"Luege, Lose, Loufe"

Ein Staatsmann wünscht sich Mut und Visionen.
Doch nach sechsmonatiger Erfahrung wünscht er sich vor allem eines: Geduld.
Stanley Baldwin

Nachdem mich das Motto „Luege, Lose, Loufe“ schon seit Jahren begleitet und zu einer Strategie wurde, die ich an verschiedensten Orten und in unterschiedlichsten Kontexten vermitteln durfte, ist es nun angebracht, diesen drei simplen Worten, denen ich viele wertvolle Erfahrungen zu verdanken habe, einen Blogartikel zu widmen.

Angefangen hatte alles mit einer Kinderwoche bei uns im Dorf. Meine Frau hatte die Idee, die vier Nachmittage zu Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit unter das Motto „Luege, Lose, Loufe“ zu stellen. Beim Abschlussfest durfte ich den Kindern und ihren Eltern einige Gedanken unter eben diesen drei Stichworten weitergeben. Das war meine Premiere zu diesem Thema.

Damals hätte ich mir nicht vorstellen können, welche Reise ich über die Jahre mit diesem Thema machen würde. Es entstand eine Predigtserie, Artikel in mehreren Zeitschriften, ein Referat, mit dem ich an zahlreichen Veranstaltungen, bis über die Landesgrenzen hinaus, unterwegs war und als (vorläufiger) Höhepunkt kam es unter diesem Motto kürzlich zu einer Personalschulung für eine Bergbahn. Während meinem Masterstudium bildete ich meinen Praxiszyklus anhand diesem eingängigen Motto: Luege, Lose, Loufe.

Genau diese Einfachheit finde ich das Bestechende an dieser Strategie. Jedes Kind lernt die Wörter – und die Reihenfolge – bereits im Kindergarten, wenn der Verkehrspolizist auf Besuch ist. Doch „Luege, Lose, Loufe“ eignet sich nicht nur als sicheres Verhalten im Verkehr. Die kinderleichte und doch oftmals herausfordernde Strategie kann Menschen und Organisationen auf dem Weg zu ihrem Ziel eine grosse Hilfe werden.

Vision ohne Strategie ist eine Sackgasse

Ziele und Visionen sind für eine Organisation – und überhaupt im Leben – von grosser Bedeutung. Erich Fromm hat es in einem meiner Lieblingszitaten treffend ausgedrückt:

„Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.“
(Erich Fromm)

Wenn wir wollen, dass eine Vision nicht ein Wunschtraum bleibt, brauchen wir auch eine Strategie, die uns unserer Vision näher bringt. Und genau da kommt „Luege, Lose, Loufe“ ins Spiel. Die Strategie ist bestechend, weil jedes Kind sie auswendig lernen kann und weil sie sowohl in meiner sozial-diakonischen NPO im Seeland als auch in einem Grossunternehmen, in einer Kirche oder einer KMU angewendet werden kann.

Das Einhalten der Reihenfolge unserer drei Schritte bewahrt uns davor, loszurennen ohne vorher geklärt zu haben, in welchem Umfeld wir eigentlich tätig sind. Bevor wir all unsere Kräfte sammeln und zufällig in eine Himmelsrichtung losziehen, müssen wir den Kontext wahrnehmen, Möglichkeiten und Grenzen erkennen, Ressourcen einteilen, neugierig und mutig Fragen stellen…

Die drei Schritte könnten sich wie folgt aufteilen:

  • Luege (Schauen): Hier beschäftigen wir uns mit dem IST-Zustand. Was sehen wir, wenn wir um uns schauen? Es geht darum, uns und unsere Situation – ob als Privatperson oder als Organisation – wahrzunehmen: Sind wir noch auf dem Weg, den wir uns vorgenommen hatten? Oder: Entspricht der Weg noch meinen/unseren heutigen Ansprüchen? Hat sich unser Umfeld so sehr verändert, dass die Methoden, die in Vergangenheit erfolgsversprechend waren, heute zunehmend versagen?
    Wenn wir die Strategie im Bereich der Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe anwenden wollen, sind hier unsere offenen Augen für den Mitmenschen gefragt. Oft haben wir so viel mit uns selbst zu tun, dass wir die Menschen um uns herum gar nicht mehr wahrnehmen.
    Und dies wiederum gilt auch für viele Firmen: So viele Organisationen sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie ihr Umfeld gar nicht mehr (richtig) wahrnehmen. Darum: „Häreluege“ (Hinschauen)!

 

  • Lose (Hören): Nach dem Hinschauen ist eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Situation gefragt. Hier geht es nicht mehr nur ums Wahrnehmen (z.B. das eine Methode nicht mehr funktioniert), sondern um Facts, um die Analyse. Es ist die Kunst des aktiven Zuhörens gefragt. Viele aktivistische Personen überspringen diesen Punkt gerne. Lieber gleich loslegen, es gibt ja noch so viel zu tun. Doch genau da scheitern viele gut gemeinte Initiativen. Wir meinen, zu wissen, was zu tun ist, noch bevor wir eine konkrete Bedarfsabklärung getroffen haben.
    Warum ist der IST-Zustand unbefriedigend? Wie sähe der erhoffte SOLL-Zustand aus? Um uns ein klares Bild der Bedürfnisse unserer Organisation, unseres Umfeldes oder unserer Zielgruppe malen zu können, dürfen (nein: müssen!) wir neugierig Fragen stellen und Fakten sammeln. Methodisch ist hier sehr vieles denkbar. Ob eine Umfrage, eine Auswertung von statistischem Material, Expertenmeinungen, Sammeln von Storys („Erzähl mir mal deine Geschichte!“)… – von Fall zu Fall wird das eine oder andere Vorgehen angebracht sein.

 

  • Loufe (Gehen): Nun dürfen die Praktiker aufatmen, zumindest schon fast. Jetzt geht es um lösungsorientiertes Handeln, das aber vorher noch geplant werden muss: Wie könnte die Brücke vom IST zum SOLL ausschauen?
    Hier ist auch Querdenken („Out of the box“) und mutiges Handeln gefragt: Wenn die bisherigen Methoden ausgedient haben, was könnte in der neuen Situation funktionieren?
    Mein Lieblingsbeispiel von solchem mutigen und „querem“ Handeln sind paar Freunde in einer biblischen Geschichte, die einen Lahmen zu Jesus bringen wollten. Da der Haupteingang versperrt war, stiegen sie kurzerhand aufs Dach, deckten dieses ab und seilten den Lahmen ab.
    Wenn die „alten Wege“ (die Haupteingänge) in einer Beziehung, einer Firma oder in der Kirche nicht mehr funktionieren, ist es möglicherweise Zeit, „Dachabdecker“ zu werden und ganze andere Wege auszuprobieren.

Ein Schritt fehlt noch. Als ich erstmals mit diesem Motto arbeitete, rief ich bei der Verkehrspolizei an und fragte, ob ich von diesen „Luege, Lose, Loufe“-Kleber haben dürfte, die sie im Kindergarten verteilen. Es hiesse „Warte, Luege, Lose, Loufe“, ermahnte mich der Verkehrspolizist, der ganz bei seiner Mission war. Und er hat tatsächlich bleibende Spuren hinterlassen: Noch heute erinnere ich mich daran, dass wir zuerst warten müssen. Warten und unsere Betriebsamkeit stoppen. Wir können nicht mitten im Alltagsgeschäft auch noch mit der „Luege, Lose, Loufe“-Strategie eine Neuausrichtung anstreben. Wir müssen Anhalten/Warten und uns in aller Ruhe dem „Luege“, dem „Lose“ und dann mit voller Kraft dem „Loufe“ zuwenden. Ganz wie ich es einmal in einem Hörbuch aufgeschnappt habe: „Wir müssen nicht nur in der Firma arbeiten, sondern auch immer mal wieder an der Firma arbeiten.“

 

Weiterführende Angebote zum Thema

  • Ein früherer Blogartikel zum Thema: Ein Weltverbesserer sein
  • Gerne stehen wir Ihnen für eine Personalschulung oder ein Team-Coaching zur Verfügung und erarbeiten mit Ihnen Ihre „Luege, Lose, Loufe“-Strategie.
  • „Luege, Lose, Loufe“ ganz persönlich – in einem Coaching-Prozess unterstützen wir Sie gerne dabei.

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Wenn nichts mehr brennt

Ich mache dieselbe Erfahrung, wie andere vor mir:
Man ist nach dem Burnout nicht mehr dieselbe Person wie vorher.

Roland Hardmeier

Es gehört einfach zu diesen November-Tagen: Meldungen über öffentliche Personen, die im Burnout gelandet sind, Bekannte, die mit Motivationproblemen kämpfen, Menschen, die mit depressiven Verstimmungen versuchen dem grauen Herbst Konkurrenz zu machen.

Jeder, der von diesem Zustand des Ausgelaugtseins betroffen ist, geht anders damit um. Einer versucht sich mehr oder weniger erfolgreich im Verdrängen – und vergisst dabei, dass die Chancen ganz gut stehen, dass sich genau dies früher oder später schmerzhaft rächen wird.

Andere sammeln ihre letzten Kräfte zusammen und überspielen ihre Erschöpfung mit wildem Aktivismus. „Wenn ich mich nur genug anstrenge, wird schon niemand merken, dass ich eigentlich schon lange ‚auf dem Zahnfleisch laufe‘.“

Eine weitere Gruppe unterschätzt den Ernst der Lage massiv und bildet sich leichtfertig ein, dass ein Burnout doch noch trendy sei und man die Gelegenheit ja nutzen könne, sich endlich mal eine kleine Pause zu gönnen.

Natürlich stellt keine dieser Varianten eine gute Art dar, mit der herbstlichen Antriebslosigkeit umzugehen. Richtig nachdenklich stimmt mich die Tatsache, dass einige Zeitgenossen tatsächlich der Meinung sind, ein Burnout zu haben, sei lässig. Ein Arbeitgeber schockierte mich einmal mit einer Bemerkung, die darauf schliessen liess, dass er ein Burnout im Lebenslauf als eine gute Referenz betrachtet. Im Sinn: Wer einmal ausbrannte, hatte mindestens schon mal gebrannt…

Doch wenn wir Betroffene nach ihrer Burnout-Erfahrung fragen, wird schnell klar: Im Burnout zu landen ist weder trendy noch lässig. Es ist eine Sackgasse, die ich keinem Menschen wünsche. Wir machen uns etwas vor, wenn wir meinen, nach einer kurzen oder etwas längeren Pause könnten wir einfach wieder weitermachen wie vor einer schwerwiegenden Erschöpfung. Bisher hab ich noch niemanden getroffen, der oder die selbst Jahre nach dem Burnout wieder im selben Mass leistungsfähig wie davor gewesen wäre.

Wenn Betroffene erzählen

Das oben aufgeführte Zitat stammt aus dem Buch Nach wie viel BURN ist Mann OUT?. Darin gibt Roland Hardmeier seine „Burnout-Geschichte“ weiter.

Da bin ich also. Ein gestrandeter Pfarrer und Dozent.
Einer, der anderen half bis zum Umfallen – und jetzt selber dringend Hilfe braucht. Einer, der andere unterrichtete – und doch gar nichts mehr weiss. Ich bin ein Mann in der Mitte seines Lebens – aber es kommt mir wie das Ende vor.

So beginnt sein Buch. Sehr offen und unterhaltsam berichtet Roland Hardmeier darin von seiner Burnout-Erfahrung. Dabei wird klar: Wer seine Erschöpfungszustände und Burnout-Symptome auf die leichte Schulter nimmt, lebt sehr gefährlich. Hardmeier macht auch Schluss mit dem gern geglaubten Trugschluss: Wer mit Begeisterung seine Berufung lebt, sei nicht Burnout-Gefährdet.

Natürlich, wenn Betroffene wir Roland Hardmeier sagen, sie seien nach dem Burnout nicht mehr dieselbe Person wie vorher, liegt darin auch eine Chance. Irgendetwas an ihrem Lebensstil trieb sie ja in dieses Ausgebranntsein. Würden sie nach der Sackgass-Erfahrung wieder im selben krankhaften Stil weiterleben, würden sie ihr Leben ein weiteres Mal an die Wand fahren.

So gesehen ist jede Sackgasse im Leben eine Chance. Weil es so nicht mehr weitergeht, werden wir gezwungen, unseren Lebens- und Arbeitsstil zu überdenken. Gerade beim Burnout ist es ja nicht einfach das Zuviel an Arbeit, das die Betroffenen in die Krankheit führt. Es ist ein diffuser Mix von psychischer und physischer Belastung, die auf die Dauer zur Überlastung und schliesslich zum Zusammenbruch führt.

Trotzdem wünsch ich keinem diese Sackgasse. Darum ist es mein grosser Wunsch, mit meiner Arbeit einen kleinen Beitrag leisten zu können, damit Menschen ihr Leben reflektieren, bevor sie am Ende der Sackgasse ankommen. Tatsache ist jedoch auch, dass viele Menschen sich nicht gerne Gedanken zum eigenen (ungesunden) Lebensstil machen, wenn es nicht dringend nötig ist. Leider…

Was sagt Ihre innere Ampel im Moment? Alles im grünen Bereich? Oder steht die Ampel gerade auf Rot und es ist höchste Zeit für ein Timeout? Und was unternehmen Sie, wenn die Ampel warnend orange blinkt?

 

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Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Als Team stärker?

Wer andern eine Blume sät, blüht selber auf!
Verfasser unbekannt

Einmal mehr las ich neulich genüsslich in meiner Sonntagslektüre und blieb beim Artikel „Gemeinsam stark“ (NZZ am Sonntag, 16. Sept. 2012) über das Buch Zusammenarbeit von Richard Sennett hängen. Auch wenn im Artikel über den Soziologen Sennett und sein neustes Buch ein eher düsteres Bild über den Zustand unserer Gesellschaft gezeichnet wird, können wir nicht ganz abstreiten, was da steht: „Jeder kämpft gegen jeden und schaut nur für sich. Arm und Reich klaffen immer weiter auseinander. Selbstherrliche Manager lassen ihrer Gier freien Lauf. Das Gemeinswesen droht auseinanderzubrechen.“

Das düstere Bild hellt sich auf, wenn Richard Sennett die Vision einer Gemeinschaft schildert, die sich an einem Orchester orientiert: „Der Einsatz des Einzelnen dient dem Klang des Ganzen, das Zuhören ist so wichtig wie das Spielen.“ Wer kann sich noch leisten zuzuhören? In einer Zeit, in der Geschwindigkeit und Selbstmarketing (= sich selbst anpreisen und somit immer von sich reden, statt zuzuhören) über allem stehen. Und: Bin ich mir bewusst, dass mein Beitrag Teil des Klanges (oder auch: Teil des Missklanges) ist? Verstehe ich mich als Teil des Grossen Ganzen oder erledige ich Dienst nach Vorschrift und erkenne die Bedeutung meiner Arbeit gar nicht?

Teamwork – für die Einen ein Reizwort, für die Anderen ein Wunderheilmittel. Nachdem das Team vor Jahren schwer in Mode kam, Büros umgebaut wurden, Hierarchien flach gehalten wurden, plötzlich alle mit dem Generaldirektor per Du waren, folgte eine Phase der Ernüchterung: Teamarbeit ist nicht die Lösung auf alle Probleme. Und: Nicht jeder ist für Teamarbeit geschaffen. Je nach Persönlichkeitsstil blüht man bei der Arbeit in einem Team so richtig auf – oder man trocknet langsam aus, weil man sich und seine Ideen eben doch besser in der Ruhe der Einzelarbeit entwickeln kann.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen: Teams sind eine grossartige Sache, aber es gibt einige Tücken, die zu Fallgruben einer erfolgreichen Teamarbeit werden können. Da kann manch einer zum Schluss kommen: Wir lassen es. Zusammenarbeit in Teams braucht zu viel Zeit, schafft unnötig zwischenmenschliche Konflikte und überhaupt will ich arbeiten und nicht in Meetings festsitzen.

Was es zu beachten gibt

Bevor wir nun die Teams schon abschreiben, einige Hinweise, wie Teamarbeit gelingen kann und wir dabei Lust statt Frust erleben können:

  • Der Lead muss klar sein.
    Es gibt verschiedenste Modelle und Ideen, wie Teamarbeit funktionieren kann. Mir wurde schon gesagt: „Wir haben keine Leitung, wir haben Teams.“ Mag sein, dass irgendwo auf der Welt, mit den richtigen Leuten, der Ansatz von sich selbstorganisierenden Teams funktioniert. Meine Erfahrung ist eine andere: Ein starkes Team brauch eine starke Führung!
  • Nicht jeder kann ein Team leiten.
    Dies ist die Weiterführung des vorherigen Punktes. Wie oft sass ich schon in einer Sitzung und dachte: Wie schade nur, dass die leitende Person nicht mehr Leadership-Qualitäten hat. Auch hier gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Für mich ist klar: Nicht jeder hat die nötigen Führungskompetenzen um ein Team zu leiten. Zu oft wird die Person, die sich mit viel Fachwissen und herausragender Arbeit bewährt hat, automatisch zum Teamleiter. Aber die Fähigkeiten, die man als Führungsperson benötigt, unterscheiden sich womöglich fundamental von den herausragenden Fähigkeiten in einem bestimmten Fachbereich.
  • Das Ziel muss klar sein.
    Ich habe schon Teams erlebt, da war das gemeinsame Ziel nicht definiert. Als zielorientierter Visionär sind mir solche Situationen natürlich schnell unangenehm. Aber ist ein zielloses Meeting und die Teamarbeit ohne übergeordnete Vision nicht für alle ein Leerlauf? Darum: Das Ziel muss klar sein. Und es muss auch immer mal wieder über das Ziel gesprochen werden, damit es nicht plötzlich aus dem Blickwinkel verschwindet.
  • Als Team muss man sich mögen.
    Ob im Job oder noch eindrücklicher in der Politik (mindestens in unserem schweizerischen System), auf die Zusammensetzung der Teams hat man oft wenig Einfluss. Dabei haben Studien gezeigt: Der Unterschied zwischen einem normalen zu einem Hochleistungsteam liegt oft in der Gemeinschaft untereinander. Sprich: Richtig gut wird ein Team erst dann, wenn die Gruppe gerne zusammen ist und sich die Einzelnen füreinander engagieren.
  • Teamarbeit soll Spass machen.
    Die Zusammenarbeit im Team soll produktiv sein, ganz bestimmt. Doch dies erreicht man nicht mit endlosen, trockenen Sitzungen. Teamarbeit soll auch Spass machen. Und wenn der Spassfaktor nicht zu kurz kommt, stimmen auch die Resultate. Mindestens wenn es um kreative Prozesse geht, muss eine anregende Stimmung herrschen, die alle Beteiligten motiviert.
  • Den Anderen zum Glänzen bringen.
    Teamarbeit ist nicht zu Verwechseln mit dem Zusammenzug von mehreren Einzelkämpfern. Das zeigt uns jede Mannschaftssportart eindrücklich: Eine Mannschaft von hochkarätigen Individualisten ist noch kein starkes Team. Ganz nach dem eingangs erwähnten Zitat mit dem Säen: In der Teamarbeit versuche ich die Anderen zum Glänzen (zu Bestleistungen) zu bringen und werde so selbst mein Bestes geben.
  • Worten müssen Taten folgen.
    Es braucht einiges an Geschick, den unterschiedlichen Persönlichkeiten in einem Team gerecht zu werden. Wie kann man den stillen Denker an Board holen? Wie stoppt man die Dauerredner?
    “Grosse Worte, kleine Taten” – auch das ist in manchen Teams eine Herausforderung. Entweder hat man als Team gute Ideen, die aber nicht konkret angepackt werden und daher nie umgesetzt werden. Oder man hat im Team einen dabei, der sich gerne reden hört, viel Platz einnimmt und dann doch nicht “hält, was er verspricht”.
    Darum muss in jedem Team gelten: Worten müssen Taten folgen.

Meine grössten Erfolge habe ich in Teams erreicht. Ich liebe es, Teil eines starken Teams zu sein. Wenn man mit den richtigen Leuten zusammen ist, einige Regeln beachtet und ein motivierendes Ziel vor Augen hat, kann man gemeinsam tatsächlich viel mehr erreichen, als jeder für sich alleine.

 

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Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Die Kunst, ein guter Chef zu sein

Führen ist die Kunst, den Schlüssel zu finden, der die Schatztruhe des Mitarbeiters aufschliesst und ihm das Gefühl vermittelt, dass in ihm viele Möglichkeiten und Fähigkeiten stecken.
Führen heisst, die Lust zu wecken an der Entfaltung der eigenen Fähigkeiten und am Dienst für die Gemeinschaft.

Anselm Grün (in “Menschen führen – Leben wecken”, Seite 51)

Der Gallup Engagement Index 2011 spricht eine deutliche Sprache: Nur gerade 14 Prozent der Angestellten haben eine hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber. Demgegenüber haben fast ein Viertel der Mitarbeitenden bereits innerlich gekündigt und der Grossteil der Arbeitnehmenden (63 %) macht Dienst nach Vorschrift.

Die Zahlen stammen zwar aus Deutschland, aber dass das Bild bei uns in der Schweiz viel rühmlicher aussehen würde, ist zu bezweifeln. Während wie bei uns in Deutschland die grosse Mehrheit zwar zufrieden mit ihrer Arbeit ist, steht es um die emotionale Bindung an den Arbeitgeber nicht gut. Ich vermute, der grosse Bereich der Mitarbeitenden mit Dienst nach Vorschrift zählt zu den resignativ Zufriedenen: Der Job ist okay, aber ich setze mich nicht freiwillig und mit Leidenschaft überdurchschnittlich für die Unternehmensziele ein.

Was sind die Gründe, dass nur ein kleiner Teil der Belegschaft über eine hohe emotionale Bindung verfügt? Zuerst einmal ist spannend, dass die Gründe nicht bei den Rahmenbedingungen wie Arbeitszeit oder Entlöhnung zu suchen sind. „Diese Zahlen zeigen ganz eindeutig, dass die Gründe für eine mangelnde emotionale Bindung nicht in den Rahmenbedingungen des Arbeitsverhältnisses liegen. Führungskräfte sind diejenigen, die in der Verantwortung stehen, da sie es sind, die das Arbeitsumfeld durch ihr Führungsverhalten prägen und gestalten“, sagt Marco Nink, Strategic Consultant bei Gallup.

Mit anderen Worten: Ob ich mich emotional an meinem Arbeitspaltz voll einbringe (loyal und produktiv bin), einfach meinen Job mache oder gar aktiv gegen die Interessen des Unternehmens arbeite (innere Kündigung), hängt viel mehr vom „guten Chef“ ab, also vom Lohn.

Ein guter Chef zu sein, ist aber eine hohe Kunst, die leider lange nicht alle Führungskräfte beherrschen.

Was tut ein Chef, dem es gelingt, eine hohe emotionale Mitarbeiterbindung zu fördern? Die Gallup Engagement Studie zeigt einige wichtige Faktoren auf, die die Kunst des Führens umschreiben. Die Umfrage zeigt bei all diesen Faktoren deutliche Unterschiede. Innerlich Gekündigte erleben die folgenden Punkte an ihrem Arebitsplatz kaum, emotional hoch Gebundene jedoch sehr häufig:

  • Anerkennung und Lob
  • konstruktives Feedback
  • Interesse für den Menschen
  • Förderung der persönlichen Entwicklung
  • Meinung und Ansichten der Mitarbeitenden haben Gewicht

„Gute Führung orientiert sich am Menschen“, steht in der Pressemitteilung von Gallup Deutschland. Und genau das beschreibt Anselm Grün im eingangs erwähnten Zitat. Wer in der Kunst, ein guter Chef zu sein, zulegen will, dem empfehle ich, das Buch Menschen führen – Leben wecken von Grün unbedingt zu lesen und seine Ausführungen zu beherzigen.

Ein guter Chef ist nicht einer, der einfach Dienstbefehle von oben nach unten weiterreicht. Ein guter Chef schafft ein Umfeld, in dem sich jeder gerne mit Leidenschaft und mit seinen Stärken einbringt, sich in seiner Persönlichkeit wertgeschätzt fühlt und jedem klar ist: Gewinnen tun wir als Team.

 

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Auf- oder untergehen im Job

Glückliche Menschen gehen in ihrer Arbeit auf, aber niemals unter.
Unbekannt

Gehen Sie in Ihrer Arbeit auf – oder manchmal doch eher unter?

Natürlich gehört es bei engagierten Personen dazu, dass man im beruflichen oder privaten Umfeld Phasen grosser Anspannung durchlebt. Dagegen ist auch aus Sicht einer gesunden Life-Balance nichts einzuwenden – solange auf die Phasen der Anspannung auch Phasen der Entspannung folgen.

Es gibt Stimmen, die sagen, ein Leben in Balance sei langweilig. Dem widerspreche ich vehement! Ein ausgewogenes Leben hat überhaupt nichts mit einem immer gleichen, eintönigen Dasein zu tun. Im Gegenteil: Eine gesunde Life-Balance ermöglicht erst, dass wir uns mit voller Kraft für ein spannendes Projekt engagieren können, in unserer Arbeit aufgehen und Flows erleben können.

Wer in seiner Arbeit regelmässig unter- statt aufgeht, ist über kurz oder lang nicht mehr mit Leidenschaft bei seiner Tätigkeit und lebt ungesund. Was jeder Sportler weiss, muss auch die Führungskraft, der Kreative, die Familienfrau, der Ingenieur und die Ärztin beachten: Anspannung ohne Entspannung ist ein (Berufs)Risiko!

Was ist Ihre Botschaft?

Das obige Zitat begleitete mich durch diese Woche. Ich fragte zum Beispiel an einer Teamsitzung nach, wie es denn bei den Einzelnen aktuell aussehe in Sachen Auf- beziehungsweise Untergehen in der Arbeit. Das Resultat war ernüchternd: Die Menge der Arbeit lasse ein Aufgehen gar nicht zu. Selbst wenn man die Arbeit an und für sich ganz gerne täte, sei ein Untergehen in den (zu) vielen Anfragen und To-Do’s vorprogrammiert.

Meine kleine Umfrage ist natürlich überhaupt nicht repräsentativ. Doch was meine Kollegen aus einer Freiwilligenarbeit in ihrem beruflichen Umfeld erleben, ist ganz bestimmt keine Randerscheinung. Denn eigentlich brauchen wir gar nicht gross nachzufragen, ob jemand in seiner/ihrer Tätigkeit auf- oder untergeht. Oft reicht ein genauer Blick und wir sehen, mit wie viel oder wenig Freude jemand bei der Arbeit ist. Und da kann beobachtet werden, dass viele einfach ihren Job erledigen – nicht mehr und nicht weniger. Einige blühen tatsächlich in ihrer Tätigkeit auf und verbreiten in ihrem Umfeld eine positive Atmosphäre. Andere gehen offensichtlich schier unter in dem, was sie tun. Mit letzter Kraft retten sie sich ins nächste Wochenende – von Begeisterung am Arbeitsplatz ist wenig zu spüren…

Was ist also Ihre Botschaft? Wenn man Sie bei der Arbeit beobachtet, welche Botschaft, welche Signale, senden Sie aus? Sehen wir jemand, der/die in der Arbeit aufgeht? Oder jemand, der/die sich mit letzter Kraft „in die nächste Runde“ kämpft?

Für alle, die gerade gegen das Untergehen im Job ankämpfen, mag es nach reiner Provokation tönen, aber es ist so: Aufgehen in der Arbeit lohnt sich!

Und zwar vielfach:

  • Meine Freude an der Arbeit steigt und ich erlebe mehr Flows.
  • Ich arbeite mit grosser Leidenschaft, wahrscheinlich kann ich auch meine besonderen Stärken einbringen.
  • Ich blühe auf.
  • Mein Arbeiten ist von mehr Erfolg gekennzeichnet.
  • Meine Kunden werden die Zusammenarbeit mit mir schätzen.
  • Meine Firma wird (dank mir) erfolgreicher.
    (Übrigens: Für die Firma ist es nicht nachhaltig, wenn ich in der Arbeit unter-, statt aufgehe. Stichwort: Folgekosten von Burnout.)
  • Und zu guter Letzt: Mein Privatleben wird profitieren. Meine Beziehungen in Familie und Freundeskreis werden spürbar besser sein.

Ich liebe die ansteckende Wirkung von Menschen, die in ihrer Arbeit aufgehen. Ob im Restaurant, wo der Koch zaubert und die Serviceangestellte „gute Laune“ verbreitet. Ob in der Schule meiner Tochter, wo die Lehrerin mit Leidenschaft ein Umfeld schafft, in dem sich die Kinder gut entwickeln können. Ob in einem Kurs, beim Arzt oder im Konzert… Wo auch immer ich Menschen erlebe, die in ihrer Arbeit aufgehen, fühl ich mich wohl. Wo ich hingegen auf abgelöschte Menschen treffe, löscht es mir selbst ab.

Darum: Gehen Sie noch unter? Oder haben Sie schon einen Job, in dem Sie aufgehen?

 

PS: Meine Frau geht in ihrer Arbeit auf, wenn sie kreativ sein und ein Projekt entwickeln kann. Dabei erlebt sie die positiven Auswirkungen, die ich oben geschildert habe. So ist sie zum Beispiel mit ihrem letzten Projekt („Lueg use, Martin“) für den StopArmut-Kreativpreis nominiert worden. Im Livenet-Interview sagt Brigitte Gerber, was ihre Botschaft ist.

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Mit Leidenschaft dabei

Was du entzünden willst, muss in dir selbst brennen.
Augustinus

Es gibt kaum etwas, das mich so sehr fasziniert, wie Menschen, die das, was sie tun, mit einer riesigen Portion Leidenschaft tun.

Ich erinnere mich an eine Schulungswoche in Chicago (bei Willow Creek). In einer der vielen Sessions referierte Sue Miller über ihre Arbeit. Nein, eigentlich erzählte sie einfach von ihrer Leidenschaft. Was für ein Unterschied ist das, wenn eine Person einfach über ein Thema referiert oder wenn ein Mensch seine Zuhörer an seiner Leidenschaft teilhaben lässt.

Kürzlich postete einer meiner Facebook-Freunde, dass er die beste Vorlesung erlebt habe. Ich kenne weder seine Dozenten noch die genauen Inhalte seiner Vorlesungen. Aber ich weiss, wer an dieser aussergewöhnlichen Vorlesung der Gastdozent war: Alt-Bundesrat Adolf Ogi. Daher bin ich mir ziemlich sicher, auch den Grund zu kennen, warum diese Vorlesung die beste des ganzen Studiums war: Ogi ist einer dieser Menschen, die ihre Leidenschaft leben und diese Leidenschaft auch an ihre Mitmenschen weitergeben.

Leben Sie Ihre Leidenschaft?

Jeder Mensch hat eine Leidenschaft. Vielleicht hat er sie noch nicht entdeckt oder sie ist im Alltagswirrwarr untergegangen. Welche Themen faszinieren Sie? Worüber können Sie stundenlang sprechen? Was bringt Ihre Augen zum leuchten? Wo sind Sie hellwach und voller positiver Energie?

Solche und ähnliche Fragen bringen uns unserer Leidenschaft näher. Ich liebe es, mit anderen Menschen über ihre Leidenschaft zu sprechen – denn dann ist oft ganz viel Energie in einem Gespräch. Wenn ich als Coach Menschen im Entwickeln ihres LiB-Kompasses unterstütze, erfahre ich ganz viel über deren Leidenschaft. Ich versuche aber auch immer mal wieder in meiner Freizeit Menschen in ein Gespräch über ihre Leidenschaft zu verwickeln. Oft beginne ich dabei mit der Frage über ihren Beruf. Spannend, wie offen Menschen (die man vielleicht erst eben kennen gelernt hat) erzählen, wenn man sie über ihren Beruf und ihre Leidenschaft ausfragt.

Warum sollte man das, was man tut, überhaupt mit Leidenschaft tun? Es macht einfach vielmehr Freude für alle. Man hat selbst mehr Spass und für unsere Mitmenschen – von den eigenen Kindern bis zum Kunde – wird das Zusammensein und Zusammenarbeiten mit uns zu einer viel angenehmeren Sache.

Hatten Sie in einem Restaurant schon mal eine Bedienung, die nicht wirklich Freude an ihrem Job ausstrahlte? Ich meine – mussten Sie sich auch schon mal fast entschuldigen, wenn Sie etwas bestellen wollten? Dann wissen Sie auch, warum ich dafür plädiere, in Arbeit und Leben mehr Leidenschaft zu zeigen.

Wichtig ist, dass unsere Leidenschaft nicht aufgesetzt ist. Gekünstelte Leidenschaft (z.B. indem wir einfach unser Idol kopieren) wirkt nicht ansteckend. Es ist dann nicht unsere eigene Leidenschaft. Darum macht es so einen grossen Unterschied, ob in unseren beruflichen und auch ehrenamtlichen Tätigkeiten unser Herz angesprochen wird oder wir einfach tun, was man tun muss. Eine Arbeit, die unser Herz berührt, tun wir mit einer ganz anderen Einstellung – eben mit Leidenschaft.

Als Firma oder Führungskraft Leidenschaft zeigen

Viele Firmen versuchen in ihrem Slogan zu transportieren, was ihre Leidenschaft ist (oder sein sollte). Da gibt es solche, die „leben Autos“, andere „machen den Weg frei“ oder  fragen selbstsicher „what else?“. Wie man über Geschmack streiten kann, so bleibt Sinn und Unsinn von solchen Mottos Ansichtssache. Ich finde ein passender Slogan, der auf eine Leidenschaft des Unternehmens hindeutet, jedoch weder arrogant noch unglaubwürdig ist, eine kunstvolle Meisterleistung. Völlig missglückt ist dies aus meiner Sicht beim deutschen Lebensmittelladen EDEKA.

Vielleicht ist weniger der Slogan schlecht als meine erste Erfahrung damit. Da las ich vor dem Laden dieses Plakat, erlebte drinnen jedoch leidenschaftslose Mitarbeitende. Vielleicht lieben sie ja ihre Lebensmittel, aber mich als Kunde lieben sie auf jeden Fall nicht – so fühlte ich mich nach diesem Einkauf.

Welche Leidenschaft steckt in Ihnen? In Ihrer Unternehmung? In Ihnen als Führungskraft? Was nicht in uns brennt, werden wir nie in anderen entzünden können. Darum braucht die Welt Menschen – Eltern, Führungskräfte, Lehrpersonen, Servicepersonal… – die das, was sie tun, mit Leidenschaft tun.

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Mut tut gut

Ohne Mut und Entschlossenheit kann man in großen Dingen nie etwas tun, denn Gefahren gibt es überall.
Carl von Clausewitz

Anfangs Jahr lag eine Anfrage auf meinem Tisch, die mich faszinierte. Auf der anderen Seite war ich jedoch auch unsicher, ob ich das packen würde. Und so stand ich vor der Frage: Soll ich eine Offerte einreichen und mich damit um diesen spannenden Auftrag bewerben?

Vor Jahren ging es mir ähnlich: Quasi aus dem Nichts stand ich vor einer Klasse und hatte ein Fach zu unterrichten, das mir (inzwischen) fremd war. Dies war eine äusserst unangenehme Situation.

Doch jetzt war die Ausgangslage anders. Zu diesem Thema hatte ich tatsächlich etwas zu sagen, neu hingegen waren die Umstände, die Form der Schulung. Ich packte allen Mut zusammen und stellte eine Offerte zusammen. Dies mit dem Hintergedanken, dass ja wahrscheinlich noch zig andere an diesem Auftrag interessiert wären und die Chancen für einen Zuschlag wohl eher gering wären.

Die Antwort kam schneller als mir lieb war: „Wir wollen Sie“ – in paar wenigen Wochen soll es soweit sein. Inzwischen ist diese Schulung erfolgreich über die Bühne gegangen, der Auftraggeber meinte, mein Angebot hätte ihm unter allen anderen am meisten zugesagt, und ich wurde für meinen Mut belohnt. Mehr noch! Die tollen Rückmeldungen haben mich erMUTigt und mir neuen Mut geschenkt.

Das ist die positive Mut-Spirale: Mut – Herausforderung anpacken – Ermutigung durch Erfolgserlebnis – neuer Mut. Und so können wir uns weiterentwickeln, schaffen mit der Zeit Dinge, die wir uns früher nie zugetraut hätten. Fazit: Mut tut gut! Das habe ich in meiner Coachingausbildung bei Urs Bärtschi (Coachingplus) immer wieder gehört. Und er hat recht.

Wie oben geschrieben, habe ich die negative Spirale auch schon erlebt. Da schickt man sich in einem „Mutanfall“ in ein Wahgnis, das dann nicht zu Ermutigung sondern zu Ohnmacht führt. Das kann schon mal passieren! Manchmal schätzen wir eine Situation falsch ein oder werden gar zu etwas gedrängt und unser Bauchgefühl wird durch vernünftig klingende Begründungen übertönt. Hier ist es wichtig, dass wir uns unser Scheitern eingestehen, uns unsere Entmutigung oder Ohnmacht jedoch nicht in eine Sackgasse führt. Verloren hat nicht, wer am Boden liegt. Verloren hat, wer nicht mehr aufsteht!

Und ein nächstes Mal prüfen wir vielleicht gründlicher, auf welche Herausforderung wir uns einlassen (Was sagt der Kopf?, Was sagt der Bauch?, Was raten unsere Freunde?), damit der Mut zu ErMUTigung und somit zu neuem Mut führen kann.

Ermutigung kann beflügeln

In den ersten Monaten dieses Jahres hatten wir neben dem oben erwähnten Auftrag noch viele weitere äusserst ermutigende Engagements für Coachings, Referate und Seminare. Dabei durften wir selbst die beflügelnde Wirkung von Ermutigung erfahren. Wir haben neuen Mut getankt für weitere Herausforderungen.

Und weil solche Rückmeldungen auch die besten Empfehlungen für unsere Angebote sind, schliesse ich diesen Artikel mit einigen solchen Statments, die kürzlich bei uns eingegangen sind:

Wir versuchen, die neu gewonnene Paarenergie in den Familienalltag zu retten und schauen uns dann gerne unsere Specksteine an der Wand an! Merci vielmals für das spannende und entspannte Weekend im Ländli!
Und natürlich befinden wir uns tagtäglich in Bergen von Spaghetti und leeren Waffelnkästchen :-). Da wir doch einige Freunde damit glustig gemacht haben, wären wir dankbar, wenn ihr uns die Powerpoint-Präsentation dazu mailen könntet.
Feedback von D. + R.M. zu unserem Timeout-Weekend für Paare

Zuerst noch einmal herzlichen Dank für das tolle Time out Weekend vom vergangenen Wochenende. Wir haben viele interessante Inputs, Ideen und Gedanken mit nach Hause genommen, an denen wir nun arbeiten möchten.
Feedback von P.K. zu unserem Timeout-Weekend für Paare

Ein Teil dieses Dankes und der Freude gehört Dir! Ich möchte ihn Dir gerne weiterreichen, denn Du hast mich angelernt und motiviert, Deine Scripts zur Verfügung gestellt, damit ich mich einüben kann ins Aufbauen einer Geschichte. Ich bin so froh darum!
Es war ein schöner Tag, als ich bei Dir war, und ich trage Dein Gesicht in meinem „inneren Adressbuch“ der Menschen, denen zu begegnen ein Geschenk war!

Feedback von M.B. zum Motivationstag Puppenspiel + Bauchreden

Für eure gewinnende Art, uns in das Thema Leben in Balance mitzunehmen, danken wir euch ganz herzlich. Es ist auch wohltuend, euch in eurer ergänzenden Verschiedenheit zu erleben. Wir haben uns echt wohl gefühlt mit euch und hoffen, dass die guten Impulse in uns weiterwirken.
Feedback vom FEWO-Team auf unser Seminar

 

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Mehr Zeit

Es gibt nichts, wofür man Zeit findet.
Wenn man Zeit haben möchte,
muss man sich welche schaffen!
Leopold von Ranke

Diese Woche durfte ich für ein Verwaltungsteam einen Motivationstag Mehr Zeit durchführen. Doch eigentlich war schon der Titel dieser Personalschulung eine (bewusste) Mogelpackung.

Unsere Zeit vermehren – das funktioniert nur in den Märchen. Wir haben nun mal nicht mehr als 24 Stunden pro Tag zur Verfügung. In dieser Hinsicht ist die Zeit etwas sehr Gerechtes: Jeder hat 60 Minuten Zeit pro Stunde.

Die grosse Frage ist: Wie nutzen wir die uns zur Verfügung stehende Zeit? Und genau da setzte ich an diesem Motivationstag Mehr Zeit an: Wir können nicht zusätzliche Zeit kaufen, aber wir können die vorhandene Zeit sinnvoll und verantwortungsbewusst nutzen.

Dabei geht es mir weniger um die ausgeklügelten Techniken, wie wir noch mehr in unsere Tagesplanung quetschen können. Diese Zeitspartipps sind zwar sehr wesentlich und können eine grosse Hilfe sein. Und natürlich haben wir uns am besagten Motivationstag ausführlich damit beschäftigt. Doch bevor wir mit immer besseren Techniken in immer grösseren Aktivismus ausbrechen, gilt es ganz grundsätzlich über die Zeit nachzudenken:

  • Unsere Einstellung zur Zeit ist matchentscheidend.
  • Der Kompass ist wichtiger als die Uhr.
  • Jeder verschwendet ab und an Zeit.

Unsere Einstellung

In seinem grundlegenden Zeitmanagementbuch Das neue 1×1 des Zeitmanagements schreibt Lothar Seiwert: „Erfolgreiches Zeitmanagement hängt mehr von der richtigen Einstellung und konsequentem Verhalten ab als von ausgefeilten Techniken und trickreichen Mehtoden.“

Beginnen wir also damit, eine positive Einstellung zur Zeit zu gewinnen. Nicht: „Ich habe keine Zeit!“ sondern: „Wie will ich meine Zeit gestalten?“.
Der Blick soll nicht auf das gerichtet sein, was wir alles nicht schaffen können, sondern bewusst auf das gelenkt werden, was wir wirklich schaffen wollen. Die richtige Motivation ist auch hier entscheidend: Ist es nicht erstaunlich, was wir alles an einem Tag schaffen, wenn wir wirklich wollen? Auf der anderen Seite gibt es auch Tage, an denen eigentlich schon beim Aufstehen klar ist, dass wir heute zu nichts Zählbarem in der Lage sein werden.

Der Kompass

Es ist eines meiner Lieblingsthemen und darüber habe ich in meinem Blog schon oft geschrieben: Wer seine Ziele kennt, kommt im Leben viel zufriedener und effektiver voran. Die Uhr ist gnadenlos und zeigt uns jede verflossene Stunde an. Doch der Kompass hilft uns, immer wieder zu kontrollieren, ob uns der eingeschlagene Weg ans avisierte Ziel führen wird.

Weiterführende Artikel zum Thema Kompass:

Zeitverschwendung

Als junger, visionärer Projektleiter wollte ich alles richtig machen: Ich las die Zeitmanagement- und Leadership-Bücher und wollte die vorgeschlagenen Techniken umsetzen, wollte meine Projekte und meine Tage durchorganisieren und optimal planen. Aber irgendwie war das frustrierend.

Warum? Ich bin nicht der „Buchhalter-Zeittyp“. Das heisst: Ich kann nicht genau budgetieren, wie viel Zeit ich für einzelne Tätigkeiten brauchen werde. Und noch fast weniger kann ich mich an einen genauen Plan halten. Das schränkt meine Kreativität und mein visionäres Potenzial ein.

Ich habe aufgegeben, die hochgepriesenen Techniken eins zu eins zu übernehmen. Hilfreiche Tools nehme ich gerne in Anspruch – wenn sie zu meinem Zeittyp (der Jongleur) passen und wirklich eine Erleichterung sind. Es geht ja nicht um die Technik, sondern dass wir unsere Mission erfüllen.

Inzwischen hab ich mich damit versöhnt, dass ich nicht jeden Tag zu aussergewöhnlichen Leistungen fähig bin. Ich will in einem gesunden Rhythmus leben und auch mal Zeit verschwenden dürfen. Meine Erfahrung ist: Zeit verschwenden, heisst manchmal auch Zeit gewinnen. In der Hektik des durchorganisierten Tages kommen mir nicht die besten Ideen. Aber vielleicht, wenn ich mit meinem Sohn am Rollhockey spielen bin…

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.

Traumjob oder Jobtrauma?

Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, desto besser wird sie bezahlt.
Mark Twain (1835-1910)

Das ist zwar nicht meine Erfahrung, doch mir gefällt der Ansatz. Viel zu oft kommt es mir nämlich vor, als dürfe Arbeit nicht auch Spass machen. Miesmacher auf Radiosender oder per Facebook-Statusmeldungen verbreiten am Montagmorgen regelmässig schlechte Stimmung. Es scheint, Arbeit sei eine Vorstufe von Gefängnisstrafe.

Viele lassen sich von der schlechten Stimmung anstecken und signaliserien, dass Arbeit mehr Frust als Lust ist. Warum nur? Vielleicht stimmen wir in den Jobblues mit ein, weil wir verlernt haben, zu schätzen, was wir haben. Wer kein Job hat, würde sehr gerne am Montagmorgen zur Arbeit fahren…

Oft stecken wir im Job und überhaupt im Leben in einer gefährlichen Routine. Wir sind in unserem Hamsterrad gefangen und ohne es zu merken, treten wir an Ort. Wir vergessen, zu reflektieren, also darüber nachzudenken, was uns in unserer Tätigkeit eigentlich zufrieden macht und was wir als belastend erleben. Erst wenn wir das Positive sehen, können wir es auch schätzen. Und erst wenn wir den Schwierigkeiten in die Augen schauen, können wir etwas daran ändern.

Das Traumjob-Dreieck

Häufig liegt der Grund für Frust weniger in der Arbeitssituation als in der Tatsache, dass wir uns selbst viel zu wenig gut kennen. Den perfekten Job gibt es nicht, aber es ist hilfreich, sich einmal auszumalen, wie der persönliche Traumjob denn überhaupt aussehen würde. Für mich gehören zum Traumjob drei Dinge dazu:

  • Ich kann das tun, was ich besonders gut kann (Fähigkeiten).
  • Ich kann etwas tun, das mein Herz berührt (Leidenschaften/Interessen).
  • Ich kann es so tun, wie es meiner Persönlichkeit entspricht (Umfeld).

Um mein eigenes Traumjob-Dreieck kreieren zu können, muss ich mir einige Fragen stellen:

  • Fähigkeiten: Was kann ich besonders gut? Was mache ich gerne? Wo liegen meine Stärken?
  • Leidenschaft: Welche Themen oder Menschengruppen interessieren mich besonders? Welche Branche weckt meine Leidenschaft?
  • Umfeld/Persönlichkeit: Liebe ich Abwechslung oder Routine? Brauche ich ein grosses Team oder viel Freiraum? Suche ich eine Führungsaufgabe? …

Erst wer weiss, wie sein Traumjob aussehen würde, kann Schritte in die richtige Richtung unternehmen. Auch wenn kaum alle Wünsche in Erfüllung gehen, wird das Traumjob-Dreieck zur wertvollen Orientierungshilfe im Joballtag.

Das Jobtrauma überwinden

Der Frust in einer Tätigkeit liegt oft in einem der drei Bereiche des Traumjob-Dreiecks:

  • Ich habe eine Aufgabe, die überhaupt nicht zu meinen besonderen Fähigkeiten passt.
  • Ich arbeite in Bereichen, Themen, die mich überhaupt nicht interessieren. Oder ich habe mit Menschengruppen zu tun, zu denen ich keinen Bezug habe.
  • Ich bin in einem Umfeld tätig, das meiner Persönlichkeit nicht entspricht. Ich passe nicht ins Team, zu viel oder zu wenig Routine, keine Führungsverantwortung…

Vielleicht ist das Frustpotenzial im dritten Bereich am grössten: Wir tun etwas, das wir gut und gerne tun, die Branche sagt uns auch zu, aber das Umfeld passt einfach nicht. Meine Persönlichkeit passt nicht in diese Unternehmung oder ich komme mit den ständig wechselnden Anforderungen nicht zu recht.

Wichtig ist, herauszufinden, in welchem Bereich der Schuh drückt. Nur so kann etwas verändert werden. Manchmal kann eine kleine Veränderung Grosses bewirken – und manchmal muss die Jobsituation grundsätzlich überdenkt werden.

Arbeit darf ein Vergnügen sein – das wünsche ich uns!

 

Weiterer Artikel zum Thema: Resignative Zufriedenheit?

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Arbeit“.

Resignative Zufriedenheit?

„Wichtig ist nicht, woher man kommt, sondern wohin man will.“

Sind Sie resignativ zufrieden oder sind Sie wirklich zufrieden?

Eine Umfrage der Sendung Eco von SF1 kommt zu einem erstaunlichen Resultat: „94 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind zufrieden mit ihrer Arbeitssituation.“ Trotzdem geben aber 33 % der Befragten an, die Belastung in ihrem Job sei zu gross.

Wie passen diese beiden scheinbar widersprüchlichen Resultate zueinander? Der Experte (Arbeitspsychologe Theo Wehner) bringt bei seiner Erklärung den Begriff der „resignativen Zufriedenen“ ins Spiel. „Resignativ zufrieden“ – was soll denn das bedeuten?

Kann ich wirklich resigniert haben und trotzdem zufrieden sein? Der ETH Professor beschreibt diese Einstellung so: „Es lässt sich nicht mehr viel ändern und man sollte hier zufrieden sein.“ (gemäss Aritkel auf sf.tv) Ich bin mit Theo Wehner damit einverstanden, dass es Situationen gibt, in denen wir uns einfach mit den Umständen abfinden sollten. Aber: Resignative Zufriedenheit, das ist mir klar zu wenig!

Schritte zu mehr Zufriedenheit im 2012

Was tun Sie, damit Sie 2012 mehr Zufriedenheit erleben? Und im Sinn des obigen Zitates: Wissen Sie, wohin Sie 2012 wollen? Ich würde behaupten: Der resignative Zufriedene schaut, woher er kommt und sagt sich: „Okay, so ist es halt, da lässt sich nicht mehr viel ändern.“ Der wirklich Zufriedene (oder der, der es werden will) geht ganz anders an die Sache: „Gut, was war, lässt sich nicht mehr ändern. Doch die Zukunft liegt vor mir, ich werde sie gestalten.“

Bleiben wir beim Thema Arbeitszufriedenheit. Schliesslich verbringen die meisten von uns den grössten Teil ihrer (wachen) Zeit beim Arbeiten. Trotz der Eco-Umfrage vermute ich, dass viele Menschen auch in unserem Land gerne noch etwas zufriedener wären bei ihrer Tätigkeit.

Was hilft Ihnen motiviert zu arbeiten?

Wollen Sie wissen, was Ihnen bezüglich Arbeitssituation besonders wichtig ist und wo Sie am besten anpacken, wenn Sie in Ihrem Job (noch) zufriedener werden wollen? Dann machen Sie mit folgenden Begriffen eine Rangliste: Zu oberst das, was Ihnen am wichtigsten ist bis zu dem Thema, das für Sie am wenigsten Bedeutung hat:

  • Arbeitsort und Arbeitsweg
  • Ein bestimmtes Lohnniveau
  • Funktionierendes Team
  • Hohe Selbständigkeit, Eigenverantwortung
  • Persönliche Stärken/Fähigkeiten jederzeit einbringen können.
  • Sozialleistungen und Ferien
  • Mit der Tätigkeit etwas bewegen können.
  • Arbeitsplatzkomfort und Infrastruktur
  • Das Umfeld: Einpersonenbetrieb oder globale Holding?
  • Resultate sofort erkennbar
  • Viel Abwechslung oder lieber Routinearbeiten?
  • Arbeitsplatzsicherheit und langfristige Perspektiven
  • Teil einer sinnvollen, bedeutsamen Aufgabe sein
  • (Un)Regelmässige Arbeitszeiten

Betrachten Sie nun Ihre Rangliste und vergleichen Sie diese mit Ihrer derzeitigen Tätigkeit. Entsprechen die Punkte, die Ihnen besonders wichtig sind, Ihren Vorstellungen? Wenn ja, freuen Sie sich darüber. Wenn nur zum Teil, dann fragen Sie sich, was Sie in diesem Jahr unternehmen können, um dem Idealzustand einen Schritt näher zu kommen. Wenn überhaupt nicht, ist es möglicherweise an der Zeit, Ihre Arbeitssituation komplett  zu überdenken.

Zufrieden im Job und im Leben

Resignative Zufriedenheit lohnt sich nicht. Wenn schon nicht im Job, dann ganz bestimmt auch nicht im restlichen Leben. Es gibt einige Umstände, die sind nicht veränderbar und einmal getroffene Entscheidungen können wir oft nicht so schnell rückgängig machen. Aber Eines können wir immer: Vorwärts blicken. Fürs 2012 wünsche ich Ihnen, dass Sie Ihr Leben aktiv gestalten und sich nicht als Opfer der Umstände fühlen.

Als Coach, Trainer und Theologe werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass Menschen mehr Zufriedenheit erleben dürfen. So freue ich mich zum Beispiel auf die kommenden gms Matinéesz’friede läbe„, wo wir genau diese Fragen nach Zufriedenheit im Leben, Job, Partnerschaft und Gesellschaft stellen werden.

Verabschieden Sie sich von der resignativen Zufriedenheit und werden Sie wirklich zufrieden!

 

Mein  Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den LebensbereichArbeit“.