Säen – Schlafen – Ernten

Wenn Sie heute Radieschen säen, können Sie morgen keine Ananas ernten.
unbekannt

Was war ich jung und naiv. Aber auch voller Leidenschaft, Risikobereitschaft und Idealismus. Getrieben von einer grossen Vision gründete ich noch vor meinem 24. Geburtstag das gms. Das Ziel war klar, als wir damals am Reformationssonntag zum ersten Gospel Brunch in die örtliche Mehrzweckhalle einluden: Hier soll eine grossartige Kirche für Familien von heute entstehen.

Dabei fühlte ich mich schier unbesiegbar: Schliesslich waren wir voller guter Absicht und trauten uns mit einem starken Gott an unserer Seite vieles zu. Unser Mut wurde belohnt: Der Start war geglückt! Die MZH füllte sich an diesem Morgen am 31. Oktober 1999 und viele unserer Gäste waren begeistert von dem, was sie hier erlebten.

Wie gesagt: Ich war jung, leidenschaftlich und naiv. Ich war der Meinung, dass, wenn man alles richtig macht, das Leben nur eine Richtung kennt: Aufwärts.

Um es kurz zu machen: Auch 15 Jahren nach der Gründung von gms – gospel movement seeland sind wir mit grossen Visionen unterwegs. Doch nach dem tollen Startschuss reihte sich nicht Erfolg an Erfolg. Die Gefühle spielten verrückt, die Finanzierung war wacklig, die Leute kamen – und gingen…

Vom Säen und Ernten

Als ehrgeiziger Pionier in einer Leistungsgesellschaft litt ich, wenn auch unbewusst und in vorwiegend löblicher Absicht, unter dem in der Arbeitswelt allgemein verbreiteten Machbarkeits-Syndrom.

Inzwischen erinnere ich mich und andere in Coachings und Referaten daran, dass das Leben eher in Zyklen zu denken ist – und nicht als ein einziger Aufwärtstrend.

Dabei half mir die Geschichte, die Jesus von einem Bauern erzählte, der auf sein Feld ging, um die Saat auszusäen (Markus 4,26-29): „Nach der Arbeit geht er nach Hause, schläft, steht wieder auf, und das tagaus, tagein. Im Laufe der Zeit wächst die Saat ohne sein Zutun heran. Denn die Erde lässt die Frucht aufgehen und wachsen. Zuerst kommt der Halm, dann die Ähre und endlich als Frucht die Körner. Wenn aus der Saat das reife Getreide geworden ist, lässt der Bauer es abmähen, denn die Erntezeit ist da.“

Nach dem Säen kommt nicht gleich das Ernten! Und noch viel herausfordernder für uns Leistungstypen: Die Saat wuchs ohne sein Zutun! Oder in einer anderen Übersetzung steht: „Er weiss nicht wie.“

Unser Arbeiten – egal in welcher Branche – hat oft etwas mit Säen zu tun. Wir investieren uns und hoffen auf ein Resultat. Nicht selten gibt es aber auch Umwege. Oder unsere Resultate sind gar von „glücklichen Umständen“ abhängig – „Er weiss nicht wie.“

Dieser Zyklus von Säen – Schlafen – Ernten – und da füge ich gerne noch „Feiern/Danken“ als vierte Phase an – hilft mir, einen gesunden Arbeits- und Lebensrhythmus zu entwickeln. Und er hilft mir auch, eine gesunde Einstellung zu meiner Arbeit zu haben:

  • Nicht alles ist machbar! – „ich weiss nicht wie“
  • Nicht alles ist abhängig von mir! – „ohne sein Zutun“
  • Nicht alles ist dringend! – „tagaus, tagein“

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Motiviert vorwärts

Jedes Problem, das man bewältigt, bringt einen in der Zukunft weiter. Und gibt auch neue Kraft.
Steffi Graf 

Kürzlich wurde ich als Coach und Motivationstrainer für eine Abschlussarbeit um ein Interview gebeten. Hier folgt der dritte und letzte Teil daraus:

Sie bieten verschiedene Angebote an. Um was geht es darin und welche Zielgruppe/n möchten Sie damit erreichen?
In unseren Coachings und Seminaren arbeiten wir mit Einzelpersonen, Paaren oder auch Gruppen. Im Vordergrund steht für uns immer die Persönlichkeitsentwicklung der Menschen, die wir begleiten oder die bei uns ein Seminar besuchen.

Wie sind Sie dazu gekommen, Menschen zu helfen, Sie zu motivieren und/oder Ihnen neue Wege aufzuzeigen? Wie war der Anfang und welche Menschen haben Sie am meisten beeinflusst?
Als Theologe ist eine meiner Grundüberzeugungen: Wir alle sind von Gott mit Talenten und Möglichkeiten beschenkt worden, um damit wiederum unsere Mitmenschen zu beschenken. Daher ist es seit jeher meine Absicht, Menschen zu helfen. Wie ich dies mit meinen Fähigkeiten am besten tun kann, versuche ich immer wieder neue herauszufinden. Für meine Coaching– und Seminartätigkeit haben mich besonders mein eigener Coach (morandcoaching) und die Seminarleiter in meiner Coachingausbildung (coachingplus) inspiriert. Daneben sind Bücher wie Der Glücks-Faktor (Martin Seligman) und Auf der Spur des Glücks (Henry Cloud) eine grosse Motivation und Inspiration.

 

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Liebe schenken – Hoffnung verbreiten – Glaube leben

Wie motivieren Sie sich an einem kalten, regnerischen Tag morgens aus dem warmen Bett aufzustehen?
Das Wissen, dass meine Kids darauf angewiesen sind, dass wir sie wecken, ist Motivation genug. 🙂 Es fällt deutlich leichter, wenn Arbeiten auf mich warten, die ich gerne anpacke. Da steh ich trotz Regen mit einer Vorfreude auf.

Wie sollte ich in einen entscheidenden Termin gehen?
Theoretisch ist das einfach gesagt: Ausgeschlafen, ausgeglichen, mit einer positiven Einstellung, einem Lächeln auf dem Gesicht… Was aber, wenn die Nacht furchtbar war, der (Familien)Alltag am Morgen schon aussergewöhnlich hektisch war und ich den Streit von gestern einfach nicht loslassen kann? Sagen wir es so: Soweit es an mir liegt, dafür sorgen, dass ich in einer guten Balance von Freude, Engagement und Gelassenheit in den Termin gehen kann.

Warum treffen uns Niederlagen oft so tief?
Weil wir darauf nicht vorbereitet sind und sie unseren persönlichen Plan durcheinander bringen. Da gibt es womöglich einen emotionalen Schmerz zu verarbeiten, aber es gilt auch einen Plan B (was mach ich nun?) zu erarbeiten.

Gibt es einen Tipp, wie man sich am besten Ziele setzt?
Es gibt verschiedene populäre Methoden wie SMART-Ziele. Ich selbst rede auch von 4M-Zielen: Ziele sollten mutig, machbar, messbar und motivierend sein. Wichtig ist, dass es schriftlich geschieht und man sich wirklich damit auseinandersetzt, was man erreichen möchte – nicht bloss ein Neujahrsvorsatz, der uns noch rasch kurz vor 12 am Silvesterabend in den Sinn kommt.
Hilfreich ist auch, wenn man mit seinen Zielen nicht alleine bleibt: Ein Coach oder Freund kann ein wichtiger Unterstützer und Motivator werden.

 

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“.

Motivation am Arbeitsplatz

Führung heißt, Mitarbeiter sachbezogen einzusetzen, zu motivieren und für ihre Fähigkeiten die Entfaltungsräume zu schaffen.
Rita Süssmuth

Kürzlich wurde ich als Coach und Motivationstrainer für eine Abschlussarbeit um ein Interview gebeten. Hier folgt Teil 2 mit dem Schwerpunkt Motivation in der Arbeit:

Wie gelingt die Mitarbeitermotivation?
Mehr auf Stärken achten, weniger die Schwächen betonen. Dabei spielt die intrinsische Motivation ein wichtige Rolle: Wenn ich einem Mitarbeitenden ein Umfeld bieten kann, in dem er aufblüht, seine eigenen Interessen und Talente einbringen kann, habe ich einen „selbstmotivierten“ Mitarbeiter gewonnen. Wenn ich jedoch nur extrinsisch, also mit äusseren Anreizen wie Lohnerhöhung oder Bonus, motiviere, müssen immer schneller, immer höhere Anreize folgen.

Wie wichtig ist Lob?
Lob tönt zu sehr nach Taktik. Wichtig ist ein Klima der Wertschätzung. Der Mitarbeiter braucht nicht nur nette Komplimente, sondern das Gefühl, dass er als Person und als Mitarbeiter wertgeschätzt wird.

Wenn die Motivation für die Arbeit fehlt, liegt das immer an der eigenen Einstellung?
Nein. In einem Umfeld, das mich immer wieder runterzieht, kann ich noch so sehr an mir und meiner Einstellung arbeiten. Zuerst an sich zu arbeiten, ist wichtig. Doch wer sein Leben aktiv gestaltet, wird lernen, wo er Ja und wo er Nein sagt. Nein z.B. auch zu einem Arbeitsumfeld, dass nicht passt. Oft ist nicht einmal die Tätigkeit der Grund für eine Kündigung, sondern dass eine Firma oder ein Chef den Mitarbeitenden in seiner Entwicklung behindert. Da sucht man sich besser einen neuen Chef.

Was, wenn gar nichts mehr hilft?
Da würde ich mit der betroffenen Person in einem Coaching analysieren, bei welchem Teil des Traumjob-Dreiecks der Schuh drückt. Wenn der Jobbeschrieb einfach nicht zu meinen Fähigkeiten passt, müssen Wege gefunden werden, wie die eigenen Stärken eingebracht werden können – entweder durch eine Veränderung am jetzigen Arbeitsplatz oder durch eine neue Arbeitsstelle.
Ob Job oder privat: Mit etwas Abstand den eigenen Alltag reflektieren, evtl. zusammen mit einem Freund oder Coach, ist ein erster Schritt in eine neue Richtung.

Ist Erfolg das Ergebnis ständiger Veränderung?
Nicht nur. Aktiv das Leben zu gestalten, hat auch mit Veränderungsbereitschaft zu tun. Doch wer andauernd alles verändert, wird nicht automatisch erfolgreich. Es braucht auch Ausdauer, Geduld und Zielstrebigkeit – und gleichzeitig Gelassenheit, weil wir „den Erfolg“ nicht in allen Bereichen „machen“ können. Es gibt wesentliche Dinge im Leben, die kann man sich nur schenken lassen.

Wenn es um Leistung geht, sind wir sehr ehrgeizig. Übertreiben wir es manchmal?
Leider ja. Es beginnt oft bei einer rein monetären Erfolgsdefinition. Und dann sind viele Systeme (in Schule und Arbeit) so aufgebaut, dass sie eher einen ungesunden Ehrgeiz fördern, als dass sie uns auf den Weg einer gesunden Selbstverwirklichung bringen. Ich meine damit nicht, dass sich alles um mich drehen muss. Aber ich wehre mich dagegen, wenn Menschen wie Maschinen behandelt werden, die immer nur leisten sollten. Ich will Menschen darin unterstützen, zu entdecken, was Gott in sie hineingelegt hat und mit ihnen Wege entdecken, wie sie dieses Potenzial im Alltag (Job, Freizeit, Familie) einbringen und so im Leben aufblühen können.

 

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Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Selbstmotivation

Die Motivation ist das Zünglein an der Waage.  …
Fast immer schlägt die Motivation das große Talent.
Norman R. Augustine

Kürzlich wurde ich als Coach und Motivationstrainer für eine Abschlussarbeit um ein Interview gebeten. In meinem heutigen Blogartikel folgt ein Auszug daraus:

Haben Sie Tipps für Menschen die in einer Krise stecken? Was haben Sie aus diesen Zeiten gelernt?
Das kommt natürlich auf die Krise an. Grundsätzlich lässt sich sagen: Wer sich in einer Krise ins Schneckenloch zurückzieht, macht die Probleme eher grösser als kleiner. Besser ist: Sich einem Freund, einer Freundin oder einer Vertrauensperson aus der Familie anzuvertrauen. Je nach Situation empfiehlt es sich auch, professionelle Hilfe bei einem Coach oder Therapeuten zu suchen.

Wie definieren Sie Erfolg? Gibt es für Sie pauschale Erfolgsgesetze, die man sich zu Herzen nehmen sollte?
Ich habe einmal ein „Traumjob-Dreieck“ entwickelt. In dieser Theorie sage ich, dass ein Traumjob eine möglichst hohe Übereinstimmung mit meiner Passion (Leidenschaft, Interessen), meinen besonderen Fähigkeiten (Skills) und meinem Persönlichkeitsstil (Umfeld, alleine arbeiten oder Teamarbeit, Führungsperson oder Angestellter) enthält. Wer seine Fähigkeiten gemäss seinen Interessen in einem Umfeld einbringen kann, in dem er aufblüht, der ist erfolgreich – egal wie viel Geld er damit verdient.
Erfolgsgesetze sind immer gefährlich. Aber wenn man Erfolg so definiert, wie ich es eben gerade getan habe, muss man zuerst sich selbst kennen lernen – herausfinden, was man besonders gut kann und besonders gerne tut – und dann die Augen offen halten, wo man das tun kann.

Viele Motivationstrainer sind der Ansicht, dass man alles schaffen kann wenn man zu 100% daran glaubt und nicht aufgibt. Teilen Sie diese Meinung oder gibt es Grenzen?
Ich bin ein Fan der Positiven Psychologie, aber ein grosser Skeptiker des Positiven Denkens. Durch klare Zielfokussierung, starke Überzeugung und aussergewöhnlichem Engagement können wir tatsächlich sehr viel erreichen. Aber klar gibt es Grenzen: Wir sind ja schliesslich nicht Gott und auch andere Menschen können wir nicht beliebig nach unseren Wünschen verändern. Jeder kann jedoch sein Leben gemäss seinen Möglichkeiten gestalten – statt sich als Opfer über schwierige Umstände zu beklagen.

Wie motiviert sich ein Motivationstrainer?
Heute hat meine neue Woche mit einem Spaziergang mit meiner Frau gestartet. Das gemeinsame Unterwegssein (im wörtlichen und bildlichen Sinn) ist eine grosse Motivation in meinem Leben: Gemeinsam über Schönes und Schwieriges austauschen können, tut gut und motiviert für die nächsten Schritte. Daneben brauche ich Zeiten für mich alleine (Tagebuch schreiben, mit Abstand den Alltag reflektieren) und Inspiration von aussen (Coaching, Konferenzen, Bücher). Selbstverständlich spielt mein Glaube auch eine grosse Rolle.

Gewonnen wird im Kopf. Aber verloren doch auch?
Gemäss der Glückstheorie der Positiven Psychologie wird unser Glücksempfinden zu 50 % von unserer Vererbung (den Genen) bestimmt. Weitere (nur!) 10 % sind von unseren Umständen (Finanzen, Wohnort, objektive Gesundheit…) abhängig. Der grosse Teil von 40 % geht auf unsere Verhaltens- und Denkweisen zurück.
In dem Sinn: Ja, gewonnen wird im Kopf und verloren auch.

Wo fängt die Selbstmotivation an?
Dass ich weiss, was ich will und was ich nicht will. Es ist erschreckend, wie viele Menschen sich selbst gar nicht wirklich kennen.

Wie erhält man eine positive Einstellung?
Da gibt es bei der Positiven Psychologie ganz viele spannende „Glücksaktivitäten“: Dankbarkeit, Optimismus, Grübleien vermeiden, Hilfsbereitschaft, soziale Beziehungen, Vergebung, Leben im Hier + Jetzt, Flow-Erfahrungen, Geniessen, Spiritualität. (Man staune: Viele, wenn nicht alle, dieser Ratschläge findet man bereits in der Bibel.)

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Selbst“.

Gemeinsam packen wir's!

Oh, I get by with a little help from my friends
Mm, I get high with a little help from my friends
Mm, I’m gonna try with a little help from my friends
The Beatles (With A Little Help From My Friends) 

Als ich über den Umstand nachdachte, dass jetzt, Mitte Januar, schon wieder die meisten Neujahrsvorsätze gescheitert sind, kam mir dieser Beatles Song in den Sinn. Mir ist vor allem die Joe Cocker Version von Whit a little help from my friends bekannt. Der Song handelt von verschiedene Lebenssituationen und mündet immer wieder in den oben zitierten Refrain, der uns daran erinnert, dass wir es gemeinsam schaffen können: „Oh, ich schaff’s mit bisschen Hilfe meiner Freunde. Mm, fühl mich gut mit etwas Beistand meiner Freunde. Mm, sollte es probieren mit ein wenig Unterstützung meiner Freunde.“

Damit unsere Vorsätze und Ziele nicht schon im Vornherein zum Scheitern verurteilt sind, sehe ich vor allem zwei Schlüssel, die uns die Tür zum Erfolg öffnen können:
1. Motivierende Ziele
2. Kraft der Gemeinschaft

Ziele, die uns motivieren und Freunde, die uns anfeuern

Ganz viele Vorsätze und Ziele – wahrscheinlich sind es die meisten – sind nicht wirklich motivierend. Entweder sind sie uns von einem Chef ohne unsere persönliche Mitsprache überstülpt worden, oder aber sie sind auf Defizite fokussiert. Und wenn ich mich gedanklich mit dem beschäftige, was nicht gut ist, motiviert mich dies nicht gerade spürbar. „Ich muss die überzähligen Kilos verlieren!“ oder: „Ich will mich im neuen Jahr unbedingt mehr bewegen!“ sind alles gut gemeinte Vorsätze, aber sie führen uns kaum ans Ziel, weil sie nicht motivierend sind.

Das mit der Motivation ist etwas komplizierter. Die intrinsische Motivation (also die Motivation, die wir quasi in uns tragen) ist unheimlich stark und zu vielem fähig – selbst bei widrigen Umständen, doch ihre Charakteristik ist eben gerade, dass man sie nicht aufzwingen oder durch gutes Zureden heraufbeschwören kann: Intrinsische Motivation hat mit dem zu tun, was uns aus eigenem Antrieb motiviert. Nicht weil es andere gut finden, nicht weil es im Trend ist, nicht weil der Verstand es uns sagt.

Der zweite Schlüssel ist etwas einfacher – und lässt sich daher wie gesehen auch gut in einen Song verpacken: Wenn ich es nicht alleine versuche sondern mir Unterstützer zur Seite stelle, steigen die Chance zum erfolgreichen Umsetzen eines Zieles in die Höhe. Ganz nach dem Motto: „Was ich alleine nicht schaffe, schaffen wir gemeinsam.“ Schon nur einem Freund die eigenen Ziele und Vorsätze bekanntzugeben, ist sehr kraftvoll. Wenn wir ihn dann auch noch bei der Umsetzung einbeziehen können, ist der Erfolg schon fast greifbar.

Während der pauschale Vorsatz „Mehr Sport“ für mich keine intrinsische Motivation enthält, motiviert mich die Möglichkeit, Unihockey zu spielen sehr. So habe ich mich vor etwa einem Jahr einer Gruppe angeschlossen, in der wir uns wöchentlich zum gemeinsamen Spiel treffen. Nun kann ich beide Schlüssel zum Erfolg kombinieren und die Kraft der Gemeinschaft sowie die intrinsische Motivation nutzen, um mich mehr zu bewegen.

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Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Gesellschaft“.

Meinen Nordstern leuchten lassen

Nur wer sein Ziel kennt,
findet den Weg.

Laozi

Langsam aber sicher verabschieden sich die Festtage und wir starten wieder in den Arbeitsalltag. Spätestens am Montag wird es für die allermeisten wieder losgehen. Damit sich nicht einfach ein weiteres Dienstjahr ans letzte reiht und wir in unreflektierter Routine bloss das tun, was wir schon immer getan haben, lade ich mit diesen Zeilen zu einem Zwischenhalt an der Schwelle zum neuen Arbeitsjahr ein.

Vielleicht haben Sie sich einen dieser beliebten Neujahrsvorsätze („Mehr Bewegung!“) gefasst und wollen es mindestens in einem Bereich etwas besser machen als im letzten Jahr. Die meisten dieser Vorsätze sind erstens schwer einzuhalten (Gründe dazu gibt es viele: Von zu wenig konkreten Zielen über falsche Strategien bis dahin, dass wir es gar nicht wirklich wollen.) und betreffend zweitens vor allem unser Privatleben.

Darum die Frage: Haben Sie sich schon Gedanken dazu gemacht, was Ihnen das Arbeitsjahr 2014 bringen soll? Ich meine jetzt nicht die Jahresziele, die Ihnen Ihr Chef bestimmt schon in einer der vielen Mails oder im letzten Bulletin kommuniziert hat. Diese Ziele können auch gut, hoffentlich hilfreich und im besten Fall ein gesunder Ansporn sein. Doch die Frage ist: Welche beruflichen Ziele haben Sie persönlich? Eine Weiterbildung? Vermehrt die eigenen Stärken einbringen können? Ein Jobwechsel? Mehr Verantwortung? Oder: Weniger Verantwortung dafür mehr Zeit für die Familie?

Oder: Die persönliche Berufung finden?

Darf man von seinem Job mehr als bloss Geld als Gegenwert für die geleistete Arbeit erwarten? Ich finde: Ja, unbedingt! Eine Kolumne von Seraina Rohrer, Direktorin der Solothurner Filmtage, in der NZZ am Sonntag (29. Dezember 2013) suggeriert etwas anderes. Zwar finde ich gut, wenn hier vor einer Überidentifikation mit dem Job gewarnt wird, jedoch finde ich es schade, wenn daraus eine Arbeit ohne Selbsterfüllung resultiert.

Es gibt drei Möglichkeiten, wie wir unsere Arbeit sehen können: Arbeit als Job (Arbeitskraft gegen Geld), Arbeit als Karriere (Arbeitskraft gegen Beförderung) und Arbeit als Berufung (Arbeitskraft als Teil unserer Mission). Wer seine Arbeit als Berufung ausleben möchte, muss demnach zuerst herausfinden, was seine persönliche Mission ist.

Die eigene Vision und Mission werden so zum persönlichen Nordstern. Wer diesen Nordstern für sich definiert hat, kann ihn im Alltag (beruflich wie privat) leuchten lassen und seinen Kompass regelmässig daran ausrichten. Und so wird aus der Arbeit mehr als ein Job, auch mehr als ein weiterer Sprung auf der Karriereleiter. Die Arbeit wird zu einem wichtigen Teil eines aufblühenden Lebens.

Zu meinem Nordstern gehört, dass ich Hoffnung verbreiten will. Und darum liebe ich es, andere darin zu unterstützen, mit dem LiB-Kompass ihren eigenen Nordstern zu entdecken.

Jobben Sie noch oder leben Sie schon Ihre Berufung?

 

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Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Doping für die Seele

Was den Menschen wirklich befriedigt, ist nicht, schlank oder reich zu sein, sondern sich in seinem eigenen Leben wohlzufühlen.
Mihaly Csikszentmihalyi (in: FLOW – Das Geheimnis des Glücks)

Ich kenne mehrere Menschen, die einen angeblich sicheren Job aufgegeben haben und die Reise in eine eher ungewisse berufliche Zukunft gewagt haben. Warum tauschten diese Leute die Sicherheit gegen die Ungewissheit? Sind es etwa besonders abenteuerlustige Zeitgenossen oder gar gesellschaftskritische Aussteiger? Einige davon vielleicht schon, doch die Mehrheit der mir bekannten „Umsteiger“ sind es nicht.

Was dann? Meine Vermutung ist diese: Sie waren auf der Suche nach Doping für die Seele und strebten nicht nach Doping für das Portemonnaie.

In meiner Forschungsarbeit zum Thema Glück wird beim Blick in die entsprechende Literatur immer deutlicher: Geld macht nicht glücklich! Viele Studien belegen das. Sicher, auch das zeigen die Studien, bis zu einem gewissen Punkt beeinflusst unsere Finanzkraft unser Glück. Doch sobald die Grundbedürfnisse gedeckt sind, lässt sich die Lebenszufriedenheit nicht merklich und nachhaltig durch mehr Geld anheben.

Im letzten Blogartikel vor der Sommerpause habe ich dazu folgendes geschrieben:

Doch selbst wenn das möglich wäre, glaube ich nicht, dass Mitarbeitende oder auch Kunden über finanzielle Reize langfristig zu motivieren sind. Wir müssen einen tieferen Kern in ihnen ansprechen!

Wie sprechen wir diesen inneren Kern an? Anders gefragt:

Was ist Doping für die Seele?

In Anlehnung an das obige Zitat von Mihaly Csikszentmihalyi würde ich als erstes sagen: Doping für die Seele ist, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Oder eben wenn man sich in seinem eigenen Leben wohlfühlt.

Und dazu gehören weniger Dinge wie Reichtum, Status und Aussehen. Sondern eher:

  • Selbstbewusstsein – ein Bewusstwerden von sich selbst: Wer bin ich (nicht)? Was kann ich (nicht)? Was will ich (nicht)?
  • Ein Umfeld, das zu mir passt: Mitmenschen, die mich zum Blühen bringen. (Ein solcher Mitmensch ist hoffentlich nicht nur „die beste Freundin“, sondern darf sehr gerne auch der Chef, der Ehepartner oder die Arbeitskollegin sein!)
  • Ziele, die zu meinen Überzeugungen passen: Wenn unser tägliches Wirken kaum unserer inneren Wertvorstellung entspricht, fühlen wir uns bei dem, was wir tun, im besten Fall neutral – aber kaum beflügelt.
  • Aufgaben, die zu unseren Talenten passen: Doping für die Seele ist, wenn ich (auch beruflich) das machen kann, was ich gerne tue und besonders gut kann.
  • Ein Sinn, der meinem Leben Halt gibt: Um mich in mir selbst wohlzufühlen, muss ich wissen, warum ich tue, was ich tue. Wo liegt der tiefere Sinn in meinem Sein und Wirken?

Doping für die Seele ist demnach, wenn ich mich selbst kenne und mein Alltagsleben optimal zu diesem Selbst passt. Und darum orientieren sich einige in ihrem (Berufs)Leben neu.

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Mitmenschen motivieren

Die beste ‎Motivation ist immer noch,
den Menschen ‎Eigenverantwortung zuzugestehen.

(Erich Sixt)

Nach der Frage, wie man sich selbst motivieren kann (Kann Arbeit glücklich machen?), interessiert mich heute die Frage, wie wir andere Menschen motivieren können. Darüber, wie dies bei den Kindern gelingen oder misslingen kann, habe ich mir letzte Woche Gedanken gemacht (So machen Sie Ihre Kinder (un)glücklich!). Doch wie ist es, wenn wir Menschen ausserhalb unserer Familie motivieren wollen? Zum Beispiel als Chef am Arbeitsplatz oder als Trainer am Spielfeldrand, vielleicht auch als Freundin, die ihr wichtige Menschen unterstützen möchte. Und natürlich interessiert mich diese Frage auch als Life-Balance-Coach, der Menschen in ihrer Persönlichkeitsentfaltung begleitet.

Reisebegleiter sein

Beginnen wir doch bei uns selbst: Wann fühlten wir uns von anderen in besonderem Masse motiviert – oder eben auch nicht? Ich erinnere mich an zwei Erlebnisse, die ich alles andere als motivierend empfand. Während meiner Banklehre hatte ich einmal einen Chef, der die Angewohnheit hatte, einfach kommentarlos weitere zu bearbeitende Dossiers auf meinen Schreibtisch zu knallen. Seine Geste und der wachsende Pendenzenberg machten mächtig Druck – schon fast angsteinflössend für einen 19jährigen.

Die zweite Situation war, als ich in jugendlichem Enthusiasmus ein neues Projekt startete und ich mir von einem Unbeteiligten gut gemeinte, aber unverhofft und ungebeten platzierte, mahnende Ratschläge anhören musste.

Zuoberst auf meiner Demotivationsrangliste stehen folglich: Bemutterung (Leute, die meine Situation nicht kennen und sich dennoch kompetent fühlen, mir zu sagen, was ich jetzt zu tun habe), Alibiaufträge (Teamleiter, die einen etwas ausarbeiten lassen und dann doch selber entscheiden) und Herumkommandierung (Chefs, die alles andere als einen partnerschaftlichen Führungsstil haben und darauf warten, dass ich scheitere). Was steht auf Ihrer Liste ganz oben?

Motiviert fühle ich mich, wenn ich als Person ernstgenommen werde. Wenn sich jemand die Mühe macht, mir wirklich zuzuhören und versucht, sich in meine Situation hineinzudenken, ohne vorschnell Lösungen zu präsentieren. Angespornt werde ich auch, wenn mir etwas zugetraut wird. Wenn mir das Gefühl vermittelt wird, dass genau mein Beitrag für das gelingen eines Projektes von entscheidender Bedeutung ist. Und: Mich motiviert, wenn ich in der Umsetzung einer Aufgabe Freiraum und Eigenverantwortung habe. Grundsätzlich tut mir gut, wenn ich Anerkennung für mich als Person und für meine Tätigkeit erhalte.

Obwohl ja jeder Mensch etwas anders tickt, wird das, was mich motiviert, bestimmt auch von vielen anderen als motivierend erlebt. Darum will ich es als Reisebegleiter und nicht als Befehlshaber versuchen. Das Leben ist eine Reise – und jeder reist auf seine Weise. Als Reisebegleiter will ich Menschen auf dieser Reise unterstützen: Was kann ich tun, damit sie an ihr Ziel kommen? Und dort, wo ich für eine Organisation Verantwortung trage, werde ich in gewissen Situationen nicht nur der Begleiter sondern auch der Reiseführer sein, der die gemeinsame Richtung vorgibt. Doch auch da will ich möglichst die Eigenverantwortung aller Beteiligten fördern: Wenn es mir gelingt, Menschen gemäss ihren persönlichen Interessen und Stärken ihren Beitrag leisten zu lassen, habe ich es mit motivierten Mitmenschen zu tun.

Da in meinem Umfeld (gemeinnützige sozial-diakonische Kinder- und Familienanimation) die finanziellen Mittel sehr beschränkt sind, komme ich gar nicht auf die Idee, Menschen rein monetär motivieren zu wollen. Doch selbst wenn das möglich wäre, glaube ich nicht, dass Mitarbeitende oder auch Kunden über finanzielle Reize langfristig zu motivieren sind. Wir müssen einen tieferen Kern in ihnen ansprechen!

 

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