Zufriedener Staatsbürger oder Wutbürger?

Ich zahle gerne Steuern. Und seit ich im Gemeinderat sitze, noch viel lieber.

Zugegeben: Bisher habe ich mein Leben lang auch noch nicht wirklich sehr viel Steuern bezahlen müssen. Und wenn sich im Verlauf der letzten zehn Jahren unser Steuerbetrag deutlich erhöht hat, ist dies ein schöner Beweis dafür, dass sich unser Einkommen langsam dem durchschnittlichen Haushaltseinkommen annähert. Die Steuerrechnungen sind für mich also schon nur darum ein Grund zur Dankbarkeit.

Doch seit ich in der Exekutive sitze, wird mir der Gegenwert meiner Steuern viel bewusster. Es gibt unterschiedlichste Bereiche, in denen meine Familie und ich vom Gemeinwesen profitieren, aber belassen wir es bei einem Beispiel aus meinem eigenen Ressort (Bildung).

Diesen Sommer schliesst unser zweites Kind seine obligatorische Schulzeit ab. Für ein Schuljahr rechnen wir pro Schülerin und Schüler mit Kosten von ca. 10’000 Franken.

Die Rechnung ist wirklich einfach: Zwei Kinder, je 11 Schuljahre = rund 220’000 Franken.

Der Staat liess sich die obligatorische Schulkarriere unserer Kinder knapp eine Viertelmillion Franken kosten. Und da sind Mittelschule oder Berufsausbildung noch gar nicht mitgerechnet.

Bis der Staat eine Viertelmillion von mir erhält, muss ich bei meinem aktuellen Steuerbetrag gut und gerne 35 Jahre Steuern einzahlen.

Fazit für alle, die es weniger mit Zahlen haben: So gerne wir alle jeden Steuerfranken lieber in Ferien investieren würden, die meisten von uns profitieren weit mehr von den Leistungen des Staates als sie jemals dafür bezahlen werden.

«Frage nicht …»

Neulich, genau ein Jahr vor dem grossen Wahltag, habe ich meinen Wahlkampf für den Grossrat (Berner Kantonalparlament) lanciert. Für dieses Mailing hab ich nach einem Aufhänger gesucht und da kam mir mal wieder das bekannte Zitat von John F. Kennedy in den Sinn:

Frage nicht, was dein Land für dich tun kann,
sondern was du für dein Land tun kannst!

Ich war mir aber unsicher, ob ich diesen Spruch verwenden sollte: Ist er nicht abgedroschen? Oder zu pathetisch? Und überhaupt – passt er in der aktuellen (Krisen)Situation?

Nach einigem Abwägen entschied ich mich, das Zitat zu verwenden – jetzt erst recht!

Es ist so einfach – und derzeit unheimlich beliebt – gegen den Bundesrat, den Regierungsrat, den Gemeinderat oder auch gegen die Schule zu wettern.

Sie alle machen alles falsch. Nur die, die sich beschweren, anklagen oder gar verurteilen, sie machen scheinbar alles richtig.

Ist das nicht etwas gar einfach? Natürlich habe auch ich meine Fragen. Ob der Bundesratsentscheid von letztem Mittwoch wirklich schlau war oder wir schon bald eine ghörige Retourkutsche auf uns zukommen sehen werden – ich weiss es nicht.

Was ich weiss: Ich hätte nicht im Budesratszimmer sein wollen und diesen Entscheid fällen müssen.

«Wer sich einsetzt, setzt sich aus!», hat in jungen Jahren jemand zu mir gesagt. Und tatsächlich: Jedes Mal, wenn ich irgendwo Verantwortung übernehme oder mutig voran gehe, gibt es auch Leute, die meinen Einsatz nicht nachvollziehen können.

Was ist die Alternative? Motzen statt anpacken kann es aus meiner Sicht nicht sein: «Wer immer etwas auszusetzen hat, bewegt wenig!»

Die unerhörte Anspruchshaltung in unserer Gesellschaft gibt mir zu denken. Dabei sind wir sehr weit weg von dem, was John F. Kennedy sagte. Es wird mehr danach gefragt, was unser Land für uns tun und lassen sollte. Menschen, die sich für das Gemeinwohl engagieren, sind leider selten geworden.

Schade eigentlich! Gemeinsam könnten wir vieles zum Guten bewegen.

Glücksaufgabe

Wie hast du es mit den Steuern? Warum könnte Steuern bezahlen auch etwas mit Dankbarkeit zu tun haben?

Was heisst der Spruch von John F. Kennedy für dich? Was kannst du für dein Land tun?

Beschenkt im Unterwegssein

Es gibt da rund um Ostern diese Geschichte von zwei Männern aus dem Freundeskreis von Jesus, die von Jerusalem nach Emmaus unterwegs waren – voller Irritation und Enttäuschung, Trauer und Mutlosigkeit.

Aus irgendeinem Grund liebte unser Sohn diese Geschichte in seiner Kinderbibel ganz besonders, immer und immer wieder wollte er, dass wir ihm genau diese Geschichte erzählten.

Und tatsächlich: Es ist eine wunderschöne Geschichte, die auch uns heute viel mitgeben kann.

Am Ziel angekommen, sagen die beiden Freunde zueinander: »Brannte nicht unser Herz in uns …?« Oder in einer anderen Übersetzung heisst es: »Hat es uns nicht tief berührt …?«.

Ich sehe sie vor meinem inneren Auge, wie sie sich niedergeschlagen auf ihre Wanderung machen. Am Ziel angekommen, dann wenn ich müde von den Anstrengungen wäre, sprang ihr Herz vor Freude – so sehr, dass sie – wenn sie denn heute leben würden – sofort eine Insta-Story gepostet hätten und in ihrer WhatsApp-Chatgruppe »Follower of Jesus« geschrieben hätten: »Ihr glaubt nicht, was uns gerade passiert ist …«.

Da sich die Geschichte aber vor rund 2000 Jahren abspielte, blieb ihnen nichts anders übrig, als nochmals die mehrstündige Wanderung unter ihre Füsse zu nehmen, um ihre Freude mit ihren Freunden teilen zu können.

Als Weggemeinschaft unterwegs

Was ist geschehen? Was war der Grund für diesen frappanten Stimmungswechsel?

Die beiden Freunde, auch Emmaus-Jünger genannt, sind also traurig, irritiert und voller Fragen unterwegs. Sie reflektieren die Geschehnisse der letzten Tage: Eben noch – gerade mal eine Woche ist es her – wurde ihr Freund und Rabbi Jesus triumphal als König in Jerusalem willkommen geheissen, nach intensiven Tagen genossen sie eine feierliche Mahlzeit mit dem gemeinsamen Abendmahl; dann ging es Schlag auf Schlag – Verhaftung von Jesus, (Schein)Verhör, Anschuldigungen des manipulierten Mobs, Misshandlung, qualvoller Weg nach Golgatha, Leiden am Kreuz, letztes Aufschreien ihres Lehrers, Tod.

Aus und vorbei. Tod ihres Freundes, Tod einer Bewegung, Tod einer Hoffnung.

Zu allem Übel dazu wurde nun auch noch der Leichnam gestohlen; das Grab ist leer, voll sind dafür Kopf und Herz der zurückbleibenden Freunde: voller Irritation, Verunsicherung und Fragen.

Das kommt mir bekannt vor: Für mich bleibt das Leben immer wieder ein Rätsel. Dann geht es mir wie den beiden Emmaus-Jünger – traurig, irritiert, voller Fragen.

In dieser Gefühlslage sind sie also auf ihrem Weg unterwegs. Plötzlich schliesst sich eine dritte Person dieser fragenden Weggemeinschaft an. Es ist Jesus selbst, der Auferstandene. Nein, sein Leichnam wurde nicht gestohlen, er ist nicht (mehr) tot, die Hoffnung lebt, die Bewegung wird sich von jetzt an über die ganze Welt ausbreiten wird selbst 2000 Jahre später eine wachsende Bewegung sein.

Doch von all dem wissen die Freunde noch nichts, sie erkennen nicht einmal ihren Freund Jesus. Im Gegenteil, schon fast überheblich sagen sei zu ihm: «Du bist wohl der Einzige, der nicht versteht, was hier gerade abgeht!?».

Doch, doch, das tut er schon. Aber es gehört zu seiner Art, dass er sich erst mal den Fragen der Emmaus-Jünger annimmt, zuhört, bevor er spricht. Und dann hilft er ihnen die Zusammenhänge zu erkennen, ganz am Ende der Begegnung gibt er sich zu erkennen. Jetzt gibt es für die Freunde kein Halten mehr: Ihr Herz springt vor Freude. Jesus lebt! Das müssen sie sofort Petrus und den anderen erzählen … Mit neuer Kraft und Zuversicht machen sie sich beschwingt nochmals auf den Weg.

Genau wie die Emmaus-Jünger wünsche ich mir, mit den Menschen um mich herum als «Weggemeinschaft» dem Geheimnis des Lebens und Glaubens auf die Spur zu kommen. Und dies ganz im Jesus-Stil: Zuhörend, nachfragend, liebevoll, nicht verurteilend, fragend, suchend, offen.

Die Rätsel unserer Zeit mögen gross sein.

Die Verunsicherung dieser Tage mag gross sein.

Deine persönlichen Herausforderungen mögen gross sein.

Noch grösser bleibt das Wunder von Ostern:
Jesus hat den Tod besiegt.
Alles Quälende wird nicht das letzte Wort haben.
Weil das letzte Wort ein gutes Wort sein wird.
Denn: Jesus lebt!

Der Auferstandene möchte auch heute in uns leben und Teil unserer Weggemeinschaft sein!

Frohe und gesegnete Ostern!

Bin ich jetzt glücklicher?

Wenn ich zu einem Interview zum Thema Glück eingeladen werde, ist es eine Standartfrage: Bist du glücklich?

Nein, leider bin ich nicht immer glücklich. Auch wenn ich viel über Lebenszufriedenheit nachgedacht habe, die unterschiedlichen Glücksaktivitäten kenne und mit dem GlücksBuch andere auf die Reise zu mehr Freude und Erfüllung im Alltag einlade, erlebe auch ich Phasen, wo ich wenig von diesem ShalomLeben spüre.

Bei der Frage, ob wir Glück im Leben empfinden, kommen wir natürlich nicht drum herum, zu klären, was wir denn unter Glück verstehen.

Denn Glück, wie ich es hier im Blog verstehe, hat nichts mit einem „always happy“-Feeling zu tun: Immer ein Lächeln auf dem Gesicht, das Leben besteht aus Fun und mit genug Optimismus schaff ich mir die Welt, wie sie mir gefällt.

Nein, wer die 7 Wochen für mein Glück mitgemacht hat oder hier im GlücksBlog regelmässig mitliest, weiss, dass dies nicht mein Verständnis von Glück ist.

Vielmehr umschliesst meine Glücksdefinition auch die schwierigen Lebensumstände, die Widrigkeiten des Alltags: Es geht nicht um ein Easy-Going sondern um ein Versöhntsein mit allen Aspekten des Lebens. Im Einklang mit mir, meinem Gott, meinen Mitmenschen, meiner Arbeit – meinem ganzen Sein und Haben.

Doch auch das will mir nicht jeden Tag gelingen: Manchmal weiss ich, was jetzt der gute Weg wäre, wie mehr Shalom in mein Leben käme – und doch geh ich andere Wege.

Glück kann auch anstrengend sein: Ein bewusster Entscheid für mehr Liebe und weniger Ego, beispielsweise.

Manchmal ist es noch komplexer: Es sind die Momente, wo ich mich selbst nicht verstehe, nicht weiss, warum ich jetzt so und nicht anders (re)agiere. Oder die herausfordernden Situationen im Alltag, in denen es mir schwer fällt, den richtigen Weg zu erkennen.

Glück ist nicht einfach

Du siehst: Glück ist nicht einfach, selbst wenn man sich seit Jahren damit beschäftigt.

Ich erinnere mich, wie eine Freundin skeptisch war, als ich ihr das Manuskript vom GlücksBuch gab. Nach dem Lesen schrieb sie mir zurück: «‹Glücklich sein ist lernbar› – was mir als Skeptikerin und Krisenspezialistin erst etwas oberflächlich erscheint, entpuppt
sich als breitgefächerter, fundierter und umfassender Ratgeber.»

Glück ist tatsächlich lernbar. Aber dieser Lernweg ist nicht mit einer Instantlösung zu vergleichen: Es ist ein lebenslanges Lernen. Darum will ich nicht einfache Rezepte weitergeben – die funktionieren auch bei mir nicht.

Doch über die letzten Wochen ist ein Glücks-Archiv mit zahlreichen kleinen Anregungen entstanden, die tatsächlich helfen, mehr Zufriedenheit zu erlangen. Es sind die unterschiedlichen Glücksaktivitäten, die einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden haben: Angefangen beim guten Umgang mit sich selbst, über die Dankbarkeit zur Nächstenliebe bis zum Flow.

Was bleibt nach 7 Wochen für mein Glück? Bei mir ist es der Wunsch, noch mehr von diesem Ganzsein, Versöhntsein, diesem Shalom in all meinen unterschiedlichen Lebensbereichen zu erfahren. In unserem Bild gesprochen: Dass mein Windrad angetrieben von göttlichem Wind (Liebe, Freude, Hoffnung, Freiheit, Glaube) in „ausbalancierter Harmonie“ von Arbeit, Familie und Gesellschaft im Einklang mit mir und mit Gott zufrieden seine Runden dreht.

Oh, was für ein Satz. Ich vermute, wer auf dieser Glücks-Reise mit uns unterwegs war, versteht ihn. Und wenn nicht: Frag doch nach! Ich freu mich, von dir zu hören!

Und wie geht deine Reise weiter?

Glücksaufgabe

Bereit für eine kleine Bestandesaufnahme in Sachen Glück?
Hier findest du einige Fragen, die dir beim Reflektieren helfen können.

Falls du die letzten sieben Wochen mit der Aktion 7 Wochen für mein Glück unterwegs warst, bitte ich dich zum Schluss diese zwei Fragen zu beantworten:

  • Welcher kleine nächste Schritt zu mehr Zufriedenheit im Leben will ich gehen?

Akkustand niedrig

Jedes Kind weiss inzwischen, dass seine elektronischen Lieblingsspielzeuge (meistens mit einem kleinen i geschrieben: iPad, iPhone …) nicht nur mit dem heissgeliebten W-LAN sondern auch regelmässig mit dem Stromnetz verbunden werden muss.

Was leider noch nicht jedes Kind begriffen hat: Auch der menschliche Akku ist nicht unerschöpflich!

Leider ist das Aufladen unseres Akkus nicht so einfach wie bei diesen iGeräten – Kabel rein und schon wird der Ladevorgang gestartet und wir müssen währenddessen nicht einmal eine iPause einlegen …

Nein, bei uns Menschen ist es selbstverständlich etwas komplexer. Kommt dazu, dass wir nicht bloss einen Akku haben, sondern gleich mehrere, die immer mal wieder geladen werden möchten.

Ich sehe mindestens vier unterschiedliche Akkus, oder Tanks, die eine regelmässige Tankfüllung brauchen:

Den emotionalen Tank füllen wir vielleicht im Zusammensein mit Freunden. Oder mit einem Vollbad. Oder einem Ausflug in die Berge.

Den geistigen Tank füllen wir in dem wir unserem Verstand Futter geben: Ein gutes Buch, einen TED Talk oder sich mit dem Glück auseinandersetzen.

Für den körperlichen Tank gibt es verschiedene Unterbereiche: Da sind die vernünftige Ernährung, genügend Schlaf, regelmässige Bewegung.

Der seelische Tank hat mit der Sehnsucht nach etwas Ewigem in unserem Leben zu tun. Irgendwo in uns gibt es diesen Akku, der nach göttlicher Liebe, Unvergänglichkeit und Vollkommenheit schreit. Vielleicht könnten wir dies auch die „Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ nennen.

Einen neuen spirituellen Zugang*

Dieser seelische Tank hat mit dem zu tun, was wir diese Woche in der Aktion 7 Wochen für mein Glück als den Wind im Windrad, die Sinnfrage oder eine gelebte Spiritualität kennen gelernt haben.

Für eine Tankfüllung gibt es verschiedene Möglichkeiten; ganz deiner Persönlichkeit entsprechend, kannst du einen Zugang zum Gott der Liebe entdecken und entfalten.

Vollkommenheit werden wir trotz Tankfüllung zwar im Diesseits nicht erlangen, doch das Wunder von Weihnachten, Karfreitag, Ostern und Pfingsten in Kombination ist das himmlische Versprechen, dass wir durch Jesus und den guten Geist Gottes hier und jetzt mit dem Göttlichen in Berührung kommen können.

Mit welchem der folgenden neun Zugänge* hast du bereits gute Erfahrungen gemacht? Wie wird Gott für dich erfahrbar? Was hat für dich «funktioniert», was nicht?

Und welchen Zugang zu Gott möchtest du einmal ausprobieren?

Der Natur-Typ: Gott in seiner Schöpfung lieben

Ich liebe diesen Zugang: Der Anblick einer Bergkette oder das Meditieren im Wald – da fühle ich mich sofort mit dem Schöpfer verbunden.

Der sinnliche Typ: Gott mit allen Sinnen lieben

Bilder, Gerüche, Kathedralen … – Gott mit allen Sinnen in der Schönheit entdecken.

Der traditionalistische Typ: Gott lieben durch Rituale und Symbole

Das Schöne an den unterschiedlichen Zugängen ist, dass sie genauso vielfältig sind wie wir Menschen: Einige können mit festen Liturgien nichts anfangen, andere fühlen sich gerade im gemeinsamen, liturgischen Gebet Gott besonders nahe.

Der asketische Typ: Gott lieben in Einsamkeit und Schlichtheit

Dieser Zugang wird mit ein Grund sein, warum sich das Pilgern einer solch grossen Beliebtheit erfreut: Die Einsamkeit hilft Gedanken zu sortieren und sich dem Göttlichen zu öffnen.

Der aktivistische Typ: Gott lieben durch Konfrontation

Ohne Taten sei der Glaube tot, sagt die Bibel. Nach diesem Motto leben Menschen mit diesem Zugang.

Der fürsorgliche Typ: Gott lieben durch Nächstenliebe

Nächstenliebe ist ein wichtiger Glücksfaktor – und ein Zugang, um Gott zu lieben und erfahren.

Der enthusiastische Typ: Gott lieben durch Mysterien und Feiern

Dieser Zugang ist für Menschen, die ihre Freude gerne durch Musik und andere kreative Ausdrucksformen erleben und teilen.

Der kontemplative Typ: Gott lieben mit grenzenloser Hingabe

Sie verbringen viel Zeit, um über Gott nachzudenken, mit ihm zu reden und vor allem einfach in seiner Gegenwart still zu sein.

Der intellektuelle Typ: Gott lieben mit dem Verstand

Glauben kann man (darf und soll man!) auch mit dem Verstand: Während einige Menschen Gott besonders in Emotionen entdecken, erfahren Menschen mit diesem Zugang Gott besonders in der intellektuellen Auseinandersetzung mit ihm und der Bibel.

Glücksaufgabe

Egal ob du das Ganze mit Gott und Glaube gerade frisch am Entdecken bist oder du dich als Profi in Sachen christlicher Spiritualität bezeichnen würdest – lass dich vom Ewigen besuchen und beschenken!

Und für besonders Neugierige und Mutige: Gönn dir eine Horizonterweiterung und lass dich einmal auf einen Zugang ein, der nicht gerade offensichtlich zu deiner Persönlichkeit passt.

Die geschilderten Zugänge werden im Buch «Neun Wege, Gott zu lieben» (Edition AufAtmen) von Gary L. Thomas vorgestellt.

Was Freunde auszeichnet

Freundschaften sind etwas Schönes.

Wir sind für die Gemeinschaft geschaffen und dass das Unterwegssein mit Mitmenschen ein sehr wichtiger Glücksfaktor ist, sehen wir in dieser Woche bei der Aktion 7 Wochen für mein Glück während wir uns mit dem Lebensbereich „Reiches Sozialleben“ beschäftigen.

Freundschaften sind aber etwas sehr Zerbrechliches. Jeder von uns hat schon den Schmerz von zerbrochenen Freundschaften erlebt.

Vor vielen Jahren habe ich bei Willow Creek (u.a. im Buch „Gemeinschaft, die Leben verändert“ von Bill Donahue) folgende Kennzeichen echter Gemeinschaft kennen gelernt. Für mich sind es auch die Punkte, die mir in einer Freundschaft wichtig sind:

  1. Kennen + gekannt werden => Offenheit
    Freundschaften sind gelebte Gemeinschaft auf Augenhöhe, gleichwertige Beziehungen, ein Geben und Nehmen. Da interessiert sich der Andere wirklich für mich und meine Situation! Das „Wie geht’s?“ zur Begrüßung ist hier nicht bloß eine Floskel. Ich will tatsächlich wissen, was meinen Freund gerade beschäftigt.
  2. Lieben + geliebt werden => sich um einander kümmern
    Freunde wissen nicht nur, wie es dem anderen geht, sie zeigen auch Mitgefühl.
    Wie schön ist es, wenn sich ein Freund an unseren wichtigen Geschäftstermin erinnert und abends anruft, nur um zu fragen, wie es uns ergangen ist?! Die ehrliche Anteilnahme eines Freundes ist für mich definitiv ein Glücksfaktor. Zu spüren, dass er in einer schwierigen Zeit der Entscheidung gemeinsam mit mir um Klarheit ringt, tut einfach gut. Und anderseits „kümmert es mich“, wie es meinem Freund mit seiner langwierigen Verletzung geht.
  3. Dienen + sich dienen lassen => Demut 
    In guten Freundschaften wird Liebe praktisch. Ob die kleine Handreiche mitten im Alltag, der spontane Besuch am Arbeitsplatz oder die Bereitschaft, im Notfall die eigenen Pläne sausen zu lassen, um umgehend zur Stelle sein zu können – das alles ist Ausdruck von tätiger Liebe und Demut.
    Auch hier geht es um ein gesundes Gleichgewicht: Einmal bin ich in der dienenden Rolle, beim nächsten Mal erlebe ich, wie mein Freund mir zu dient.
  4. Ermahnen + ermahnt werden => Wahrheit sagen
    Ermutigende Gemeinschaft macht auch vor schwierigen Themen nicht Halt. Zugegebenermaßen ist dieser Punkt eine ständige Herausforderung, weil wir ja selbst in einer Paarbeziehung die heiklen Themen ganz gerne weiträumig umschiffen. Als wir mit Freunden in den Ferien waren, standen wir genau vor dieser Herausforderung: Wie sprechen wir die offensichtlich haarsträubende Ehekommunikation unserer Freunde an? Nichts sagen macht die Situation zwar nicht besser, aber es wäre der bequemere Weg.
    Freundschaften zeichnen sich auch dadurch aus, dass wir vor den schwierigen Themen nicht die Augen verschließen.
  5. Feiern + gefeiert werden => Bestätigung
    Und zu guter Letzt werden unter Freunden nicht nur die Geburtstage gefeiert. Wir freuen uns an den Erfolgen unserer Freunde mit. Wie schön ist es, zu erleben, wie besagtes Paar ihre Ehekrise hinter sich gelassen hat?! Und wie schön ist es, als Freund sagen zu können: „Hey, ich freu mich mit euch, dass ihr es wieder gut zusammen habt!“?

Gerade dieser letzte Punkt des einander Feierns wünschte ich mir noch viel stärker zu erleben. Das kollektive Mitfreuen mit einem Sieg von Roger Federer scheint mir viel verbreiteter zu sein, als das Feiern eines Freundes, der gerade eine wichtige Entscheidung in seinem Leben getroffen hat oder einen beruflichen Meilenstein geschafft hat. Nutze die nächstbeste Gelegenheit!

Glücksaufgabe

Gerade ist es nicht so einfach, neue Leute kennen zu lernen. Doch wie steht es um deine bestehenden Freundschaften? Welche der obgenannten Kennzeichen sind Teil dieser Freundschaft? Und ist es ein Geben und Nehmen?

Wurzeln & Flügel für unsere Kids

Nun ist es also soweit: Unsere Älteste wurde diese Woche volljährig. Der Situation geschuldet gabs natürlich keine „Big Party“, doch wir haben Wege gefunden, diesen grossen Tag trotzdem würdig zu feiern.

Mit mir als Vater hat dieser 18. Geburtstag der eigenen Tochter mehr gemacht als etwa ihre Konfirmation. Rechtlich ist sie nun selber für ihr Leben verantwortlich. Natürlich wird sich in der chaotischen Familien-WG nicht von einem Tag auf den anderen alles verändern.

Und trotzdem: Meine Verantwortung als Vater ist jetzt eine andere. Joy ist nun für ihr Leben und ihre Entscheidungen selber verantwortlich. Wo sie das wünscht, unterstützen wir sie als Eltern selbstverständlich weiterhin.

Es fühlt sich speziell an – speziell schön, aber auch speziell nostalgisch. Immer wenn auf Facebook eine schöne Erinnerung aus der Familienzeit mit unseren kleinen Kindern aufpoppt, steigt in mir so ein wohlig warmes und gleichzeitig bittersüsses Gefühl auf: „Ooohhh, wie schön das war. Schau mal unsere herzigen, kleinen Kids. Hm, hätten wir sie noch mehr geniessen sollen? Welche Chancen und Momente haben wir verpasst?“

Aber Halt! Ich falle da ja selbst in die Manipulationsfalle von den Highlight-Momenten, die wir so gerne auf Social Media teilen. Diese Momente sind 100 % wahr und ganz oft auch ohne irgendwelche Filter einfach schön.

100 % wahr sind aber auch die vielen anderen Momente, in denen wir uns nicht einig waren, wo wir Kämpfe auszutragen hatten, wo wir nicht verstanden, was eines unserer Kinder zu tiefst beschäftigte, wo Kompromisse niemanden wirklich glücklich machten …

Familylife pur: 100 % wunderschön und 100 % anstrengend.

Schlaue Rechner unter uns wenden nun ein: „Das gibt aber 200 Prozent! Das geht gar nicht!“.

Stimmt! Das Familienleben fühlt sich oft wie 200 % an und das geht eigentlich gar nicht. Egal in welcher Phase die Kids sind, die Familienphase ist unheimlich intensiv – an Schönem, an Herausforderndem, an Emotionen, an Aufgaben.

Was bleibt?

Ich hüte mich, hier eine öffentliche Bilanz über mein Vatersein zu ziehen. Überhaupt ist das auch nicht an mir.

Doch so viel des persönlichen Ein- und Rückblicks teile ich in der Hoffnung, dass es andere Väter und Eltern ermutigen kann:

Verpasste Chancen

Die Zeit vergeht so schnell, dass es für einiges, das man gerne gemacht hätte, irgendwann zu spät ist. Zwei, drei Dinge kommen mir da schon auch in den Sinn.

Etwas Konkretes, das ich bereue: Meine Frau und ich waren eine Zeit lang sehr oft an den Wochenenden für Seminare, Auftritte, Referate … engagiert. Wertvolle Familienzeiten mit Abenteuer im Wald oder Ausflügen erlebten unsere Kids eher mit ihren Grosseltern als mit ihren Eltern. Das würde ich heute versuchen anders zu planen.

Mit Wurzeln und Flügel das Leben gestalten

Und wie steht es um meine Vision, die ich mir für den Lebensbereich Familie vor Jahren gesetzt hatte? „Ich investiere Liebe, Zeit und Vaterenergie in meine (vor)pubertierende Kids, fördere sie auf dem Weg zu mutigen und starken Persönlichkeiten.“

Unsere Kids sollen zu mutigen und starken Persönlichkeiten heranwachsen. Ist das geglückt?

Ich glaube schon. Für mich hat das viel mit dem Konzept von Wurzeln und Flügel zu tun.

Wurzeln stehen für Geborgenheit, ein Verankertsein im Leben, quasi ein Fundament auf dem meine volljährige Tochter nun weiterbauen kann. Wir sprechen da auch von einem gesunden Selbstwert. Das Wissen, dass sie als Geschöpf wertvoll und geliebt ist – einfach so, ohne besondere Leistung.

Flügel meint den Mut, sich selbst etwas zuzutrauen, also sich mit einem gesunden Selbstvertrauen den Aufgaben des Lebens zu stellen. Dazu gehört auch ein reflektiertes Selbstbewusstsein – ich bin mir meiner Stärken und Grenzen bewusst, resp. ich bin daran, diese zu entdecken und entfalten.

Lasst uns also gut verwurzelt sein. Und auf dass uns unsere Flügel immer wieder zum Fliegen bringen. Das wünsch ich dir – und natürlich ganz besonders meiner volljährigen Tochter!

Glücksaufgabe

Was hast du von deinen Eltern mitbekommen?

Und falls du selber Vater oder Mutter bist: Was willst du deinen Kindern mit auf den Weg geben?

Mehr zum Wurzeln & Flügel-Konzept findest du hier.

Und wenn dir dieser kurze Einblick in unsere Vater-Tochter-Beziehung nicht reicht – hier gibt es mehr: Kolumne: Nachgefragt (bei Joy und Stef) im Magazin FamilyNEXT.

Veranstaltungstipp:
Forum Ehe+Familie: Stress lass nach – Familien entlasten
Samstag, 12. März 2021
online

Ein Bild meiner Vision malen

In dieser Woche haben wir bei 7 Wochen für mein Glück die eigene Originalität, die Freude von Flow-Erfahrungen sowie das Traumjob-Dreieck beleuchtet. Alles so wichtige Themen, wenn wir nicht nur einem Job nachgehen, sondern sinnerfüllte Tätigkeit leben wollen.

Arbeitszeit = Lebenszeit

Warum sollte Arbeit überhaupt Freude machen? Hauptsache, Ende Monat krieg ich meinen Lohn und kann mir ein gutes, bequemes Leben einrichten.

Natürlich: In der aktuellen Situation, in welcher man überhaupt dankbar sein kann, wenn man noch einen Job hat, oder man sich irgendwie im Home Office durchschlägt, ist es schon fast frech, hier dazu aufzurufen, den eigenen Traumjob zu finden.

Und trotzdem bleibe ich dabei: Arbeitszeit ist Lebenszeit und darum geniesst unser Entscheid, wie wir diese Zeit ausfüllen, eine hohe Priorität. Dabei gibt es einige Fragen, die wir uns stellen können. Wenn wir dabei die Glücksformel im Hinterkopf haben, wird uns auch schnell klar, dass es wichtigere Dinge in einem Job gibt als das Gehalt.

Ich erinnere mich noch gut, wie ich während meiner Berufswahl in der Schule erstaunt feststellte, wie unterschiedlich verschiedene Branchen oder Unternehmen ihre Lernende entlöhnten. Während die Post (damals noch PTT) oder die SBB mit erstaunlich hohen Einstiegslöhnen lockten (dafür „nur“ eigene Berufsausbildungen anboten), gab es als normaler KV-Lehrling deutlich weniger zu verdienen.

Dass man sich gerade als Jugendliche/r im Blick auf den ersten eigenen Lohn von vierstelligen Zahlen beeindrucken lässt, scheint mir völlig nachvollziehbar. Mir hat das jedenfalls damals ziemlich Eindruck gemacht. Umso mehr freue ich mich, dass unser Sohn die entsprechende Glückslektion schon gelernt hat und keine Ahnung hatte, was er eigentlich an seinem Ausbildungsplatz verdienen würde. Der Lohn war schlicht kein Argument in seiner Berufswahl.

Vielmehr als alles Geld auf der Welt wünsche ich ihm – und dir (und mir) – dass er seine Originalität, seine Stärken, seine Leidenschaft gemäss seinem Persönlichkeitsstil für eine grössere Sache einbringen kann. Ist das der Fall, dann rede ich von einem Traumjob – und das Gehalt wird tatsächlich zweitrangig.

Martin Seligman (Begründer der Positiven Psychologie) behauptet sogar, dass wenn man seine Berufung gefunden hat, man diese sogar ohne Entlöhnung leben würde.

Verschwende deine Lebenszeit nicht für das Rumgebastel an einer Karriere – finde lieber deine Berufung!

Wohin soll die Reise gehen?

Wie findet man also seine Berufung? Ein erster Schritt könnte der Workshop Mein Traumjob-Dreieck sein. Du kannst diese Vorlage alleine erarbeiten und dich dabei deinen Stärken/Fähigkeiten widmen, deine Leidenschaft festhalten und dir dazu Gedanken machen, in welchem Umfeld (Grosskonzern oder doch lieber Selbständigkeit) du entsprechend deiner Persönlichkeit arbeiten möchtest.

Unter Bonusmaterial zum GlücksBuch findest du beim Punkt sinnerfüllte Tätigkeit weitere Workshops, einen verlinkten Online-Test sowie weitere Unterstützung.

Eine Übung dabei ist es, die eigene Vision tatsächlich mit einem Bild festzuhalten. Gerade für kreative Leute kann es eine geniale Möglichkeit sein, den eigenen Traum bildnerisch festzuhalten, resp. im Malen zu entwickeln.

Speziell aber nachhaltig ist der Workshop „Mein Vermächtnis“: Wie möchtest du später einmal den Leuten in Erinnerung bleiben? Was soll an deinem Grab über dich gesagt werden?

Wenn wir unseren Lebensfilm soweit vorwärtsspulen, verschieben sich die Prioritäten automatisch: Der Lehrlingslohn hat dann definitiv keine Bedeutung mehr. Was ist es, was einmal bleiben soll?

Glücksaufgabe

Auf einer Skala von 1-10, wie zufrieden bist du aktuell damit, wie du deine Arbeits-, sprich Lebenszeit gestaltest?

Wie könntest du diesen Wert steigern?

Wer kann dir dabei helfen? Wenn du der aufgeworfenen Frage nach der Lebensvision intensiv nachgehen willst, empfehle ich dir den Coaching-Prozess Meinen Nordstern finden.

Optimistisch in die Zukunft

Was war das wieder für eine Woche? Da poppte beispielsweise am Mittwoch auf meinem Smartphone die Meldung „Die Übersicht: Das müssen Sie über die brasilianische Corona-Variante wissen.“ auf.

Nachdem wir jetzt fast ein Jahr über das Corona-Virus sprachen und schon mehrmals meinten, wir bekämen es so oder anders in den Griff, beschäftigen wir uns inzwischen mit der britischen, einer südafrikanischen und nun also auch mit der brasilianischen Variante.

Und: Obwohl man ja derzeit kaum reist, sind alle drei Varianten schon bei uns angekommen. Bekommen wir das Virus mit all seinen Mutanten so in den Griff? Fraglich.

Wie bleibe ich optimistisch?

Irgendwie – wenn man jetzt kein Epidemiologe ist und eher bildlich an die Sache herangeht – bekommt man den Eindruck, dass da irgendwo eine fiese Corona-Familie sitzt und sich schon den übernächsten Streich (oder Schlag) im Krieg gegen die Menschheit ausheckt.

Man wird das Gefühl nicht los: Wir hinken immer wieder ein, zwei Schritte hinterher.

Auf Ende Januar 2021 war eine grössere Veranstaltung angesagt, die ich organisiere. Nach dem Motto „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ hofften wir anfangs Herbst noch, die Konferenz durchführen zu können.

Doch die Hoffnung schwand und die Motivation, etwas vorzubereiten, das nicht durchgeführt werden kann, schwand etwa im gleichen Mass.

Inzwischen steht ein neuer Termin (Ende August). Wird es diesmal klappen? Oder wiederholt sich das Ganze einfach nochmals?

Das Schöne an der aktuellen Situation: Es geht allen gleich. Planungssicherheit gibt es nicht.

Ich will nicht schön reden, was nicht schön ist. Aber ich will in allem optimistisch bleiben. Denn: Eine motivierende Zukunftsperspektive ist ein wichtiger Glücksfaktor:

«Optimismus und Hoffnung schützen uns gegen Depression, wenn uns Schicksalsschläge treffen, sie verhelfen uns zu einer besseren Arbeitsleistung […] und schenken uns bessere körperliche Gesundheit.»
Martin Seligman, Begründer der Positiven Psychologie

Wo ist das Pony?


Ein gesunder Umgang mit der Zukunft hat mit positiven Emotionen bezüglich dem Künftigen zu tun und drückt sich in Zuversicht, Vertrauen und auch Selbstvertrauen aus.

Aber Achtung: Den Optimismus, von dem hier die Rede ist, sollten wir nicht mit positivem Denken verwechseln. Das Motto «Alles wird gut, wenn ich es mir nur genug wünsche» erscheint einem kritischen Zeitgenossen aus gutem Grunde zu einfach.

Doch auch der Realist lebt besser, wenn er mit Zuversicht auf die vor ihm liegenden Tage schaut und nicht alles Kommende bereits im Voraus mit einem düsteren Grau übertüncht.

Dazu, wie wir den Optimismus nicht verlieren, hörte ich kürzlich an einer Sitzung folgende tolle Kurzgeschichte:

Eltern von eineiigen Zwillingen machten einmal einen interessanten Test: An einem Geburtstag gaben sie ihren Kindern – eines war Pessimist, das andere Optimist – ihre Geschenke in verschiedenen Zimmern.
Das pessimistische Kind bekam das beste Spielzeug, das die Eltern finden konnten. Dem optimistischen Kind schenkten sie eine Kiste voller Pferdemist.
Voller Neugier warteten die Eltern auf die Reaktionen der Zwillinge.
Das pessimistische Kind schimpfte: Dieses Spielzeug hat eine hässliche Farbe. Damit spiele ich nicht!
Im anderen Zimmer warf das optimistische Kind den Pferdemist lachend in die Luft und rief: „Ihr könnt mich nicht reinlegen! Wenn hier so viel Mist ist, gibt es auch irgendwo ein Pony.“
Elisabeth Mittelstädt, in „Gute Woche!“

Tanke Hoffnung!
Suche nach dem Pony!

Glücksaufgabe

Meine Hoffnung hat mit meinem Glauben zu tun. Auch die Glücksforschung hat herausgefunden: Glaube macht glücklich! Unter anderem, weil im gelebten Glauben eine motivierende Zukunftsperspektive in der Hoffnung auf Gott gut begründet ist.

Was nährt deine Hoffnung?

Und hier noch einen TV-Tipp passend zur Pony-Geschichte: Aus Mist Dünger machen, Fenster zum Sonntag Talk mit Georges Morand.
(Ausstrahlung 13./14. Februar 2021 auf SRF oder online)

Was ist Glück?

Muss man wirklich glücklich sein? Darf man nicht auch einmal herzhaft unglücklich sein?

In der Sendung Der Stress mit dem Glück aus der Reihe Fenster zum Sonntag bot Manuel Schmid im Talk mit Ruedi Josuran letztes Wochenende ein leidenschaftliches Plädoyer fürs Unglücklichsein.

Ausgerechnet am Montag nach dieser Sendung startete unsere Aktion 7 Wochen für mein Glück.

Ja was jetzt: Glück suchen oder sich dem Unglücklichsein hingeben?

Was auf den ersten Blick sehr gegensätzlich klingt, ist es bei genauerer Betrachtung gar nicht. Ich fand die Sendung spannend und konnte mit vielem mitgehen, was da gesagt wurde.

Glück ist eine riesige Projektionsfläche für allerhand. Jeder versteht etwas anders darunter. Darum irritierte mich an der Sendung das Fehlen einer Glücksdefinition.

Natürlich besteht das Leben nicht nur aus Hochgefühlen.
Natürlich wird die Welt nicht einfach besser, wenn wir es uns einreden.
Natürlich ist uns nicht ein „Easy-Going“-Leben versprochen.
Auch dem Gläubigen Menschen nicht.

Doch Glück, wie es in der Positiven Psychologie verstanden wird und wie wir es diese Woche in Glück finden – hier und jetzt gemeinsam gelesen haben, verschweigt auch die schwierigen Aspekte des Lebens nicht.

Im Gegenteil! Nicht ohne Grund sind Themen wie Vergebung, Resilienz, Achtsamkeit oder Gemeinschaft wichtige Themen in der Glücksforschung.

Natürlich haben auch glückliche Menschen mit den Widrigkeiten des täglichen Lebens zu kämpfen. Lebenszufriedenheit besteht eben gerade nicht aus einem „Easy Going“, sondern zeichnet sich durch psychische Robustheit (Resilienz) aus. Glückliche Menschen sind widerstandsfähig und finden einen guten Umgang mit dem Schwierigen und dem Leid in ihrem Leben.

aus Glück finden – hier und jetzt

Mein ShalomLeben gestalten

Jetzt kann ich es ja sagen: Als wir mit dem Verlag das Buchprojekt an den Start brachten, hätte ich gerne auf irgendeine Art den Begriff Shalom mit in den Titel, respektive aufs Cover genommen.

Ich wünsche den Lesenden nämlich viel lieber Shalom als Glück. Der Glücksbegriff ist so vielfältig, dass er eben auch schnell missverstanden werden kann. Doch mal ehrlich: Wer würde ein Buch mit dem Titel „Mein ShalomLeben gestalten“ kaufen?

So hatten wir uns entschieden, das Geheimnis von Shalom im Buch zu erklären, aber nicht bereits auf dem Cover damit für allfällige Irritation bei einem wenig bibelaffinen Publikum zu sorgen.

Shalom steht für Frieden, meint aber weit mehr als die Abwesenheit von Konflikten. Es geht um einen inneren und äusseren Frieden, um ein Versöhntsein mit mir selbst, meinen Mitmenschen und dem Leben ganz allgemein – mit all den dazugehörenden Sonn- und Schattseiten.

Mehr zum ShalomLeben-Konzept erfahren wir in den nächsten Wochen, wenn wir in die einzelnen Lebensbereiche eintauchen und uns schlussendlich fragen werden, was der Wind in unserem ShalomLeben-Windrad ist.

Was ist Glück für dich?

Zum Abschluss der ersten Aktions-Woche bleibt die Frage: Was ist Glück für dich?

Die Sehnsucht nach Glück ist universell – jeder Mensch wünscht sich Lebenszufriedenheit. Doch was er darunter versteht, ist je nach Region unterschiedlich, wie die Forschung herausgefunden hat:

Das Glück hängt davon ab, wo Menschen leben. Traditionellerweise hat sich die Glücksforschung an der westlichen Vorstellung von Glück orientiert. Diese besagt, dass Menschen dann glücklich sind, wenn sie sich wertgeschätzt fühlen. Eine weltweite Analyse zeigt aber nun, dass für die Menschen in Asien Glück bedeutet, sich in der Gemeinschaft gut aufgehoben zu fühlen («Plos One»). 

NZZ am Sonntag, 13.12.2020

Die Gruppenkultur ist in Asien viel stärker verankert als bei uns, wo wir zwar gerne unsere Freunde haben, aber dann doch sehr stark den Individualismus leben und die persönliche Freiheit wohl das höchste Gut ist.

Glücksförderer sind natürlich beide: Die Erfahrung von Wertschätzung und das Aufgehoben sein in einer Gemeinschaft. Sie liegen auch nicht soweit auseinander, doch der feine Unterschied scheint schon bedeutend zu sein.

Glücksaufgabe

Wenn du bei der Aktion 7 Wochen für mein Glück mitmachst, reflektiere doch übers Wochenende nochmals darüber, was deine Glücksdefinition beinhaltet. Die Beiträge auf stayhappy.blog und der erste Teil vom Buch können dich darin unterstützen.

Und morgen gibt es den nächsten Talk ar wunderBar mit einem sehr spannenden Gast und am Sonntag erzähle ich, was es mit dem Windrad auf sich hat.

Schwung für unser Leben (Teil 2)

In der aktuellen Ausgabe von jesus.ch-Print „Up!“ findet sich unter anderem auch ein Interview mit mir. Hier folgt Teil 2 aus dem Interview (zu Teil 1):

Was bedeutet für Sie persönlich Lebensglück?

Während der Recherche für mein Buch „Glück finden – hier und jetzt“ habe ich unterschiedliche Glücksdefinitionen und –aktivitäten studiert. Da gab es einige erstaunliche Aha-Erlebnisse: Viele Glücksaktivitäten aus der Glücksforschung finden sich bereits in der Bibel! Das sind Werte wie Dankbarkeit, Grosszügigkeit, Vergebung oder auch Achtsamkeit.

Ein weiteres Aha-Erlebnis betrifft die Tatsache, wie gesund ein glücklicher Lebensstil ist und wie sehr ein solcher Lebensstil auch von unserem Hirn gefördert wird: Es ist eine Lüge, wenn wir denken, ein egoistischer Lebensstil entspräche unserem Menschsein. Tatsächlich hat die Neurobiologie herausgefunden, dass der Glück und Erfüllung findet, der nicht nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist, sondern aktiv Nächstenliebe übt.

Meine Auseinandersetzung mit dem Thema Glück und Lebenszufriedenheit hat mich schlussendlich zu meiner eigenen Glücksdefinition geführt: „Glück besteht aus einem dankbaren Blick zurück, einem genussvollen Leben im Hier und Jetzt sowie aus einer hoffnungsvollen Perspektive für die Zukunft. Dazu gehört ein Versöhntsein mit sich, seinen Mitmenschen und dem Leben ganz allgemein.“

Sie verwenden in Ihrem Buch das Bild des Windrads. Was steckt dahinter?

Seit Jahren arbeite ich als Coach und Referent mit den fünf Lebensbereichen der Individualpsychologie. Als ich untersuchte, was glückliche Menschen auszeichnet, bin ich wieder bei diesen fünf Lebensbereichen gelandet: Glückliche Menschen zeichnet aus, dass sie ein erfülltes Liebes- und Familienleben gestalten, einer sinnerfüllten Tätigkeit nachgehen, ein reiches Sozialleben pflegen, einen bewussten Umgang mit sich selbst haben und eine aktive Spiritualität leben.

Mit dem ShalomLeben-Windrad illustriere ich das Zusammenspiel dieser Aspekte: Die starke Nabe steht für ein starkes Selbst, die Rotorblätter für die drei Lebensfelder Liebe/Familie, Arbeit, Sozialleben. Nicht sichtbar und doch unverzichtbar ist der Wind. Was ist ein Windrad ohne Wind? Was ist ein Leben ohne Sinn, ohne Verbundenheit mit etwas Höherem?

Was tun bei einer Flaute, bei Windstille?

Der Weg zu einem erfüllten Leben geht nicht an einem übergeordneten Sinn vorbei. Ohne sich als Teil von etwas Größerem zu verstehen, ist diese höchste Form eines glücklichen Lebens nicht zu haben. Ohne diesen göttlichen Wind, der unser Windrad zum Drehen bringt, bleibt die Suche nach Glück ein anstrengender Kraftakt.

Nun ist das Bild vom Wind im Windrad für mich einerseits stark mit einer gelebten, aktiven Spiritualität verbunden. Anderseits steht der Wind auch für Sinn – Lebenssinn, jedoch auch Sinnhaftigkeit bei dem, was wir tun.

Darum muss eine Antwort hier auch zweiteilig ausfallen: Wer sein Leben schon eine längere Zeit bewusst mit Gott gestaltet, wird die Erfahrung machen, dass es unterschiedliche Phasen gibt. Manchmal erleben wir Gott auf eindrückliche Art und Weise, manchmal scheint er über eine lange Zeit zu schweigen. Beides gehört dazu, auch in der Bibel. Dieser göttliche Wind bleibt ein unverfügbares Geschenk.

Anderseits leben wir heute in einer WHY-Generation. Die Sinnhaftigkeit bei dem, was wir tun, ist sehr zentral. Wenn wir da beispielsweise im Job eine Flaute erleben, tun wir gut daran, mit einem Freund oder Coach darüber auszutauschen, wie wir zu mehr Sinn in unserer Tätigkeit finden.

Glücksaufgabe

Nächste Woche geht es los mit der Aktion „7 Wochen für mein Glück„: Bis zum UNO-Tag des Glücks (20. März) wollen wir – jeder für sich und trotzdem gemeinsam – in unsere Lebenszufriedenheit investieren und die oben erwähnten fünf Lebensbereiche vertieft betrachten. Neben dem wöchentlichen GlücksBlog und dem GlücksBuch unterstützen wir dich mit dem täglichen stayhappy.blog – wenn du willst, sogar als WhatsApp-Nachricht direkt auf dein Handy.

7 Wochen für mein Glück – eine Investition, die sich lohnen wird!
Aktions-Flyer herunterladen.
Medienberichte: EMK Schweiz / Livenet