz passend: Luxus ist heute Zeit und Raum. Na bitte, dann schenken wir uns doch gegenseitig etwas Luxus! Und zwar Luxus, der nicht noch mehr Abstellfläche, Steckdosen oder einen zusätzlichen Kleiderschrank braucht.

Luxus für mich

Darf man zu Weihnachten eigentlich auch sich selbst beschenken? Sicherschon! An Weihnachten ist auch das neue Jahr nicht weit und statt sich wiedermal mit unspezifischen Neujahrsvorsätzen etwas vorzumachen, beschenken wir uns besser schon zu Weihnachten ganz konkret: Raum und Zeit für neue Erfahrungen für mich selbst. Was stand schon lange auf Ihrer Wunschtraumliste und wurde nie konkret? Warum beschenken Sie sich nicht mit der Konkretisierung dieser Idee?

Luxus für uns beide

Was kann mein Partner wirklich gut gebrauchen? Die NZZ am Sonntag gab letzte Woche folgenden Tipp (Die wichtigsten Schenk-Regeln): „Wer 40 Sekunden in sich und erst danach in den Laden geht, hat gewonnen.“ Vielleicht lohnt es sich auch, noch etwas länger nachzudenken: Welche gemeinsame Erfahrung täte uns im nächsten Jahr besonders gut? Was kann ich schenken, das uns als Paar stärkt?

Luxus für uns alle

Und schliesslich: Was ist der Luxus, den wir uns als Familie schenken? Oder: Wie könnte ich meine Lieben im Familien- und Freundeskreis sinnvoll beschenken? Ich freu mich ganz fest auf kommenden Sonntag, dann lösen wir nämlich unser inzwischen traditionelles Familien-Weihnachtsgeschenk ein: Wenn das strengste Quartal des Jahres geschafft ist, feiern wir dies zusammen mit einem Besuch im Theater und einem feinen Essen im Restaurant. Das ist unser Luxus.

Was zählt, ist die Erfahrung, nicht austauschbarer Materialismus.

 

Schenken Sie Erfahrungen – wir helfen Ihnen dabei!

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.

 

Haben Sie einen Plan?

Wenn man es nicht schafft zu planen,
plant man, es nicht zu schaffen.

Benjamin Franklin

Es ist wissenschaftlich erwiesen: Wer plant, erreicht mehr im Leben. Und wie so oft: Eigentlich braucht es die wissenschaftlichen Studien nicht, um uns die Zusammenhänge zwischen Planen und Erfolgserlebnissen klar zu machen. Wir wissen es auch so, haben bestimmt auch schon persönliche Erfahrungen darin gesammelt. Planen macht Sinn.

Soweit die Theorie. Warum fällt es aber vielen von uns in der Praxis trotzdem so schwer, einen Plan zu erstellen UND sich dann auch daran zu halten?

Unsere Ausreden sind vielfältig, wenn auch oftmals eher eine Lüge, als stichfeste Tatsache. Unter der Liste unserer (faulen) Ausreden könnten sich folgende vorfinden. Beginnen wir mit der beliebtesten:

  • Ich habe keine Zeit zum Planen!
    Muss ich dazu noch etwas schreiben? Wenn wir das so schwarz auf weiss lesen, scheint doch jedem klar zu sein, dass es sich hier eher um eine Lüge als um eine Ausrede handelt. Eben weil unsere Zeit so knapp bemessen ist, müssen wir planen! Zeitmanagement-Gurus wie Lothar Seiwert versprechen uns: „Wer seinen Arbeitstag acht Minuten lang vorbereitet und konsequent in Angriff nimmt, kann täglich eine Stunde Zeit für das Wesentliche gewinnen.“ (in: Das neue 1×1 des Zeitmanagement)

  • Ein Plan engt mich ein, würgt meine Kreativität ab!
    Diese Gefahr kann tatsächlich bestehen. Es gibt unterschiedliche Zeittypen (vom Jongleur bis zum Buchhalter) und daher sollte die Planung auch individuell dem eigenen Typ angepasst werden. Ich als Jongleur brauche ein gewisses kreatives Chaos. Und doch mache auch ich die Erfahrung, wie befreiend es ist, einen Plan zu haben. In meinem Plan muss ich nicht sämtliche Details klären, aber ich plane, wann ich mit welchen Bällen jongliere. So engt mich der Plan nicht ein, sondern befreit mich vor unnötigem Stress.

 

  • Ich hab ja meinen Plan schon im Kopf!
    Tatsache ist: Was wir im Kopf haben, gleicht eher einer Idee oder einem Wunschtraum als einem Plan. Bestes Beispiel sind unsere Neujahrsvorsätze: Da denkt man sich zwischen Fondue Chinoise und Prosecco noch rasch was Nettes aus und ist anfangs Februar erstaunt, wenn man sich nicht mehr an den Vorsatz erinnern kann. Ein schriftlicher Plan hat mehrere Vorteile: Unser Planen wird dadurch viel ernsthafter und konkreter. Wir fühlen uns gegenüber uns selbst deutlich stärker verpflichtet, einen schriftlichen Plan umzusetzen als wenn ein unspezifischer Plan in unserem Kopf existiert. Und zu guter Letzt hat der schriftliche Plan auch den Vorteil, dass da irgendwo ein Schriftstück vorhanden ist, das wir so deponieren können, dass es uns regelmässig an unseren Plan erinnert.

Welche Ausreden haben Sie, wenn es ums Planen geht? Was fällt Ihnen schwieriger, den Arbeitstag oder die Freizeitaktivitäten zu planen? Und welchen Plan haben Sie für Ihr Leben?

Ich liebe es, im Coaching mit Menschen über solche Fragen nachzudenken und dann mitverfolgen zu dürfen, wie Pläne in die Tat umgesetzt werden.

Übrigens: Auch wir planen. Darum ist jetzt unser Jahresprogramm 2014 mit den verschiedenen Timeout-Weekends online!

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE ZUM THEMA

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Träume – mehr als Schäume

Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen,
wenn wir uns entschließen, daraus zu erwachen.

Josephine Baker

„I have a dream“. Das steht auf meiner Mappe, in der sich alles nötige für meine Reflektier-, Stille- und Studierzeiten befindet: Mein Tagebuch, mein PEP (persönlicher Entwicklungsplan), eine Zeitschrift (AufAtmen), eine Bibel und noch eine Kerze. Ich bin ein Träumer, ein Visionär. Und um meine Ideen und Visionen dreht es sich oft, wenn ich mich zu solchen Reflektierzeiten zurückziehe. Weil ich mich nicht von den Alltagssorgen gefangen nehmen lassen will, sondern das grosse Ganze im Blick behalten will, soll mich der Schriftzug auf der Mappe immer wieder daran erinnern: I have a dream – ich habe einen Traum.

Nun ist es so eine Sache mit unseren Träumen. Nur ganz selten gehen sie wie von selbst in Erfüllung. Und je grösser die Visionen, desto mehr Hindernisse begegnen uns auf dem Weg vom Traum zur Realität. Was können wir also tun, dass nicht die recht bekommen, die sowieso schon im Voraus sagen: „Träume sind Schäume“.?

Meine Träume entdecken

Nicht jeder ist ein Visionär – zum Glück. Während die Stärke der Einen die Gesamtschau ist, sind die Anderen Spezialisten, wenn es ums Detail geht. So sind nicht alles Träumer, die vor dem inneren Auge bereits eine bessere Welt erkennen können. Trotzdem glaube ich, dass in jedem von uns Träume schlummern. Und die gilt es erstmals zu entdecken.

  • Welche Kindheitsträume stecken noch in mir?
  • Welche Themen wecken ein besonderes Interesse?
  • Gibt es Wünsche in meinem Leben, die immer mal wieder bei mir anklopfen?
  • Bei welchen Gedanken fliesst bei mir speziell viel Energie? Bei welchen Themen bin ich selbst mitten in der Nacht hell wach?
  • An welchen Ideen studiere ich immer und immer wieder herum?

Diese Träume sollten wir „ans Tageslicht holen“. Sprich: Sie sichtbar machen. Sie nicht schon im Vornherein als unrealistisch abtun. Sie anschauen und uns mit ihnen beschäftigen. Könnte da ein Spur zu einem Thema meines Lebens liegen?

Aus den Träumen erwachen

Im Unterschied zu unseren nächtlichen Träumen, sollten wir diese Art von Träumen nicht einfach sich selbst überlassen. Ein Traum alleine verändert weder die Welt noch unser Leben. Wenn wir also unsere Träume sichtbar gemacht haben, geht es um die Frage, was wir mit ihnen machen.

  • Bin ich bereit, micht dafür einzusetzen, dass dieser Traum Realität wird?
  • Kann ich die Kosten des Traums überschlagen und bin ich bereit, den Preis zu bezahlen?
  • Ist der Traum (Kindheitstraum, Berufswunsch, Idealbilder aus der Jugend) in meinem heutigen Leben überhaupt noch relevant? Will ich das wirklich noch? Oder träume ich da einer Sache nach, die ich heute gar nicht mehr als erstrebenswert erachte?
  • Welche Träume gilt es loszulassen? Vielleicht, weil mir die Kosten zu hoch sind. Vielleicht, weil er nicht zu meinem (familiären) Umfeld passt. Vielleicht, weil er doch eine Nummer zu gross ist.
  • Gibt es Träume, die das Potenzial haben, zu meinem Beruf – zu meiner Berufung – zu werden?

Ran an die Arbeit

Träume machen Arbeit. Das ist in jedem Fall so.

  • Träume, die wir umsetzen wollen, brauchen einen Plan (eine Strategie) – in kleinen Schritten zum grossen Ziel.
  • Träume, die sich nicht umsetzen lassen, brauchen Raum, damit wir uns von ihnen verabschieden können und uns mit der Situation versöhnen können.
  • Träume, die Rückschläge mit sich bringen, brauchen viel Ausdauer, Stehauf-Fähigkeiten und ein ermutigendes Umfeld, das mitträgt.

Gerade wenn wir in der Mitte des Lebens stehen, gilt es, den unerfüllten Träumen in die Augen zu schauen. Sich mit diesen vielleicht schmerzlichen Wendung im Leben auszusöhnen, ist eine grosse Herausforderung.

Und: Immer wieder ist es nötig, sich in Mitten der Anforderungen des Alltags auf die eigenen Träume zu besinnen. Bin ich noch auf dem Weg, den ich einmal eingeschlagen habe? Oder hat sich mein (Berufs)Leben einfach so, fast unbemerkt, in eine Richtung entwickelt, die nicht mehr viel mit der ursprünglichen Vision gemeinsam hat?

„I have a dream“. Und ich muss etwas dafür tun, dass dieser Traum in mir wach bleibt und nicht von den unterschiedlichsten Ansprüchen von aussen zugedeckt wird.

 

Weiterführende Angebote zum Thema

  • Im Timeout-Weekend für Frauen 2012 beschäftigen sich die Teilnehmerinnen unter dem Motto „Ich werde keine Primaballerina mehr“ mit der Frage, wie sich die Zukunft trotz unerfüllten Wünschen versöhnlich gestalten lässt.
  • Im Timeout-Weekend zum Jahresstart erstellen die Teilnehmenden einen eigenen PEP (persönlichen Entwicklungsplan), der ihnen durchs Jahr hindurch helfen wird, an den eigenen Träumen und Visionen dran zu bleiben.
  • Buchtipp: Dem Leben Richtung geben von Jörg Knoblauch

 

 

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichSelbst“.