Hast du „Grit“?

Heute ist ein guter Tag! Nein, der EHC Biel hat sich leider (noch) nicht für den Eishockey-Playoff-Final qualifiziert, aber ich bin trotzdem in freudiger Stimmung.

In einem Projekt, das mich als Gemeinderat seit ca. zwei Jahren stark beschäftigt, durften wir heute das Erreichen des zweitletzten Meilensteins feiern und nach intensiver Erarbeitungsphase die konkrete Umsetzung einläuten.

Zusammen mit externen Fachexperten hatten wir in der Projektgruppe eine klare Verlaufsplanung skizziert. Doch die Praxis hält sich bekanntlich selten an die Theorie: Fortlaufende Anpassungen waren nötig, Umwege mussten in Kauf genommen und Überzeugungsarbeit musste geleistet werden.

Es wurden unzählige Dokumente entwickelt, überarbeitet und von den zuständigen Stellen abgesegnet. Die „Papiere“ sind das Eine. Hinter solchen Dokumenten stehen Menschen aus Fleisch und Blut. Das heisst: Auch wenn es im Prinzip um etwas Technisches, um eine Sache, geht, werden ganz viele Emotionen geweckt.

In den letzten Tagen bevor der Souverän über Sein oder Nicht-Sein des Projektes zu entscheiden hatte, kochten die Emotionen besonders hoch: WhatsApp- und Telefon-Aktionen, Zeitungsartikel, Unterstellungen und Falschinformationen …

Am Ende kam es gut – der deutliche Entscheid des Souveräns war eine Genugtuung und darum gab es an der heutigen Projektsitzung nach all der Arbeit Grund zur Freude.

Mit Grit und Ruhe zum Ziel

Alle Verantwortlichen in diesem Projekt waren sehr gefordert – und werden es auch weiterhin sein. In der Reflexion, warum wir diesen alles entscheidenden Meilenstein letztlich sehr souverän erreichen konnten, kann wohl festgehalten werden:

Trotz emotionalen Misstönen und teils scharfer Kritik überzeugten letztendlich bei einer differenzierten Auseinandersetzung die sachlichen Argumente.

Dass dies gelungen ist, lag, so wurde es uns zurückgemeldet, unter anderem auch daran, dass die Projekt-Verantwortlichen Ruhe ausgestrahlt haben, trotz Gegenwind nicht in einen „Hü-Hott-Modus“ gefallen sind und Schritt für Schritt vorwärts (auch über den einen oder anderen Umweg) gegangen sind.

Schön, wenn man solche Rückmeldungen erhält. Ich selbst wollte auf dem gesamten Weg die Ruhe bewahren, was mir innerlich bei weitem nicht immer gelang. Es freut mich sehr, dass es mir jedoch gelang, im entscheidenden Moment Ruhe auszustrahlen und ich mich nicht auf emotionale „Spielchen“ einliess.

In früheren Projekten ist mir das nicht immer nach Wunsch geglückt – vielleicht werde ich tatsächlich nicht nur älter, sondern auch reifer …

Und eben: Grit! Es braucht so was von Grit, wenn man in grossen Projekten bis zum Ende durchhalten will, bis zum Ziel auf dem Weg bleiben will.

Als ich 2015 am Global Leadership Summit erstmals das Wort „Grit“ hörte, brauchte ich eine Weile, bis ich verstand, was gemeint war: Weder meine Sitznachbarn mit besseren Englischkenntnissen, noch der Google Translater konnten helfen.

Wenn ich dort nämlich Grit eingebe, erscheint noch heute das Wort „Streugut“. Naja, was hat jetzt Leadership und Projektarbeit mit Streugut zu tun?

Es gibt aber eben auch die Bedeutung: Rückgrat und Mut. Ich würde sagen, es geht um Durchhaltewille, um die Kraft, trotz Gegenwind nicht aufzugeben.

Und so passt Streugut vielleicht doch ganz gut: Selbst auf dem Glatteis den festen Tritt nicht verlieren, Halt finden und Halt geben.

Glücksaufgabe

Ohne Grit werden wir vieles nicht erreichen, was wir in unserem Leben und Beruf erreichen könnten, wenn wir nur nicht zu früh aufgeben würden.

Darum: Egal welche Projekte du vor dir hast – Gegenwind wird dir eher früher oder später ins Gesicht blasen. Damit du dann standhaft bleibst, brauchst du Grit.

Was kann dir helfen, die Ruhe und diesen Grit nicht zu verlieren?

Zeit verschwenden – für mich

Gestern war wieder so ein Tag: Ich habe Zeit verschwendet. Ich sass keine Stunde im Büro. Ich war bis 15 Uhr in keinem wichtigen Meeting. Ich hab kein Projekt vorangetrieben. Nichts organisiert, nichts verkauft, keinen Umsatz generiert.

Und doch hatte ich ein Projekt, das wichtigste sogar: Das Selbst-Projekt.

Glück – und nach meinem Verständnis auch Erfolg – beginnt mit dem guten Umgang mit sich selbst. Schon vor vielen Jahren habe ich in einem Führungsseminar gelernt, dass Leading up, Leading down und horizontales Führen zwar ganz schön herausfordernd sein kann, doch die wahre Leadership-Kunst beginnt bei mir selbst: Die Champions League der Führung ist die Selbstführung!

Und darum verschwendete ich gestern meine Arbeitszeit: Zuerst traf ich mich mit einer anderen Führungsperson zum Frühstück. Wir haben eigentlich kaum über unsere tollsten Projekte gesprochen, keine Best Practice durchgespielt oder mit unseren Zahlen geblufft. (Gut, vielleicht haben wir das nicht gemacht, weil wir beide derzeit nicht unbedingt mit Zahlen bluffen können …)

Aber vielleicht haben wir uns auch weniger auf die „hard Facts“ konzentriert, weil wir beide erfahren haben, dass die „soft Facts“ und dabei ganz besonders unsere Rolle als Führungsperson und Mensch, wichtiger sind, als die Zahlen. Natürlich wünschen wir uns auch Vorzeige-Projekte, Wachstum und Erfolg.

Doch ich glaube zu tiefst, dass stimmt, was der Rabbi Jesus gesagt hat: »Hütet euch vor der Habgier! Wenn jemand auch noch so viel Geld hat, das Leben kann er sich damit nicht kaufen.«

Schön, wenn die Zahlen stimmen. Aber Zahlen sind nicht das Leben! Und mit Zahlen können wir uns das Leben nicht kaufen.

Und darum haben wir gestern beim Frühstück darüber gesprochen, was die Führungsaufgabe mit uns persönlich macht. Offen haben wir über Fehler, Nöte und Freuden gesprochen. Dabei war uns klar: Wir bleiben Lernende.

Nach dieser inspirierenden Begegnung ging mein Zeitverschwenden weiter: Ich schlenderte durch die Stadt, weinte schier, als ein kleines Mädchen trotzte und von ihrer Mutter bloss die kalte Schulter zu spüren bekam, freute mich am Violinenspiel in der Bahnhofspassage, genoss die Zeitungslektüre und gönnte mir im Starbucks eine Zeit vom Lesen, Reflektieren und Tagebuchschreiben.

Ist das verschwendete Zeit? Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich mich für solche Tage zu rechtfertigen beginne. Doch eigentlich weiss ich es besser: Ich brauche diese Auszeiten, die Stille, das „an der Firma, nicht in der Firma“ Arbeiten, das Nachdenken über mich, die Unterbrechung vom Alltag, die Offenheit für Neues.

Ein guter Umgang mit sich selbst ist von zentraler Wichtigkeit, das wusste bereits König Salomo:

Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere:
Achte auf deine Gedanken und Gefühle,
denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!
König Salomo

Glücksaufgabe

Vielleicht hast du das Glück wie ich, dass du deine (Arbeits)Zeit selbst einteilen kannst: Dann frag dich, wo du so eine Stille Stunde einbauen kannst.

Und wenn das bei dir nicht möglich ist, dann suche andere Wege, wie du den Alltag durchbrechen, über dich und das Leben nachdenken und dich für neues öffnen kannst.

Krankenkasse bezahlt Glück

In einigen Schulen gibt es inzwischen das Fach Glück. Dies, weil die Glücksforschung herausgefunden hat, dass unser Glück, unsere Lebenszufriedenheit, einen Einfluss auf alle anderen Bereiche des Lebens und somit auch auf unsere (schulische) Leistungen hat.

Über diesen Zusammenhang von Erfolg und Glück habe ich letzte Woche geschrieben.

Fast die Hälfte unseres Glücksempfindens hängt von unseren Denk- und Verhaltensweisen ab, also von unserem guten Umgang mit unseren Gedanken und Gefühlen. Und wenn dies bereits den Schulkindern gelehrt wird, tun wir ihnen einen Dienst für ihr ganzes zukünftiges Leben.

In meinen Referaten – wie letzten Samstag mit „Glück ist kein Zustand“ in Wängi TG – geh ich jeweils halb im Witz, halb in Ernsthaftigkeit noch einen Schritt weiter: „Glück sollte von der Krankenkasse bezahlt werden!“

Glück ist gesund

Glück ist so gesund, dass unsere Krankheitskosten massiv gesenkt werden könnten, wenn wir nachhaltiges Glück fördern würden.

Warum ich davon überzeugt bin? Lass mich dies mit einem Zitat aus dem GlücksBuch beantworten. Darin zitiere ich die Psychologieprofessorin Sonja Lyubomirsky:

Das Glück scheint sich positiv auf sämtliche Lebensbereiche auszuwirken. Wenn wir glücklicher sind, erfahren wir nicht nur mehr Freude, Zufriedenheit, Liebe, Stolz und Staunen, wir verbessern auch andere Aspekte unseres Lebens wie unsere Energie, unser Immunsystem, unser Engagement am Arbeitsplatz, unser Verhältnis zu anderen Menschen sowie unsere körperliche und geistige Gesundheit. Wenn wir glücklicher werden, steigern wir außerdem unser Selbstbewusstsein und unser Selbstwertgefühl. Und nicht nur wir selbst profitieren, wenn wir glücklichere Menschen werden, sondern auch unsere Partner, Familien, Freunde, Bekannte und die Gesellschaft als Ganzes.

Siehst du? Glück ist sowas von gesund! Vielleicht müssten wir tatsächlich einmal eine Volksinitiative starten, damit der obige Titel so in der Zeitung stehen würde: „Krankenkasse bezahlt jetzt für unser Glück!“.

Glücksaufgabe

Lies nochmals das obige Zitat von Sonja Lyubomirsky: Welche darin beschriebenen Aspekte des Lebens wünschst du dir gegenwärtig noch vermehrt zu erleben (Freude, Stolz, Staunen, Energie, Selbstbewusstsein …)? Siehst du darin einen Zusammenhang mit deinem „Glückslevel“?

 

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Erfolgsfaktor Glück

«Nicht Erfolg macht uns glücklich.
Glück macht uns erfolgreich.»
Manfred Winterheller

Du erinnerst dich? Mein Ziel für 2018: Glücklich erfolgreich sein. Was ich unter Glück und Erfolg verstehe, habe ich im letzten Blogartikel geschrieben. Und du hast hoffentlich auch ernsthaft darüber nachgedacht, was für dich persönlich Glück und Erfolg beinhalten.

Aber wie stehen den Glück und Erfolg zueinander? Ist Glück ein Erfolgsfaktor? Oder ist Erfolg ein Glücksfaktor?

Im Titel „Erfolgsfaktor Glück“ steckt die These, dass unser persönlich erlebtes Glück Einfluss auf unseren Erfolg hat.  Das bedeutet: Glück kommt vor Erfolg!

Umgekehrt wäre der Titel irreführend, ja sogar falsch: Glücksfaktor Erfolg. Die Glücksforschung hat eindrücklich gezeigt, dass unser Erfolg unser Glücksempfinden viel weniger beeinflusst, als landläufig vermutet wird. Zahlreiche Studien beweisen dies. Eine davon zeigt beispielsweise auf, dass Assistenzprofessoren bei der Berufung zum Professor die erwarteten Glücksgefühle zwar tatsächlich erlebten, doch „die Dauer des empfundenen Glücks hielt nur sehr kurz an. Nach wenigen Monaten fühlten sie sich bereits wieder genauso glücklich wie vor dem Ereignis.“ (Oliver Haas in Corporate Happiness als Führungssystem)

Man kann also sagen: Erfolg taugt nicht als nachhaltiger Glücksfaktor. Auch der Lottogewinn tut dies übrigens nicht. Die gute Nachricht: Unser „psychologisches Immunsystem“ sorgt umgekehrt auch bei negativen Ereignissen dafür, dass sich unser Glücksempfinden nach einer relativ kurzen Zeit wieder im gewohnten Niveau einpendelt.

Also, glaub nicht, dass dich dein Erfolg für immer glücklich machen wird! Auch die nächste Lohnerhöhung hat auf dein Glück nur kurzzeitige Auswirkungen. Selbst das grössere Haus wird dich nicht langfristig zu einem glücklicheren Menschen machen!

Die Erkenntnisse der Glücksforschung gehen aber noch einen Schritt weiter: Nicht Erfolg beeinflusst unser Glück, aber unsere Glück beeinflusst unseren Erfolg!

Glück – im Sinn von Lebenszufriedenheit – beeinflusst zu einem grossen Teil unseren Erfolg.

In unserem Berufs- aber auch Erziehungsalltag folgen wir oft dem Muster:

Einsatz von Ressourcen + Kreativität + Leistung
=
Erfolg (Verkaufszahlen / gute Noten)
=
Glück

Die Wissenschaft sagt jetzt aber, es sei genau umgekehrt:

  • Wenn wir uns Glück in unserem Leben bewusst sind, werden wir erfolgreicher, kreativer, intelligenter, schreiben bessere Noten …

Wer seinem Glück etwas Gutes tun will, sollte lieber früher als später den Irrglaube „härter Arbeiten = mehr Glück“ zu Grabe tragen.

Für alle, die wie ich, gerne nicht nur glücklich sondern auch erfolgreich sind, hier die verblüffenden Zahlen, die Harvard-Professor Shawn Achor ins Feld führt:

«Im positiven Zustand ist das Gehirn 31 Prozent produktiver. Verkäufer steigern ihre Leistung um 37 Prozent. Ärzte arbeiten 19 Prozent schneller und akkurater, wenn ihr Gehirn in einem positiven Zustand ist.»

Wenn nicht mit Erfolg, wie können wir denn dann unser Glück beeinflussen? Dazu findest du mehr hier im GlücksBlog oder im GlücksBuch.

 

 

Glücksaufgabe

Reflektiere in einer ruhigen Minute darüber, welche Konsequenzen es auf deinen (Berufs)Alltag hätte, wenn tatsächlich Erfolg nicht glücklich, sondern Glück erfolgreich machen würde.

 

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Endlich tun, was ich will!

Solange du nicht weißt, was du tust,
kannst du nicht tun, was du willst.

Moshé Feldenkrais

In meiner Erstausbildung zum Bankkaufmann mussten wir anhand der Bilanz einer Bank herauslesen können, in welchem Geschäftsfeld das Institut in besonderem Mass tätig ist. Die „Bücher“ zeigen, worauf ein Unternehmen den Fokus legt.

Auch im persönlichen Bereich ist es so: Unsere „Bücher“ verraten, was uns wirklich wichtig ist! Wer wissen will, wofür er eigentlich lebt, findet die Antwort in seinen „Bücher“.

Mit „Bücher“ meine ich damit ganz konkret wie bei der Bankbilanz unsere Finanzbücher, resp. unsere Kontoauszüge: Wo unser Geld hinfliesst, dort liegen unsere Prioritäten. Oder in den Worten Jesu: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“

In meinem Motivationstag Mehr Zeit (Zeitmanagement-Seminar) führe ich diese Analogie weiter und behaupte: Wenn du wissen willst, was dir im Leben wirklich wichtig ist, dann schaue, wo deine Zeit hinfliesst.

Und so verstehe ich auch das obige Zitat von Feldenkrais: Ohne sich selbst bewusst zu werden, für was man sein Geld, seine Zeit, ja sein Leben investiert, kann man auch die Richtung seines Lebens nicht ändern.

Genau da setze ich als GlücksAutor und GlücksCoach an: Wer in seinem Leben mehr Zufriedenheit und Glück erfahren will, muss erst einmal seine Situation analysieren, sich dann aus der Opferrolle – resp. aus dem Hamsterrad – befreien und zum Gestalter seines ShalomLeben-Windrades werden.

Dank Selbstreflexion selbstbewusst werden

Neulich hatte ich jemand im Coaching, der sagte sinngemäss: „Ich brauche konkrete Tools, mich selbst reflektiert habe ich schon zu genüge.“ Wunderbar, da ist jemand, der weiss, was er will.

Häufig erlebe ich das anders: Viele Menschen spüren zwar, dass irgendetwas nicht so läuft, wie sie es sich vorstellen, aber sie kommen nicht viel weiter, als der aktuell stressigen Phase im Geschäft, der schwierigen Familiensituation, dem fordernden Chef oder den nervigen Nachbarn die Schuld daran zu geben.

Wer so lebt, wird immer gerade in einer „stressigen Phase“ feststecken und je nach Gemüt wird sich diese Person sogar ganz gerne als Opfer der mühsamen Umstände suhlen.

Wer jedoch das Problem bei den anderen sucht, kommt kaum weiter – ausser er gründet eine neue Welt ohne „andere“.

Im Umkehrschluss von Feldenkrais Eingangszitat muss der, der endlich tun will, was er selbst will, zuerst herausfinden, was er aktuell tut. So schwer sich viele damit tun: Der Weg geht von der Selbstreflexion (ich beobachte mich) über das Selbstbewusstsein (ich mache mich mir selbst bewusst) zur Selbstverwirklichung (ich gestalte mein Leben aktiv).

Praktisch kann das so aussehen:

  • WARTE: Ich gönne mir ein Timeout!
    Die Notbremse des Hamsterrades ziehen, ein kurzer Moment der Stille oder gar ein längerer Prozess des Nachdenkens über mich selbst einläuten.
  • LUEGE: Ich reflektiere mich selbst!
    Ein ehrlicher Blick: Wo fliesst meine Zeit, mein Geld, meine Energie hin? Was sagt das über mich selbst? Was ist mir demnach wichtig?  
  • LOSE: Ich mache mich mir selbst bewusst!
    Ein doppeltes (vielleicht gar dreifaches) Hinhören ist gefragt: In sich selbst horchen. Dann die Frage wagen, wie mich meine Mitmenschen wahrnehmen (welchen Anteil habe ich an der Situation?). Den spirituellen Menschen wird es zusätzlich interessieren, was eigentlich Gott zu ihm sagt.
  • LOUFE: Ich gestalte mein Leben aktiv!
    Nun hat sich wohl der eine oder andere Handlungsbedarf herauskristallisiert. Jetzt gilt es Schritt für Schritt (weniger ist mehr) umzusetzen, was erkannt wurde.

Wie meine Frau im Moment bei jeder Gelegenheit sagt: „Vergiss nicht, es ist deine Lebenszeit!“ Uns zuliebe schauen wir besser hin, was wir tun, damit wir danach tun können, was wir eigentlich wollen. Am Ende werden sogar unsere Mitmenschen davon profitieren.

 

 

Im GlücksBlog schreibe ich zu den fünf Bereichen, die zu einem Leben in Zufriedenheit gehören. Diese Woche geht es um den Bereich Bewusste Selbstführung.

Was treibt Sie an?

Selbsterrichtete Schranken sind die schwersten Hindernisse.
Else Pannek

Gestern Abend dufte ich einmal mehr einen Talk mit einem sehr spannenden Gast moderieren. Mir gegenüber sass ein erfolgreicher Unternehmer aus dem IT-Bereich, der den Besuchern des Anlasses seine interessante Lebensgeschichte erzählte. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen wurde er zu einem Pionier im Programmieren (Software), baute sein eigenes Unternehmen auf, stand bald einmal vor dem Nichts – resp. vor einem 300’000 Franken schweren Schuldenberg -, erlebte die Rettung und schliesslich den Aufstieg seines Unternehmens, wurde zur gefragten Führungspersönlichkeit – in der Businesswelt genauso wie in christlichen Werken.

Da stellt sich die Frage: Was treibt einen solchen Menschen an? Der berufliche und private Erfolg ist nämlich die eine Seite, auf der anderen Seite der Medaille stehen auch ein rund 160prozentiges Arbeitspensum und ein erster Herzinfarkt, der ihm beinahe das Leben kostete. Wie durch ein Wunder (so sagten es die Ärzte) wurde ihm ein neues Leben geschenkt.

Im Talk sprach er von Wertschätzung als Schlüssel zum Erfolg. Dass diese wertschätzende Haltung den Menschen gegenüber nicht bloss nette Theorie ist, bezeugt eine Vielzahl von Menschen, die schon mit ihm zusammenarbeiten durften. Auch gestern Abend nach dem Talk hatte ein Besucher spontan von einer solchen Begebenheit gesprochen.

Nach dem Abend waren wir uns alle einig, dass wir nicht nur Einblick in ein sehr interessantes Leben bekamen, sondern auch, dass es noch viel mehr solcher Menschen – ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer – braucht, die sich für eine „positive Klimaerwärmung“ einsetzen. „Es ist kälter geworden in der Arbeitswelt“, sagte mein Talkgast und lud uns alle gleichzeitig ein, hier Gegensteuer zu geben: „Jeder Mensch will schlussendlich wertgeschätzt und geliebt werden. Begegnen wir einander in dieser Haltung der Dankbarkeit – und sehen im Gegenüber nicht einen Feind!“

Welcher Motor treibt uns an?

Er war aber selbstkritisch genug, sich zu fragen, ob seine Wertschätzung den Menschen gegenüber nicht auch egoistische Züge hat: „Sag ich jetzt nur Merci, damit mich die anderen mögen?“

Und da sind wir bei dieser Frage, der wir von Zeit zu Zeit auf den Grund gehen sollten: Was treibt uns eigentlich an? Warum tun wir, was wir tun?

In meinem GlücksBuch gebe ich am Ende jedes Kapitels einen praktischen ShalomLeben-Tipp weiter. Einer davon nenne ich „Lebenslügen entlarven“. Es sind oft destruktive Lebenssätze (Glaubenssätze), die wir innerlich durch unsere Entwicklung und unsere Erfahrungen angesammelt haben und uns nun im Hier und Jetzt mächtig antreiben. Beispiele für eine solche Lebenslügen sind:

  • Damit ich geliebt werde, muss ich etwas Aussergewöhnliches leisten.
  • Alle Menschen sind gemein, darum werden sie mich immer enttäuschen.
  • Weil Fehler nie verziehen werden, muss ich immer perfekt sein.
  • „Die Letzten beissen die Hunde“, darum muss ich immer schneller als andere
    sein.
  • Falsche Entscheidungen werden teuer bezahlt, darum darf ich nie selbst
    entscheiden.

Wenn wir solche Lebenssätze nicht reflektieren und entlarven, bauen wir eine destruktive innere Logik auf und fallen dem einen oder anderen Antreiber zum Opfer:

  • Sei immer stark!
  • Sei immer perfekt!
  • Mach es allen recht!
  • Sei immer schnell!
  • Streng dich immer an!

Nein, mein Talkgast von gestern Abend lebt nicht als Getriebener. Rückschläge in Beruf und die „Zwangspause“ nach dem Herzinfarkt haben ihn gelehrt, das herausragende Leistungen nicht alles sind. Seine Wertschätzung ist authentisch – sicher auch, weil er sich von seinem Gott wertgeschätzt weiss.

Für mich ist er ein Vorbild und ein Ansporn, mich weiter für eine „positive Klimaerwärmung“ zu engagieren. Merci, Dani!

 

Im Bonusmaterial zum GlücksBuch finden Sie einen Test, der Ihnen hilft, Ihren eigenen Antreiber auf die Schliche zu kommen.

 Veranstaltungstipp: Nächster „Chäs, Brot, Wy„-Anlass:

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst

Ich bin dann mal offline

Der größte Sinnengenuß, der gar keine Beimischung von Ekel bei sich führt, ist, im gesunden Zustande, Ruhe nach der Arbeit.
Immanuel Kant

Noch vier Wochen, dann ist es soweit: Wir gönnen uns als Familie ein Sabbatical. Beinahe seit zwei Jahren freuen wir uns auf diese fünfwöchige Auszeit, in der wir ganz bewusst eine Pause von all unseren vielfältigen beruflichen Aktivitäten einlegen wollen. Die letzte längere Sommerpause ohne Tagesgeschäft liegt weit zurück und die letzten Urlaubsreisen als Familie waren nie länger als eine Woche.

Und überhaupt, jetzt ist einfach der richtige Zeitpunkt für ein Sabbatical: Diesen Sommer ist es 20 Jahre her, seit wir mit einem Jungschar-Camp auf dem Studenberg die Initialzündung für unsere sozial-diakonischen Aktivitäten in unserem Dorf gezündet haben – damals als Jungschar, dann mit dem Jugendverein POWER, seit über 15 Jahren mit dem gms – z’friede läbe und nun auch schon wieder mehr als sieben Jahre mit dem Verein Happy Kids.

Dazu kommt, dass ich dieses Jahr meinen vierzigsten Geburtstag feiern darf. Zeit für einen Zwischenhalt also: Eine Pause einlegen, zur Ruhe kommen, Vergangenes reflektieren, über Künftiges sinnieren. Für mich ist es ein Jahr der Entscheidung. Und so bin ich schon das ganze Jahr hinüber mit einer Art Auslegeordnung beschäftigt. Doch in der Hektik des Alltags ist das gar nicht so einfach. Darum erhoffe ich mir auch diesbezüglich einiges vom kommenden Sabbatical. Beim Wellnessen mit meiner Frau, beim Relaxen im spanischen Landhaus mit der Familie und beim Visionieren am Leadership Summit in Chicago erhoffe ich mir, Klarheit bezüglich meiner nächsten beruflichen Schritte zu erhalten.

Wir alle brauchen Pausen

Auch der heutige Artikel steht in der kleinen „Papstreihe“. In der in den letzten Wochen erwähnten Papstansprache gab es nämlich auch einen Abschnitt zum Thema Erholung. Franziskus nannte es die Krankheit des „Marta-lismus“ [abgeleitet von der biblischen Figur der Marta] und mahnte seine Leute vor übertriebener Arbeitswut:

Die nötige Ruhe zu vernachlässigen führt zu Stress und Aufregung. Die Ruhe für den, der seine Arbeit beendet hat ist nötig, geboten und ernst zu nehmen…

Jeder, der über längere Zeit gute Arbeit leisten und über die ganze (Lebens)Strecke einen guten Lauf hinlegen will, braucht Phasen der Ruhe, Entspannung und Reflexion. Kaum einer wird sich jeden Sommer eine lange Auszeit leisten können und nur von Sabbatical zu Sabbatical zu denken, wäre auch viel zu kurz gegriffen. Natürlich ist es eine empfehlenswerte Sache, an entscheidenden Punkten im Leben eine längere Pause einzulegen. Doch der menschliche Körper ist so gemacht, dass er regelmässig mitten im Alltag zur Ruhe kommen will. Ja, unser Akku reicht nicht von Urlaub zu Urlaub! Körper, Geist und Seele wollen täglich aufs Neue aufgeladen werden!

Welche kleine Pausen helfen Ihnen im täglichen Leben, frisch und energiegeladen zu sein? Wann sind Sie offline? Welche wöchentlichen und monatlichen „Ladezeiten“ planen Sie ein? Und wann ist für Sie eine grössere, spezielle Auszeit angesagt?

KONKRET

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Sprint oder OL?

Was hat es für einen Sinn schnell zu laufen,
wenn du auf dem falschen Weg bist?
Unbekannt

Sind Sie auch gerne schnell unterwegs? Ich liebe Tempo – ob auf den Skis, dem Bike oder beim Arbeiten. Es gibt kaum etwas so langweiliges wie langfädige Sitzungen. Oder das endlose Warten beim Skifahren, wenn man in einer Gruppe unterwegs ist. Oder ins Alter gekommene Sonntagsautofahrer, wenn man eilends zu einem Termin unterwegs ist.

Tempo macht (mir) Spass. Und ich bin voller Energie, wenn ich freie Fahrt habe und mit schnellen, langgezogenen Schwüngen meine Lieblingspiste am Sennigrat heruntersausen kann oder wenn sich in meiner Arbeitswoche ein Termin an den nächsten reiht.

Doch das hohe Tempo birgt neben aller Faszination auch einige Gefahren in sich. Einerseits ist es gesundheitsschädigend, wenn man sich von einem Adrenalinkick zum nächsten schwingt und das Stresslevel nicht regelmässig in den Normalbereich fällt. Anderseits verpasst es derjenige, der mit rasantem Tempo unterwegs ist, manchmal, abzuchecken, ob die eingeschlagene Richtung immer noch die richtige ist.

Stimmt die Richtung?

Die Berner Leichtathletin Anita Weyermann hat vor vielen Jahren den Spruch „Gring abe u seckle“ geprägt. Dieses Motto mag für ein kurzes Rennen, bei dem es immer schön geradeaus geht, passend sein. Aber als Lebensmotto taugt es nicht.

Trotzdem kann man in unserer Gesellschaft überall Menschen entdecken, die ihren Alltag genau nach diesem Motto gestalten. Wir leben mit der Stoppuhr in der Hand und „Gring abe u seckle“ im Hinterkopf:

  • Immer schneller, immer weiter, immer höher, immer mehr, immer besser.
  • Hauptsache volle Kraft voraus.
  • Fixiert auf Leistung, Geschwindigkeit und Grösse.

Die Stoppuhr hat aber einen grossen Nachteil: Sie zeigt bloss Zahlen an, aber nicht, ob die eingeschlagene Richtung stimmt!

Zu oft schauen wir nur auf die Zahlen – und vergessen, dass die höchsten Zahlen, die beste Leistung, die stärkste Kraft in die falsche Richtung keinen Wert hat.

Ich hab schon als Kind lieber OL’s (Orientierungslauf) gemacht als Sprints. Und so ist mir der Kompass auch viel lieber als die Stoppuhr. Beim OL kannst du zwar sehr schnell sein, aber wenn du die Orientierung verlierst, drehst du dich schnell einmal im Kreis.

Und im Leben ist das genauso: Wir können zwar sehr schnell unterwegs sein, auf jeden Trend aufspringen, immer mehr erreichen – aber wer dabei die Orientierung verliert, hat im Grunde alles verloren.

Lieber langsam auf das Ziel zu, als mit hundert Sachen in die falsche Richtung!

Weil ich weiss, dass Tempo nicht alles ist, nehme ich an mindestens einem Tag pro Woche bewusst Tempo raus, lass die elektronischen Medien links liegen, suche die Stille, lege die Stoppuhr zur Seite und wage den Blick auf den Kompass: Stimmt die Richtung?

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Spiritualität“.

Die Sinnkrise

In dem Augenblick, in dem ein Mensch den Sinn und den Wert des Lebens bezweifelt, ist er krank.
Sigmund Freud

„Jetzt weiss ich wieder, warum ich lebe!“ Das hat mir eine freiwillig mitarbeitende Person nach einer sehr intensiven Woche müde, aber glücklich gesagt. Da nimmt jemand eine Woche Ferien um sich ehrenamtlich (ohne jegliche Bezahlung) für 60 Kinder engagieren zu können. Und statt sich danach einen ruhigen Sonntag zu gönnen, hilft diese Person (und viele weitere freiwillig Mitarbeitende) ein riesiges Fest für hunderte von Leuten durchzuführen.

Warum macht man sowas? Warum engagiert man sich freiwillig? Die Antwort liest sich aus dem eingangs erwähnten Resüme der mitarbeitenden Person: Es ist sinnstiftend und gibt einem eine tiefere Bedeutung im Leben.

Das ist wunderbar und als Leiter einer gemeinnützigen Arbeit bin ich auf viele solche motivierte Freiwillige angewiesen. Auf der anderen Seite beschäftigt es mich als Coach, wenn dieselbe Person erzählt, dass genau diese Sinnhaftigkeit auf der Arbeitsstelle längst verloren gegangen ist. Wenn jemand nach einer solchen Woche wieder weiss, warum er lebt, heisst das wohl eben auch, dass dem Alltagsleben oftmals der Sinn fehlt.

Burnout-Falle Sinnkrise

Burnout-Experten weisen darauf hin, dass oftmals nicht das Zuviel an Arbeit in den Zustand des Ausgebranntseins führt, sondern das Fehlen der Sinnhaftigkeit. Ich durfte letzte Woche erleben, wie ein Mitarbeiter nach dem anderen aufblühte, obwohl sie sich alle mächtig ins Zeug legten und sich keiner über zu wenig Arbeit beklagen konnte. Etliche haben sogar mit Ferientagen dafür „bezahlt“, dass sie sich freiwillig engagieren durften.

Natürlich, es war ein vergleichsweise kurzes Projekt und eine willkommene Abwechslung zum Alltag. Trotzdem ist es ein schönes Praxisbeispiel dafür, dass Arbeit, die Sinn stiftend erlebt wird, einen beflügelt. Und das trifft mit Bestimmtheit nicht nur auf die Freiwilligenarbeit zu, sondern gilt genauso in der bezahlten Arbeit. Die beste und nachhaltigste Motivation ist intrinsisch und hat mit Sinnhaftigkeit zu tun, nicht mit der höhe der Entlohnung oder den Sozialleistungen.

Roy Hitchman, Berater und Headhunter, glaubt denn auch, „dass nicht die Menge an Arbeit per se, sondern die mangelnde Sinnhaftigkeit und Qualität dieser Arbeit Stress und damit Burnouts und Erschöpfung hervorrufen.“ (NZZ am Sonntag vom 5. Januar 2014)

Eigentlich deutet das Wort Burnout diesen Zusammenhang ja schon an: Wenn wir nach dem „Burn“ fragen, geht es darum, für was ich brenne, wo meine Leidenschaft berührt wird, wo ich Sinn erlebe. Und wenn dieses „Burn“ dann verloren geht („out“), hab ich entweder meine Leidenschaft überstrapaziert oder sie ist mir unterwegs abhanden gekommen.

Wohlverstanden, ich sehe da zwei Burnout-Gefahren: Wenn uns die Sinnhaftigkeit unserer Tätigkeit so deutlich bewusst ist, dass wir lauter Dringlichkeit den Weg des gesunden Lebensrhythmus verlassen und non-stop arbeiten, kann es nicht gut kommen. Auf der anderen Seite ist eben Arbeit ohne Sinn schon viel früher eine Burnout-Gefahr, weil der innere Antrieb (intrinsische Motivation) fehlt.

Dieser Artikel erschien am 24. Oktober 2014 unter dem Titel Freiwilligkeit schafft Leidenschaft  als Carte Blanche im Bieler Tagblatt.

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Wer bringt dich zum Blühen?

Wer andern eine Blume sät, blüht selber auf!
Verfasser unbekannt 

Das kennen wohl ganz viele: Nach den Sommerferien wartet ganz viel Arbeit auf einem. Da sind unzählige E-Mails, die gesichtet und beantwortet werden sollten, die Liste der „To-Do’s“ ist während der Abwesenheit länger und länger geworden und zwischen dem zu bewältigenden Arbeitsberg werden noch diverse Meetings angesetzt.

So ist es mir in den letzten Tagen auch ergangen und kaum nach den erholsamen Ferien spürte ich einen grossen Druck auf mir lasten und meine Life-Balance kam ziemlich rasch ins Ungleichgewicht. Ich bin nicht der Einzige damit. Wie oft hören wir in diesen Tagen den Satz: „Ja, die Ferien waren gut – ich habe aber schon wieder Ferien nötig.“?

Aufblühen im Alltag

Es kann doch nicht sein, dass wir uns kaum paar Tage oder Wochen zurück aus den Ferien schon wieder als Getriebene der Arbeit fühlen, gefangen im Hamsterrad. So stelle mindestens ich mir das Leben, das uns geschenkt wurde, nicht vor.

Und genau darum habe ich mir kürzlich schon am Morgen früh im Büro gesagt: So, ich hab zwar einen grossen Arbeitsberg vor mir und mein Nachbar ist auch gerade mit übermässig vielen Aufträgen beschäftigt, aber jetzt geh ich trotzdem auf eine Tasse Kaffee zu ihm. Das wird uns beiden gut tun. Und so war es auch.

Das obige Zitat vom Blumensäen und Aufblühen erinnert uns an die schöne Wahrheit, dass es uns selbst gut tut, wenn wir andere beschenken, ihnen Gutes tun. Anderen helfen hat auch einen heilsamen Aspekt für uns selbst. Ausprobieren erwünscht!

Ich will jedoch den Fokus noch auf etwas Anderes legen: Wir brauchen gute Gemeinschaft um aufblühen zu können. Wir brauchen andere Menschen, die uns gut tun. Ein Umfeld, in dem uns wohl ist, in dem wir nicht unter Druck stehen. Menschen, die uns auch zehn Tage nach den Sommerferien helfen, unsere Life-Balance im Auge zu behalten.

Wer sind diese Menschen in Ihrem Leben? Anders gefragt: Wer bringt Sie zum Blühen?

Manchmal ist es wichtig, trotz Hektik und Arbeitsbelastung – oder gerade wegen dieser Belastung ist es wichtig – die Strasse zu überqueren und mit unserem Nachbarn eine Tasse Kaffee zu trinken. Manchmal ist es wichtig, zum Telefon zu greifen und die Freundin im fernen Ausland anzurufen. Manchmal ist es wichtig, sich einer Person anzuvertrauen, die einem in der Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Manchmal ist es wichtig, sich mit Freunden zu einem gemütlichen Abend zu verabreden.

Eigentlich sind all diese Dinge nicht nur manchmal wichtig. Sind nicht Beziehungen das Wichtigste überhaupt in unserem Leben? Gestern Abend hat eine Frau erzählt, wie ein Todesfall in ihrer Familie sie brutal daran erinnert hat, dass es plötzlich zu spät ist für so vieles, das man eigentlich noch wollte. Was uns absolut wichtig ist, dürfen wir nicht auf später verschieben. Man weiss nie, wann es zu spät ist.

 

WEITERFÜHRENDE ANGEBOTE

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Gesellschaft“.