Lernen vom Schuhmacher Martin

„Ich habe keine Lust weiterzuleben, frommer Mann. Ich wünsche mir nur noch den Tod. Nur dies allein erflehe ich von Gott. Ich bin ein Mensch ohne jeden Wunsch und jede Hoffnung.“
Der Schuhmacher Martin in einer Erzählung von Leo Tolstoi (Wo die Liebe ist, da ist auch Gott)

Meine Frau hat sich dieses Jahr einen Wunsch erfüllt: Basierend auf die bekannte Erzählung vom „Schuhmacher Martin“  hat sie ein Hörspiel geschrieben und ein Figurentheater entwickelt. Das Stück „Lueg use, Martin“ ist nicht nur sehr schön, es ist auch sehr berührend.

Im Figurentheater geht es um den vom Leben gezeichneten und dennoch zufriedenen Schuhmacher Martin, der zusammen mit der Maus Melchior in seiner Werkstatt wohnt. Während Melchior Besuch von seinem Bruder Balthasar bekommt und dieser seinen gewohnten Alltag durcheinander bringt, gibt Martin in verschiedenen Begegnungen unbemerkt viel Wärme und Liebe weiter.

Es lohnt sich, die Geschichte etwas genauer zu betrachten: Da ist ein armer Schuhmacher, der viele Schicksalsschläge wegstecken muss. Seine Frau stirbt früh, seine Kinder auch und schlussendlich erliegt auch sein jüngster Sohn einer Krankheit.
In dieser Situation gibt sich Martin „ganz der Verzweiflung hin“. Aus dieser Zeit stammt der oben genannte Ausschnitt aus einem Dialog.

Die Hoffnungslosigkeit und die Verzweiflung haben nicht das letzte Wort. Tatsächlich wird aus dem lebensmüden Martin ein warmherziger Mensch, der Nächstenliebe ganz konkret lebt.

Was ist geschehen?

Hören wir nochmals in den Dialog hinein, den ich oben bereits angerissen habe: „Und der Alte erwiderte: ‚Für Gott müssen wir leben, Martin. Er ist es, der dir das Leben gegeben hat, ihm sollen wir es leben. Wenn du ihm lebst, wirst du dich um nichts mehr bekümmern, und alles wird dir leicht erscheinen.'“

Es scheint eine etwas gar einfache Lösung zu sein. Und tatsächlich wird es uns im wirklichen Leben oft auch um einiges komplexer vorkommen. Doch dieser Ratschlag war für Martin der Beginn einer spannenden Reise. Durch diesen Rat gelingt es ihm, von sich weg zu Gott hin und dadurch auch zum Mitmenschen zu schauen.

Wie können wir Rückschläge verkraften und Schicksalsschläge überwinden? Wie werden wir versöhnt mit uns und unserem Leben? Es beginnt dort, wo wir den Blick von uns weg auf unser Gegenüber hin richten. Wer nur sich und seine Probleme sieht, wird sich immer elender fühlen. Wer es wagt, auf Gott zu schauen, kann neue Perspektive gewinnen. Und wer in aller Schwachheit beginnt, dem Mitmenschen zu dienen, wird erleben, wie ein Heilungsprozess in Gang gesetzt wird.

Das empfehlenswerte Figurentheater Lueg use, Martin ist im Advent 2011 in Studen BE zu sehen und kann im Adonia-Verlag als Hörspiel gekauft werden.

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichSelbst„.

Was macht mich einzigartig?

Jeder von uns ist einzigartig, was manchmal wunderbar und manchmal schwierig ist, aber immer einzigartig.
(Marcus Buckingham)

Wer kennt es nicht? Der Arbeitskollege kann etwas, das ich auch gerne so gut beherrschen möchte. Beeindruckt schielen wir auf unsere Mitmenschen und wünschten uns, ihre speziellen Talente wären die unseren.

Gerade diese Woche haben wir in unserer Klein-/Gesprächsgruppe über diesen Punkt gesprochen: Ich gab zu, dass ich manchmal etwas neidisch auf andere schaue und mich beim Gedanken ertappe, auf der Erfolgswelle bestimmter Menschen mitsurfen zu wollen.

Einer aus der Gruppe fragte zurück, ob ich den bereit wäre, das ganze Leben des anderen „zu leben“. Quasi: „Willst du sein Leben brutto oder nur netto?“. Netto wäre ja schon chic: Den Erfolg der anderen nehmen wir, den Preis dafür bezahlen wir jedoch nicht.

Kein Leben ist nur rosa gefärbt. Es ist nicht fair, wenn wir denken, die anderen haben es besser, die haben ja ein Erfolgserlebnis nach dem anderen. Jeder hat mit Schattseiten fertig zu werden und jeder muss schwierige Situationen meistern.

Soweit so gut. Die Frage ist nun: Kenne ich überhaupt meine Einzigartigkeit? Vielleicht fällt mir nur auf, was andere gut können. Vielleicht habe ich nur einen Blick auf den Erfolg der anderen und die Erfolgserlebnisse in meinem (Berufs)Alltag sind für mich gewöhnliche Selbstverständlichkeiten.

Im Coaching unterstütze ich Menschen darin, ihre Einzigartigkeit herauszufinden. Einen Workshop, den ich dabei sehr gerne einsetze, ist die Frage nach den positiven Erfahrungen in der Vergangenheit.

  • Positive Erfahrungen
    Schreibe ausdem Bereich „Arbeit“, „Familie/Partnerschaft“ und „Gesellschaft“ je 3 positiveErfahrungen auf. Situationen, in denen du dich selbst als erfolgreich, erfülltund glücklich erlebt hast (FLOW-Erlebnisse: da war ich „voll in Fahrt“).Überleg dir danach, warum die einzelnen Momente für dich wertvoll waren. Warumhast du dich bei dieser einen Sache gut gefühlt?

Wenn wir unsere Einzigartigkeit, unsere Stärken und Möglichkeiten besser kennen, können wir im Job und überhaupt in unserem Leben eine grössere Zufriedenheit erlangen. Und vielleicht gelingte es uns auch, immer mehr unsere Einzigartigkeit zu schätzen und unserem Gegenüber seine Einzigartigkeit von Herzen zu gönnen. Ich träume von einer Welt, in der sich Menschen gegenseitig am Erfolg der anderen mitfreuen können.

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit„.

Stehe ich mir selbst im Weg?

„Selbsterrichtete Schranken sind die schwersten Hindernisse.“ 
Else Pannek



Wir haben es alle längst bemerkt: Auf unserem Weg kommen uns immer wieder Hindernisse in die Quere. Wer zufrieden und erfolgreich auf seinem Lebensweg vorwärts gehen will, muss lernen, diese Hindernisse zu überspringen, zu umgehen oder aus dem Weg zu räumen.


Dabei geht es zu allererst darum, überhaupt zu erkennen und zu akzeptieren, dass uns irgendetwas  in unserem Vorwärtskommen blockiert. Das tönt simpel, ist es aber in der Praxis oft gar nicht: Wir erkennen die Schranken nicht, merken nur, dass wir immer mehr Kraft brauchen, uns erfolglos abmühen und trotz immer grösserer Anstrengung doch weniger zügig vorwärts kommen.


Wenn wir unseren Alltag reflektieren und feststellen: „Da bremst uns etwas“, gilt es natürlich als Nächstes zu fragen: „Was sind die Hindernisse auf meinem Weg.“


Da gibt es viele Möglichkeiten, vom blockierenden Umfeld über den falschen Beruf bis zu den knappen Ressourcen. Das Zitat der Woche bringt jedoch noch eine zusätzliche und weit schwierigere Kategorie von Hindernissen zur Sprache: Selbsterrichtete Schranken.


Was können solche Schranken sein? Ich sehe sie in unserem Denken und Fühlen bezüglich unseren Fähigkeiten und unserem Platz im Sozialgefüge. Es sind Glaubenssätze über uns selbst, die uns im Alltag blockieren. Diese Sätze können zum Beispiel lauten:

  • Ich kann das nicht!
    Der Zweifel an unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten kommt uns ganz oft als selbsterrichtete Schranke in die Quere. Klar, es kann gefährlich werden, wenn wir uns ständig überschätzen. Doch viel zu oft geschieht es, dass wir uns zu wenig zutrauen und uns einreden: „Das schaff ich nicht.“
  • Ich will das nicht!
    Ab und zu kommt uns auch unsere Sturheit in die Quere. Sie wird auch eine solche selbsterrichtete Schranke, wenn wir uns gegen etwas wehren, das uns eigentlich eine Bereicherung oder Hilfe auf dem Weg sein könnte.
  • Ich darf nicht!
    „Was würden wohl die anderen dazu sagen?“ Dies ist eine selbsterrichtete Schranke, weil das  das Problem darin liegt, was wir denken, was die anderen denken könnten. Konkret kann das zum Beispiel heissen: „Ich darf nicht nein sagen, sonst denken die anderen, ich mag sie nicht.“
  • Ich hab das immer schon so gemacht!
    Kennen Sie die letzten sieben Worte einer Organisation? – „Wir haben das immer schon so gemacht!“. Auch im persönlichen Leben kann dieser Satz zu einem grossen Hindernis werden. Zum erfolgreichen Vorwärtskommen gehört es, dass wir immer mal wieder neue Wege ausprobieren und lieb gewonnene Traditionen (oder dumme Macken) aufgeben.
  • Ich kann mir das nicht vorstellen!
    Manchmal liegt das Problem auch ganz einfach in mangelnder Vorstellungskraft. „Was wir noch nicht kennen, gibt es gar nicht.“ Doch besser gelingt unsere Lebensgestaltung mit der Haltung: Ich bin neugierig, lerne täglich dazu und denke auch
     ausserhalb des gewohnten Rahmens.


Beim Überwinden selbsterrichteter Schranken wünsche ich Ihnen viel Freude und Ausdauer. Und vielleicht dürfen wir Sie dabei mit unseren „Leben in Balance„-Angeboten  sogar unterstützen. 



Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich „Selbst„.


Unsere aktuellen Angebote für alle, die sich mit sich und den selbst errichteten Schranken auseinandersetzen wollen:

  • Coaching: LiB-Kompass – den eigenen Nordstern finden 

Mach mal Pause!

Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.
John Steinbeck

Immer auf Trab zu sein, scheint zwar zum guten Ton zu gehören. Doch wer sich auch mal eine Pause gönnt, durchhängt und zur Ruhe kommt, wird bestimmt produktiver und kreativer sein.

Darum: Mach mal Pause!

Dies habe ich mir diese Woche zu Herzen genommen. Und weil ich gerade in den Ferien weile, fällt dieser Blogbeitrag für einmal sehr kurz aus…

Geniessen Sie Ihren Urlaub, falls Sie auch gerade frei haben. Und für alle anderen: Nicht vergessen: Nur wer es versteht, Pausen zu machen, wird auch die Kunst des Arbeitens beherrschen können!

Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit„.

Gelassen auf der Achterbahn

„Derbeste Aussichtsturm des Lebens ist die Gelassenheit.“
(Ernst Ferstl)
Das war nicht mein Morgen! Vieles ist liegen geblieben – dabei dachte ich doch, ich sei gut im Zeitplan drin. Aber eben: Die Suche nach einer Powerpointpräsentation aus einem Seminar blieb erfolglos. Das heisst: Gefunden hätte ich die Datei schon, aber sie lässt sich aus irgendeinem Grund nicht mehr öffnen… Und ich brauch doch die Präsentation schon sehr bald (heute!). Inzwischen hab ich eine neue Präsentation geschrieben. Natürlich bin ich dadurch weit zurück in meinem Zeitplan.
 
Auch in anderen To-Dos ist gerade der berühmt berüchtigte Wurm drin: Für das Abschicken eines E-Mail-Newsletters bräuchte ich unbedingt noch eine Antwort einer Person…
 
Dabei hat doch die Woche so gut gestartet: Ich fühlte mich in den letzten Tagen in einer Art „Dauer-Flow“. Viel Arbeit zwar, aber viel gute Arbeit.
 
Und wie geht es mir jetzt, nach diesem missratenen Morgen? Ob wir einen guten Umgang mit uns selbst haben, zeigt sich eben nicht in erster Linie, wenn gerade alles glatt läuft. Ob wir die hohe Kunst des Self-Leaderships beherreschen, zeigt sich in den hektischen und schwierigen Momenten – auf der Achterbahn des Alltags.
 
Hier am Schreibtisch wird wohl heute die innere Gelassenheit nicht mehr zu mir zurückkehren. Darum bin ich froh, darf ich in einigen Stunden im Berner Oberland ins Timeout-Weekend für Familien starten. Dort werde ich den Aussichtsturm der Gelassenheit besteigen und hoffe, dass es mir gelingt,  die Teilnehmenden des Seminars mit auf diese Reise zu nehmen.
Ich möchte „versöhnt“ leben. Versöhnt mit mir selbst und meiner Umwelt. Will mich akzeptieren, auch wenn ich mit meiner Leistung gerade nicht zufrieden sein kann.
 
Also, wie ist unser Umgang mit uns selbst? Finden wir Gelassenheit trotz widrigen Umständen? Schaffen wir es, uns selbst anzunehmen, wie wir eben sind?

Diese Woche gings in meinem Blogbeitrag um den Lebensbereich „Selbst“.
Und hier noch das passende Zitat der Woche:

„Kein Mensch kann sich wohl fühlen, wenn er sich nicht selbst akzeptiert.“
(Marc Twain)

Ich bin ausgezeichnet!

„Such dir eine Arbeit, die du liebst – dann brauchst du keinen Tag im Leben mehr zu arbeiten.“ (Konfuzius)

Die Positive Psychologie und die Glücksforschung fragt nach dem, was uns Menschen gut tut und uns stärkt. Wie können wir Zufriedenheit erleben und was macht das Leben lebenswert? Dabei ist man sich einig: Viel zu oft schauen wir auf unsere Defizite und Schwächen. Wir fragen danach, was korrigiert und verbessert werden muss. Und dabei vergessen wird danach zu fragen, was uns auszeichnet, was unsere Einzigartigkeit ausmacht, auf welchem Gebiet wir besondere Stärken und Fähigkeiten besitzen.

Einer, der in aller Deutlichkeit auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht hat, ist Marcus Buckingham. Mit Büchern wie „Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt!“ macht er Mut, uns nicht auf unsere Schwächen zu fixieren, sonderen unsere Stärken zu entdecken, entwickeln und einzubringen: „Es ist an der Zeit, endlich aufzuhören mit dem irrigen und Leiden schaffenden Versuch, vor allem die Schwächen ausmerzen zu wollen, um auf diese Weise möglichst vielseitig verwendbare Durchschnittsmenschen zu generieren.“ (Marcus Buckingham)

Viel zu oft haben wir gehört, dass wir nichts besonderes sind, dass wir zu viele Fehler machen, dass wir nicht genügen… Wer kann da noch zu tiefst im Herzen glauben, dass er einzigartig ist? Ein Mensch mit ganz besonderen Fähigkeiten?

Arbeit soll Spass machen. Unsere Einzigartigkeit und unsere Stärken sollen im Job zum Tragen kommen. Doch dies beginnt nicht am Arbeistplatz. Schon eher vor dem Spiegel. Kann ich mein Spiegelbild anschauen und sagen: „Ich bin ausgezeichnet!“?

Es geht um unseren Selbstwert. Um unser Bild von uns selbst. Das beste „Selbstwert-Programm“, das mir unter die Augen gekommen ist, habe ich in der Bibel entdeckt. Da hat ein Künstler, Poet und König folgende Zeilen gedichtet: „Du hast mich geschaffen – meinen Körper und meine Seele, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!“ (aus Psalm 139, von König David)

Daruas ergibt sich für mich ein 5teiliges „Programm“ zur Stärkung meines Selbstwertes:

  • Ich bin ein Geschöpf Gottes
    Gott hat mich erschaffen, er hat mich gewollt! Dass ich atme ist ein Geschenk von ihm – er hat mir seinen Lebensatem eingehaucht.
  • Ich bin herrlich (wunderbar)
    Nicht meine Leistungen oder Äusserlichkeiten geben mir meinen Wert, sondern die Tatsache, dass ich lebe!
  • Ich bin ausgezeichnet (einzigartig)
    Die Kombination von Fähigkeiten, Persönlichkeit und Möglichkeiten, die mich ausmacht, hat sonst keiner auf der ganzen Welt!
  • Ich bin Teil einer grossartigen Schöpfung
    Nicht nur ich bin wunderbar, sondern die ganze Schöpfung ist ein geniales Kunstwerk.
  • „Das erkenne ich!“
    Wohl der schwierigste Teil: Aus tiefstem Herzen zu erkennen, dass es wirklich so ist und nicht einfach mit positivem Denken oder Zureden zu tun hat.

Wer seine Einzigartigkeit erkennt, kann diese auch mit Überzeugung in seinem Berufsalltag einbringen und dabei hoffentlich viele Flows erleben. Weitere Gedanken dazu im Blogbeitrag „Flow bei der Arbeit?„.

„Der einzige Weg, auf dem man nicht überholt werden kann, ist der eigene Weg.“
Marlon Brando, amerikanischer Schauspieler, 1924 – 2004

Das Leben als Film

Diesen Sommer hatte ich die Möglichkeit, als Statist bei den Dreharbeiten für den Kinofilm „Eine wen iig… – dr Dällebach Kari“ dabei zu sein. Für mich war dieser nahe Blick hinter die Kulissen einer solch aufwendigen Produktion neu. Da mich grosse Projekte grundsätzlich faszinieren, war ich von diesem Treiben am und ums Set beeindruckt: Ein sympathischer Oscarpreisträger in Flipflops (Regisseur Xavier Koller), der ruhig seine Anweisungen gibt, sich nicht zu schade ist, selbst anzupacken, und schon mal eine Runde mit den Kindern rennt.


Eindrücklich auch der logistische Aufwand: Schon nur fürs Catering waren mehrere Lieferwagen unterwegs. Für paar Sekunden Regen im Film war die Feuerwehr gut 10 Stunden vor Ort. Ganze Strassenzüge wurden umgestaltet und Gebäude sogar neu gebaut. Schon nur für eine kleine Szene waren rund 50 Crewmitglieder am Set. Und jeder hatte seine klare Aufgabe. Alle arbeiteten einander in die Hand. Trotz stundenlanger Arbeit, oft auch in der Nacht, war die Stimmung ruhig und angenehm.
Als kleiner Teil eines riesigen Projektes bin ich nun natürlich gespannt auf das Resultat, welches gegen Ende Jahr im Kino zu sehen sein wird. Doch als Life-Balance Coach und Seminarleiter interessiert mich der Mensch hinter der Kamera noch mehr als das Kunstwerk auf der Leinwand. Was bleibt, wenn die Kamera abgeschalten ist?
Während den Drehpausen waren immer wieder die Garderoben- und Maskenleute gekommen und warfen einen kritischen Blick auf Kleidung und Frisur. Und die Techniker sorgten dafür, dass wir im richtigen Licht standen. Doch wie ist das im richtigen Leben? Da gehören Falten, Fehler und Schatten dazu.
Natürlich können wir vom Film auch für unser Leben lernen! Ein guter Film zeichnet sich dadurch aus, dass er folgende zwei Dinge enthält:
  1. Die Figuren: Starke, markante Charakteren
  2. Die Geschichte: Spannende, zielgerichtete Story

Fürs „richtige Leben“ ergeben sich für uns daraus zwei Fragen:

  • Bin ich ein „starker Charakter“, eine markante Person mit klaren Konturen und Facetten?
  • Und: Ist meine persönliche Story spannend und zielgerichtet?

    Scheue ich mich nicht vor den Konflikten des Lebens und gehe ich trotz Hindernissen konsequent auf mein Ziel zu?
Dällebach Kari war mit Sicherheit ein starker Charakter. Seine Story ist auf jeden Fall spannend und liefert daher guten Stoff für einen Kinofilm.
Wie steht es mit meinem Leben? Welcher Filmtitel würde zu meinem Leben passen? Und lohnt es sich, diesen Film anzusehen?

Keine Zeit?

Habe gerade einige gute Gedanken zu unserem Umgang mit dem kostbaren Gut Zeit gelesen.

Vielleicht inspiriert es auch noch andere, die sich ein Leben in gesunder Balance wünschen.

„Ob Job oder Freizeit: Wir sind Meister im ‚Müssen‘, aber Anfänger im ‚Einfach-sein-lassen‘. Unser Nonstop-Engagement lässt uns keine Zeit darüber nachzudenken, ob das, was wir tun, wirklich sinnvoll ist. Es scheint, als seien wir so damit beschäftigt, das Wasser vom Boden aufzuwischen, dass wir nicht dazukommen, einfach den Wasserhahn abzudrehen.“
(Quelle: simplify your time)

PEP fürs 2011

Fleiß für die falschen Ziele ist noch schädlicher als Faulheit für die richtigen.
Peter Bamm, deutscher Arzt und Schriftsteller, 1897 – 1975


Kennen wir unsere Ziele? Was wären die falschen, welches sind die richtigen? Leider zeigt sich immer wieder, dass selbst Leute, die sich beruflich gewöhnt sind, strategisch und zielorientiert zu denken und handeln, privat völlig versagen, wenn es um Lebensziele geht. Nicht selten ist es für Top-Cracks aus der Wirtschaft eine schlichte Überforderung, das eigene Leben zu reflektieren und sich Gedanken zur persönlichen Entwicklung zu machen. Man könnte meinen: Je intelligenter jemand ist, desto vernünftiger geht er/sie mit sich selbst um. Leider stimmt das nicht wirklich.

Jeder muss selbst herausfinden, wie er der Gefahr vorbeugen will, „mit Fleiss den falschen Zielen nachzujagen“. Mir hilft jedes Jahr aufs Neue, dass ich meine PEP-Ziele definiere. Der „PEP – persönlicher Entwicklungsplan“ ist ein Raster mit den fünf Lebensaufgaben. Für jeden Bereich setze ich 3-5 Jahresziele:

  • Arbeit: Was will ich 2011 in meiner beruflichen Karriere erreichen?
  • Liebe, Familie & Partnerschaft: Was nehme ich mir für meine Rolle als Ehemann und Vater vor?
  • Gesellschaft: Mit wem und wie will ich Freunschaften pflegen? Welche Verantwortung übernehme ich für die Allgemeinheit?
  • Selbst: Wie sorge ich für einen guten Umgang mit mir selbst?
  • Spiritualität: Was unternehme ich, um die Sinnfrage in mein Leben zu integrieren?

Folgende Instrumente helfen mir beim setzen meiner Jahresziele:

  • PEP – der persönliche Entwicklungsplan (eine Vorlage gibts hier)
  • 24h-PEP-Retraite: 24 Stunden wegfahren, für mich ganz alleine, einen Skitag und dabei übers Leben nachdenken
  • Das Familien-Jahrbuch: Gemeinsam mit meiner Familie aufs letzte Jahr zurückblicken und Wünsche fürs neue Jahr formulieren.
  • Coaching-Gespräch: Mit meinem Coach die Ziele besprechen.

Mehr Impulse zu einem Leben mit PEP gibts in folgendem Blogpost: Mit PEP druchs Leben

Übrigens: Wer sagt, lieber keine Ziele als falsche Ziele, lebt gefährlich. Denn: „Wer im Leben kein Ziel hat, verläuft sich.“ (Abraham Lincoln)

Wer beim Suchen der persönlichen Ziele Unterstützung wünscht oder sein Leben mit einem Coach reflektieren will, findet bei Gerber Motivation & Training die passenden Angebote (z.B. ein Timeout-Weekend oder ein persönliches Coaching).

Wem gefalle ich?

„Demut = den Mut zu haben, Gott zu gefallen!“
(Michael Utsch in AufAtmen 4/2010)

Dieses Zitat begleitet mich momentan. Für mein Sein und Tun brauche ich, wie wohl jeder Mensch, immer mal wieder eine Portion Anerkennung.

Das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung, und die damit verbundene Suche danach, scheint mir jedoch einige Tücken zu haben: Tue ich, was ich tue, um anderen zu gefallen? Oder lebe ich, egal ob es mir Applaus bringt, meine innere Überzeugung, meine Berufung?

Jeder braucht Anerkennung, aber dies sollte nicht unser Handeln diktieren.

Wo erhalten Sie Anerkennung und wem wollen Sie gefallen?