Ich darf zum Frisör!!

Die Coronoa-Krise macht ja ganz komische Dinge mit einem: Nachdem ich am Montag auf Anhieb einen Termin beim Coiffeur (für nächsten Donnerstag) vereinbaren konnte, hatte ich das Bedürfnis, diese frohe Botschaft mit der Welt zu teilen.

Also hab ich meinen Freunden auf Facebook geschrieben, ich dürfe schon bald zum Frisör.

Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. Wie schön, dass sich die Leute mit mir freuen, dass es meinen Haaren bald an den Kragen geht.

Jemand schrieb:

In diesen Zeiten freut man sich über Banales.
Und Freude darf man immer teilen.
Bleiben wir fröhlich.

Es gab in den letzten Wochen nur ein Facebook-Post von mir (und gegenwärtig posten wir ja mit stayhappy.blog täglich etwas), der mehr Reaktionen erhielt: Als ich am 3. April, also etwa Woche 3 des Lockdowns, von unserem spontanen Date auf dem Bahnhofsparking in Seftigen schrieb.

Zu zweit mussten wir im Haus meines verstorbenen Grossvaters etwas erledigen. Nach getaner Arbeit hätte alles gestimmt für ein leckeres Eis in einer Gartenwirtschaft. Aber sicher nicht während dem Lockdwon …

Also kauften wir im Dorflädeli ein „Kübeli-Glace“, setzten uns vors geparkte Auto und genossen mit Sonne im Gesicht einige unbeschwerte Momente.

Das sah dann so aus:

Glücksmomente sammeln

Was zu jeder Zeit gilt, ist in besonderen Lagen wie der aktuellen erst recht von grosser Bedeutung: Es sind oftmals die kleinen Dinge, die unser Herz zum Hüpfen bringen.

Und genau diese kleinen Dinge, diese Glücksmomente, gilt es zu entdecken und in unserem inneren Erinnerungsalbum zu sammeln.

Darf ich raten: Wenn du kein zwanghafter Berufs-Optimist bist, der selbst im grössten Gewittersturm noch die Sonne scheinen sieht, geht es dir genauso wie mir und vielen anderen: Die Liste mit Dingen, die nicht so laufen, wie wir es uns vorstellen ist lang.

Zugegeben: Als das obige Bild gerade entstanden ist und ich es im Kreise der Familie rumzeigte (sprich: Familien-Chat), fragte meine Tochter: „Hä, was ist jetzt mit dir passiert, warum bist du jetzt plötzlich so glücklich?“.

Touché! Das spricht nicht gerade für mich. Es gibt 1’000 kleine Dinge, die mich erfreuen. Es gibt aber auch 1’000 kleine und grosse Dinge, die mich nerven.

Manchmal ertappe ich mich beim Gedanken: Wenn ich nur anderswo leben würde, dann hätte ich all diese 1’000 kleine Dinge, die nerven, nicht.

Tatsächlich: Die Umstände wären anders. Diese 1’000 kleinen, nervigen Dinge wären am neuen Ort nicht mehr da.

Doch: Dafür würden im anderen Kanton, Land, „Leben“ schon 1’000 kleine, neue nervige Dinge auf mich warten.

Was ich mit Sicherheit mitnehmen würde, wäre mein Umgang mit den 1’000 kleinen Dingen, die versuchen mir meinen Alltag zu versauen.

Und genau da ist der Punkt, wo ich trotz geschriebenem GlücksBuch, trotz regelmässigem GlücksBlog und etlichen Referaten zum Thema ein Lernender bleibe: Welche 1’000 kleine Dinge sammle ich in meinem Herzensalbum?

Du findest fast bei jedem blauen Himmel ein kleines Wölkchen.
Du findest aber auch bei fast jedem Wolkenhimmel irgendwo ein Sonnenstrahl, der durchschimmert.

Was zählt ist unser Blickwinkel.

Als ich in Seftigen mein „Glace-Kübeli“ öffnete, wurde mir die Verpackung zur Predigt:

Ja, die kleinen Glücksmomente gehen so einfach: Ein Termin beim Frisör nach Corona-Lockdown, ein Eis auf dem Bahnhofsparkplatz, die wärmende Sonne, das Lachen der Kinder …

Ich will die 1’000 kleinen, nervigen Dinge in meinem Leben nicht einfach verdrängen. Sie sind da – und darum brauchen sie auch meinen weisen Umgang damit.

Aber ich will ihnen nicht erlauben, mir die Laune zu verderben.
Lieber freu ich mich jetzt darauf, nächsten Donnerstag einen neuen Haarschnitt zu bekommen.

Glücksaufgabe

Wie könntest du dafür sorgen, dass in deinem inneren Erinnerungsalbum mehr von den 1’000 kleinen Glücksmomenten anstelle der 1’000 kleinen, nervigen Dingen abgespeichert wird?

Eine Möglichkeit: Teile deine kleinen GlücksMomente. Durchs Teilen verstärkst du sie!

Ist das jetzt das Ende? Oder erst der Anfang?

Es wird schon zum Ritual: Gespannt wartet man – daheim natürlich – vor den Bildschirmen auf die Medienkonferenz des Bundesrates, um zu hören, was uns als Nächstes erwartet.

In Zeiten, in der TV-Sendungen längst den Status „Lagerfeuer der Nation“ verloren haben, gelingt es Bundesräten und Chefbeamten zu gern gesehenen Helden des Volkes zu werden. Tatsächlich bin auch ich stolz auf unsere Verantwortungsträger und bin sehr dankbar, nicht der Laune eines notorischen Lügners ausgesetzt zu sein.

Jetzt haben wir also Gewissheit: Der Bundesrat plant den Ausstieg. Ist das der Anfang einer neuen Normalität, wie es einige nennen? An diesen Gedanken möchte ich mich nicht gewöhnen! Es soll normal werden, dass wir auf Nähe, Umarmungen und Gartenfestli verzichten? Nein, eine solche Normalität soll die Ausnahme bleiben und nicht zur Norm werden.

Doch eines wurde auch klar: Ein schnelles Ende gibt es nicht, Corona wird uns noch lange begleiten. Das zeigt schon nur ein Blick in meine Agenda, die bis zum Spätsommer gravierende Veränderungen aufweist.

Hoffnungsvoll unterwegs

„Mir wäre egal, wenn die Kids erst wieder nach den langen Sommerferien in die Schule könnten, Hauptsache wir haben bald eine Perspektive“, meinte diese Woche ein Mami.

Natürlich gibt es auch viele andere Stimmen von Eltern, die nicht verstehen, warum die Kinder nicht schon nächsten Montag wieder zur Schule können. Doch im Grundsatz glaube ich, geht es vielen von uns genau so: Die Ungewissheit nagt sehr stark an uns. Wenn wir eine Perspektive haben, selbst wenn es nur ein langsamer Ausstieg aus der Isolation ist, gibt Hoffnung, macht Mut.

Nun gibt es eine solche Perspektive. Und das ist gut so.

Trotzdem wird uns die Ungewissheit bei diesem fiesen Virus noch lange begleiten. Zu vieles scheint unberechenbar, unkontrollierbar.

Warten ohne Hoffen ist die Hölle.

So lese ich es in der NZZ am Sonntag vom Ostersonntag.

Die Hoffnung ist eine unheimlich starke Kraft. Hoffen, optimistisch in die Zukunft zu blicken, ist sogar eine Glücksaktivität.

Unser Hoffen muss dabei aber immer auch mehr sein als ein zwanghaftes positives Denken. Es geht nicht darum, Dinge schön zu reden, die beim besten Willen nicht schön sind.

Es wird nicht einfach alles gut nach Corona!

Nein, leider nicht. Es hat bereits viel, in einigen Ländern sehr viele, Tote gegeben. Und noch mehr wird es „wirtschaftliche Leichen“ geben. Auch da bin ich dankbar, darf ich in einem Land mit so guten Einrichtungen und Sozialleistungen leben und bin nicht einer von Millionen Amerikanern, die jetzt vor dem Nichts stehen.

Schmerz und Leid werden vermutlich in den nächsten Wochen noch zunehmen. Doch meine Hoffnung geht über diese Zeit hinaus:

Es kommt der Tag, da spielen Kinder wieder fröhlich auf dem Schulhof zusammen!

Es kommt der Tag, da wird in unseren Gärten wieder laut gelacht, Gemeinschaft genossen und das Leben gefeiert.

Es kommt der Tag, da werden unsere Söhne (und Töchter) wieder stolz ihre Teamtrikots tragen und dem runden Leder hinterherjagen.

Es kommt der Tag, da werden wir Sitzungen wieder mit Menschen satt mit Maschinen abhalten.

Eine Hoffnung, die mich trägt

Und selbst wenn ich dies alles nicht mehr erleben dürfte, lebt in mir eine Hoffnung, die grösser ist als all das.

Oder wie es unsere Tochter allen Nachbarn in einem Osterpräsent geschrieben hatte: „Egal was auf unserer Welt gerade los ist – Ostern ist grösser!“.
(By the way: Man fragt sich ja als Eltern immer, ob man in der Erziehung auch etwas richtig gemacht hat. Solche Momente, wenn du merkst, dass deine Tochter in völliger Eigeninitiative eine solche Botschaft weitergibt, macht einem da sehr versöhnt …)

Durch Ostern erscheint alles in einem anderen Licht. Unsere Hoffnung hat einen Namen und ist begründet: Das Leid hat nicht das letzte Wort, das Leben hat über den Tod triumphiert.

Im christlichen Glauben wird das vermeintliche Ende zum Anfang. Und das gibt mir Mut und Hoffnung.

Mit dem Glauben an die leibliche Auferstehung, Höhepunkt von Ostern, behauptet das Christentum: Die Sehnsucht nach wahrer Liebe und Gerechtigkeit ist kein Hirngespinst. So, wie der körperliche Durst darauf hindeutet, dass es Wasser gibt, um diesen Durst zu löschen, so deutet der seelische Durst nach wahrer Liebe und Gerechtigkeit darauf hin, dass diese existieren.

So hast es Giuseppe Gracia in der Osterausgabe der NZZ am Sonntag treffend geschrieben.

Glücksaufgabe

Auf was freust du dich jetzt schon, wenn der Lockdown zu Ende ist? (Wäre es womöglich gut, wenn du dir jetzt schon versprichst, genau dafür dann auch wirklich Zeit und Raum zu schaffen?)

Welche Hoffnung trägt dich durchs Leben?

Willkommen im Lockdown-Alltag

Diese Tage zeigen in aller Deutlichkeit: Wir leben in einer sehr verletzlichen Welt. Was sich vor einigen Wochen kaum jemand hätte vorstellen können, ist heute Tatsache und das gesellschaftliche Leben steht still.

Wie geht es dir dabei?

Ich meine, tief in deinem Innern.

Nach dem allgemeinen Chaos und der teils surrealen Hektik der ersten Lockdown-Tagen ist inzwischen vielerorts sowas wie „Ausnahmezustand-Alltag“ eingekehrt.

Reagierte anfangs jeder auf seine eigene Art reflexartig  auf die Krise („Wo gibt es WC-Papier??“ oder  „Ach was, das ist alles halb so schlimm. Ich bleib doch sicher nicht zuhause!“),  stellen sich nach den ersten Wochen Lockdown grundsätzlichere Fragen:

Wie organisiere ich einen gewissen Alltag in diesem abnormalen Zustand?

Drei Wochen Fernunterricht war ja noch einigermassen lustig, aber wie schaff ich das die nächsten X Wochen?

HomeOffice – das geht, ich bin effizienter als im Grossraumbüro und die Video-Konferenzen bringen mal etwas Abwechslung in den sonst ewiggleichen Büroalltag. Doch: Wie ist es mit den nicht zu unterschätzenden emotionalen Beziehungen im Team? Was, wenn das „ungute Bauchgefühl“ nicht im persönlichen Kontakt ausdiskutiert werden kann? Ich vermute, dass da bei allen technischen Möglichkeiten nichts die persönliche Begegnung wirklich ersetzen kann.

Und wie finden alle die Familien, die nun so überhaupt nicht entschleunigen können (Wer hat sich diesen Witz ausgedacht? 4 Zimmer Wohnung, 2 Notebooks, 3 Kinder, die sich um Zimmer und Computer streiten, ein Vater, dessen Omnipräsenz zuhause nicht gerade zur Deeskalation beiträgt und eine Mutter die im Dreieck springt – wer kann da entschleunigen und mal in aller Ruhe ein gutes Buch lesen?!?!), zu einem Familienalltag, der mindestens gleichviel Lust- wie Frustmomente enthält?

Wie gelingt es mir, in dieser Zeit abzuschalten?

Während meine Tage gar nicht so viel anders sind als sonst, spüre ich abends einen massiven Unterschied: Vor Corona waren, bedingt durch meine diversen Mandate, fast alle Abende mit Sitzungen oder Anlässen besetzt. Und wenn ich mal zuhause war, dann hatte bestimmt meine Frau einen Kurs oder eines unserer Kinder war im Training oder Ausgang …

Jetzt sind wir jeden Abend alle vier daheim. Wie schön! Endlich zusammen Abendessen geniessen, lachen beim gemeinsamen Spielabend, Familien-Jahrbuch der letzten zwei (oder waren es drei) Jahren nachführen.

In der perfekten Familie ist das so. Wir sind keine perfekte Familie. 12 Minuten gemeinsam essen, dann gehen die Kids in die selbst gewählte Zimmerisolation während sich Frau und Mann aufs Sofa knallen und einmal mehr die Tagesschau reinziehen.

Naja, wir haben mindestens noch Entwicklungspotenzial und so wie es derzeit ausschaut, geht das Übungsfeld ja noch eine Weile weiter.

Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Es gibt sie durchaus auch bei uns – wie bei dir sicher auch! – die schönen Momente, wo wir uns am Zusammensein freuen, als Familie oder als Paar. Aber sie sind manchmal ganz kurz und darum muss man sie bewusst sehen wollen und dankbar sein für die Zweisamkeit beim schönen Film oder die Gemeinschaft als Familie beim Pizzaabend.

Was macht die Krise mit meiner Seele?

Es ist offensichtlich: Abschalten gelingt nicht automatisch.  Ich merke, dass ich gerade noch mehr als sonst für meine wöchentlichen „Stillen Stunden“ (Tagebuchschreiben, reflektieren, lesen, beten) kämpfen muss als sonst.

Und jetzt noch eine Stufe tiefer: Was macht das Ganze eigentlich mit meinem Bild von der Menschheit, von der Welt und von Gott?

Die Krise ist auch eine Einladung, uns dieser Verletzlichkeit der Gesellschaft, aber auch der Verletzlichkeit des Selbst zu stellen.

Was bleibt in meiner Seele übrig, wenn mir der normale Alltag genommen wird? Wo offenbaren sich Sinn und Unsinn in meinem Leben?

Und wo verändert sich durch die Krise sogar mein Gottesbild? Was macht Corona mit meiner Gottesbeziehung?

Sich der Sinnfrage zu stellen, ist ein wichtiger Pfeiler vom persönlichen Glück. Vielleicht ist die Krise trotz allen Herausforderungen vor allem eines: Eine Einladung an uns, der Sinnfrage Raum zu geben.

Glücksaufgabe

Sinnhaftigkeit und eine gelebte Spiritualität sind wichtige Pfeiler für ein glückliches, erfülltes Leben. Oder in der Sprache des GlückBuchs: Die Spiritualität ist der Wind im Windrad.

Vielleicht ist die kommende Osterwoche ja eine gute Möglichkeit, sich bewusst in diesen Wind zu stellen. Hilfestellungen dazu gibt es viele, eine könnte beispielsweise der Artikel Glück über mich hinaus sein.

Die Ego-Falle

In ihrem Referat am Willow Creek Leitungskongress 2020 machte Evelyne Binsack einen spannenden Unterschied zwischen dem Ich und dem Ego.

Das Ich, also das Selbst, beschreibt sie als Einklang von Körper, Geist und Seele.

Wenn wir, besonders in Grenzsituationen, die Kontrolle über uns selbst verlieren, unser Ich ausser Balance ist, bleibt gemäss Binsack das Ego übrig.

Diese Ego ist eigentlich für den Krisenmodus geschaffen: Das Ego ist der Antrieb zum Überleben.

Gleichzeitig ist das Ego aber der Antrieb für Ruhm und Macht oder führt bei einem ungesunden Ich zum unbedingten Verlangen nach Angenommenheit und Anerkennung. Wenn wir dies jedoch in Dingen und (allen) Menschen suchen, haben wir schon verloren.

Das Reden übers Ich oder vom Selbst hat nichts mit Egoismus zu tun. Im Gegenteil, das Reflektieren über unser Ich soll helfen, dass wir die Selbstkontrolle nicht verlieren und somit nicht unser Ego aufblasen.

Corona und die Ego-Falle

Ist dir das zu viel Psychologie und zu theoretisch? Dann lass uns praktisch werden!

Tatsächlich befindet sich derzeit schier die ganze Welt im Ausnahmezustand, im Krisenmodus.

Und in solchen Situationen kommt schön zum Ausdruck, wie es um unsere Balance, unsere innere Gesundheit und unsere Selbstkontrolle steht.

Ich beobachte zwei Formen von Egoismus:

Erstens: Das Ego, das nach Macht strebt

Es gibt immer noch Menschen, zum Glück werden es immer weniger, die die Weisungen vom Bundesrat nicht ernst nehmen und sich weigern, daheim zu bleiben – und zwar alleine, resp. als Familie.

Natürlich ist es nicht lustig, wenn wir die geliebte Freiheit für einen Moment aufgeben müssen. In unserer freien Gesellschaft, wo jeder tun und lassen kann, was er will (so lange er damit niemand gefährdet), tun wir uns schwer damit, unserer Regierung zu glauben, dass wir unser soziales Leben nun wirklich drastisch reduzieren sollten. Respektive nicht das soziale Leben, sondern die persönlichen Kontakte – Gott sei Dank gibt es heute unzählige andere Möglichkeiten, das soziale Leben weiter zu pflegen.

Es ist eine Form von egoistischem Machtstreben, wenn Jugendliche nun weiterhin Freunde zu Homepartys einladen. Und rüstige Rentner, die nach wie vor ihre Grosskinder betreuen, streben im Grunde genauso nach Macht: „Ihr habt mir nichts zu sagen, ich bin mein eigener ‚Herr und Meister‘!“.

Zweitens: Das Ego, das ums Überleben kämpft

Die aktuelle Unsicherheit bringt so manches Ich aus dem Gleichgewicht und bringt das Ego zum Vorschein, das in panischen Krisenmodus umstellt: Unbegründet werden WC-Papier und Konservenbüchsen gehamstert.

Panik ist genauso wenig angebracht in der aktuellen Situation wie die egoistische Gleichgültigkeit.

Solidarität statt Ego

Das Ego, in welcher Form auch immer, ist in der Coronakrise eine Falle in jeder Hinsicht:

Je mehr Leute sich eigenmächtig die Freiheit nehmen und sich weiterhin in Gruppen treffen, desto stärker wird schlussendlich unsere Freiheit eingeschränkt werden und es wird zu chaotischen Zuständen kommen – nicht nur in unseren Spitäler.

Je mehr Leute panische Hamstereinkäufe tätigen, desto grösser wird die allgemeine Verunsicherung, wenn man die leeren Gestelle sieht. Eine Ego-Falle, die einen unnötigen Negativstrudel auslösen.

Kommt dazu: Corona hin oder her – die Ego-Fall ist ein sicherer Weg ins Unglück. Neurologisch erwiesen ist hingegen, dass Solidarität, Grosszügigkeit und Gemeinsinn wahre Glücksförderer sind!

Die gute Nachricht: Im Grunde war Solidarität noch nie so einfach: Für einmal können wir Gutes tun indem wir einfach zuhause auf dem Sofa sitzen!

Glücksaufgabe

#stayhappy – auch in diesen verrückten Tagen.

Darum gibt es von gms/Happy Kids #stayhappy – die tägliche Ermutigung für dich und deine Familie. Verbinde dich mit uns auf Instagram oder Facebook

Oder whatse #stayhappy an +41 76 652 97 52 und du kriegst die tägliche Ermutigung direkt als WhatsApp Nachricht (keine Gruppe).

Und vielleicht ist genau jetzt dir richtige Zeit um intensiver darüber nachzudenken, wie du mehr Lebenszufriedenheit findest: Glück finden – hier und jetzt!

Glück in der Krise?!

Als mir eine Freundin vor einiger Zeit mitteilte, sie würde heute, am 20. März, heiraten, sagte ich: „So gut, dann heiratet ihr am internationalen Tag des Glücks!“.

Ob die Ziviltrauung wirklich heute stattfinden darf, war vor einigen Tagen ungewiss. Tja, was ist nun mit dem Glückstag?

Auch wenn du heute nicht geplant hast zu heiraten, fragt sich, ob du in diesen chaotischen Zeiten überhaupt Lust auf einen Tag des Glücks hast.

#stayhappy

Die Glücksforschung hat herausgefunden, dass unsere Lebensumstände nur einen kleinen Einfluss auf unser empfundenes Glück haben. Das muss sich nun in diesen Krisenzeiten zeigen.

Natürlich, wenn die Krise uns in existenzielle Nöte – gesundheitlich oder finanziell – bringt, haben die Lebensumstände schon einen grossen Einfluss auf unsere Lebenszufriedenheit.

Doch selbst wenn wir in eine persönliche Krise geraten, gibt es Wege, um unsere innere Stärke aufzubauen. Und gerade in solch beängstigenden Situationen wie der gegenwärtigen, ist es wichtig, dass wir nicht der Panik, dem Leid oder dem Selbstmitleid freien Lauf lassen.

Tu etwas, das dir gut tut! #stayhappy – trotz allem. Und genau dazu möchte der GlücksBlog ermutigen, zusammen mit unserer Kirche gms – z’friede läbe und der sozial-diakonischen Kinder- und Familienanimation Happy Kids werden wir während der Krise täglich eine Ermutigung für dich und deine Familie auf unseren sozialen Kanälen verbreiten.

#stayhappy – beginne heute am Glückstag damit

Im Buch Glück finden – hier und jetzt schreibe ich von 16 Glücksaktivitäten. Bestimmt hat es darunter auch eine für dich und für all deine Familienmitglieder: Mit welcher Aktivität willst du gleich heute beginnen, dein Glücksniveau trotz allgemeiner Krise zu steigern?

☐ Guter Umgang mit sich selbst
☐ Originalität leben
☐ Ziele setzen
☐ Körper und Seele pflegen
☐ Achtsamkeit, bewusstes Denken
☐ Dankbarkeit
☐ Vergebung
☐ Optimistisch in die Zukunft
☐ Genuss
☐ Gemeinschaft: Liebe geben und empfangen
☐ Großzügigkeit
☐ Ehe (Familie) gestalten
☐ Flow-Erfahrungen
☐ Stärken einbringen
☐ Berufung leben / Arbeit gestalten
☐ Spiritualität

Mein persönlicher Geheimtipp für dich: Dankbarkeit ist wahres Glücksdoping! Im allgemeinen Chaos und den von überall auf uns herabprasselnden Bad News können wir die Negativspirale damit durchbrechen, dass wir unseren Blick bewusst auf etwas Lenken, das unser Herz freut.

Für was bist du dankbar mitten in Coronazeiten? Für weniger Termine? Für das wunderbare Wetter der letzten Tage? Das erwachende Leben in der Natur? Die unkonventionellen Familienzeiten mit Homeoffice und Homeschooling?

Nimm doch Block und Schreibzeug und suche für dich oder zusammen mit deiner Familie Gründe, wofür du heute dankbar bist! Wer schafft mehr als 10 Dinge?

Wer will, findet immer einen Grund zur Dankbarkeit! Und wenn du dein Auge darin schulst, Tag für Tag drei Dinge zu finden, wofür du dankbar bist, wird dich das nachhaltig glücklicher machen!

Das GlücksBuch zum GlücksTag

Gerade mehr Zeit zum Lesen? Wie wärs mit dem GlücksBuch für dich oder deine Freunde?

Glück finden – hier und jetzt 
Das praktische GlücksBuch von Stefan Gerber jetzt bestellen.
Adonia Verlag, CHF 19.80, ISBN 978-3-03783-104-5
184 Seiten
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#stayhappy – die tägliche Ermutigung abonnieren

Die „Happiness“ (#Glück/Lebenszufriedenheit) lassen wir uns auch vom #Coronavirus nicht nehmen. Im Gegenteil: In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig zu wissen, was einen wirklich glücklich macht.

Darum gibts ab sofort #stayhappy – die tägliche Ermutigung für dich und deine Familie. Das reicht von der Spielidee über einen GlücksArtikel bis zur Bastelanleitung. Vielleicht gibt es sogar einmal einen Gesundheitstipp oder ein Kochrezept. Einige Überraschungen haben wir auch schon parat.

Du willst dich von uns ermutigen lassen? Oder ihr seid als Familie einfach dankbar für Ideen, die euch die Tage verkürzen?

Dann verbinde dich mit uns auf Instagram oder Facebook

Oder whatse #stayhappy an +41 76 652 97 52 und du kriegst die tägliche Ermutigung direkt als WhatsApp Nachricht (keine Gruppe).

Bleib gesund! Und verliere nicht die Hoffnung!

Geschenkte Zeit

Meine Agenda für den März war ziemlich dicht: Hier eine Schulung, da ein Kongress, dort ein Forum, verschiedene Vereinsversammlung und dazu noch ein Familienfest.

Und plötzlich wird ein Anlass nach dem anderen abgesagt und der Terminkalender wird sympathisch „luftiger“.

Da stellt sich die Frage: „Was tun mit der geschenkten Zeit?“

Per Knopfdruck zur Ruhe kommen?

Derzeit sind etliche meiner Berufskollegen in Quarantäne, resp. in häuslicher Isolation, und haben somit 14 Tage Zeit für „Selbstzeit“, die vermutlich bei manchen dieser engagierten Personen im Alltag eher zu kurz kommt.

Da einer unserer Referenten beim Leitungskongress von letzter Woche in Karlsruhe positiv auf Corona getestet wurde, sind einige weitere Referenten, Vorstände und Mitarbeitende, die mit dem Betroffenen am Abend vor dem Kongress zusammen waren, isoliert worden. Einige von ihnen haben in deutschen Medien über diese spezielle Zeit berichtet, heute hat sogar der Blick eine Story dazu gebracht (Samuel Koch in Corona-Quarantäne).

Wir standen als ganze Familie während dem Kongress im Einsatz. Als dieser am Freitagmittag abgebrochen wurde, musste ich zuerst meine Familienmitglieder suchen. Da meine Frau in der Referentenbetreuung engagiert war, stellte sich sofort die Frage: Ist sie auch von der Quarantäne-Massnahme betroffen?

Das war zum Glück nicht so! Weil sie wie die meisten Mitarbeitenden und die tausenden Teilnehmenden nicht mit dem Betroffenen in Kontakt kam und die sogenannten Kontaktpersonen 1 noch nicht ansteckend waren, bestand zu keiner Zeit Gefahr für die allermeisten Personen.

Wie schnell es hätte gehen können, zeigt jedoch die Tatsache, dass mindestens drei der Kontaktpersonen 1 inzwischen positiv getestet wurden. Noch eindrücklicher und erschreckender die Verbreitung des Virus beim Fastentreffen von «Porte Ouverte».

Aber wie geht es denn den Menschen in Quarantäne? Wie nutzen sie die geschenkte Zeit?

Laut ihren Berichten (z.B. im Der Leiterblog oder bei Craig Groeschel) ist es gar nicht so einfach, per Knopfdruck verordnet vom Gesundheitsamt zur Ruhe zu kommen.

Dank Homeoffice wird einerseits weitergearbeitet und durch den Kongressabbruch und das Umdisponieren wegen Corona gibt es nicht bloss Freiraum, sondern auch eine grosse Menge Zusatzarbeit.

Während Einkehrtage, Zeiten der Stille und Zurückgezogenheit sehr beliebt sind, fällt es verständlicherweise schwer, so unerwartet in Isolation zu leben: Keine Umarmung des Partners, einige verbringen die 14 Tage sogar ganz getrennt von Partner und Kinder.

„Jetzt hättest du doch einmal Zeit für …“

So einfach ist es eben für viele von uns nicht.

Ich hab das neulich erlebt. Völlig andere Situation, total harmlos: Wegen dem Sturm Sabine mussten wir einen Tag unserer Skiferien abseits der Piste – sprich in der Ferienwohnung – verbringen.

Jetzt hätte ich Stunden zum Lesen gehabt. Und genügend Lesestoff hatte ich in weiser Voraussicht sogar eingepackt.

Doch als enthusiastischer Skifahrer fiel es mir total schwer, innerlich zur Ruhe zu kommen, die „geschenkte Zeit“ umzunutzen und einfach den Moment beim Lesen zu geniessen.

Was ich merke: Ich muss eben auch freie Zeit bewusst gestalten, wenn ich sie bewusst erleben will. Während meinem Spitalaufenthalt vor einigen Jahren (ironischerweise nach einem Skiunfall) half mir, wenn ich den viel zu langen Tag durch Rituale in eine Struktur brachte.

Und für die nächsten Woche, wo jetzt plötzlich einige weisse Flecken in der Agenda zu finden sind, will ich nicht einfach zuschauen, wie sich die Tage von selbst füllen – denn das täten sie sich bestimmt. Stattdessen will ich mir bewusst Dinge einplanen, die sonst zu kurz kommen: Gartenarbeit, Menschen treffen, „an der Firma, nicht bloss in der Firma“ arbeiten und ja, Bücher lesen muss auch auf diese Liste.

Ich bin dankbar, hat es niemand aus unserer Familie punkto Quarantäne getroffen. Den Kollegen in Isolation wünsche ich, dass diese Zeit nicht nur Last sondern am Ende auch ein bisschen Lust mit sich bringt.

Glücksaufgabe

Derzeit müssen viele Veranstaltungen abgesagt werden. Wahrscheinlich wird wohl fast jeder dadurch etwas mehr Zeit geschenkt bekommen. Wie willst du diese Zeit gestalten, damit nicht bloss deine Bildschirmzeit erhöht wird?

Schönwetter Leben

Eine solche Skiwoche habe ich noch nie erlebt: Der Wetterbericht und die Sturmwarnungen machten schon im Voraus klar, dass „Schönwetter Skifahrer“ auf wenig Schneestunden kommen würden.

Das schönste Wetter wäre wohl für An- & Abreisetag zu erwarten, ergab unsere kurze Analyse. Und so gab es dann vorletzten Samstag um 5 Uhr Tagwache und um 5.30 Uhr gings mit vollgepackter Familienkutsche los Richtung Lieblingsskigebiet im Montafon.

Nach zwei ganz ordentlichen Skitagen war es Zeit für den Besuch von Sabine – am Montag stand alles still, am zweiten Sturmtag drängten wir uns gefühlt mit dem ganzen Montafon an die zwei geöffneten Skilifte.

Über mangelnde Abwechslung konnte sich keiner beklagen: Jeder Tag anderes Wetter, andere Schneeverhältnisse, Talabfahrt abwechselnd mit oder ohne Wanderintermezzo …

Was sich ziemlich konstant hielt: Die erste Abfahrt am frühen Morgen war die schönste! Ob frisch verschneite Hänge oder perfekt präparierte Pisten – wir waren uns einig: Der Lohn ist gross für den, der bereits um 8.15 Uhr an der Bahn steht.

Wie zu erwarten war: Das schönste Wetter kam zum Schluss. So verbrachten wir auch den Abreisetag auf der Piste und tankten (doch) noch einige Sonnenstunden.

Mehr als Sonnenschein

Ich liebe es, bei besten Bedingungen – sprich: Sonne, gute Sicht, toller Schnee, perfekt präparierte Pisten – mit langezogenen Schwünge  die Hänge herunterzubrettern.

Trotzdem wurde mir an diesem wunderschönen Samstag bewusst: Wären alle sieben Skitage so gewesen, hätte selbst dieses „Perfekte“ etwas Ermüdendes gehabt. Immer nur Sonne – auch das wird irgendeinmal langweilig.

Das Abenteuer war jedenfalls in dieser Skiwoche um einiges höher als im Schönwetter-Urlaub: Wie weit können wir heute die (offiziell gesperrte) Talabfahrt auf den Skis bewältigen? Welche Lifte sind heute geöffnet? Wo ist eigentlich Piste – und wo Nebel? …

Wunderbar waren die Abfahrten im Pulverschnee: Harte Piste mit paar wenigen Zentimeter Neuschnee – ein Gefühl vom Fliegen kam auf.

Natürlich liebe ich auch im Leben, wenn die Sonne scheint! Alle sind happy, die Projekte gehen alle gut von der Hand, die eigenen Kinder machen gerade mehr Freude als Ärger und in der Partnerschaft fliegen die Schmetterlinge.

Auf der anderen Seite ist es so mühsam, wenn man im Nebel herumirrt und nicht weiss, wo einem das Leben als nächstes hinträgt: Beziehungsknatsch, Kündigung, gesundheitliche Einschränkungen, Selbstzweifel, übergrosse Herausforderungen und erdrückende Verantwortung …

Ich ertappe mich hin und wieder beim Gedanken, dass ich mir mehr Zeit zum Geniessen wünsche – mehr Zeit an der Sonne, mehr Gelassenheit, mehr unbekümmerte Momente mit guten Menschen und weniger „unter Strom stehen“, weil schon wieder das nächste Projekt, die nächste Hürde oder auch einfach die nächste auszufüllende Steuererklärung warten.

Möglicherweise geht es vielen von uns ähnlich – und es ist wichtig und gut, wenn wir diese Stimme in uns ernst nehmen.

Und doch: Ich will kein Schönwetter-Leben! Ich wünsche mir ganz viele Schönwetter-Momente in meinem Leben, aber das Leben finden nicht nur an der Sonnseite statt.

Und das ist gut so!

Wer meint, das Leben bestünde nur aus Schönwetter, wird die Sonne eines Tages nicht mehr geniessen können.

Je dichter der Nebel, umso schöner die strahlende Sonne danach.

Nein, ich suche nicht das Leid im Leben und ich wünsche es auch keinem. Tatsache ist aber, dass leidvolle Momente, Stürme, Herausforderungen, Brüche zum Leben dazugehören.

Ich wünsche uns, dass wir an diesen Stürmen nicht zerbrechen, sondern dass sie uns stärken und reifen lassen.

Damit wir dann die Sonne in vollen Zügen wieder geniessen können!

Glücksaufgabe

Welcher Sturm in deinem Leben hat dich zu einer reiferen Persönlichkeit gemacht?

Wie kannst du selbst für eine gesunde Ausgewogenheit zwischen Sturm (Herausforderungen) und Sonnenschein (Genussmomente) in deinem Leben sorgen?

Äs guets Nöis!?

Gestern trafen wir uns zum ersten Unihockey-Training im neuen Jahr. Bei der Begrüssung wünschten wir einander natürlich „Äs guets Nöis!“ – „Happy New Year“ – „Bonne Anée“.

Auch wenn es einerseits eine Floskel ist, finde ich diesen Brauch anderseits auch schön: Man wünscht sich gegenseitig gutes Gelingen, Freude und eben einfach ein gutes neues Jahr.

Eine Mitspielerin (genau, auch das gibt es im freestylers-Plauschteam) hingegen stellte lapidar fest: Wenn wir uns jetzt „Äs guets Nöis!“ wünschen, heisst das dann, dass das Alte nicht gut war?

Nein, das will der Neujahrs-Glückwunsch nicht meinen. Natürlich ist jedes neue Jahr auch eine neue Chance, ein ungeschriebenes Buch das ganz frisch vor uns liegt. Eine Schneelandschaft, die noch ohne jegliche Spuren vor uns liegt und darauf wartet, dass wir unsere Spuren darein setzen.

Ich habe Mühe mit den fast-fix Rezepten „So wird 2020 ihr bestes Jahr“ – das suggeriert irgendwie, dass es immer noch besser werden muss.

Aber ein „gutes Jahr“, das wünsche ich mir, dir und allen von ganzem Herzen. Egal wie das letzte war: Vielleicht hast du – wie ich – das letzte Jahr im Flow beendet. Dann wünsche ich dir – und mir -, dass wir dort ansetzen können und die Geschichte weiterschreiben dürfen.

Und wenn das letzte Jahr mehr von Schmerz als von Freude geprägt war für dich, dann wünsch ich dir, dass du diesen Schmerz im neuen Jahr hinter dir lassen kannst und Gutes empfangen darfst.

Die Selbstopitimierungs-Falle

„Äs guets Nöis“ gefällt mir auch darum, weil es eben von „gut“ und nicht von „perfekt“ spricht.

Das gute Leben – das wünsch ich uns. Vollkommenheit ist für den Himmel reserviert, sage ich jeweils. Natürlich kann schon hier und da Himmel auf Erden geschehen. Aber das irdische Leben wir nie vollkommen sein.

Darum: Ein gutes Leben.

Und das heisst: Ich bin mir bewusst, dass neben vielen schönen Momenten im Leben, neben Freude, Erfolg und Erfüllung auch Schwieriges dazu gehört. Körperliche Schmerzen oder Beziehungsschmerzen. Karrierenbrüche oder emotionale Tiefs.

Glücklich ist nicht, wer das perfekte Leben gefunden hat.
Glücklich ist, wer sich mit all dem Schönen und all dem Schwierigen versöhnt hat und sein Leben aktiv gestaltet – in all den unterschiedlichen Lebensbereichen des ShalomLeben-Windrades:

Die Nabe: Bewusste Selbstführung

Glückliche Menschen sind mit sich im Reinen, blicken optimistisch in die Zukunft und pflegen einen dankbaren und achtsamen Lebensstil.

Rotorblatt: Erfülltes Liebes- und Familienleben

Glückliche Menschen verbringen viel Zeit mit Menschen, die ihnen wichtig sind. Sie pflegen Freundschaften und gestalten ihr Liebes- und Familienleben aktiv.

Rotorblatt: Sinnerfüllte Tätigkeit

Glückliche Menschen gehen einer Aufgabe nach, die ihren Talenten und Interessen entspricht und mit der sie einen Unterschied auf dieser Welt machen können.

Rotorblatt: Reiches Sozialleben

Glückliche Menschen bringen sich als aktiven Teil in die Gesellschaft ein – sei dies in Beziehungen oder in freiwilligem Engagement für ihre Mitmenschen.

Der Wind: Gelebte Spiritualität

Ein Windrad ohne Wind ist bedeutlungslos. Wer für sich den Sinn des Lebens nicht gefunden hat, steht in Gefahr, sein Leben als bedeutungslos zu erleben. Darum finden glückliche Menschen Antwort auf die Sinnfrage.

Über diese fünf Lebensbereiche nachzudenken, sie bewusst zu gestalten, das finde ich seit vielen Jahren sehr wertvoll. Gerne reflektiere ich im Coaching oder in Workshops auch mit anderen ihr Erleben darin.

Doch das Ziel soll nicht das „perfekte Leben“ sein, sondern das gute, bewusste Leben.

Diese Woche habe ich in einem Kiosk gleich mehrere Zeitschriften gesehen, die ihre Titelstory der Selbstopitmierungs-Falle widmen.

Das Glück im Leben soll Freude machen – und nicht zusätzlichen Stress auslösen.

Glücksaufgabe

Wie steht es um deine aktuelle Zufriedenheit in den unterschiedlichen Lebensbereichen? Dieser Workshop kann dir dabei helfen (PDF-Download).

Weitere Anregungen findest du in meinem Buch „Glück finden – hier und jetzt“ oder in einem Coaching.

Wind of Change

Liebst du Veränderungen? Die Chance ist hoch, dass du eher nicht zu denen gehörst, die sich voller Begeisterung auf Veränderungen stürzen.

Keine Angst, das ist nicht etwa gegen dich und mit dir ist auch überhaupt nichts verkehrt, wenn du nicht in laute Jubelschreie ausbrichst, wenn sich gerade eine Veränderung anbahnt.

Laut Change Management Lehre sind es nur etwa 5 Prozent – die Visionäre – die nicht nur Lust auf Veränderung haben, sondern diese auch gleich bei jeder sich bietenden Gelegenheit selbst initiieren.

Eine weitere eher kleine Gruppe gehört zu den Förderer: Sie nehmen eine neue Idee schnell auf, schliessen sich mit Neugier den Visionären an und werden zu wichtigen Botschaftern im Veränderungsprozess.

Weil wohl etwa 80 % der Menschen weder zu den Visionären noch zu den Förderer gehören, sieht es für jede Neuerung und Veränderung schlecht aus, wenn sich nur diese 20 % auf das Neue einlassen.

Darum gilt es, möglichst bald die positiven Mitmacher zu finden: Sie suchen die Veränderung nicht, lassen sich aber durch eine ansteckende Vision zusammen mit überzeugenden Argumenten mit auf den Weg nehmen.

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde diesen positiven Mitmachern in meinen Weiterbildungskursen als Jungscharleiter (vor 25 Jahren …) den Namen „die schnelle Mehrheit“ gegeben: Sie suchen die Veränderung nicht, sind aber auch nicht grundsätzlich dagegen.

Dieser schnellen Mehrheit stehen die abwartenden Skeptiker gegenüber:

Warum die Komfortzone durchbrechen, wenn es hier doch gerade so gut läuft?

Warum den sicheren Hafen für das riskante Abenteuer verlassen?  

Brauchen wir das wirklich (auch noch)?

Wer soll das bezahlen?

Und die Killerfrage der Skeptiker: Was, wenn wir mit dem Neuen scheitern?

Das Gute dieser Gruppe: Mit der Zeit, wenn sie ihre Ängste formulieren konnten und beobachtet haben, wie andere mutig den Change gestalten, werden auch sie sich auf das Neue einlassen.

Ja, mehr noch: Es kommt der Tag, da werden auch sie erkennen, dass in jedem Change auch eine Chance steckt. Altes, Liebgewonnenes loszulassen ist mit Abschiedsschmerzen verbunden. Es darf, nein, es muss getrauert werden.

Erst wer trauert und das Alte verabschiedet, wird frei und offen für das Neue.

Die Gruppe der abwartenden Skeptiker ist im Grunde die wichtigste Gruppe, wenn wir eine Veränderung positiv und erfolgreich gestalten wollen. Wenn wir sie gewinnen, dann sind 80 % bereit für das Neue.

Die restlichen 20 % teilen sich in die Gruppe der Bremser und aktiven Blockierer:

Warum kann nicht einfach alles so bleiben, wie es ist?

Nun, wenn alles bleibt, wie es ist, bleibt irgendwann gar nichts mehr. Veränderung gehört zum Leben. Im persönlichen Leben gehen wir von einer Saison in die andere und so kennt auch jede Organisation unterschiedliche Phasen.

Natürlich muss man nicht jeden Tag alles auf den Kopf stellen, aber wer sich konsequent gegen jeden Wandel stemmt, ist auf die Sackgassse eingebogen: In unser schnelllebigen Welt wird untergehen, wer sich nicht auf Veränderung einlässt.

Zum Thema Veränderung gestalteten wir neulich eine ganze Kinderwoche und veränderten beim Abschlussfest auch ganz anschaulich Dinge: Brigä & Adonette waren für einmal nicht auf der Hauptbühne, sondern auf einer extra aufgestellten Nebenbühne. Der Kommentar eines Kindes: „Hä, warum ist Adonette dort? Das geht doch nicht. Adonette ist immer auf der grossen  Bühne!“

Eindrückliches Beispiel dafür, was Veränderungen bei uns für Reaktionen hervorrufen können.

Glücksaufgabe

Bei eben erwähntem Abschlussfest habe ich von Veränderungen im persönlichen Leben und den unterschiedlichen Phasen gesprochen:

Frühling – Geschäftiges Treiben, Veränderung, Neues bricht auf

Sommer – Easy Going, zur Ruhe kommen, Wärme tanken

Herbst – Früchte ernten, Erfolge feiern, Berggipfel erklimmen 

Winter – Abschied nehmen, Erschöpfung, innerlich stark werden 

In welcher Jahreszeit befindest du dich gerade? Was ist das Schöne in dieser Phase des Lebens? Was willst zu zelebrieren? Und was ist schmerzhaft? Wo ist Trauer angebracht?

Kleine Träume leben

Aus einer erstklassigen Konferenz mit hervorragenden Referenten einen Speaker besonders hervorzuheben ist wie wenn du Matterhorn gegen Eiger, Mönch und Jungfrau ausspielen würdest.

Ich tu es trotzdem: Beim diesjährigen Global Leadership Summit waren praktisch alle Referenten in der „Matterhorn-Liga“ und doch gab es ein ganz besonders Highlight für mich – und wie sich später herausstellte auch für viele andere Teilnehmende unserer Studienreise.

Liz Bohannon, Gründerin der sozialbewussten Modemarke Sseko Designs, legte so einen frischen Auftritt mit einem überraschenden Spezialeffekt zum Abschluss hin, dass es eine herrlich unterhaltsame Wohltat war, ihr zuzuhören.

Unterhalten können einige, dabei noch eine Message transportieren, ist eine besondere Gabe.

So überraschend ihr Auftritt, so unkonventionell ihre Message.

Wie oft hören wir an Konferenzen von Leadership-Experten oder lesen in Blogs und Büchern von überdrehten Motivationstrainern oder gefeierten Pastoren Sätze wie diese:

Dream big!
Träume gross!

Du bist etwas Besonderes!

Finde deine Passion!

Nun kommt diese freche Social Entrepreneurin, die eine beachtliche Sozial-Firma aufgebaut hat, und dreht all diese bekannten Motivationssprüche um:

Dream small!

Du bist Durchschnitt!

Du kannst deine Passion nicht finden!

Irritation im Auditorium. Was jetzt, sollen wir etwa nicht gross träumen? Sind wir nicht alle berufen, etwas Besonderes zu sein, unsere Passion zu finden und die Welt zu verändern?

Das Problem mit diesen gut klingenden Sätzen in Büchern und auf grossen Bühnen ist, dass sie oft nicht alltagstauglich sind.

Klar komm ich topmotiviert aus Chicago zurück; gerade noch in einer energiegeladenen Konferenz mit 7’000 Personen, die alle die Welt verändern wollen – und sitze nun in meinem 3’000 Seelen Dorf, in einem Büro, das abwechselnd einem Lagerraum oder einem Kinderhort gleicht, und soll gross träumen, daran glauben, dass ich etwas ganz Besonderes bin, meine Passion finden und endlich beginnen, die Welt zu verändern …

Wer es da nicht schafft, die grossen Träume ganz klein werden zu lassen, hat schon verloren. Diese riesigen Konferenzen in einem super inspirierenden Umfeld können ganz schnell mehr Entmutigung als Inspiration sein, wenn man den Transfer in den eigenen Kontext nicht schafft.

Da sitzt man dann, frustriert von der eigenen Situation und möchte möglicherweise all diese kleinkarierten Umstände hinter sich lassen und wartet auf den grossen Moment: Wie damals bei Rudi Carell „Eben noch in der Autowerkstatt, jetzt auf der grossen Show-Bühne!“ …

„Eben noch in dieser kleinen Firma mit zu wenig Ressourcen, jetzt auf der grossen Bühne der Weltveränderer.“

„Eben noch unbeachteter Pfarrer einer kleinen Landgemeinde, jetzt Champion of Change in der Topliga der Trendsetter.“

Dream big!

„Träume gross und es werden noch grössere Dinge, als du sie dir überhaupt vorstellen kannst, geschehen!“

Seit zwanzig Jahren lasse ich mich immer wieder gerne von hervorragenden Leadership-Konferenzen inspirieren. Es gibt da wirklich sehr viel Gutes und wenn ich es in mein Umfeld übersetzen kann, profitiere ich sehr davon.

Aber ganz ehrlich: Was ich in den letzten zwanzig Jahren alles geträumt habe. Ich sage nur so viel: Ich habe ein ziemlich grosses Vorstellungsvermögen …

Dream big!

Nun, das hat eben auch Liz Bohannon gemacht: Als Studentin hat sie sich vom Schreibtisch aus vorgestellt, wie sie die Welt verändern würde. Big Dreams, aber keine Umsetzungsschritte.

Grosse Träume können auch lähmen. Wenn die Träume so gross sind, dass wir nicht mehr wissen, wo wir mit der Umsetzung beginnen können, sind sie wohl doch eher zu gros.

Darum: Lieber kleine Träume, dafür mit konsequenten Umsetzungsschritten. Ein kleiner Schritt nach dem anderen – bis der kleine Traum vielleicht irgendeinmal tatsächlich unsere ganze Vorstellungskraft sprengt.

Wir brauchen nicht grosse Sofa-Träumer, wir brauchen kleine Schritt-für-Schritt-Weltveränderer.

Und wir werden überrascht sein, was wir gemeinsam schaffen können!

Glücksaufgabe

Welchen grossen Traum legst du vielleicht besser mal zur Seite um einen kleinen Traum anzupacken?

Vielleicht inspiriert dich dieser Song zu Dream small:

In diesen Tagen erscheint von  Liz Bohannon  das Buch Beginner’s Pluck: Build Your Life of Purpose and Impact Now