Die Frauenseele ist für mich ein offenes Buch –
geschrieben in einer unverständlichen Sprache.
Ephraim Kishon
Dieses Wochenende gestalten meine Frau und ich das jährliche Timeout-Weekend für Paare. Heuer steht diese Kurz-Auszeit unter dem Motto „Männer sind anders, Frauen auch“. Gemeinsam mit 16 Paaren sprechen wir über die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau, denken über verschiedene Rollenbilder nach und fragen nach der eigenen Rollenzufriedenheit.
Im Zuge der unbedingt nötigen Bemühungen zur Gleichberechtigung von Mann und Frau gibt es leider auch eine Tendenz, die Wesensunterschiede von Mann und Frau aufzuweichen oder diese ganz verschwinden zu lassen.
Doch dabei geht sehr viel verloren: In seinem spannenden Buch Vom wilden Mann zum weisen Mann beschreibt Richard Rohr eindrücklich die Unterschiede der männlichen und weiblichen Energie. Stellvertretend für viele interessante Äusserungen hier ein Zitat aus dem erwähnten Buch: „Die Mutterliebe verwurzelt uns in der Seele, in uns selbst und im Körper, die Vaterliebe gestattet uns, mit all den wunderbaren Wurzeln etwas Gutes anzufagen. Sie bringt uns das Fliegen bei.“
Nicht nur unsere Kinder werden beraubt, wenn wir ihnen das Männliche oder Weibliche vorenthalten (z.B. durch die Abwesenheit der Väter). Unserer gesamten Gesellschaft entgeht ein wertvoller Schatz, wenn wir versuchen Männlichkeit und Weiblichkeit gleichzuschalten.
Übersetzungsschwierigkeiten
Ich stimme dem einleitenden Zitat von Ephraim Kishon zu, die Frauenseele zu verstehen, ist für uns Männer eine tägliche Herausforderung. Wahrscheinlich brauchen wir öfters mal eine Übersetzungshilfe… Männer und Frauen ticken nun mal anders. Doch statt uns darüber zu ärgern, sollten wir Wege finden, um diese Unterschiedlichkeiten zu schätzen, ja zu feiern. Und vielleicht finden wir sogar Möglichkeiten, die Gefühle und Gedanken des Partners zu übersetzen. Es wird dann eine Fremdsprache bleiben, doch wir bekommen eine Ahnung vom reichen Schatz, der da in der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau steckt.
Erfüllte Paarbeziehung – Zufallsprodukt?
Das kommende Timeout-Weekend für Paare wird bereits unser Sechstes sein. Es ist jedes Jahr wieder eine Freude, miterleben zu dürfen, wie Paare für 26 Stunden dem (Berufs-/Familien-)Alltag „tschüss sagen“ und ihre Partnerschaft in der angenehmen Atmosphäre vom Ländli reflektieren. Ob im Seminarraum, in der Wellnesoase oder auf dem Ägerisee – die Paare bekommen viel Raum, über Beziehungsthemen, aber vor allem über ihre Beziehung, nachzudenken. Und weil uns Ganzheitlichkeit wichtig ist, hat an diesen Weekends auch das kreative Schaffen und das Geniessen einen hohen Stellenwert.
Eine erfüllte Paarbeziehung ist kein Zufallsprodukt. Zufriedenheit in der Liebe hat damit zu tun, zufrieden mit seiner Rolle in Ehe, Familie zu sein. Liebe ist ein Geben und Nehmen. Passivität schadet der Liebe. Wir müssen eine aktive Rolle gestalten! – Und zwar nicht erst, wenn die grosse Krise am Horizont auftaucht. Aktive Beziehungsgestaltung bringt dann am meisten, wenn (noch) alles gut läuft.
Unsere Seminare für Paare sind keine Therapie-Weekends – da wären wir die Falschen. Aber wir wollen mit unseren Angeboten Paaren helfen, in ihre Beziehung zu investieren und sie aktiv zu gestalten.
Dies tun zu dürfen, ist für uns ein Privileg und fördert unsere eigene Ehe. Und wenn wir am Ende eines solchen Seminares ein so ermutigendes Feedback erhalten wie letztes Wochenende, als wir für über 30 Paare ein Leben in Balance-Weekend gestalten durften, macht es doppelt Spass: „Für eure gewinnende Art, uns in das Thema Leben in Balance mitzunehmen, danken wir euch ganz herzlich. Es ist auch wohltuend, euch in eurer ergänzenden Verschiedenheit zu erleben. Wir haben uns echt wohl gefühlt mit euch und hoffen, dass die guten Impulse in uns weiterwirken.“ (FEWO-Team)
Weiterführende Links:
– Timeout-Weekends
– family-Interview zu den Timeout-Weekends für Paare
– Seminare und Referate mit Stefan & Brigitte Gerber
Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Liebe“.