Der einzige Weg, Freunde zu haben, ist Freund zu sein.
Aristoteles
Letzten Sonntag starteten wir mit den gms Matinées zum Thema „z’friede läbe“ (zufrieden leben). Seit langem habe ich mich auf diese Themenserie gefreut. Einerseits, weil wir seit vier Jahren erstmals wieder solche gms Matinées veranstalten und anderseits, weil mir das Thema sehr viel bedeutet.
Wer will schon nicht zufrieden leben? Jeder will das doch! Jeder will, …
- mit seinen Fähigkeiten etwas schaffen, das ihn erfüllt (Zufrieden in der Arbeit).
- die Geborgenheit in Partnerschaft und Familie erleben (Zufrieden in der Liebe).
- Teil einer ermutigenden Gemeinschaft sein (Zufrieden in der Gesellschaft).
- sich körperlich, seelisch und geistig fit fühlen (Zufrieden mit sich selbst).
- einen Sinn in seinem Dasein erleben (Spiritualität).
Während uns der erste Bereich, die Arbeit, wie von selbst in Beschlag nimmt, braucht es für die Familie schon etwas mehr bewusstes Engagement. Doch auch da, vor allem wenn wir Verantwortung für Kinder tragen, sind wir oft automatisch stark involviert und müssen dafür schauen, dass alles am Laufen bleibt.
Um ein gesundes Leben in Balance zu führen, brauchen wir aber eine Ausgewogenheit in allen fünf Lebensbereichen. Viele Menschen verpassen es, gut zu sich selbst zu schauen. Es gibt so Vieles, das getan werden muss, dass der gute Umgang mit sich selbst oft zu kurz kommt.
Viel zu oft wird leider auch der Bereich Gesellschaft stiefmütterlich behandelt. Das soziale Leben wird auf den Gebrauch von sozialen Medien reduziert. Aus eigener Erfahrung und aus dem Beobachten von anderen Menschen weiss ich, dass gerade das Thema Freundschaften pflegen in den Hintergrund gerät, wenn zu viele Herausforderungen im Bereich Arbeit und/oder Familie unsere volle Konzentration fordern. Anfangs, wenn wir uns in Arbeit und Familie zurückziehen, sind da möglicherweise noch paar Freunde, die sich gegen unseren Rückzug auflehnen. Doch mit der Zeit entwickelt sich das Ganze zu einem Bumerang: Wenn wir Freundschaften vernachlässigen und uns keine Zeit dafür reservieren, werden wir eines Tages auch keine Freunde mehr haben. Während der Chef uns regelmässig daran erinnert, dass wir unsere Arbeit zu tun haben, und die Kinder unsere volle Aufmerksamkeit einfordern, verabschieden sich unsere Freunde still und langsam, wenn wir sie immer wieder auf später vertrösten.
Das obige Zitat trifft den Punkt: Wenn du Freunde haben willst, dann pflege Freundschaften!
Dabei spielt die Quantität oft eine viel kleinere Rolle als die Qualität. Ich habe einige für mich sehr wertvolle Freundschaften. Menschen, die mir viel bedeuten. Einige von ihnen wohnen leider nicht gerade in der Nähe. Wir sehen uns nicht sehr häufig. Doch wenn wir uns sehen, sind es für mich ganz wertvolle und oft auch tiefe Momente.
Diese Woche war ich zum Beispiel an einer Konferenz in Stuttgart. Bei solchen Tagungen geniesse ich es, abends noch mit eben solchen Freunden zusammen sein zu können.
Oder eine andere Freundschaft, die uns als Familie viel bedeutet: Seit vielen Jahren feiern wir zusammen Silvester. Anfangs noch ohne Kinder, dann mit Babys und jetzt, wo die fünf Kinder auch langsam zu Geniesser werden, finden unsere Silvesterabende wieder in etwas gemütlicherem Rahmen statt.
Freundschaften brauchen Pflege. Darum geh ich heute abend mit einem Freund an den Hockeymatch. Und was tun Sie, damit Freundschaften in Ihrem Leben nicht zu kurz kommen?
Aktuell: Heute im Bieler Tagblatt: Artikel Wer nicht träumt, der nicht gewinnt. Mit Tipps von mir zu einem zielgerichten Leben in gesunder Balance.
Mein Blogbeitrag dieser Woche dreht sich um den Lebensbereich “Gesellschaft“.