Grad ist ganz vieles gut.
Grad ist ganz vieles nicht gut.
Richtig, richtig gut war der Kurzurlaub mit meinen Kids: Zusammensein geniessen und Ski fahren auf meinen Lieblingspisten bei Sonne pur. Genial!
Ganz viel Gutes geht mir auch bezüglich meiner Arbeit durch den Kopf. Das Jahr hat durch die BUNT GLAUBEN-Konferenz quasi mit einem fantastischen Big Bang begonnen und auch die ersten beiden eindrücklichen «Chäs, Brot, Wy – und mini Gschicht mit Gott»-Abende haben viel Freude gemacht.
Gut ist auch, in einem Land leben zu dürfen, das kaum grössere Probleme hat als die Frage, ob ein weiterer Bauer in der Landesregierung gut ist für das Land.
Nicht gut fühle ich mich, wenn ich den politischen Blick über unsere Landesgrenzen richte: Irgendwie scheinen unsere Nachbarländer gerade alle zu «strugglen», ganz besonders Deutschland. Da geht es um ganz andere Mehrheiten als die der Bauern in der Landesregierung.
Und die Vorstellung, das Trump und Musk mit der Welt genüsslich eine Monopoly-Runde nach der anderen spielen, schaudert mich. Wieder einmal scheinen Narzissten auf Kosten derer, die ganz besonderen Schutz nötig hätten, ihre «Me first»-Philosophie durchzuziehen.
Natürlich ist auch hier bei uns nicht einfach alles gut. Auch bei mir nicht. Auch in meinem Berufsalltag nicht. Da sehe ich mich beispielsweise mit der Tatsache konfrontiert, dass mein Anliegen des Brückenbauens statt Gräben aufzureissen von manchen so gar nicht geteilt wird. Ich setze mich für eine bunte Welt ein – das kommt dort nicht gut an, wo man ein schwarz-weisses Weltbild klammert.
Was hilft uns in Zeiten wie diesen?
Kalendersprüche wie: «Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen»? Das ist mir viel zu billig! So ein Spruch mag passen, wenn du eine Prüfung verhaust, einen Kunden verlierst, dein Kind ein Fussballspiel verliert, du beim Einparken den Seitenspiegel abbrichst … Aber nicht, wenn ein geliebter Mensch stirbt, eine Behinderung das Leben verkompliziert, Beziehungen in Brüche gehen, bei traumatischen Erlebnissen, in einer Pandemie, wenn bei dir eingebrochen wird, bei einer Naturkatastrophe, wenn dir gekündigt wird, du in eine Depression schlitterst, ausgepowert bist, umziehst, die Führungsaufgabe verlierst, dein Körper dir einen Streich spielt.
Oder Menschen wie Trump Macht über so viele haben.
Oder rechtsextreme Parteien immer stärker werden.
Bei solchen Ereignissen kannst du noch lange Krone richten und weitergehen – du wirst ziemlich sicher gleich wieder hinfallen!
Nächster Versuch mit Kalenderspruch-Philosophie: «Am Ende wird alles gut sein. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.»

Das ist doch Quatsch! Nicht alles endet gut. Nicht für alle. Nicht immer.
Und doch: Zusammen mit der christlichen Auferstehungshoffnung kann ich dem Spruch viel Gutes abgewinnen: Am Ende gewinnt nicht das Kreuz, sondern das leere Grab. Nicht Tod, sondern Leben. Nicht das Leid, sondern die Vollkommenheit.
Die Auferstehungshoffnung ist die grösste Kraft der Welt! Nicht «husch, husch» Krone richten und alles ist gut. Selbst Jesus fühlte sich am Kreuz von Gott und seinen Freunden verlassen – da gibt es nichts schönzureden. Doch wenn die tiefsten Tiefen ausgestanden sind, wartet nicht das Ende, sondern der Neuanfang.
Ja, diese Jenseitsperspektive gibt mir Kraft und Hoffnung in der diesseitigen Welt voller Ungutem, Unsicherheit, Unheil, Unfrieden.
Weder meine Sorgen noch Trump noch irgendwelche Grabenkämpfe haben das letzte Wort. Das letzte Wort wird ein gutes sein, weil am Ende die Liebe gewinnen wird.
Und doch:
Ich wünsche es mir lieber früher als später.
Ja, lieber früher als Himmel.
Die Liebe darf und soll schon jetzt stärker sein als alle zerstörerischen Kräfte.
Dafür will ich mich weiterhin einsetzen.
Glücksaufgabe
Was läuft in deinem Leben gerade richtig gut? Was weniger?
Und wo wünschst du dir lieber früher als Himmel den Durchbruch der Liebe?
danke Stef
Gruss Peter Stalder